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Wenn es im Echo Park in Los Angeles hell wird,
beginnen die hier lebenden Gänse mit ihrer täglichen Morgenroutine.
Manche gehen schwimmen.
Manche suchen nach Futter.
Und es gibt eine,
die einfach am Straßenrand steht
und geduldig auf die Rückkehr ihres Gefährten wartet
- auf seinem Motorroller.
„Sobald sie mich sieht, kommt sie angelaufen.“
Sie ist eine Toulouser Gans namens Maria.
Er ist ein pensionierter Verkäufer namens Dominic.
Und zusammen sind sie im Echo Park das Gesprächsthema schlechthin geworden.
„Wie war deine Nacht, Maria?“
„Sie laufen wie ein verliebtes Pärchen im Park herum
- einfach wunderbar!“
„Die Leute gucken uns so an, als ob sie denken 'WAS ist das?' ..."
„Was, haben sie etwa noch nie einen Mann mit einer Gans spazieren gehen sehen?“
„Ja, das bringt es so ziemlich auf den Punkt.“
Vor ungefähr zehn Monaten hat alles begonnen,
als Maria angefangen hat, Dominic hinterher zu laufen.
Er hat sie nicht gefüttert, er hat sie nicht angelockt.
Er war nur einer von wahrscheinlich tausend Leuten,
die jeden Tag an diesem See spazieren gehen.
Aber sein Watscheln muss sie überzeugt haben.
Und seitdem ist sie hin und weg von ihm.
„Ihretwegen dürfen die anderen Gänse mir nicht zu nahe kommen.“
„Oh, sie wird dann sauer ...“
Und das ist nicht nur so bei anderen Gänsen ...
„Ich hab gesehen, wie sie sogar Pitbulls einen riesigen Schrecken einjagt.“
Maria will nicht, dass irgend eine andere Spezie ihr ihren Mann ausspannt.
"Maria, sei lieb, nicht den Hund beißen ...“
Wenn es nach ihr ginge, würde sie ihn niemals außer Sichtweite lassen.
„Sie würde mit mir nach Hause kommen ...
Sie würde den ganzen Weg mit mit nach Hause fliegen.“
„Wirklich?“
„Ja, auf jeden Fall, da bin ich mir sicher.“
Er weiß das genau, weil ...
sie es wirklich versucht.
Fast jeden Tag.
Wenn er auf seinem Roller davon fährt, ist Maria dabei.
An seiner Seite.
Obwohl Dominic noch zu haben ist, sagt er leider,
dass er nicht bereit dafür ist,
seine gefiederte Freundin bei sich einziehen zu lassen.
Also fährt er zurück zum Park.
Maria muss entweder lange genug hinter einem Gatter gehalten werden,
bis er sich davon gemacht hat.
Oder, meistens, setzt er sich einfach auf eine Bank
und wartet, bis Maria eingeschlafen ist.
„Hat dich das Ganze auf irgendeine Weise verändert?“
„Ich esse kein Geflügel mehr."“
„Wirklich?“
„Ja, niemals ...“
„Ich dachte immer, Vögel seien dumm ...“
„Jetzt weiß ich es besser.“
Man sagt ja immer, dass Lieben keine Grenzen hat ...
aber jetzt haben wir dafür einen lebenden Beweis.
- dank einer treuen „Turteltaube“ ...
und einer Gans.
„Kleine Anmerkung von uns:
In ein paar Monaten wird der See von der Stadt für Reinigungsarbeiten trocken gelegt.
Maria wird für diese Zeit woanders untergebracht.
Es ist noch nicht sicher, wo ...
aber hoffentlich ist es einfach mit dem Roller zu erreichen ...“