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Ob online oder live oder wie auch immer, bitte habt Geduld mit mir,
während ich durch einige Themen gehe.
Zunächst einmal möchte ich, dass jeder einmal tief Luft holt.
-Ausatmen-
In so einer Umgebung ist eine Menge Energie, oder?
Es gibt diese Herdenmentalität, die uns daran erinnert, dass wir Teil
eines einzigen sozialen Organismus sind und dass wir alle eine Beziehung
auf einer sehr tiefen Ebene haben.
So tiefgründig dies auf der einen Seite ist,
kann es auf der anderen Seite gefährlich werden,
wenn wir uns in Dingen festbeissen,
die uns in die falsche Richtung bringen.
Das sehe ich hier nicht, aber ich hoffe
jeder kann einen Moment entspannen, während ich diesen
sehr kurzen aber detaillierten, komplizierten Vortrag halte.
Wie viele wissen, mein Name ist Peter Joseph und ich arbeite
mit einer Organisation, die sich Zeitgeist Bewegung nennt.
[Applaus]
Danke.
Diese Bewegung wurde 2008 gegründet und setzt sich für Nachhaltigkeit ein
ohne dabei auf Länder, Klasse, Religion
oder Rasse zu achten.
Es ist ein globales Konzept, das darauf hinarbeitet, die menschliche Spezies
in einer Art zu vereinigen, die man als menschlich und wirklich nachhhaltig betrachten kann.
Über langen Zeitraum gesehen
möchten wir etwas, was, denke ich, viele von euch teilen,
nämlich die Absetzung des gesamten sozio-ökonomischen System selbst.
Die Einzelheiten werde ich
innerhalb dieses Vortrags darlegen.
Ich habe letztens einige Geschichtsbücher ausgepackt, um zu sehen
ob irgendetwas vergleichbares in der Geschichte geschehen ist.
Hat es jemals eine Bewegung gegeben, die wirklich
gegen die Finanz- und Konzernmächte auf diesem Level
und in einer globalen Gemeinschaft agiert? Es gab sie nicht.
Würdet ihr nicht sagen, dass das ein sehr deutliches Zeichen im Bezug
auf das Bewusstsein der Kultur ist? Viele Menschen schreien Gebäude von Politikern an
und sie arbeiten und versuchen sich in der etablierten Politik zu engagieren
mit der Idee, dass dort die Macht in dieser Welt, die wir teilen, liegt,
wenn es doch klar ist, dass die Macht offensichtlicherweise
in der Finanzstruktur liegt und immer lag.
Selbst nach der Weltwirtschaftskrise (1929), als ich diese Dinge nachforschte
habe ich nichts gefunden, was die wirklichen Mächte zur Rechenschaft zog.
Es gibt einen Mann namens John McMurtry,
den einige von euch vielleicht kennen.
Er nannte eine selten gehörte Analogie im Bezug auf die aktuellen Ereignisse.
Er sagte, dass das was wir gerade in der Welt sehen
eigentlich das Aufkommen des sozialen Immunsystems ist.
Nicht der Aufstieg einer bestimmten politischen Ideologie,
stattdessen das Aufkommen eines Schutzmechanismus
von der Struktur unser Kultur,
welche erkennt, dass etwas gewaltig schief läuft und
die Gesellschaft wie ein Krebsgeschwür heimsucht.
Wir, das soziale Immunsystem, müssen daran arbeiten
die Ursache des Problems auszumachen und sie dann
so schnell wie möglich zu entfernen, bevor sie Fuß fasst
und letztendlich für unsere eigene Zerstörung sorgt.
Während dieses Krebsgeschwür von Anbeginn des Systems, über das ich sprechen werde,
immer schädlicher, zerstörerischer und offensichtlicherweise
über die gesamte Welt
abseits von Ländern, Nationen und politischen Parteien, wuchs.
Beginnen wir nun dessen zerstörerische Auswirkungen zu sehen.
Genauso wie der Krebs in unserem Körper verschiedene Symptome hervorruft,
welche einige Bereiche zuerst schädigt, wie z.B. unsere Lunge oder Nieren
müssen wir uns die Frage stellen: "Wo liegt die wirkliche Krankheit?"
Ich habe vorhin jemanden "Kapitalismus" rufen gehört.
aber ist das wirkliche die Psychologie, die dem Problem, welches wir sehen, unterliegt
oder ist es einfach nur ein Auswuchs von einem Fehler der weitaus
grundlegender ist?
Sehen wir den Krebs für das, was er eigentlich ist und
arbeiten wir wirklich daran, die Ursache zu korrigieren
oder behandeln wir nur dessen Symptome?
Das ist die Frage, die ich nicht nur Occupy LA stelle, sondern
der gesamten zugehörigen Bewegung
und all jenen, die sich über den Zustand auf dem Planeten sorgen machen.
Wie diagnostizieren wir das wirkliche Problem?
Wie sollen wir uns bei der Tatsache, dass 1% der Bevölkerung 40% des Reichtums besitzt, fühlen?
Wie sollen wir uns fühlen, wenn ungefähr 400 Amerikaner
mehr Reichtum besitzen als 150 Millionen Amerikaner zusammen?
Wie sollen wir uns fühlen wenn Top Hedgefond Manager
jährlich 300 Millionen US$ mit nach Hause nehmen?
Und wofür?
Erschaffen diese Hedgefond Manager eigentlich etwas?
Soweit ich weiß, ist der Maßstab unseres Marktsystems,
wodurch die konkurrenzorientierte Natur gerechtfertigt wird,
dass die, die am meisten zur Gesellschaft beitragen
auch am meisten belohnt werden.
Offensichtlicherweise passiert genau das Gegenteil.
Als eine kleine Nebenbemerkung: Wenn es irgend etwas gibt,
das diesen Tumor dieses Systems, in dem wir sind, repräsentiert
würde es Wall Street, der Aktienmarkt
und die Einrichtung von Banken als Ganzes sein.
Aber noch einmal: Die Tumore sind nicht der Ursprung der Krankheit.
Sie sind Symptome. Genauso wie die erhöhten Zwangsvollstreckungen,
die Menschen aus ihren Häusern zwingen, Symptome sind.
Symptome, wie der andauerende wirtschafltiche Niedergang
und der Verlust von so genanntem "Wachstum".
Symptome wie die andauernde Schuldenkrise,
welche Amerika noch stark treffen wird,
aber in der EU schon ihre Opfer gefordert hat.
Griechenland, Italien, Portugal und viele andere.
Natürlich wurden keine Lösungen gefunden. Warum?
Weil sie versuchen die Probleme, die durch dieses System entstanden sind
mit Methoden und Mechanismen dieses Systems zu lösen.
Selbst wenn unsere Regierungen Rettungsschirme für Banken für die gesamte Welt aufspannen
drücken sie uns Sparpakete auf.
Ist das das Ergebnis von etwas Negativem?
Sind diese Menschen einfach nur böse? Versuchen sie bloß das Schlimmste,
um die Menschheit zu beleidigen.
Sind sie einfach nur korrupte, gierige Verbrecher? Anomalien?
Sind sie Aliens von einem anderen Planeten, die uns besuchen kommen, um uns eins auszuwischen?
Nun, sie sind Menschen, genau
und sie sind wahrscheinlich eher Auswüchse von diesem Krebsgeschwür
als die Ursache von ihm.
Mit dem Erwachen der Welt im Bezug auf das Finanzsystem und seine Fehler habe ich
bemerkt wie eine radikale Perspektive langsam realisiert wird,
welche alte wirtschaftliche Traditionen,
die wir als natürlich angenommen haben, hinfortweist.
Man stellt fest, dass man die Systeme,
in die man hineingeboren wurde, die traditionellen Systeme
automatisch als empirisch annimmt. Habt ihr das bemerkt?
Wir schauen uns Politik und Regierungen an, wie wir sie kennen
und nehmen an, es hätte irgendeine Relevanz. Warum?
Weil es all das ist, was wir kennen. Hat das irgendetwas mit Logik zu tun?
Wahrscheinlich nicht. Es ist einfach nur Tradition. Es ist Gewohnheit.
Man kann erkennen, dass wir in einem Handlungsrahmen der Gewohnheit gefangen sind,
anstatt einem sich entwickelnden Handlungsrahmen
und dass dies die Grundlage der Veränderung unseres Blickwinkels sein muss.
Wir könnten auf die Marktwirtschaft schauen, unser Nutzen von Geld
und annehmen, dass es immer da sein wird, richtig?
Nicht wegen irgend einer Messung unserer Wirtschaft auf der Erde
und was es wirklich heißt, nachhaltig zu sein, nicht aufgrund
einer wissenschaftlichen Erkenntnis, was menschliches Verhalten zur Folge haben kann
und wie wir dazu tendieren, so zu handeln, wie's durch unsere Kultur verstärkt und unterstützt wird,
sondern eher, weil es das ist, was wir bis jetzt kannten.
Wie auch immer, während der bio-soziale Druck
weiter die globale Arbeitskraft zersetzt,
indem maschinelle Automatisierung die Arbeitsplätze ersetzt,
um den Profit von Unternehmen zu erhöhen,
wodurch wiederum Kaufkraft, dein Geld, reduziert wird
und wodurch im Endeffekt Wirtschaftswachstum geschwächt wird,
sollte unser Blickwinkel ein wenig weiter reichen,
als die traditionellen Normen, die wir gelehrt bekamen.
Vielleicht ist es so, dass menschliche Arbeit für Einkommen etwas ist,
über dass sich die Beschwerden vieler Leute drehen:
"Wo sind unsere Arbeitsplätze?" Vielleicht funktioniert einfach
die Grundlage unseres gesamten Wirtschaftssystems nicht mehr,
da wir erkennen, wie die fortwährenden Effekte von Wissenschaft und Technologie,
also die sich entwickelnde Natur der Realität,
mit unseren traditionellen Auffassungen zusammen stößt.
Selbst mit der ausufernden Schuldenkrise
entstehend durch das Mindestreserve-Bankwesen
und der strukturellen Realität, dass Geld aus Schulden geschaffen wird
und als Ware gegen Zinsen, welche wiederum nur durch neue Kredite
und die Entstehung von neuem Geld erzeugt werden,
verkauft wird.
Vielleicht sind die Schuldeneskalationen nicht das Ergebnis
einer bestimmten Politik oder einer Gesetzeswidrigkeit von Unternehmen oder der Regierung.
Vielleicht sind sie das Ergebnis einer strukturellen Form
des Systems in dem wir leben.
Zusammen mit der Psychologie von Wachstum und Konsum,
welche die anschreitende
Sozial- und Umweltzerstörung auslöst, die wir sehen:
Überall um uns herum ist Missbrauch und Ausnutzung,
über die sich so viele Umweltaktivisten beschweren.
Dennoch erkennen sie nicht, dass das System hierauf basiert.
Es ist durch Konsum bestimmt. Es ist durch Umsatz bestimmt
und wir denken oft, dass Unternehmen Haftung für
ihr Handeln übernehmen sollten, da sie diese Gegebenheiten ausnutzen,
wenngleich das konkurrenzorientierte Marktmodell der Wirtschaft
dieses Verhalten fordert.
Noch einmal: Es ist strukturell.
Wie sollte es in einer Welt sein, die wirtschaftlich agieren sollte...
Was ist die Definition einer Wirtschaft? Die Verwaltung eines Haushalts.
Was heißt das? Es impliziert, dass man sparsam sein sollte.
Dies heißt, man wirtschaftet; dies heißt, man spart; dies heißt, man ist strategisch
in dem, was man tut. Wie kann eine Wirtschaft, die auf Konsum
angewiesen ist, um Arbeitsplätze zu erhalten, überhaupt wirtschaften?
Offensichtlich ist es eine komplette Anti-Wirtschaft.
Es wird Zeit, dass wir unter all dem in Betracht ziehen,
dass die Probleme, die wir sehen (wegen denen wir hier sind)
systematisch in der Kernstruktur
dieses Wirtschaftssystems verankert sind
und die Psychologie, die erzeugt wird, unterstützt und belohnt wird.
Innerhalb der Occupy Bewegung höre ich oft "Wir sind die 99%"
und obwohl ich das kommunikative Mittel verstehe und schätze
würde ich es gerne erweitern und das Ganze ein wenig technischer angehen.
Ich denke es ist genauer zu sagen "Wir sind nicht die 99%.
Eigentlich sind wir die 100%"
und wir alle sind schuldig.
Der einzige Grund, warum die 1% das haben, was sie haben
ist, weil die 99% all diese Aspekte unterstützen,
die den Reichtum der 1% möglich machen.
Dieses System ist so konzipiert, dass es eher die 1% anstatt der 99 unterstützt.
Die Werte, die wir in der Kultur sehen, sind gemacht, um sicher zu stellen,
dass du zu denen aufblickst, die die Rolle der 1% einnehmen.
Es nennt sich "Der amerikanische Traum" erinnert ihr euch?
Der amerikanische Traum existiert nur für die 1%. Er tat es immer.
Unser Erfolg wird oft in materiellem Wohlstand gemessen
oder wie wir Bewunderung in der Kultur bekommen.
Unsere Würde ist davon abhängig, was andere von uns denken.
Ist das wahrer Erfolg?
Nein, dies ist ein falsches, verzerrtes Wertesystem enstanden aus
einem System, das darauf basiert, dass jeder habgierig, konkurrierend,
halsabschneiderisch und im Kern unmenschlich ist.
Diese historische Illusion, die, wie ich sagen muss,
bis heute fortwährt, die ich auch in diesem Publikum
und über die Welt oft wiedererkenne, ist
(zurecht, aber es ist immernoch eine Illusion) dass eine
bestimmte Person oder eine Gruppe Schuld ist.
Anstatt darauf zu beharren,
dass 1% der Weltbevölkerung über 40% des Reichtums besitzt,
lasst uns stattdessen die Frage stellen "Wie ist dies überhaupt möglich?"
Wie ist es überhaupt möglich, dass ein System so etwas erlaubt?
Haben wir wirkliche Gründe, darüber überrascht zu sein,
wie die Welt im Moment läuft?
Wenn die Grundlage der Sozialstruktur und die Motivation der Sozialstruktur
in Betracht gezogen wird, sollten wir dann wirklich überrascht sein?
"Was ist die Wirtschaft"? frage ich.
Die finanzielle Marktwirtschaft, unter der wir leben,
heißt, dass durch die Verschiebung von Geld
Macht und Eigentum gekauft und verkauft werden kann.
Natürlich nur im Rahmen des Gesetzes,
welches im offenen Markt ebenso "käuflich" ist,
wie alle Politiker innerhalb des offenen Marktes käuflich sind;
genauso wie alle Verwaltungen, Gesetzesentwürfe im Allgemeinen
im offenen Markt zum Verkauf stehen. Was habt ihr erwartet,
wenn das ganze System darauf basiert
Eigentum, Macht und Einfluss zu kaufen und verkaufen?
Es gibt kein Entkommen vom Einfluss von Geld
im Bezug auf Regierungsentscheidungen, warum?
Weil die Regierung in dem System nichts weiter als ein Geschäft ist.
Das ist alles, was es sein kann und ich hoffe, das wird in den
Köpfen vieler klar und ihr werdet sehen, dass die Veränderung
weiter gehen muss, als das Beeinflussen der Regierung,
Dinge in unserem Interesse zu tun. Es muss tiefer gehen.
Bei Protesten der Menschen auf der ganzen Welt gegen das System
kommen Begriffe wie "Herrschaft der Unternehmen" und "Vetternkapitalismus"
und sogar "Faschismus", um die Realität der Gesetzeslage darzustellen,
dass Unternehmen Einfluss auf die Gesetzesgebung durch so genannten
"Lobbyismus" haben. Es ist legal. Und warum sollte es nicht?
Dies ist das System.
Es sind die, die diese Annahme für gültig halten,
dass dieses System etwas sei, was es nicht ist, die mich plagen.
Das System war von seinem Ursprung an faschistisch.
Es hat nur länger gedauert, bis dies in Erscheinung getreten ist,
weil das Krebsgeschwür weiter wächst
und es jetzt durch das soziale Immunsystem bemerkt wurde.
Und dies ist der einzige Unterschied.
Wisst ihr, was heutzutage Arbeitsplätze schafft?
Probleme.
Jeder redet von Arbeit. Wisst ihr, was wirklich Arbeitsplätze schafft?
Probleme! In einer effizienten Welt, gäbe es einen geringeren
Bedarf, dass wir alle Arbeitsplätze bräuchten oder in irgendeiner länger anhaltenden Tätigkeit eingebunden sein müssten,
welche wir als Beruf bezeichnen.
Menschen würden lernen, befriedigt zu sein und nicht gierig.
Sie würden lernen, ihre Beziehung zur Umwelt zu verstehen.
In einem System des Fortschritts gäbe es weniger Bedarf am Lösen von Problemen,
und nicht wie es heutzutage ist, wo wir mehr Probleme erschaffen.
In anderen Worten, es gibt eine empirische Entkopplung
von dem, was Leben auf diesem Planeten unterstützt und was die wissenschaftliche Realität,
in der wir uns befinden und über die wir lernen, ist.
Sie ist direkt mit eingebaut.
Die finanzielle Marktwirtschaft im Kern muss sich ändern,
nicht die Gesetze, die es regulieren. Auf einer anderen Ebene:
Um es einfach nur nebenbei zu erwähnen, für die, die nie darüber nachgedacht haben,
dass die gesamte Struktur der Wirtschaft einen intrinsischen Fehler besitzt:
Es gibt eine Tendenz zur Vorherrschaft innerhalb des Systems die unbemerkt bleibt:
Wenn man 1.000.000 US$ hat
und diese auf ein Konto einzahlt,
eine CD Investition mit 4% Zinsen,
wird man 40.000 US$ im Jahr machen. Für was?
[Nichts]
Wenn man aber einen Kredit aufnehmen muss,
um ein Haus zu kaufen
zahlt man Zinsen und rate mal wohin diese Zinsen gehen?
Damit werden die 1% mit dem Reichtum bezahlt,
die die Möglichkeit haben, Geld abzulegen und dadurch Geld zu machen.
Bin ich der Einzige, der die Tendenz zur Vorherrschaft darin sieht?
Dennoch sieht man selten ein hochgehaltendes Schild
welches dieses Zins-System verteidigt oder aufzeigt.
Selten hört man die Menschen fragen:
"Warum haben wir überhaupt Zinsen?"
Es sind diese Dinge, die unbemerkt bleiben.
Es ist im Interesse der 1%,
dass wir alle denken, es ist Okay und Normal. Das ist das Problem.
Niemand erkennt, was das strukturelle Problem eigentlich ist.
Sie erkennen nicht, wie sie den Fortbestand des System
eigentlich unterstützen,
und dabei sogar denken, sie würden es bekämpfen.
Tatsächlich würde ich sogar sagen,
dass die Werte, die heute unsere Kultur ausmachen,
die oberen Schichten unterstützen
und sie selbst systematisch unterdrücken ohne dass sie es bemerken.
Wie ich vorher schon begonnen habe
in den 1960er Jahren gab es einen Mann namens Stokely Carmichael, der berühmte Activist,
der die Phrase "Institutioneller Rassismus" geprägt hat.
Dies Bezog sich auf die Tatsache,
dass unbemerkt, unterliegende Politik und Strukturen innerhalb des Sozialsystems
afrikanische Amerikaner von Wohlstand und Gerechtigkeit fern hielten.
Heute haben wir nur eine Variation davon.
Es ist institutioneller Klassismus.
Und es ist gleichermaßen eine Bürgerrechtsthematik wie alles andere,
was je existiert hat.
Um auf die Natur von Occupy Wall Street zurückzukommen:
Wallstreet, wie wir es kennen, ist der ultimative Ausdruck
des Strebens nach Geld als Ware,
als dass es irgendeine Form von wahrem Schaffen und sozialem Beitrag ist,
und ist damit natürlich reif für einen symbolischen Widerstand.
Eigentlich sollte so etwas nicht einmal existieren
und sicher sollte es nicht so einen großen Effekt
auf die Stabilität unserer Wirtschaft haben.
Dies bemerkt, muss es klargemacht werden,
dass Wall Street und das Bankwesen nicht die Quelle unserer Probleme sind.
Sie sind Symptome eines größeren wirtschaftlichen Krebsgeschwürs,
welches fortführend nicht nur Ungleichgewicht,
sondern letztendlich aufgrund seiner eigenen Gravitationen
und veralteten Annahmen über menschliches Verhalten
und die falsche Beziehung zur Umwelt, in sich selbst zusammenbricht.
Was wir heute in der Welt sehen, ist meiner Hinsicht nach
der Anfang des Endes,
im Rahmen der Protestbewegungen, die gestartet worden sind.
Das ist der Anfang eines Wandels von Werten und Struktur,
welcher schon längst überfällig ist,
da unsere entwickelnden Verständnisse die tradionellen
Annahmen, die diese Strukturen erhalten haben, überschreiben.
Ich möchte eine letzte Frage stellen:
Wenn dir die Möglichkeit gegeben wäre,
an einem Programm des Teilens teilzunehmen,
die Werte zu haben, bei denen Jemand zu dir sagt
"Wenn ich gebe, wärst du auch bereit zu geben?"
nicht in der Form von Tauschhandel,
sondern einfach in der Form des Wertes, was es heißt zu geben
und das Verständnis, dass wenn du zurück auf dein Leben in der Zukunft schaust
wirst du dich wirklich daran erinnern
(Ich spreche zu allen, die hier zuhören, nicht nur euch)
wirst du dich wirklich an alles erinnern, was du in deinem Eigeninteresse getan hast?
Werden die Geschäftsführer und Bänker und Eliten, die existieren
wirklich Stolz auf sich sein,
wenn sie zurück auf ihre Leben schauen und werden sie all das Geld,
das sie angehäuft haben, wirklich als Maß für irgendeine Form von Erfolg nehmen?
Ist nicht der wahre Erfolg
die Fähigkeit, eine Beziehung zu seiner Umwelt aufzubauen
und damit die direkte Wechselwirkung,
die unsere intrinsische Einheit bestimmt?
Wenn ich hier das Finanzsystem thematisiere, sage ich nicht,
dass wir keine "Operation" brauchen, um die Effekte und Krebsgeschwüre
des Systems zu entfernen.
Die Tumore; tatsächlich müssen wir diese sogar dringend.
Wir brauchen massiven politischen Druck und müssen tun, was wir nur können
um dieses System in die richtige Richtung zu bringen.
Aber ich möchte euch alle daran erinnern, dass
solang nicht die Grundursache der Probleme adressiert wird,
sodass die Bewegung global zusammenkommt
und langsam beginnt, zusammen zu arbeiten
um das existierende System zu überschreiben,
nicht um einen Sitz am 'sprichwörtlichen Tisch' zu haben,
sondern ein komplett neuer Tisch erbaut wird,
sich über lange Sicht keine gesellschaftliche Veränderung ergeben wird.
Ich lasse dies hier und belobige tiefgründig euren Mut
und ich danke, für eure Zeit und viel Glück!
[Applaus]