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Pyatt: Hallo, willkommen beim Horn-Meisterkurs
für das YouTube Sinfonieorchester.
Mein Name ist David Pyatt,
ich bin erster Hornist
beim London Symphony Orchestra.
Dieser Auszug besteht im Prinzip aus zwei Teilen.
Zuerst wird die Harmonie unterstützt,
die der Rest des Orchesters spielt,
besonders im Teil mit den Holzbläsern.
Dann fängt das eigentliche Solo
bei Takt 90 an.
Der erste Abschnitt muss ganz leise gespielt werden.
Er ist mit pianissimo gekennzeichnet.
Gleichzeitig aber auch sehr präsent.
[spielt]
* *
Und an dieser Stelle beginnt das eigentliche Solo.
Ein paar Worte noch zu diesen ganz tiefen Tönen.
Achtet darauf, dass ihr auf jeden Fall
am Ende noch genügend Luft für
das F habt.
Achtet außerdem darauf, dass jeder einzelne Ton
klar definiert sein muss,
widersteht also der Versuchung,
den ganzen Auszug gebunden zu spielen.
Okay, nun zu Takt 90, bei dem das Solo beginnt.
Die Atmung spielt in diesem Teil eine wichtige Rolle.
Atmet möglichst nicht bei jedem Takt,
oder alle zwei Takte,
sonst fangt ihr am Ende an zu hyperventilieren.
[spielt]
* *
Ich hole ganz gern bei
Takt 94 Luft.
Bei der ersten Achtelpause,
atme ich ganz leicht ein
und dann bei der zweiten Achtelpause,
also Achtelnotenpause, hole ich tiefer Luft,
damit ich dann
zwischen den Takten 95, 96 nicht mehr atmen muss
und die Phrase vom geschriebenen G bis zum As
ohne Unterbrechung durchspielen kann.
Natürlich ist die berühmte Tonleiterpassage
der große Moment des vierten Horns,
also lasst euch dabei Zeit.
Spielt sie so schön und melodiös wie möglich.
Viel Spaß dabei!
Dies ist ein Solo des ersten Horns.
Ziemlich klassisch und lyrisch für das Instrument.
Es stecken zwei Schwierigkeiten darin.
Erstens die Atmung
und zweitens die Ausdauer.
Diese beiden Elemente sind häufig miteinander verbunden,
das heißt also, wenn ihr in diesem Stück Luft holt,
achtet darauf, dass ihr
in keiner Weise
verkrampft einatmet,
bleibt im Hals
so entspannt wie möglich.
Vermeidet jegliche Anspannung
im Hals, wenn ihr atmet.
Wenn ihr also... [japst]
oder etwas Ähnliches hört,
entspannt euch und beginnt von vorn.
Versucht, eher dumpf einzuatmen,
damit ihr möglichst viel Luft
in kürzester Zeit
und mit möglichst wenig Anspannung holen könnt.
Und noch ein Tipp für dieses Stück
und jedes andere, bei dem Ausdauer gefragt ist:
Achtet darauf, dass der linke Arm
so entspannt wie möglich bleibt.
Leichter gesagt als getan, wenn die Anspannung zunimmt.
[spielt]
* *
Eine der besonderen
Schwierigkeiten in diesem Auszug
ist das Atmen mitten in den Phrasen.
Häufig werden die Töne vor dem Atmen abgeschnitten.
[spielt]
* *
Achtet in jedem Fall darauf,
dass ihr jeden Ton
so schön wie möglich zu Ende spielt,
bevor ihr Luft holt,
und dass ihr lange genug einatmet
und dennoch den nächsten Auftakt nicht verpasst.
Die Dynamik in diesem Stück
ist für ein Solo auch recht extrem.
Das "piano dolce" darüber
würde ich nicht ganz so wörtlich nehmen,
sondern eher ein mezzo-piano spielen.
Es ist ein Solo
und ihr spielt gegen die Streicher an.
Das Mezzo-forte genauso.
Falls ihr einen Unterschied zwischen
dem Piano und dem Mezzo-forte machen möchtet,
könntet ihr beim Mezzo-forte noch ein bisschen lauter werden.
Die Pausen in Takt 27
sind mit Crescendos angereichert.
Traditionell wird sehr häufig
ein Diminuendo bei den beiden Pausennoten gespielt,
aber das könnt ihr machen, wie ihr möchtet.
Der letzte Teil ist wieder mit piano gekennzeichnet
und führt zum Tutti des Orchesters hin.
Der nächste Auszug, den wir heute ansehen,
ist Till Eulenspiegels lustige Streiche,
das berühmte Hornsignal
am Anfang dieses wunderschönen Stücks.
Lasst euch Zeit beim ersten Signal.
Genießt die Synkopen.
Aber achtet darauf, das erste Mal piano zu spielen.
Und dann, wenn ihr das Signal wiederholt,
ist es mezzo-forte.
Das wiederholte Signal wird normalerweise auch
etwas schneller gespielt.
Achtet in diesem Auszug auch
auf ein konstanten Klang,
wenn ihr ins tiefere Register geht.
Da unten wird man gerne etwas wackelig,
versucht aber, die Töne sauber zu spielen.
[spielt]
* *
Danke, dass ihr euch den Horn-Meisterkurs
für das YouTube Sinfonieorchester angesehen habt.
Ich wünsche euch viel Spaß bei den Aufnahmen
und bin schon sehr gespannt auf eure Beiträge.
Vielen Dank!