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Mein Ziel besteht darin, herauszufinden, wie ich meine Kunst noch einfacher und direkter gestalten kann.
Angefangen habe ich als Grafikdesigner.
Ich behaupte nicht, dass dies für alle Designer gilt,
aber ich hatte damals das Gefühl, dass sich Grafikdesign nur auf die Dekoration von Oberflächen beschränkt.
Ich suchte aber nach etwas Greifbarem, nach etwas, das mich mehr erfüllt.
Irgendwann entdeckte ich die Medienkunst, und so hat das alles angefangen.
Ich dachte früher immer, dass große Werke auch so etwas wie
ein großes Geheimnis oder irgendetwas Unerreichbares bzw. Verborgenes haben müssten.
Wenn man allerdings die Kurbel einer Spieldose dreht,
dann hat das etwas sehr Einfaches, ohne irgendwelche Geheimnisse.
Mit der Zeit begriff ich also, dass Einfachheit und Eindeutigkeit im Kontext eines Kunstwerks auch großartig sein können.
Diese Idee versuche ich nun umzusetzen und in meiner Kunst darzustellen.
„The Music Box“ (Die Spieldose) ist eine fünfteilige Serie.
Es begann mit einem kleinen Werk im Internet,
das dann zu einem Performance-Werk wurde.
Daraus entstand später ein große, hölzerne LED-Installation.
Das vierte Werk der Serie heißt „Soni Column“.
Dabei handelt es sich um einen großen Zylinder, mit dem man per Berührung ein musikalisches Muster erzeugt.
Dreht man dann die Kurbel, spielt er das zuvor gemalte Muster ab.
Das letzte Werk der Serie trägt den Namen „Light Bead Curtain“.
Es besteht aus einem Glasperlen-Vorhang. Wenn man die Perlen berührt, leuchten sie auf und geben Töne von sich.
Dieses Teil hier habe ich nur zum Spaß gemacht.
Buddha gilt ja als das perfekte Wesen ...
... also ließ ich die unnötigen Körperteile weg
und reduzierte ihn auf etwas Symbolisches.
Ich werde das später mit elektronischen Bauteilen füllen, also LEDs und Vibrationsmotoren. Wenn man es sich dann aufsetzt,
werden diese Teile aktiviert. So fühlt man sich selbst ein bisschen wie Buddha.
Ich denke eigentlich, dass Medienkünstler nicht zwischen den künstlerischen und technischen Aspekten ihrer Arbeit unterscheiden.
Sie versuchen sich auszudrücken und etwas zu vermitteln ... so wie sie eben können.
Manchmal basiert der designerische Aspekt eines Kunstwerks auf der Technik.
Und umgekehrt entstehen aus neuer Technik auch neue Ideen.
Daraus ergeben sich dann hin und wieder auch neue Formen.
Kommt dann noch eine ästhetische Komponente hinzu, wird das Ganze zu Kunst.
Der bedeutendste Moment ist allerdings der,
wenn jemand einen Raum betritt, eine Galerie zum Beispiel, und das Kunstwerk wahrnimmt.
Genau in diesem Moment entfaltet das Kunstwerk nämlich seinen eigentlichen Wert
und übermittelt seine Botschaft an den Betrachter.
Ich glaube nicht an Kunstwerke, die im Moment des Betrachtens nicht zu verstehen sind,
sondern erst durch zusätzliche Informationen zu den Hintergründen erschlossen werden können.
Mir würde es gefallen, wenn die Technik einfacher wäre, damit wir sie besser verstehen können.
Außerdem möchte ich in Zukunft noch eindeutigere Kunst machen, bei der es keine Geheimnisse gibt.
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