Tip:
Highlight text to annotate it
X
Geheimnisse der Sprache –
"Keister" (Hintern),
das Gesäß einer Person.
Obwohl die moderne Bedeutung von "keister"
sich etwas unschicklich auf
das Gesäß einer Person bezieht,
beginnt die Geschichte des Wortes nicht beim Hinterteil.
Stattdessen lässt es sich zurückverfolgen
zu "kista", was in der indogermanischen Ursprache
einen geflochtenen Korb beschreibt.
"Kista" beeinflusste die Bildung von Wörtern
wie dem griechischen "kiste"
für Korb oder Kiste,
und später dem lateinischen "cista"
für Kiste oder Truhe.
Im Urgermanischen beschrieb das Wort "kista"
einen einer Kiste ähnelnden stabilen Behälter,
woraus schließlich im Englischen "chest" (Truhe) wurde.
Für jede verschlossene Truhe
gibt es einen Schlüssel und ein Schloss
und die Geschichte von "keister"
führt uns in die Welt von Kleinkriminalität
und spekulativer Etymologie.
"Keister" könnte vom britischen Dialektausdruck "kist" stammen,
einer nordischen Form von "chest".
Im Jargon der Verbrecherwelt am Ende des 19. Jahrhunderts
bezog es sich auf einen verschließbaren Werkzeugkasten für Einbrecher
und im frühen 20. Jahrhundert
verstand man darunter einen Tresor oder Geldschrank.
Es gibt zahlreiche Theorien über die Verbindung
von "keister" zum Hintern.
Eine davon stammt von einer umgangssprachlichen Bedeutung,
bei der Taschendiebe mit dem Wort
den Schatz in einer Gesäßtasche beschrieben.
Leider ist etwas, das in eurem "kist" (Tresor) nicht sicher ist,
auch nicht an eurem "keister" (Hintern) sicher.