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Die Musik der Roboter hat die Macht, sich von allem anderen abzugrenzen.
Sie sind nicht an Zeit und Raum gebunden.
Ich sah die Roboter bei einer Party von Madonna. Sie meinten nur: "Wir arbeiten da gerade an etwas."
"Und wir können jetzt nicht damit aufhören". Ich meinte nur: "OK".
"Was auch immer ihr vorhabt,
falls ihr etwas von mir braucht, bin ich da. Und wenn ich nur das Tamburin spielen soll."
Also haben mich die Roboter kontaktiert
und wir versuchten einen Zeitpunkt zu finden, an dem wir alle in Paris sein konnten.
Schließlich flog ich nach Paris.
Sie fragten mich: "Woran arbeitest du gerade?"
Ich spielte ihnen ein paar Sachen vor, an denen ich gerade arbeitete.
Ich sagte zu ihnen: "Ich bin gerade auf dieser Nile Rodgers-Schiene."
Sie schauten sich an. Ich fragte: "Was ist? Gefällt euch das nicht?"
Und sie sagten: "OK. Wir wollen, dass du hierzu etwas schreibst."
Und sie spielten etwas vor.
Nile Rodgers kam in diesem Track vor.
Es ist verrückt. Wir befinden uns auf der anderen Seite des Atlantiks,
sind aber trotzdem musikalisch am selben Ort. Als hätten wir gesagt: Lasst uns in die magische Zeit
zurückgehen, als die Musik und ihre Lebendigkeit die Leute bewegte.
Weil ich so müde war und einen extremen Jetlag hatte,
gaben sie mir diese Tablette, die man in Wasser auflöst. So etwas Ganzheitliches,
ohne Absturz oder so. Und sie erklärten mir das alles
und ich meinte: "OK, cool. Ich nehme es."
Als ich es genommen hatte, fühlte ich mich so...
Es war wie ein Energieschub.
Als ich im Flugzeug auf dem Weg zurück nach Amerika war, hatte ich alles vergessen.
Bis heute habe ich noch nicht rausgefunden, ob es wirklich der Jetlag war
oder ob die Roboter mein Gedächtnis à la Men in Black gelöscht hatten:
„Du wirst dich an nichts mehr erinnern können."
Also hörte ich den Song, als wäre es das erste Mal.
Ich war überwältigt und dachte mir: Wow, das ist großartig. Unglaublich, dass ich da mit drauf bin.
Es fühlte sich an, als wäre ihr einziger schneller Track wie der menschliche Herzschlag.
Das macht es besonders interessant, weil sie Roboter sind.
Ich hörte „Get Lucky" und es erinnerte mich an eine exotische Insel.
Ich bin mir nicht sicher, ob es auf diesem Planeten war oder nicht.
Es fühlte sich auf jeden Fall so an, als wäre es dort immer vier Uhr morgens.
Wenn du auf einer Insel bist, siehst du die Sonne aufgehen, und der
Himmel hat die Farbe eines Pfirsichs.
Die Musik war genauso lebendig wie die Atmosphäre.
Mit dieser Atmosphäre gehst du behutsam und freundlich um. Du bist dankbar für sie.
Es ist, als wärst du auf dieser Welt und alles, was zählt, ist, dass du dieses
Mädchen auf dieser Party getroffen hast.
"Getting lucky" heißt nicht nur mit ihr zu schlafen.
Sondern jemanden das erste Mal zu treffen und sich einfach zu verstehen.
Es gibt für mich kein größeres Glück in unserem Leben.
Hast du diese idealisierte Vision davon, wie
du dir den Song zum ersten Mal anhörst?
Oder mit wem du ihn dir anhörst?
Auf jeden Fall mit meinem Mädchen. Na klar.
Wo wirst du dabei sein?
Weiß ich nicht.
Vielleicht bin ich in einem Auto am Strand und lass
einfach den Song abspielen.
Diese Musik geht irgendwie
über 3D hinaus, mehr wie 4D in deinem Kopf.
Du brauchst kein MDMA für diese Musik.
Weil die Musik so unglaublich lebendig ist.
Die Leute haben den Respekt vor dem Groove verloren. Alles ist
so synthetisch. Es es nicht wirklich...
Es fehlt einfach das Gefühl.
Irgendwo außerhalb des Raums, in dem wir existieren,
gibt es dieses riesige Reich der Möglichkeiten
und alternativer Richtungen.
Ich glaube, sie sind einfach in diese Bibliotheken gegangen und haben diese Sachen entstaubt.
Es ist irgendwie wie Mitte der 70er, Anfang der 80er in einem anderen Universum,
einer anderen Dimension. Nicht unserer.
Es hätte in keinem besseren Jahr passieren könnten. 2013 ist einfach alles komplett anders.
Es läuft alles nicht mehr so konventionell ab wie früher. Und wenn doch, dann denkst du dir:
Das ist so veraltet. Bitte rede nicht mit mir, ich teile deine Einstellung nicht.
Das verkörpert diese Musik für mich.
Sie verkörpert die Freiheit aller
menschlicher Wesen.
Dieses Album gehört zu dem Planten,
auf dem wir Menschen leben. Sieben Milliarden Menschen.
Es gehört dem Globus.
Ein Sechsjähriger kann genauso viel Freude an diesem Album haben wie ein 33-Jähriger
oder ein 66-Jähriger. Weil es Musik ist.
Wohin, glaubst du, werden sie als nächstes gehen?
Nach oben.
Dort gehören sie hin.
Wir können uns glücklich schätzen, dass sie sich auf diesem Planeten aufhalten.
Sie könnten einfach zum Raumschiff zurück gehen, das sie hierher brachte.
Und uns verlassen.
Aber sie sind gnädig, sie sind nette Roboter.
Sie bleiben lieber.