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"Erwischt!"
Er ist auf seiner Reise durch die Zeit
und spielt die beschissenen Spiele von einst.
Lieber ließe er sich von einem Büffel
sein komplettes Ohr mit Sprühstuhl befüll'n.
Lieber würde er den faulenden Arsch
eines überfahrenen Stinktiers lecken und mit Bier runterspül'n.
Einen wütenderen Gamer hat man noch nicht gehört.
Er ist der Angry Nintendo Nerd.
Er ist der Angry Atari Sega Nerd.
Er ist der Angry Video Game Nerd.
Ich habe diesen Tag lange gefürchtet. Zeit die Zelda CD-i Spiele zu spielen.
Die ersten zwei "Link: Die Fratzen des Bösen" und "Zelda: Der Zauberstab von Gamelon"
wurden beide am selben Tag veröffentlicht: 10. Oktober 1993.
Man kann sie als Bruder- und Schwester-Spiel ansehen.
Ich versuch es mal zuerst mit dem "Zauberstab von Gamelon."
Anfangs dachte ich, dass das Spiel ziemlich interessant werden könnte, da man als Zelda spielt.
Ihr wisst schon, die, deren Name im Titel jedes Zelda Spiels steht?
Es ist außerdem ein Side-Scroller, so ziemlich wie "Zelda II: The Adventure of Link."
Ich hab mich schon immer gefragt, warum Nintendo keine Zelda Spiele mehr in diesem Stil gemacht hat.
Als ich es dann gespielt habe, hatte ich noch keine Ahnung wie schlecht es sein würde.
Man sieht Link nur in diesen berühmt-berüchtigten Filmsequenzen.
"Link, geh nach Gamelon und finde meinen Vater."
"Super! Ich kann es gar nicht abwarten ein paar Dodongos in die Luft zu jagen!"
Gott, um einiges abgedroschener als in der TV Serie.
Aber diese Sequenzen sind nur die Glasur auf dieser Dünnschisstorte.
Allem voran finde ich die Bedienungsanleitung ziemlich enttäuschend.
Der englische Teil hat gerade mal zehn Seiten.
Alles was man bekommt ist eine kurze Einführung in die Story und lieblose Beschreibungen.
Kein Vergleich zur original Nintendo Anleitung, die viel aufwändiger und farbiger gestaltet ist.
Unterhalten wir uns mal über die Steuerung.
Egal welchen Controller man nimmt, es scheint als nutze der CD-i nur zwei Knöpfe.
Um zu springen drückt man hoch.
Da das ein Plattformer ist und viele Sprünge viel Zielwasser brauchen fängt der Daumen ziemlich schnell zu schmerzen an.
Und wenn ich manchmal nach links oder rechts laufe springe ich unabsichtlich.
Der erste Knopf ist das Schwert.
Der zweite Knopf alles andere.
Türen öffnen, den Status-Bildschirm aufrufen und Gegenstände benutzen.
Es ist ein totales Durcheinander und verursacht nichts als Probleme!
Um den Status-Bildschirm aufzurufen muss man sich hinknien und den Knopf drücken.
Das ist schon mal voll zum Kotzen.
Wenn man aber vor einer Tür steht macht es keinen Unterschied ob man steht oder hockt.
Man geht durch die Tür.
Wenn man also den Status-Bildschirm aufrufen will tut man gut daran Türen zu meiden.
Das ist im Übrigen auch die einzige Möglichkeit, das Spiel zu pausieren.
Manchmal vergesse ich das oder merke nicht, dass ich vor einer Tür stehe.
Also versuche den Status-Bildschirm aufzurufen und will schiffen gehen.
Doch dann merke ich, dass mir in dem Raum dahinter der Arsch aufgerissen wird!
Das funktioniert aber auch anders herum.
Wenn man durch eine Tür gehen will, muss man sicherstellen, dass man genau in der Mitte steht.
Ansonsten verwendet man einen Gegenstand.
Ich hab so viele Bomben beim Versuch verbraten, durch so eine behinderte Tür zu gehen.
Und wisst ihr was mir noch voll auf die Nüsse geht?
Um Rubine oder sonst was aufzusammeln, muss man mit dem Schwert danach schlagen.
Und man kann auch nicht davor stehen oder so. Man muss in der richtigen Position stehen.
Es gibt keinen anderen Weg! In keinem anderen Zelda Spiel muss man sowas machen.
Man sieht einen Rubin und alles was man tun muss ist ihn einsammeln.
Aber in diesem Scheißspiel wird man durch Rubine die ganze Zeit ausgebremst.
Meistens ignoriere ich sie, aber wie sich herausstellt,
braucht man Rubine mehr als alles andere in diesem Spiel!
Viele der Gegenstände, die man benutzt verbrauchen Rubine, wenn man sie benutzt.
Und man muss auch noch ständig Bomben, Laternenöl und Seile kaufen.
Die Bomben braucht man für starke Gegner und zum Erreichen bestimmter Orte.
Um einen Felsen wegzusprengen braucht es zuweilen zehn Bomben!
Glaubt ihr das sei schon genug?!
Die Laternen erleuchten finstere Orte und ich sag euch eins, das Spiel übertreibt es damit wirklich.
In Zelda sind dunkle Orte nicht unüblich.
Meistens in Höhlen oder Verliesen, in denen man sich den Weg erhellen muss.
Aber in diesem Spiel wird es an jedem verdammten Ort dunkel zu dem man geht.
Selbst in den Baumwipfeln bei hellichtem Tag wird es stockduster.
Die Laterne hält auch nur ein paar Sekunden bevor es wieder dunkel wird.
Mach mal halblang!
Man wechselt also ständig in den Status-Bildschirm, um die Laterne auszuwählen.
Aber geht einem erst mal das Öl aus ist man total aufgeschmissen.
Man findet nicht mal mehr den Weg nach draußen!
Die Tür im Dunkeln zu finden ist also voll der Scheiß.
Manchmal wird es aber auch zum Problem seinen Arsch von der Tür weg zu kriegen.
Nehmen wir diese Situation zum Beispiel.
Ich gehe durch die Tür, es ist dunkel.
Ich brauche die Laterne, also ducke ich mich und versuche den Status-Bildschirm aufzurufen.
Und ich lande wieder draußen. Was ein Scheiß.
Also gehe ich wieder rein und diesmal versuche ich weiter von der Tür weg zu gehen.
Ich versuche wieder den Status-Bildschirm aufzurufen und was passiert?
Ich gehe zur verdammten Tür raus. Schon wieder.
Also gehe ich wieder rein und laufe dieses Mal nach links.
Und endlich kann ich den Status-Bildschirm aufrufen und die Laterne benutzen.
Sowie sich der Raum erhellt erkennt man erst wie groß diese Tür eigentlich war.
Selbst wenn ich weiß, dass der Raum dunkel ist, bringt es nichts die Laterne im Voraus auszuwählen.
Denn wenn ich sie benutzen will und vor der Tür stehe habe ich dasselbe Problem.
Es hätte echt viel geholfen, wenn nicht jeder Scheiß auf dem selben Knopf liegen würde.
Ich weiß, ich drehe mich langsam im Kreis, aber es ist einfach ein fortlaufendes Problem.
Es kann einen sogar umbringen!
Sagen wir, ich gehe in einen dunklen Raum, gehe von der Tür weg und falle.
Woher hätte ich wissen sollen, dass da ein Spalt war?
Alles nur, weil ich die Laterne nicht an der Tür benutzen kann! So ein verdammter Scheißdreck!
Laterne und dunkle Räume wären damit abgehakt. Reden wir mal über die Seile.
Mit ihnen kommt man an schwierig zu erreichende Plattformen.
Aber dass man ein Seil nur einmal benutzen kann ergibt absolut keinen Sinn.
Warum muss Zelda 20 beschissene Seile mit sich rumschleppen?!
Warum kann sie nicht dasselbe wieder benutzen?
Und wenn man stirbt ist man wieder am Anfang vom Level.
Also verplempert man ständig seine Seile!
Ich sag euch, es gibt nichts frustrierenderes als am Ende eines Levels zu merken, dass man keine Seile mehr hat und zurück zum Laden gehen muss!
Und meine Fresse, ich hab noch nicht mal damit angefangen wie frickelig die Steuerung ist.
Erst einmal kann man nicht runterspringen.
Wenn man runter will, muss man dem Weg bis zu einer Stelle folgen, an der man runterfällt.
Dieses kleine blaue Kerlchen ist zu klein, um ihn zu erwischen.
Und wenn man über ihn drüber springen will landet man wieder oben.
Also muss ich hin und her laufen um nach unten zu kommen.
Die Grafiken sind auch so verwirrend, man weiß nicht mal wo man lang gehen kann.
Gebt euch das! Was zum Teufel? Ich komm nicht vorbei!
Also muss ich nach rechts, dann runter und dann wieder nach links.
Ich muss die ganze Zeit rumhüpfen bis ich einen Stein finde, auf dem ich stehen kann.
Ah, da ist einer, ich muss nur... geht doch.
Manchmal ist es schon eine Kunst über Spalten zu springen, selbst wenn es einfach aussieht.
Ach, komm schon! Du willst mich wohl verarschen!
Manchmal kommt einem auch eine bewegte Plattform oder Krokodil in den Weg.
Was?! Die kleine Lücke da?!
Und manchmal fällt man auch einfach durch die Plattformen hindurch.
Wie um alles in der Welt hab ich den Ast verfehlt?!
Es ist auch komisch, Leute anzusprechen, indem man sie mit dem Schwert durchbohrt.
"Ich gäbe alles für ein Arpogos-Ei!"
"Meine Törtchen verbrennen!"
Nur, um dann so einen dummen Scheiß zu hören.
Es nervt auch total, wenn man Gegner bekämpft und jemand in der Nähe ist.
Man trifft dann die Leute und bringt sie zum Reden.
Und ständig unterbrechen sie einen.
Und warum sind alle so verzerrt und gruselig?
"Bring mir etwas Feenstaub und ich mache daraus einen magischen Umhang!"
Angreifen ist ziemlich hässlich.
Es scheint als ob das Schwert gar nichts erwischt.
Selbst wenn man ständig in der Luft rumfuchtelt treffen einen die Gegner immer zuerst.
Man kann nur Gegner direkt vor sich treffen.
Aber es scheint als kämen diese immer von zu weit oben oder zu weit unten.
Ich schwör, über die Hälfte der Gegner in diesem Spiel sind zu klein, um sie zu treffen.
Man muss exakt auf derselben Höhe sein.
Schaut euch das an! Ich eriwsche sie nicht von unten und auch nicht auf dem Ast!
Wie schlag ich dieses Ding?!
Komm schon, Arschkrampe, komm schon!
Oh, man.
Echt mal, was sollen die ganzen Fledermäuse?!
Ich will doch nur aus der Höhle raus, aber es kommen immer mehr!
Scheiße!
Dann gibt's noch diesen Teil mit zwei so Arschlöchern die mit Speeren schmeißen.
Nochmal.
Ich muss nur nah genug...
So schwierig es auch ist, nahe genug an die Gegner ranzukommen ist das Problem manchmal auch, dass sie zu nah sind.
Komm schon, du Scheißvieh! Verpiss dich!
Und es gibt keine Erhohlungszeit. In einer Sekunde können Gegner einem die ganze Energie abziehen.
Komm schon, spring drüber... Kacke! Ich glaub das nicht.
Und wenn man zu nah am oberen Bildrand ist, kann man kaum springen.
Oh... mein... Gott...!
Manchmal tauchen Gegner auch gar nicht auf, bis man direkt daneben steht.
Wo zum Geier kam der jetzt her?
Schaut, man kann klar sehen, dass da niemand ist.
Aber sobald ich hochkletter - zack - bin ich tot.
"Das ist ja schrecklich!"
Verglichen wie schwierig es ist die normalen Gegner kaputt zu kriegen,
sind die Bosskämpfe lachhaft einfach, wenn man weiß, welche Waffe man braucht.
Es braucht nur einen Treffer!
Wenn man sie getötet hat, bekommt man diese lustigen Filmsequenzen.
"Du hast mich umgebracht!"
"Gut!"
"Gut!"
"Du hast mich umgebracht!" - "Gut!"
Ich muss mich beruhigen...
Oh man, ich werd noch bekloppt.
Aber ich kann jetzt nicht aufhören, ich bin fast bei Ganon!
"Du wagst es Licht in mein Versteck zu bringen?! Stirb!"
Er sieht aus wie der letzte Witz. Da sieht ja der Ganon aus der Cartoonserie noch wie 'ne fiesere Sau aus!
Und es ist ziemlich surreal, diesen ganzen Weg auf sich zu nehmen, nur um den Zauberstab Gamelons auf ihn zu werfen.
Das war's. Ein Treffer und er ist weg vom Fenster.
"Nein! Ihr habt mich nicht zum letzten Mal gesehen!"
Nachdem man ihn beseitigt hat, hatten sie immer noch Nerven genug Stacheln auf einen einprasseln zu lassen.
Wäre das nicht peinlich Ganon zu besiegen und dann von fallenden Kieseln gekillt zu werden?
Dann rettet man den König und Link.
"Was ist passiert?"
"Gar nichts, Link. Wir wollten gerade ein Fest feiern."
"Großartig!"
Sie lachen und alles ist wieder paletti.
Nun, abschließend kann man sagen, dass es ausgleichende Faktoren in diesem Spiel gibt.
Die Musik ist ziemlich cool und die Grafik ist schön und farbenfroh.
Manche könnten es als bunte Mischung bezeichnen...
ich sag euch was für ne Art bunte Mischung!
Eine Mülltüte, die 'nen schlechten Tag erwischt hat.
Sagen wir, eure Mutter leert das Katzenklo, frische und muffige kleine Kackbatzen liegen ganz unten in der Tüte.
Dann wirft eure Schwester ihre benutzten Tampons weg. Und wohin? In dieselbe Tüte.
Dann kommt euer Bruder nach Hause, sternhagelvoll, muss kotzen und kübelt genau dieselbe Tüte voll!
Ich will nicht versuchen eklig zu sein, aber das ist eine realitätsnahe Beschreibung.
Und worauf es hinausläuft ist, dass das eine fiese bunte Mischung ist.
Aber ich bring lieber so einen Müll runter als dieses Stück Scheiße!
Fick auf dieses Spiel! Aus meinen Augen mit dir!
Und wisst ihr was das schlimmste daran ist?
Ich hab noch zwei vor mir!
* Subs by sonofdragons *