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Haben Sie sich schon mal gefragt, wie ein Lkw funktioniert,
wie er gebaut und entwickelt wird?
Wir zeigen es Ihnen. Dies ist "Truck-Anatomie".
Kraftstoff macht circa ein Drittel der Betriebskosten
im Güterfernverkehr aus.
In dieser Folge geht es um Kraftstoffeffizienz und darum,
wie das Flottenmanagementsystem Dynafleet dazu beiträgt,
dass jeder Tropfen genutzt wird.
Den Kraftstoffverbrauch beeinflussen viele Faktoren.
Dazu gehören Reifendruck, Gewicht, Achseinstellung, Wetter
und der Gesamtzustand des Lkw.
Einer der wichtigsten Faktoren ist aber der Fahrer.
Wie das Fahrzeug gefahren wird, ist beim Kraftstoffverbrauch entscheidend.
Schauen wir mal, wie der Fahrer den Kraftstoffverbrauch senken kann.
Andrew Low, Leiter der Fahrerentwicklung bei Volvo Trucks,
lädt mich zu einem Kraftstoffsparwettbewerb ein.
Unser heutiger Wettstreit wird am selben Ort ausgetragen
wie das diesjährige Finale der Drivers' Fuel Challenge.
Die Strecke ist 7 km lang, die Regeln sind einfach:
Durchfahren der Strecke in maximal 15 Minuten
unter Einhaltung der Verkehrsregeln.
Die Kontrahenten sind: ich, Peter Sundfeldt,
Ex-Rennfahrer und Automobiljournalist,
und Andrew Low, Leiter der Fahrerentwicklung
und ein echter Experte in Sachen kraftstoffeffizientes Fahren.
Okay, Andy.
Die Stoppuhr ist bereit, alles steht auf null.
- Dann werde ich... - ...den Lkw starten.
Schalte zuerst auf Neutral. Die Uhr läuft ab jetzt.
Und los geht's.
Ich bin ein paar Proberunden gefahren.
Andrew hat mir gute Tipps gegeben.
Aber jetzt kommt es drauf an.
Es ist wie beim Motorradfahren, oder? Man muss vorausdenken.
Die Methoden sind ähnlich.
Aber was wir erreichen wollen, ist etwas anderes.
Dinge wie starkes Bremsen in Kurven
wollen wir vermeiden.
Da ist ein Stoppsignal.
Hier müssen wir anhalten, wir fahren wieder auf die Hauptstraße.
Ich fühle mich wie ein Lkw-Fahrer.
Auf der langen Geraden nehmen wir Fahrt auf.
Wir wollen schnell und effizient auf angenehme Reisegeschwindigkeit kommen.
- Ich lass das Gaspedal los. - Schön früh.
Ein Lkw mit seinem Gewicht verhält sich anders
auf der Straße als ein Pkw.
Ja, genau. Das spürt man.
Jetzt ist I-Roll aktiviert.
Bei I-Roll werden weder Motorleistung noch -bremsung benötigt
Du liegst gut in der Zeit.
Schnell fahren ist nicht das Problem.
Stimmt, die Zeit ist nicht deine größte Herausforderung.
Ich sehe einige meiner Daten im Bordcomputer.
Und ich hoffe, es wird am Ende ein gutes Ergebnis.
Wenn du den Motor abstellst, stoppe ich sofort die Zeit.
Und aus!
- Hast du dein iPad dabei? - Ja, wir schauen mal auf die Daten.
Du hast 89 Punkte von maximal erreichbaren 100.
- Das ist ziemlich gut. - Das ist gut.
- Schlag das! - Ich versuch's.
Gib dein Bestes!
Du hast gut vorgelegt, mal sehen, wie weit ich rankomme.
Los geht's.
Schnell in Fahrt kommen, wie man so sagt.
In diesem Fall schnell und kraftstoffsparend.
Mich interessiert, wie du den ersten Hügel nimmst.
Ich nutze das Flachstück, um auf Geschwindigkeit zu kommen.
Dann bleibe ich in diesem Gang.
Ich gehe ein bisschen vom Gas, ähnlich wie du.
Ich nutze die Energie des Lkw aus, so gut es geht.
Hier hast du aus Gewohnheit gedrosselt.
Das mache ich nicht. Wir haben genug Schwung.
Und ich weiß, wir biegen hier links ab.
Nach wenigen Minuten mit Andrew am Steuer
weiß ich, dass er ein guter Fahrer ist.
Er nutzt beim Fahren die Eigenschaften des Lkw aus.
Ich nutze die Motorbremse, schalte runter.
- Das hab ich dem Lkw überlassen. - Genau, der Lkw macht das auch gut.
Aber du musst das Auge des Lkw sein.
Ich kann das Hindernis, die Kurve oder den Berg sehen.
Und ich teile dem Antrieb mit,
was ich will und warum.
Jetzt sind wir bei 50. Ich aktiviere den Tempomat.
Dadurch kann ich diese Geschwindigkeit am effizientesten halten.
Ich bin neugierig, wie der Wettstreit ausgeht.
Bin ich auf der Geraden lange genug gerollt?
Hat das Runterschalten am Berg viel geschluckt?
Wir werden sehen.
Gleich sind wir da und halten an.
- Wie lautet das Urteil? - Du bist echt neugierig.
Die Dynafleet App liefert uns das Ergebnis.
Peter, ich habe dich leider knapp geschlagen.
Mit 96 Punkten.
Du 96, ich 89. Das ist nicht schlecht.
Nein, du warst sehr gut.
Ein Blick auf die Daten zeigt,
wo die Unterschiede liegen.
Du trittst das Bremspedal im Durchschnitt
165-mal pro 100 km.
Bei mir sind es nur 105-mal.
- Das ist ein Unterschied. - Ja, stimmt.
Nehmen wir das Rollen.
Dabei bin ich in 39,4 % der Zeit
im Leerlauf gerollt, das ist viel.
Du hattest 30 %, das ist auch sehr gut.
- Gut, aber weniger als du. - Ja.
Betrachten wir alle Daten zusammen,
beträgt der Unterschied beim Kraftstoffverbrauch 11,5 %.
Das ist ein großer Unterschied. 11,5 %.
Die kleinen Unterschiede summieren sich.
- Ja, jeder Tropfen zählt. - Bei mir wäre das schon ein Teich.
Wenn man all diese Daten zusammennimmt, sieht man schon,
dass es für den Unternehmer unterm Strich entscheidend ist.
Denn wie bei dir summieren sich die kleinen Unterschiede.
Nach dem, was du mir gezeigt hast und was ich heute gelernt habe,
kann ich dich schlagen.
- Versuchen wir's. - Nächstes Mal. Danke.
Gerne. Ich danke dir.
Das war's. Bis zur nächsten Folge von "Truck-Anatomie".
- Tschüss. - Tschüss.