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Nicht nur gestattet, sondern vielmehr ausdrücklich erwünscht werden die vollständige Reproduktion oder Teilreproduktion, Kopie, Abänderung, Übersetzung,
Synchronisierung und/oder Neuaufteilung, sowie die öffentliche Vorführung dieses Films, solange diese keinem kommerziellen Zweck dient.
Dieser Film ist der Abriss eines kontinuierlichen Lernprozesses, der unter keinen Umständen als vollendet betrachtet werden darf.
Die Personen, die in diesem Film interviewt wurden, vertreten verschiedene Einstellungen und Meinungen.
Ihre Teilnahme bedeutet nicht zwangsläufig die Zustimmung zum gesamten Inhalt des Films.
Koproduzenten
An alle Kinder und Jugendliche, die in Freiheit aufwachsen wollen.
Ich erinnere mich noch gut an eine Philosophiestunde, in der uns der Lehrer folgende Geschichte erzählte...
In einer Höhle befand sich eine Gruppe von Menschen, die in Gefangenschaft geboren worden waren.
Sie waren so angekettet, dass sie nur das Innere der Höhle erblicken konnten.
Ein Feuer und von anderen Menschen dargestellte Figuren projizierten jede erdenkliche Form von Schatten an die Höhlenwände.
Für die Gefangenen waren die Schatten der einzige Bezug zur Außenwelt...
Diese Schatten waren ihre Welt, ihre Realität...
Einer der Gefangenen wurde frei gelassen und durfte die ganze Realität außerhalb der Höhle sehen.
Wie lange würde er nach einem ganzen Leben in Gefangenschaft brauchen, um sich an die Außenwelt zu gewöhnen?
Möglicherweise wäre seine Reaktion eine große Angst vor der Realität...
Könnte er verstehen, was ein Baum, das Meer oder die Sonne ist?
Nehmen wir an, dass dieser Mann die Wirklichkeit so wahrnehmen könnte, wie sie tatsächlich ist,
und dass er die große Täuschung der Höhle verstehen würde...
Der Lehrer erklärte uns kurz einige Interpretationen des Mythos
bezüglich der Erkenntnis, des Wunschdenkens, der Realität, und wie wir uns möglicherweise selbst
in einer großen Höhle befinden, welche sich wiederum selbst in einer weiteren Höhle befindet...
Aber es besteht kein Zweifel am Bedürfnis dieses freien Mannes,
zurückzukehren und der Welt mitzuteilen, was er gesehen hatte...
"Die verbotene Bildung"
-Und so kam es also, dass er in seiner elften These auf die Idee kam,
dass der Philosoph nicht nur die Realität verstehen, sondern schlussendlich sie auch verändern sollte.
Massenmedien, tausende Bücher, all die politischen Reden,
internationale Organisationen, Experten, Philosophen, Internetseiten...
Alle sind sich im Stellenwert einig, den die Bildung einnimmt.
Man investiert in Fortbildungen, Baumaßnahmen, Studien,
es werden Bücher, Netbooks, elektronische Tafel gekauft.
Es werden Kurse abgehalten, Gehälter erhöht und gekürzt, es werden ausländische Modelle imitiert.
Alles für eine bessere Bildung.
Dies verhindert jedoch nicht, dass es ebenso viele Schulen wie gesellschaftliche Wirklichkeiten gibt.
Sonderschulen, Schulen für Arme, Schulen als Kinder-Depot,
Berufsschulen, Technische Hochschulen, Schulen für die Mittelklasse,
öffentliche und private Schulen,
Schulen für Reiche, Eliteschulen.
Viele versuchen, den größten Anteil an Schülern zu gewinnen und zu behalten,
viele Andere konzentrieren sich darauf, hierarchisch spezialisierte Facharbeiter auszubilden,
und nur wenige Schulen widmen sich den vermeintlich excellenten Resultaten.
Jenseits dieser Unterschiede, arbeiten und zielen alle auf ein Ideal der gemeinsamen Schule hin...
Inwiefern hilft uns diese ideale Schule dabei, uns individuell und kollektiv weiterzuentwickeln?
Zielt dieses Paradigma der Erziehung wirklich darauf ab, dass die Menschen eine gute Lebensqualität erhalten?
Und dass sie für eine bessere Gesellschaft arbeiten?
Gibt es überhaupt eine Schule, die das schaffen könnte? Gibt es überhaupt eine Erziehung, die auf diesen Idealen basiert?
Dies führte uns dazu, die Türen zu einer Welt zu öffnen, die für viele von uns bis dahin verborgen waren...
Dieser Film ist ein Teil eines Prozesses, der möglicherweise kein Ende haben wird,
eine Frage, auf die es sicherlich keine Antwort gibt,
eine Suche nach der Beschaffenheit der Lernvorgänge und der Bildung
nach den Fehlern, die wir begangen haben,
und vor allem nach nützlichen Ideen für die weitere Suche,
um weiter zu lernen...
- Also, ich glaube, was Alicia möchte, was die Schulleiterin möchte, ist
einfach einverstanden sein... dem zustimmen, was gesagt wird.
Das ist eine Schulveranstaltung;Die Schule muss vorher wissen, was gesagt wird.
- Natürlich, natürlich.
- Javier, wie verbleiben wir?
- Also, ich habe den Schülern vorgeschlagen, als Hausaufgabe einen Aufsatz zu schreiben,
in dem sie uns erzählen, was ihre Bilanz der letzten Schuljahre ist, und das war es.
-"Sehr wenig von dem, was in unserer Schule passiert, ist wirklich wichtig."
"Uns wird beigebracht, unter uns Distanz aufzubauen und zu rivalisieren."
"Eltern und Lehrer hören uns nicht zu."
"Deswegen sagen wir: Es reicht jetzt."
"Die Bildung ist verboten."
"Wenn du unterschiedliche Ergebnisse suchst, mach nicht immer das Gleiche"
Der Schüler erlangt in 12 Jahren kein Leseverständnis,
er lernt keine mathematischen Funktionen, er lernt nicht...nun ja, er lernt sehr wenig...
Was ist das, was den Schüler in der Schule zum Scheitern bringt?
Und die Überzeugung führt zu der Bestätigung, dass es nicht der Schüler ist, der versagt,
sondern es ist das System, das falsch entworfen wurde.
Die heutigen vielerorts in Mode gekommenen Bildungsreformen sind falsch ausgerichtet.
Sie sind ein Make-up für das, von dem wir denken, dass wir es in der Schule verbessern müssen.
Das Problem liegt in der Art und Weise, wie man eine Musterschule konzipiert.
Es ist ein Problem einfachen Begreifens.
Die lateinamerikanischen Schulen sind Orte der Langeweile.
Und ich lade immer alle dazu ein, die Schulen zu besuchen,
damit wir uns eine Karikatur anschauen, die man zerschlagen muss...
und der Lehrer steht an der Tafel und unterrichtet frontal,
mitten im 21. Jahrhundert. Das hat keinen Sinn.
Es ist ein statisches Fach, ein Fach, das sich nicht bewegt,
ein Fach, das nur aus Wörtern besteht.
Ich bin der Erwachsene, der euch die Informationen geben wird.
Ihr müsst es so hinnehmen, wie es da steht.
Weil es so ist.
Ihr seid die Schüler. Ihr müsst schweigen und gehorchen.
Ruhe.
Seien Sie still, Sie haben doch keine Ahnung.
Sie wollen keine andere Entwicklung als die lehrplanmässige Entwicklung.
Sie sind sehr auf die eigenen Inhalte konzentriert.
Wer nicht lesen, schreiben und rechnen lernt, der ist also nicht gebildet.
Weil die Arbeit nur auf bestimmte Fähigkeiten in einigen Bereichen fokussiert wird.
Der heutige Wissensstand ist partiell, weil der Blickwinkel partiell ist.
Wir sagen, dass der Lernprozess in herkömmlichen Schulen präventiv, also vorbeugend, ist.
"Wofür ist das gut?" und die Lehrerin antwortet: "Eines Tages wirst du es vielleicht gebrauchen können"
Aber wir haben gesehen, dass dieses Wissen nicht lange im Kopf bleibt.
Heutzutage verändern sich die Paradigmen sehr schnell.
Der Wissensstand verändert sich ständig.
So haben sich die Bildungssysteme nicht so schnell verändert, wie
die Gesellschaft es tat.
Darin liegt der Grund des Problems.
In den normalen Schulen und den Bildungseinrichtungen wurde uns gesagt, dass
ein Ziel das ist, was messbar, quantifizierbar und beobachtbar ist.
Also suchten wir eine Regel, mit der wir die Ziele messen können.
Und das nannte man dann Beurteilungen. Sei es ein A, ein lächelndes Smiley oder ein trauriges.
Aber die Logik wird immer dieselbe sein: vergleichen.
Den Mensch vergleichen, seine Lernprozesse.
Angesichts einer genormten Skala, die was misst?
Wo doch jeder Mensch ein einzigartiges Individuum ist, nicht wiederholbar.
Versuche, eine Zahl zu finden, die von sich allein aus aussagen kann, welche Art von Mensch du bist.
Deswegen verursache ich z.B. Konflikte auf der kognitiven Ebene. "Mal sehen, wer darf als Erster..."
So sind die Einen Gewinner und die Anderen Verlierer.
Jedes Mal, wenn es Verlierer gibt, gibt es jemanden, der sich schlecht fühlt. Das war klar.
Man spornt die Kinder sehr stark an, untereinander zu konkurrieren.
Die besten Schüler bekommen Anerkennungen, sie bekommen Preise.
Die Schüler, die in den Prüfungen nicht gut abschneiden, werden verwarnt,
in vielen Fällen werden sie noch nicht einmal berücksichtigt.
Alle reden von Frieden, aber niemand erzieht für den Frieden.
Die Menschen erziehen für den Wettbewerb, und der Wettbewerb ist der Beginn eines jeden Krieges.
Theoretisch erzählen uns alle Gesetze der Bildung von Zielen, von tief greifenden menschlichen Entwicklungen,
von menschlichen Werten, Zusammenarbeit, Gemeinschaft, Solidarität, Gleichheit,
von Freiheit, Frieden, Glück... sie sind voll wunderschöner Worte.
In Wirklichkeit fördert die Grundstruktur des Systems aber genau die entgegengesetzten Werte,
die Konkurrenz, den Individualismus, die Diskriminierung, die Konditionierung, die emotionale Gewalt, den Materialismus.
Keine Idee, die von einem Diskurs aus lanciert wird, kann den Prämissen der Struktur gerecht werden.
Also, die Schule theoretisiert und diskutiert zwar über Prinzipien und Werte,
aber immer als Inhalte.
Wenn ich aus einem fragmentierten Paradigma komme, ist das was mich interessiert, Geschichte zu lehren.
Ich werde sehen, wie viel diese Person über Geschichte weiß, nachdem
ich ihr etwas über Geschichte erzählt habe und sie ein Buch über Geschichte lesen ließ.
Ich habe mit dieser Person abgeschlossen, sie hat nichts mehr mit mir zu tun,
Ob diese Person leidet oder nicht, aus gutem Hause kommt oder nicht, Geld hat oder nicht.
Für den herkömmlichen Lehrer ist es am einfachsten, das zu machen, was er schon seit vielen Jahren macht.
Wollen Sie ihr Leben lang mittelmäßig sein?
Oder was Sie aus Tradition gelernt haben.
Sie sind kein kleiner Zweitklässler mehr.
Lehren wird einfach zu einem Prozess symbolischer Reproduktion.
Ich will, dass sich nicht mal eine Fliege rührt!
Zurzeit sagen die meisten Schüler in Argentinien:
"Na toll, heute ist Montag und ich muss schon wieder in die Schule!"
Aber das Schlimmste ist: die meisten Lehrer in Argentinien sagen genau das Gleiche.
Ich glaube, dass die Lehrer dem Schulsystem unterworfen sind.
Es geht nicht darum, zum Lehrer geboren zu sein, oder sein zu wollen, gut oder schlecht zu sein.
Es geht um das, was ihm der Staat erlaubt.
Genug, heute gibt's keine Pause.
Oh nein, kommen Sie mir nicht damit, dass Sie daheim Probleme haben.
Wie soll ich die Gefühle dieser Kinder bilden, wenn in meinem Lehramtstudium
kein Wort über Gefühle fiel?
Wenn Sie weiter reden, werde ich Sie auseinandersetzen!
Ich will nicht, dass es in die Schule geht, um Zeit totzuschlagen, ich will nicht, dass es in die Schule geht und es dort schlecht hat.
Heutzutage verbringt ein 8-jähriges Kind mehr Stunden in der Schule als ein Student in der Universität,
das hat überhaupt keinen Sinn, es gibt gar nicht so viel Wissen das man sich in der Schule aneignen kann.
Die Schule ist also nicht einmal der Ort der Bildung.
Sie ist eine große Kinderkrippe, oder wie ich es nenne, ein großes Parkhaus für Kinder.
Ich finde, es sind Gefängnisse, das ist der Horror. Unglaublich, dass man Kinder einsperren muss,
dass man Wachen braucht, damit sie nicht weglaufen.
Sie schließen sie sich immer mehr ein. Wir bauen ihnen immer höhere Mauern.
Die Mauern können aus Backsteinen oder Bäumen sein. Aber trotzdem sind es Mauern, die isolieren, abgrenzen.
Ich möchte dass die Schule ein Ort der persönlichen Entwicklung ist,
und nicht ein Ort, wo man ihn für eine künftige Sekundarschule dressiert,
und dann für die Universität und später für die Arbeit,
und dann? Für was?
Aber es ist viel leichter zu sagen: "Jetzt seid still,
jetzt öffnet euer Heft,
jetzt nehmt den roten Stift..."
So dressiert man Hunde,
das ist keine Erziehung.
- Ja, nein.... die Kinder haben mir gesagt, sie wollen diesen Text bei der Schulveranstaltung vorlesen.
Das ist nur ein Entwurf.
- Haha, nein, das ist kein Entwurf, genau so werden wir es vorlesen.
- Nein Martín, was das steht, ist beleidigend.
Ihr könnt uns doch nicht einfach so hinterfragen.
- Also, wenn Sie sich angegriffen fühlen, muss das ja einen Grund haben, oder? - Jetzt warte mal.
Alicia, wir haben nur die Aufgabe gemacht, die uns der Lehrer aufgetragen hat.
- Alicia, ich sage dir doch, das ist ein Entwurf. Die Schüler werden das weniger hart formulieren.
- Wir werden nichts umformulieren, wir werden es genau so lesen... - Martín!
- Wir werden nichts daran umformulieren. - Nein!
- Martín, das was hier steht, ist respektlos.
- Entschuldigung, ich hatte vergessen, dass es respektlos ist, seine Meinung zu sagen.
"Unser fehlendes Verständnis für die allgemeine Schulpflicht beruht auf einer unbequemen Tatsache:
der Schaden, den sie aus einer humanen Perspektive heraus anrichtet,
ist, aus der Perspektive des Systems heraus etwas Gutes."
Das weiß kaum einer, aber die öffentliche,
kostenlose und obligatorische Schulbildung
wurde irgendwann in der Geschichte erfunden.
Vorher gab es sie nicht.
Die Bildung in der Antike unterschied sich sehr stark von dem, was wir heute als Bildung verstehen.
Im klassischen Athen, zum Beispiel, gab es keine Schulen, die ersten Akademien von Platon
waren Orte der Reflexion, Konversation und des freien Experimentierens.
Der obligatorische Unterricht oblag den Sklaven.
Andererseits glich die Bildung in Sparta mehr einer militärischen Ausbildung.
Der Staat verstiess all jene, die die Erwartungen nicht erfüllten.
Es gab obligatorischen Unterricht, harte Strafen und Verhaltenskonditionierung durch Schmerz und Leid.
Früher lag die Bildung in den Händen der katholischen Kirche, zumindest in der westlichen christlichen Welt.
Und erst im 18. Jahrhundert, in einer Epoche, die man Aufgeklärten Absolutismus nennt,
ihr habt sicherlich in der Schule davon gehört, da entstand diese Idee einer Bildung, die
öffentlich, kostenlos und obligatorisch sein sollte.
Die Schule, so wie wir sie heute kennen, entstand Ende des 18. Jahrhunderts/ zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Preußen.
Mit dem Ziel, die in Frankreich stattfindenden Revolutionen zu verhindern,
nahmen die Monarchen einige Prinzipien der Aufklärung auf, um so das Volk zufriedenzustellen,
während die absolutistische Ordnung weiter herrschte.
Die preußische Schule basierte auf einer strikten Trennung von Klassen und Kasten.
Ihre Struktur, Erbe des spartanischen Modells, förderte Disziplin, Gehorsam und das autoritäre Regime.
Was wollten diese aufgeklärten Despoten?
Ein folgsames, gehorsames Volk
und dass man für die Kriege gewappnet sei, die es zu dieser Zeit zwischen allen Nationen gab,
die gerade entstanden.
Katharina die Große aus Russland zum Beispiel
ließ französische Enzyklopädisten kommen, um genau das vorzubereiten.
Diderot, einer der Berühmtesten, war dort, um dieses
Paket zu schnüren, ja? Ein Ausbilder, nicht von Bürgern, sondern von
gehorsamen Untertanen dieser Staaten.
Die Nachricht von diesem erfolgreiche Bildungsmodell verbreitete sich wie ein Lauffeuer
und innerhalb weniger Jahre reisten Erzieher aus Amerika und Europa nach Preußen, um sich dort auszubilden.
Mit der Zeit verbreitete sich das Modell in die ganze Welt.
Viele Länder importierten die moderne Schule mit dem Diskurs der Bildung für alle,
und hissten die Fahne der Gleichheit, obwohl eigentlich die Grundlage des Systems
der Absolutismus war, dessen Ziel es war, elitistische Modelle und Klassentrennung zu verewigen.
Das ist der Ursprung des öffentlichen Bildungswesens.
Bedenken Sie, dass Napoleon,
etwas später,
als eingeschworener Feind all dieser Despoten, dasselbe machte.
Er sagte das ganz deutlich:
"Ich will die Ausbildung
eines Lehrkörpers
um das Erscheinungsbild der Franzosen lenken zu können".
Ist das klar? Er hatte es genau vor Augen, und das funktioniert noch heute so, bewusst oder unbewusst.
Die Schule entsteht in einer positivistischen Welt geleitet von einer industriellen Wirtschaft,
darum versucht sie auch die besten messbaren Ergebnisse mit dem geringsten Aufwand und Einsatz zu erzielen,
indem sie wissenschaftliche Formeln und allgemeine Gesetze anwendet.
Die Schule war die ideale Antwort auf den Bedarf an Arbeitern,
und eben jene Industriellen des 19. Jahrhunderts
finanzierten die obligatorische Schulbildung mit ihren Stiftungen.
Wo bringe ich die Kinder dieser Personen unter, damit sie arbeiten können?
Wie bilden wir sie, damit sie Lesen lernen, wie schaffen wir intelligente Arbeiter?
Die Bildung bleibt immer gleich, ein Werkzeug zur Schaffung nützlicher Arbeitskräfte für das System,
ein nützliches Werkzeug damit die Kultur immer gleich bleibt und sich immer wiederholt.
Was die Wahrung der aktuellen Gesellschaftsstruktur bedeutet.
Die Schule ergänzte Untersuchungen über die Konditionierung des Verhaltens,
Ideen sozialer Utopien bis hin zu Theorien von Rassenueberlegenheit
Es verwundert nicht, dass die ersten Staaten, die das preußische oder ein ähnliches System einführten,
nach einiger Zeit auch zu Quellen der Fremdenfeindlichkeit und eines extremen Nationalismus wurden.f
Das Fliessbandmodell der industriellen Produktion war perfekt für die Schule.
Die Bildung des KIndes war vergleichbar mit der Herstellung eines Produkts
und benötigte deshalb Etappen in einer bestimmten Abfolge,
wobei man die Kinder je nach Alter in Stufen trennte.
In jeder dieser Etappen würden bestimmte Elemente bearbeitet,
Erfolg versprechende Inhalte, minutiös erdacht von einem Experten.
Das heißt, der Lehrer ist jemand, der vorbestimmte Inhalte unterrichten soll,
weil das jemand für eine bestimmte Altersstufe so festgelegt hat.
Aber die Bildungsinhalte werden nicht von Biologen bestimmt,
und interessanterweise meist auch nicht von Lehrpersonen
sondern von Beamten,
von Leuten, die nicht unterrichten.
In diesem Ablauf ist eine Person für einen Bruchteil vom Prozess zuständig.
der weder ausreicht, um den gesamten Mechanismus noch die Menschen wirklich kennen zu lernen.
Ein Lehrer pro Fach, pro Jahr, für 30 bis 40 Schüler.
Bis zu dem Punkt, an dem der Ablauf nur noch mechanisch ist.
Die Bildung von heute ist bürokratisch,
mit Schülern, die kommen, Lehrern, die unterrichten,
mit Schülern, die gehen und Lehrern, die gehen und am nächsten Tag geht das Ganze wieder von vorne los.
Der Lehrer ist ein Beamter,
dem die vorgesetzte Behörde sagt: "Sie müssen dies und das und auf diese Weise unterrichten."
Weil er das vor zu vielen Kindern vortragen muss ein Lehrer, mit zu viel Unterrichtsstunden
und mit zu wenig Stunden privater Aufmerksamkeit für den Schüler.
Deshalb wird er sich immer an die Gruppe wenden.
Weil, natürlich wenn ich 30 Kinder habe
kann ich nicht erwarten, daß alle 30 Kinder gleichzeitig das Gleiche machen wollen.
Dieses Fließbandsystem, das aus dem Taylorismus entstand, wurde sowohl in der Industrie angewandt,
als auch in Schulen und Kasernen verschiedener westlicher Länder.
Bis vor einigen Jahrzehnten hing der Schule etwas von Kasernen und Heimen an,
sogar die Pause wird mit einem anonymen Läuten beendet, nicht menschlich,
was den Kindern anzeigt, dass sie nach und nach so dressiert werden, sich auf einer bestimmten Stelle aufzustellen,
hinter einem bestimmten Kopf, um so in Reih und Glied zu stehen, meist der Größe nach geordnet.
In den letzten Jahrhunderten haben wir unsere Schulen gebaut
nach Vorbild der Gefängnisse und Fabriken,
wo die Erfüllung von Regeln, die soziale Kontrolle, Priorität haben.
Die Schule wurde erdacht als eine Fabrik folgsamer, konsumierender und effizienter Bürger,
wo die Menschen nach und nach zu Nummern werden, zu Benotungen und Statistiken.
Die Erwartungen und der Druck des Systems entmenschlichen uns schliesslich alle,
weil sie viel weiter reichen als Lehrer, Schulleiter oder Inspektoren.
Sie werden als homogene Gruppen betrachtet,
mit homogenen Inhalten, die gleichmässige Ergebnisse erzielen sollen.
Dass wir alle dasselbe wissen müssen.
Obwohl wir Erwachsene nicht alle das Gleiche wissen,
obwohl wir nicht alle die gleiche Beschäftigung haben.
In den Schulen müssen alle das Gleiche machen wollen, und es gleich gut machen.
So kann die Schule kaum den individuellen Bedürfnissen entsprechen,
denn die Schule bildet, sie ist ein Bildungszentrum und das ist es, was sie macht.
Wer nicht lernt, bleibt zurück. Das ist die Realität.
Dies beinhaltet, dass das Bildungswesen gewissermaßen ein System der sozialen Ausgrenzung ist:
sie trifft eine Auswahl von Leuten, die später an die Universität kommen,
um Teil einer Elite zu sein,
die Unternehmen, die Produktion, Wirtschaft, Kommunikation u.a. kontrolliert.
Und eine andere Art von Leuten
an die die Schule sich nicht genügend anpasst
die für eine weniger qualifizierte Arbeit vorbestimmt sind weil sie keine Diplome haben, um etwas anderes zu machen.
Dem System und den Staaten
ist das egal,
ehrlich gesagt, ist ihnen der Mensch als Person, als Individuum, egal.
Und unter diesem Blickwinkel gehört jede Bildung verboten, die etwas anderes erzielen will,.
In Wirklichkeit ist die Essenz der preußischen Schule in der Struktur unserer Schule tief verankert.
Die Standardtests, die Altersstufen, der obligatorische Unterricht,
Lehrpläne ohne Bezug zur Realität, das Notensystem,
der Druck, der auf Lehrern und Kindern lastet, das System von Belohnung und Strafe,
die strikten Stundenpläne, das Eingesperrtsein und die Trennung der Gemeinschaft, die vertikale Struktur.
All dies sind bis heute Bestandteile der Schulen des 21. Jahrhunderts.
Die Schule schliesst sich von der Außenwelt ab.
Ich habe dir vorhin den Titel meines Buches erklärt: "Von der Schullandkarte zum Bildungsgebiet".
Es geht um diese Fabel des Kartographen, die (Jorge Luis) Borges erzählt.
Er fängt an, die Karte eines bestimmten Landstriches zu zeichnen
und ist ganz besessen davon, sie so perfekt wie möglich machen.
Am Ende ersetzt die Karte den Landstrich.
Genauso hat sich heutzutage die Schule verschanzt, ist zur Landkarte geworden.
Was lernen wir daraus? Wahrheiten, die auf der Karte verzeichnet sind, nicht im Landstrich.
Die Schule ist kein Synonym für Bildung. Die Schule ist vielleicht eine alte Landkarte des Wissens.
Aber die Bildung ist das Gebiet, wo das gesamte Lernen stattfindet.
Was ist eine gute Bildung? Zu erreichen, daß die größtmögliche Anzahl von Kindern die Qualitätsstandards überwinden?
Das Erlangen von Mitteln und Wissen, das sie nicht interessiert,
um Hürden zu überwinden, die andere ihnen aufzwingen?
War es nicht Ziel der Bildung, einen guten Lebensstandard zu erreichen?
Vergessen wir einen Moment lang alles, was wir über Bildung wissen,
unsere Art, die Schule zu verstehen
alles, was man uns gesagt hat, was wir im Leben lernen sollen und was wir unseren Kindern beibringen sollen.
Damit anfangen, jede Sache zu sehen,
zu untersuchen, als ob wir sie nie zuvor gesehen hätten.
D.h. jede Handlung, jede Haltung, jede Gewohnheit.
Wenn wir die Dinge nicht so machen würden, wie wir sie machen, weil wir sie immer so gemacht haben.
Wie würden wir sie heute machen?
Nicht wahr? Es ist, wie sich den Kopf auszuschütteln und zu sagen, o.k.,
fangen wir von vorne an.
Lasst uns von vorne anfangen.
- Mal sehen, ihr müsst verstehen, daß die Rede, die ihr da geschrieben habt, viele Leute wütend machen kann.
- Ok, aber wenn wir das so fühlen und so geschrieben haben warum dürfen wir das nicht so vorlesen?
- Es sind unsere Worte, das, was wir denken, wo liegt das Problem? - Dann übernimm die Verantwortung für das, was wir da geschrieben haben..
- Nein, Stopp. -(Diskussion)
Halt mal Martín, ich kenn dich nämlich.
Alles an dieser Schule stört dich, ich, die Lehrer stören dich. Ich kenne dich gut.
Nein, du kennst mich nicht.
- Doch, klar kenne ich dich. - Nein, du kennst mich nicht.
"Folgt nicht mir, folgt dem Kind."
Wir wollen keine Lehrpersonen, wir wollen Erzieher.
Das ist einfach. Das Schwierige ist,
dabei zu helfen, die normale Entwicklung einer Person zu bewirken.
Wenn ich das will, muss ich den sich darin befindlichen Menschen kennen,
Welche Möglichkeiten bringt er mit?
Welche Möglichkeiten hat er in welchem Alter?
Aber er folgt nicht dem Kind. Er beobachtet nicht das Kind.
Er kennt nicht wirklich das Kind, jedes einzelne für sich. Sondern er kennt die Theorie sehr gut.
Es ist, wie ein Erwachsener, der weiß, was er mit dem Kind machen soll, der aber der Realität gegenüber ein bisschen blind ist.
Das heisst, der Mittelpunkt dieser Bildung ist das Kind.
Sie richtet sich also darauf, welche die Bedürfnisse des Kindes sind.
Und nicht, welche unsere Bedürfnisse als Erwachsene sind.
Die Kinder kommen mit dieser Fähigkeit zur Welt, Dinge zu schaffen, sie sind kreativ, beobachten und sind neugierig.
Und in der Schule können zwei Dinge geschehen:
dass dieser Prozess begleitet wird und Anlässe geschaffen werden, diese Fähigkeit zu entwickeln oder dass er gebremst wird.
Tatsächlich können wir den Menschen so charakterisieren, dass er eine Neigung zum Lernen hat.
Wir könnten es verschärft so ausdrücken: es ist kein Verdienst des Menschen zu lernen.
Noch übertriebener: er kann es nicht vermeiden, zu lernen.
Du siehst es. Er fragt dich die ganze Zeit "Warum ist das so? Und wieso so?"
Du musst ihm nicht die *** beibringen, zu fragen, es liegt in seinem Wesen.
Es reicht, dass er Sinnesorgane hat und wahrnimmt, Stimmt's?
Es reicht, dass er ein Gehirn hat und denkt, und sich Dinge vorstellt, schafft, fantasiert.
Aber in der Schule bringt man ihn nur zum Schweigen.
Auf diese Weise, wenn du darauf achtest, verlieren die Kinder, je größer sie werden,
ihre Neugier und *** am Lernen.
Ein 12-jähriges Kind
wird nach der Schule kaum ein Buch zur Hand nehmen,
die Wenigsten tun das.
Und warum? Weil es es satt hat, vollkommen satt, dass man ihm sagt, was es machen soll und was nicht,
und es hat jegliche Neugierde am Lernen verloren.
Der Verstand eines Kindes ist qualitativ viel lernfähiger als der eines Erwachsenen.
weil er von Natur aus so entwickelt ist, das wahrzunehmen, was vor ihm erscheint.
und damit bildet er seinen Verstand, bildet er sich selbst.
Innerhalb weniger Jahre lernt es, seinen Körper zu kontrollieren,
es kann sich in mehreren Sprachen verständigen, versteht die Regeln der Natur und die Merkmale seiner Kultur.
Dieser komplexe und wunderbare Prozess verläuft unbewusst.
Es erlernt dies ohne viel Aufwand, ganz von alleine.
Von den Dingen, die wir in der Schule erlernt haben, auch von damals, als wir in der Schule noch viel lernten,
gibt es sehr wenige, die wir im Alltag brauchen.
Es ist möglich, dass die Schule von Vorteil ist, ich glaube nicht, dass die Schule notwendig ist.
Ich glaube, sie kann in der Gesellschaft zu sehr, vielleicht auch sehr von Vorteil sein, aber wir können auf sie verzichten.
Weil wir ohne Logarithmen leben können, aber nicht, ohne Beziehungen mit anderen Menschen aufzubauen,
oder ohne gehen zu können, oder ohne Werkzeug benutzen zu können.
All diese Dinge erlernen Kinder spielerisch.
Die Kinder haben von Geburt an die Fähigkeit, sich selbst zu erschaffen,
wobei sie ihre Umwelt begreifen,
indem sie spielen und die Welt entdecken.
Die Kinder absorbieren Kultur, sie nehmen die Kultur der Eltern auf,
und das sieht man auch in der Sprache.
Das liegt im kulturellen Kontext des Menschen, die Zahlen die Buchstaben und die Wörter, dann lernen sie es.
Genauso wie sie laufen lernen, weil es Erwachsene gibt, die laufen.
Das heißt, wenn ein Mensch auf die Welt kommt,
dann gibt es keinen biologischen Zwang, ein Mensch zu sein.
Er muss in einer menschlichen Umgebung geboren werden.
Alles, was uns umgibt, beeinflusst sehr stark unser Erlernen.
Raum, Zeit, das Verhalten unserer Familien.
Die Gefühle, der Geschmack, die Überzeugungen.
Alles ist Teil dieser Umwelt, mit der wir uns selbst erschaffen.
Die Frage lautet also
Welche Umgebung bieten wir den Kindern damit die Erwachsenen sich so entwickeln?
Ein Kind kommt in die Schule und es kommt in eine dogmatische Umgebung.
"Setz dich hierhin", "Bleibt 6 oder 7 Stunden in dieser Reihe sitzen" Wie schrecklich!
Wenn ein Kind in einer Familie ohne ein Netz der Zuneigung aufwächst dann ist es viel schwächer, das Agressionsniveau ist sehr hoch,
das Niveau der Gewalt, das Kind wird wahrscheinlich sehr gewalttätig werden.
Es muss nicht gewalttätig werden, das sage ich nicht, aber wenn wir davon sprechen, dass
sich in einer gewalttätigen Umgebung die Gewalt leicht vermehrt.
Dann wird das Kind das weitergeben, was es erhält.
Deswegen müssen wir im Klassenzimmer viel liebevollere, viel tiefere Beziehungen schaffen.
Studien haben gezeigt, dass 98 % der heute 5-Jährigen als hochbegabt eingestuft werden könnten.
Sie sind neugierig, kreativ und sie haben die Fähigkeit, auf verschiedene Weise zu denken, Probleme zu lösen,
anders gesagt, ihre Seele ist offen.
Das Problem ist, dass 15 Jahre später nur 10% dieser Kinder diese Fähigkeiten beibehält.
Ich will damit sagen, dass wir im Jenseits der Seele,
in der Welt des Bewusstseins, alle hochbegabt sind.
Und was der Lehrer wirklich lernen muss, ist es, seinen Schülern
die Türen ihrer Seelen zu öffnen, damit sich dieses ganze Wissen,
diese Kreativität und diese Genialität, die wir alle in uns haben, offenbart.
Wenn wir auf die grossen Männer und Frauen in der Geschichte der Menschheit schauen,
dann waren das alles grosse Träumer, das heisst, sie hatten eine grosse Vorstellungskraft.
Als Menschen sind wir das Resultat von Jahrtausenden der natürlichen Anpassung und Evolution.
Wir tragen in uns all jene Merkmale, die es uns ermöglicht haben zu überleben, uns zu verwandeln und zu wachsen.
Angefangen beim Wunsch zu Essen, wenn wir hungrig sind bis zur Neugierde des Kindes, die Welt zu erkunden.
Dieses Potenzial wartet darauf, sich zeigen zu dürfen.
Bei den Kindern können wir das im spontanen Spiel beobachten,
bei der Jugend von heute in ihrer Auflehnung und in ihrem Bedürfnis, die Wirklichkeit zu verändern.
Warum sind wir so erpicht darauf, ihre Spontaneität zunichte zu machen und ihre Auflehnung zu bestrafen,
wenn es gerade diese Merkmale sind, die ihre inneren menschlichen Bedürfnisse zeigen, die sich entwickeln wollen?
Das Kind hat einen inneren Lehrer, vor allem im Frühkindalter,
der ihn zum Lernen motiviert, zum Entdecken, zur Bewegung,
der ihn motiviert mitzumachen, zu arbeiten Verhaltensweisen nachzuahmen,
der ihn motiviert, sich zu entscheiden, wenn er etwas nicht mehr wiederholen will, weil es ihm reicht.
Bei der Beobachtung von Kindern, entdecken wir, dass sie alle Kriterien renommierter Forscher anwenden,
genau dieselben. Natürlich sind es verschiedene Ebenen der Komplexität, nicht wahr?
Aber es gibt kein Kind, das bei der Beobachtung nicht systematisch ist,
kein kleines beobachtendes Mädchen, das keine Experimente hervorbringt.
Was können wir tun, damit sie noch kreativer werden? Sie sind es doch schon,
das Einzige, was wir machen müssen, ist, ihnen die Möglichkeiten bieten, damit sie dies ausdrücken können
auf verschiedenste Weise.
Wenn sie das weiterhin machen, werden sie morgen Wissenschaftler sein,
sie werden morgen Künstler sein.
Man muss sie nur lassen.
-Es reicht, los Martín, das muss nicht sein, schau mal, was hast du davon?
- Sie sprechen beispielsweise das Thema der Noten an. Sie sagen, dass für uns nur die Endnote zählt
Dass es uns egal ist, ob sie etwas durcharbeiten oder nicht, ob sie lernen oder nicht.
- Gut Martín.
- Es reicht, o.k., was ich davon habe? Ich sage was ich denke. - Warum bist du so ein Dickkopf?
- Und außerdem lassen wir auf diese Weise unter ihnen Konkurrenz entstehen.
- Denkst du auch so?
- Schau mal, ich glaube nicht, dass die Kritik so falsch ist, so fehlgeleitet.
Offensichtlich tut ihnen ein Teil der Schulstruktur nicht gut.
- Schau Javier, ich glaube, es ist die Gesellschaft, die den Kindern nicht gut tut
Und bei der Gesellschaft, ist es doch das Beste, was ihnen passieren kann, in die Schule zu gehen, findest du nicht?
- Ist schon gut, aber das ist ziemlich hart. - Nein, ich weiss schon, aber...
- Entschuldigung! - Ja
- Das ist alles, was ich in 5 Jahren Schule gelernt habe.
Wissen Sie, was damit passieren wird?
Ich werde alles vergessen.
Besser gesagt:
Ich habe es schon vergessen.
"Lernen heisst nicht Gedanken konsumieren sondern diese erschaffen und neu erdenken""
So entsteht also die Erziehung, man gibt mehr Informationen ein, weil wir glauben, dass diese Information wichtig sei.
Ich stelle mir dabei folgende Frage:
Wie gut erinnern wir uns an das, was uns bspw. in der Grundschule beigebracht wurde?
Wie gut erinnern wir uns an den Stoff der Sekundarschule?
Tatsache ist, dass die Art wie es beigebracht wird, nicht motivierend ist, für niemanden.
Und der Schüler glaubt, dass er nur alles wiederholen muss, wiederholen, wiederholen, bis er es im Kopf hat.
-Sprecht mir nach:
"Actinium, Ac 3 Metall,
"Actinium, Ac 3 Metall"
Mal sehen.
Wenn ich immer wieder etwas wiederhole,
das ich wiederholen soll,
werde ich lediglich ein Repetitor.
"Desoxyribonukleinsäure,"
"Desoxyribonukleinsäure,"
"Desoxyribonukleinsäure"
Es ist egal, ob ich verstanden habe oder nicht, wichtig ist nur, dass ich es genauso sage, wie vorgegeben.
"Desoxyribonukleinsäure,"
"Desoxyribonukleinsäure,"
Wenn ich von einem Kind mehr verlange, als es geben kann, erzeuge ich Stress in ihm.
"Desoxyribonukleinsäure,"
"Desoxyribonukleinsäure,"
"Desoxyribonukleinsäure,"
Lernen wird zu einem nervenzermürbenden Vorgang,
zu einem schwierigen Prozess,
und ich gebe das Lernen auf.
Alles was du täglich in der Schule lernen kannst
wird zweitrangig, wenn es nicht Teil deiner Entscheidung ist, Teil deiner Wahl ist.
Das sind kalte Erkenntnisse, Wörter, die mit der Zeit verschwinden können.
Die Information oder das Wissen kann in unserem Gehirn, einem Buch oder in einem Computer gespeichert werden.
Aber das "Etwas Begreifen", das ist ein immer weiter wachsendes Werkzeug,
mit Merkmalen, die sich von Person zu Person unterscheiden,
das heisst auch, Verbindungen zwischen Kriterien zu knüpfen
und so Probleme zu lösen und neues Wissen aufzubauen.
Die Kinder waren keine Roboter, die alles einfach nachmachten oder wiederholten, sondern sie waren sich dessen bewusst,
was sie da machten.
Das Kind wird zu dieser Überzeugung kommen, es wird es als Teil seiner Erfahrung akzeptieren.
Wenn man das Lernen nicht geniesst, gibt es kein echtes Lernen.
Und v.a. kann sich die Begabung, die jeder von uns in sich trägt, nicht offenbaren
und kann nicht den Rest der Klasse bereichern, auch nicht den Lehrer.
Ein tiefgreifender Lernvorgang kann nur auf Interesse, Willen und Neugierde gründen
und entspringt jenseits der Grenzen des Verstands.
Es geht um mehr als Analyse und Verknüpfen von Konzepten.
Lernen ist ein tiefgreifender Vorgang, bei dem Beziehungen zwischen der Person und seinem Umfeld entstehen.
Es gibt nämlich auch ein Prinzip, das in den Neurowissenschaften bekannt ist:
"Neues lernen, das ist die Lieblingsbeschäftigung des menschlichen Gehirns,
aber nur wenn Glück, Genuss und Freude mit dabei sind- das ist der spielerische Aspekt."
Wir sind vom emotionalen Gehirn ausgegangen um zum logischen Gehirn zu gelangen
und diese Logik hat eine Grundlage: sie ist umfassender.
Es gibt etwas Wunderbares im Moment der Entdeckung:
der Moment des Begreifens. Dieses Kind vergisst nie wieder,
wann er den Grund begriffen hat.
Früher konnte man Wissen nur in Bibliotheken oder Universitäten finden,
der Zugang dazu war der Schlüssel zur Bildung.
Heutzutage ist es Dank freien Zugangs zur Information, Dank virtueller Bibliotheken und kollektiver Wissenskonstrukte
nicht nur möglich, dass das Wissen für alle frei und pluralistisch zugänglich ist
sondern auch, dass es permanent auf dem neuestem Stand ist.
Was wir heute in der Schule lernen
kann schon in 4 Jahren wenn das Kind die Schule verlässt
völlig überholt sein.
Die Bildung wurde verschult, fand Eintritt in die Schule
und so gingen die externen Merkmale der Natur verloren.
Heute lesen wir Kriterien in Büchern nach,
aber da viele davon wahr sind, gibt es ein Problem:
Warum soll ich dann überhaupt diese Kriterien in Frage stellen?
Aber so verzerren wir den Lernprozess bei dem es ums Entdecken geht
und nicht um das Erlernen von Wahrheiten.
Das Kind wird die Dinge nicht als Wahrheiten ansehen, es wird sie darstellen
und gleichzeitig wird es bereit sein an ihnen zu Zweifeln und sie gemeinsam zu überprüfen, oder?
SELBSTGEMACHTER BALL
NACHBARSHAUS
GEKAUFTER BALL
VERLORENER BALL
"Was wir lernen müssen, lernen wir durch Handeln."
Auf allen Ebenen lernt der Mensch immer, was er tut.
Er muss sich anstrengen, zu lernen, was er nicht tut.
Zuerst kommt die Handlung, und spaeter kommt das Kognitive.
Und manchmal halten wir die Motorik für etwas Negatives
und dabei ist die Motorik eng mit dem kognitiven Teil verknüpft.
Das Spiel ist eine Herausforderung an das Ungewisse.
Eine Herausforderung an das, was möglich ist, denn wenn ein Kind spielt oder sich dem Spiel stellt
dann geht es davon aus, dass es etwas in Bewegung setzt,
in der Bildung setzen wir immer etwas in Bewegung.
In die gute alte Schule, würde ich sagen,
gehen wir, um zu lernen, das ist offensichtlich, wir gehen nicht nur zum Spielen und sonst nichts,
aber spielt man viel, so lernt man auch viel.
Wir lernen dadurch, dass wir in die Natur gehen,
Dinge suchen, erforschen, finden, erleben.
Wenn du in Verbundenheit mit der Natur arbeitest, gelingt den Kindern alles.
In diese Schule zu gehen, ist ein Vergnügen, denn jeden Tag gibt es so viele Dinge
zu experimentieren, zu erforschen, zum dankbar sein, dass wir am Leben sind.
Die Aufgabe des Erziehers besteht daher darin immerzu, Mysterien und Situationen in der Natur aufzuzeigen,
die von der Wissenschaft zwar schon beschrieben wurden, aber für den Schüler neu sind.
So ist der Schüler von einem Phänomen überrascht und versucht, eine Erklärung dafür zu finden.
Es hat sich eine jahrzehntealte Bewegung gebildet, die aktive Schule genannt wird,
wo das Kind etwas "macht" , etwas anfertigt, die Schulbank verlässt.
Aber das alles ist nicht neu, das hat Piaget schon in den 50er Jahren geschrieben,
es wird aber aus purer Faulheit nicht angewandt.
Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden verschiedene Bewegungen in der Pädagogik,
Vertreter aus verschiedenen Ländern entwickelten Bildungsmodelle, die auf Handlung basierten,
auf der Freiheit des Kindes, dem selbständigen Aufbau des Lernvorgangs
wobei die Struktur der traditionellen Schule von Grund auf hinterfragt wurde.
Aber in den 50er Jahren gerieten all diese innovativen Ideen immer mehr in Vergessenheit-
gemeinsam mit der Angst vor totalitären Staaten.
Also die Methode ist darauf ausgelegt, dass es das Kind ist, das lernt.
Es ist absolut notwendig, dass greifbare Objekte zur Verfügung stehen,
konkrete Objekte, die das Kind anfassen kann, die es ausprobieren kann.
Alles wird in erster Linie wirksam, alles ist operativ, alles geschieht mit konkretem Material.
Wenn sich das Kind irrt, merkt es das auch, weil das Material an und für sich selbst-korrigierend ist.
Und normalerweise sollte es nicht ein Erwachsener sein, der das Kind korrigiert.
Das Kind muss sich selbst korrigieren.
Was auch viel vorkommt, ist die Korrektur seitens anderer Kinder.
Ich glaube, dass Fehler und Irrtümer vom Standpunkt der Bildung Willkomen sind.
Tatsächlich gibt es in der Wissenschaft mehr Fehler und Irrtümer als Treffer.
Die Wissenschaft schreitet voran, wir wissen, dass sie voranschreiten kann, wenn es einen Treffer gibt,
aber die Fehler ermöglichen es Wissenschaftlern erst, voranzukommen.
Wenn man Kinder sieht, die sagen "Es ist egal, wenn ich mich irre, denn ich lerne dabei,
weil hier niemand gewinnen muss, denn wir sind alle hier, um uns zu verbessern."
Der Erfinder der Glühbirne führte mehr als tausend Fehlversuche durch, bevor die Glühbirne funktionierte.
Als ihn ein Journalist danach fragte, wie es sich anfühlt, tausend mal zu scheitern, antwortete er:
"Ich bin nicht tausend Mal gescheitert, die Glühbirne ist eine in tausend Schritten gemachte Erfindung".
Genau wie bei wissenschaftlichen Erkenntnissen, verläuftl auch der informelle Lernvorgang absolut chaotisch,
der Mensch sucht kausale und logische Zusammenhänge indem er vom Chaos zur Ordnung hin und her wechselt.
Aber dieser Lernvorgang entspringt der Frage im Chaos und nicht der Antwort in der Ordnung.
Wenn wir auf die Welt kommen, macht uns die Gesellschaft
noch ignoranter, weil sie uns Antworten auf diese Fragen liefert.
Und sie liefert uns vorgefertigte Antworten, vorgefertigt in der Philosophie, in der Politik und sogar in den Religionen.
So werden die Fragen vernichtet und damit die Fähigkeit zu lernen.
Ich glaube, zusammengefasst könnten wir sagen, dass die Schule auf die Antwort ausgerichtet ist.
Während die Lernvorgänge ausserhalb der Schule aber auch innerhalb derselben
auf die Frage zielen, auf die Erforschung
worauf eine Antwort folgt, die aber nicht der eigentliche Kern des Vorgangs ist.
Was soll der Pädagoge also machen? Zur Enthüllung der Sache verhelfen, aber keine Antwort aufzwingen.
Diese Fragestellung hatte schon seit Beginn der Philosophie im antiken Griechenland ihre Bedeutung,
wo Erlernen durch Hinterfragung und Neuformulierung der Frage stattfand.
Aber wenn dies in der Natur des Lernvorgangs liegt
Warum bestehen wir darauf, diesen zu strukturieren, zu begrenzen, zu regeln und zu ordnen?
LEHRPLAN
Auf diese Weise lernen alle Lebewesen, durch den Austausch mit anderen und dem Umfeld,
nicht über einen von irgend jemand vorgegebenen Lehrplan.
Die Schulzeit ist also eine trügerische Zeit, denn sie programmiert in uns die Idee,
dass der Schüler in dem Maße vorankommt, wie es der Lehrplan vorgesehen hat.
So gesehen verläuft die Schulzeit linear,
Schritt eins, Schritt zwei, Schritt drei
und der zehnte Schritt folgt auf den neunten.
Aber beim Lernvorgang ist die Lage anders, vielleicht kommt die Person Schritt für Schritt voran,
ganz linear: eins, zwei, drei um dann mit einem Satz auf Punkt zehn zu springen.
Ein Lehrplan ist eine strukturierte Anleitung zur Wissenserlangung, die auf vorherigen Erfahrungen basiert.
Aber wenn der Lernvorgang durch so diverse und individuelle Abläufe bestimmt wird,
Warum dann die Notwendigkeit, diesen zu erzwingen und Ziele zu erreichen?
Normalerweise werden weltweit die Bildungsziele ausserhalb des Schülers, des Kindes, gesteckt:
"Er soll ein guter Bürger werden" "Er soll sich in dieser Wettbewerbsgesellschaft behaupten können", etc. etc...
So erkennt das Kind, dass die Handlungen des Menschen nicht aus einem inneren Antrieb enstehen,
aus einer Verbindung mit der Natur, aus einer Wahrnehmung aus dem Gefühl für das Leben.
Vielmehr werden die Handlungen durch etwas Äusseres ausgelöst, ich lerne, um die Prüfung zu bestehen,
ich lese nicht, um zu lernen, ich interessiere mich nicht für Tiere, weil ich sie mag,
nein, nein, jetzt sind gerade die Tiere dran und dann kommt ein anderes Thema dran.
Wenn ich das Interesse nicht wirklich wecke, wenn ich den kreativen Teil nicht entwickle, dann kommen dabei Roboter mit Zielen heraus.
Und so bleiben auf dem Weg 60 bis 70% der Kinder mit wunderbaren Fähigkeiten zurück.
-Wiederholt wieder mit mir:
"Actinium, Ac 3 Metall"
Noch mal
"Actinium, Ac 3 Metall,
Actinium, Ac 3 Metall,
Actinium, Ac 3 Metall,
Actinium, Ac 3 Metall"
Ich handle, denn nur so kann ich einen Preis gewinnen, auf diese Weise werde ich mal ein Auto haben.
D.h. ich muss spekulieren, oder ich muss andere ausstechen,
ich muss lügen und den fertig machen, der neben mir steht, es ist mir egal.
Diese Art von Bildungsbeziehung führt dazu: ihr Schwerpunkt liegt auf dem Ergebnis.
Schule und Gesellschaft bringen uns mit der Zeit dazu, externe Motivatoren zu akzeptieren, um die Ziele zu erreichen
und nur schwerlich können wir verstehen, dass jemand etwas ohne Eigennutz macht,
etwas einfach nur aufgrund der eigenen *** am Vorgang macht.
Aber ein kleines Kind kann nirgendwohin,
es geniesst es einfach, gross zu werden, es läuft aus einfacher *** am Laufen und Entdecken
und so entwickelt es sich,
seine Motivation ist weder das Ziel noch das Ergebnis, es ist der Weg.
Man kann sagen, wir haben keine konkreten Ziele für das Leben der Kinder,
dass sie bestimmte Sachen lernen sollen, dass sie ein bestimmtes Verhalten haben sollen, diese Ziele haben wir nicht.
Der hiesige Lehrplan ist als Weg aufgezeichnet
und das Kind bestimmt diesen Weg, es kennt ihn und weiss, was tun.
Dann ist der Lehrer nicht die Hauptfigur,
der Inhalt ist nicht die Hauptfigur, die Hauptfigur ist das Kind, das
in Begleitung eines vermittelnden Erwachsenen
Kontakt mit dem Wissen aufnimmt, das von sich selbst aus anziehend wirkt.
Und dabei werden die Zeiten des Kindes respektiert,
d.h. es gibt keinen Druck, dass man in einer bestimmten Zeit zu einem Ergebnis kommen muss.
Wenn ich mir vornehme, dass das Kind im Kurs lernen soll, seinen Namen zu schreiben,
werde ich besorgt sein und statt dem Kind das Ziel sehen
und werde versuchen, das Kind dem Ziel anzupassen.
Wenn ich will, dass es lernt und lebt,
sagen wir auf spontane Weise, dann wird es das so oder so lernen,
aber ich werde deswegen nicht besorgt sein, der Prozess wird fliessen und wir können ihn geniessen.
Letztendlich werden die Kinder in 20 Jahren nicht nur mehr Spaß gehabt haben
sie werden nicht nur eine schönere Erinnerung an ihre Schulzeit haben, was schon sehr viel ist,
sie werden auch bessere Leistungen erbringen,
mit Ergebnissen, die auf lange Sicht besser sind.
- Sag mir, Micaela, warum bestehst du so auf diese Rede?
- Weil ich mich ausdrücken wollte, sagen, was ich denke, was ich fühle.
- Schätzchen, wir alle wollen das machen, was wir fühlen und doch müssen wir oft Dinge tun, die uns nicht gefallen.
- Entschuldige, aber ich denke da anders.
- Ok, ich verstehe dich, aber... - Hör mal, Micaela, willst du nicht mal studieren,
ein Diplom haben, einen Beruf lernen, jemand werden?
- Aber...
ich bin schon jemand.
"In Wirklichkeit gibt es nur den Akt der Liebe,(...) Er bedeutet, Leben zu geben, seine Vitalität erhöhen.
Es ist ein Prozess, der sich entwickelt und selbst intensiviert."
In der Pädagogik begegnet man zwei fundamentalen Lehrmeinungen.
Eine ist " Ich muss das Kind an die Kultur anpassen",
und die andere "Ich muss die Kultur an das Kind anpassen",
sprich, Pädagogik von rechts oder links, so einfach ist das .
Irgendwo in der Mitte muss wohl die Wahrheit liegen.
Die Schule baute ihr Fundament auf einer Grundidee, die ihre gesamte Struktur durchzieht:
die Vorstellung, dass Kinder ein unbeschriebenes Blatt sind,
und dass folglich ihre Individualität gebrochen, umgestaltet und in sie eingegriffen
werden darf, je nach externem Bedarf.
Das Kind wurde als Forschungsobjekt betrachtet
eine Ratte im größten Sozalisationslabor der Geschichte
dessen Hauptziel die Formung des Menschen war.
Das ist sehr menschlich, oder? Man muss bedenken, der Wald ginge kaputt, würden wir ihn nicht schützen,
dabei genügt es völlig, den Wald in Ruhe zu lassen, immer,
alles, was an Wald übrig geblieben ist, steht da, weil der Mensch nicht eingegriffen hat.
Aber der Mensch glaubt, dass er durch sein Eingreifen mehr aus den Dingen macht, sie verbessert.
Im Samen eines Baumes sind alle für seine Entwicklung nötigen Informationen gespeichert.
Die ihn umgebende Umwelt enthält alles, was dieser Baum zum Wachsen braucht,
aber seine Entwicklung hängt von der inneren Struktur dieses Samens ab.
Sämtliche Reaktionen auf äußere Bedingungen sind im Inneren eines jeden Wesens angelegt,
sowohl in dem eines Baumes, als auch in dem des Menschen.
Die Bildung der Organe, die Knochenaufbau, die Gewebe;
die grundlegenden Merkmale eines jeden von uns
sind das Resultat eines selbständigen, internen Vorgangs,
der kein Einwirken des Menschen benötigt,
wo die Mutter nicht steuert, sondern nur die Grundbedürfnisse stillt.
Jede Zelle hat eine interne Struktur mit einem unbewussten Wissen
sie weiss, was sie momentan braucht, wie ihr Umfeld zu sein hat
damit die genetisch festgelegten inneren Bedürfnisse der Zelle befriedigt werden und
damit diese Zelle schliesslich zu dem werden kann, was sie potenziell ist.
Das heißt, das Ziel des Lebens ist, zu leben und sich selbst zu verwirklichen
dafür muss der Organismus ein Umfeld finden, welches diese inneren Bedürfnisse respektiert,
und sie befriedigt.
Es war einmal ein Gärtner, der seine Pflanzen so sehr liebte
und der sie so sehr hütete, dass er zu ihnen ging sobald sie sprossen und an ihrem Spross zog.
Was passierte? Alle verformten sich oder verkümmerten.
Anders gesagt, das Wachstum ist angeboren, man muss niemanden langziehen,
man muss nichts auspressen, man muss nur das für die Entwicklung Notwendige zur Verfügung stellen.
Zum Überleben muss diese Zelle gewisse Grundbedürfnisse stillen:
Nährstoffe, Sicherheit und das vielleicht wichtigste Element,
das die ganze biologische Evolution erst möglich gemacht hat:
die Liebe.
Sobald die Zelle auf diese Ressourcen zurückgreifen kann beginnt sie, sich zu entwickeln, sich zu verwirklichen.
Die Liebe ist in jedem Moment der Entwicklung des Lebens notwendig,
während der Schwangerschaft sind es Präsenz und Schutz der Gebärmutter
danach der Körperkontakt, emotionale Unterstützung Ausdrücke, Gesten, Töne,
bis hin zum Verständnis, der Akzeptanz, dem Respekt und dem Vertrauen in andere.
Wenn die Liebe so wichtig für die Entwicklung und das Lernen ist,
Warum erziehen wir dann normalerweise mit Drohungen, Strafen und Druck und vergessen dabei die Liebe?
Und was machen wir Erwachsenen?
Wir müssen erreichen, dass es das macht, was wir wollen
und da kommen dann Belohnungen und Strafen ins Spiel:
"Nein. Ich werde dich beurteilen und prüfen und du musst diese Prüfung bestehen und wenn du nicht bestehst, dann
kommst du mit schlechten Noten heim und wenn deine Eltern die sehen, werden sie mit dir schimpfen und
bla bla bla, es wird eine Reihe Konsequenzen geben."
Uns fehlt die Fähigkeit, zu lieben,
wir lieben auf eine sehr beengte Weise.
"Ich liebe dich, wenn du mit mir einig bist, sonst liebe ich dich nicht." Das ist für gewöhnlich unsere Art zu lieben.
Wenn die Person sich ungeliebt fühlt oder damit ringt,
schafft sie ein Abbild von sich. Sie erzählt etwas über sich, was sie nicht ist.
Je größer der Schmerz desto entfernter das Abbild von der realen Person.
Wenn man mich zwingt, Dinge zu tun,
die mich nicht im geringsten interessieren,
auch wenn man mich explizit mit Belohnungen, Strafen, Noten oder Bonbons zu motivieren versucht,
können meine Bedürfnisse ganz andere sein.
Aber diese Bedürfnisse darf ich nicht befriedigen, weil ich gezwungen werde, etwas anderes zu tun.
Dadurch verliere ich nach und nach den Bezug zu meinen eigenen Ressourcen, zu meiner eigenen Lebenskraft.
Die Belohnungen und Strafen funktionieren, indem sie Grundbedürfnisse manipulieren.
Wenn wir keine Liebe oder Schutz erhalten, tun wir alles, um sie zu bekommen
und schaffen Verhaltensmechanismen die es uns ermöglichen, zu überleben.
Wir konditionieren uns.
Dieses Kind geht nicht zur Schule, um zu lernen, es lernt weder aus Spaß noch, um sich zu verwirklichen,
Es lernt, weil es ansonsten Sicherheit und Liebe verliert, es spürt, dass es sonst stirbt.
Folglich wird all sein Handeln von der Angst gesteuert.
Auf diese Weise wird heutzutage in der Schule, ich verallgemeinere jetzt, diese Angst verbreitet.
Man setzt der Person Grenzen, statt das Gegenteil zu tun, und Grenzen setzen bedeutet Angst.
Wenn wir innerhalb einer bestimmten Überzeugung etwas erschaffen, dann sorgen unsere strukturierten Köpfe dafür,
dass wir mittels der Angst verhindern, die Grenzen dieser Überzeugung übertreten.
Wenn wir uns den Grenzen einer Überzeugung nähern, verspüren wir Angst.
Das ist ein Kontrollmechanismus, ein Mechanismus ethischer Manipulation.
Wenn du brav bist, kriegst du gute Noten. Das ist ein behavioristisches Modell,
und dieses behavioristische Modell, hat unserer Gesellschaft sehr geschadet.
Das Behavioristische Manifest von 1913 förderte eine Psychologie
mit dem Ziel, das Verhalten vorherzusagen und zu kontrollieren.
Durch Experimente mit Ratten, anderen Tieren und ihrer Konditionierung
wurde eine Wissenschaft der sozialen Kontrolle entwickelt,
die als Grundlage für das moderne Schulsystem diente,
sowie für Werbung, politische Propaganda, militärische Ausbildung und Folterpraktiken.
Für die Manipulation der Massen durch die Angst.
Alles, was wir zurzeit in unserer Welt sehen, basiert auf der Angst.
Angst vor Veränderungen, vor dem Fortschritt, Angst, du selbst zu sein,
Angst zu lieben, Angst, dein Wesen vor anderen preiszugeben.
Dabei schaffen wir eine Gesellschaft, in der die Menschen arbeiten, aber ohne diese Arbeit zu mögen,
nur um Geld zu verdienen, um eine bestimmte Position zu erreichen. Das heißt: dies ist die Gesellschaft des Selbstbetrugs.
"Ich habe ein Diplom, ich habe einen Titel, ich habe."
Und dieses Haben ist es, was uns wirklich von unserer eigenen Identität trennt,
was uns wieder zur Angst führt. "Ich muss so tun, als ob."
Die Schüler aus diesen Schulen
erzählen uns sehr fröhlich, dass sie diesen Druck nicht spüren,
weil sie im Laufe ihrer Kindheit und Jugend gemerkt haben, dass sie die Dinge aus
eigener Freude, aus eigenem Gefallen tun, für ein persönliches Ziel.
Das Wichtigste ist diese *** am Leben. Ohne diese *** am Leben
lohnt sich das Leben gar nicht, oder?
Die Kinder zeigen uns also diese *** am Leben, die wir Erwachsenen verloren haben.
Die ersten Fragen müssten also sein:
Kümmere ich mich genügend um die *** am Leben dieses Kindes oder nicht?
Das heißt: wenn das Kind gut versorgt ist,
und "gut versorgt" heisst, seine Entwicklung wird respektiert, es wird begleitet von präsenten Bezugspersonen,
mit Grenzen, die das Kind stärken. Also, wenn das Kind gut versorgt ist,
hat das Kind ***, etwas aufzubauen, mit Anderen und basierend auf Liebe.
Wenn ein Kind immer das macht, was der Erwachsene befehlt,
dann wird das Kind irgendwann die Verbindung zu sich selbst kappen.
Wenn es jedoch gewöhnt ist, seinen eigenen Impulsen zu folgen, bleibt es mit seinem Inneren in Verbindung,
es weiß, was es will und wer es ist.
Außerdem nehmen die Kinder dich an die Hand, sie zeigen und sagen dir, was sie brauchen.
Man muss nur zuhören und mit ihnen auf die Suche gehen.
Eine Beschreibung der Lebewesen besagt, dass sie autopoietisch sind,
d.h. sich selbst kontinuierlich erneuernde Systeme
und die Beziehungen zwischen ihnen sind nie belehrend, sondern entspringen dem Leben, der Entfaltung und dem Fortschritt.
D.h. in der Natur gibt es keine Befehle von aussen,
lediglich bewusste und scheinbar chaotisch verknüpfte Organismen in voller eigenständiger Entwicklung.
D.h. die Stimulation ist gar nicht notwendig, wir müssen das Kind zu nichts motivieren.
Wenn sie etwas machen wollen, machen sie es und wenn nicht, dann eben nicht. Aber man muss sie nicht anspornen
damit sie etwas machen, das sie gut machen werden,
weil sie wissen, ob sie es gut machen werden oder nicht.
So können sie wählen und sich instinktiv da positionieren, wo es sie wirklich
interessiert, wo es sie reizt, so dass sie wirklich ihre Gabe entdecken können.
Es liegt in deiner Verantwortung, nicht in der Verantwortung des Systems.
D.h. wer ich sein will, dafür bin ich verantwortlich.
Und das Kind wird sich dessen von klein auf bewusst.
Die Zelle erzeugt eine Membran, mit der sie sich von der äusseren Umgebung abgrenzt.
Diese Membran ist semipermeabel, d.h.
sie ist nur dann für Substanzen durchlässig, wenn sie diese braucht.
Es ist ausreichend, dass diese Ressourcen in der Umgebung vorhanden sind,
aber ohne den Durchtritt zum Wesen zu erzwingen, ohne seiner Sicherheit und Unversehrtheit Gewalt anzutun.
So kann sich der Organismus selbst erzeugen, sich selbst verwirklichen.
So lernen wir von der Kultur.
Es gibt keine Antwort auf die Debatte zwischen dem Angeborenen und dem Erlernten,
weil zwischen ihnen eine komplexe Wechselbeziehung besteht... die Liebe und Respekt benötigt.
Der Organismus drückt sich also über die Kreativität aus
etwas, das er durch die Wahrnehmung seiner eigenen Bedürfnisse aufgebaut hat.
Mit den Grundkenntnissen versuchen zu erkennen,
an welchem Punkt es sich befindet, was es braucht, was es will, was ihn wohl am meisten interessieren wird.
Denn im Grunde geht die Initiative vom Kind aus, niemand lernt gezwungenermassen,
das ist kein Lernvorgang, wenn Zwang besteht.
Die Kindheit ist etwas Wunderbares, es bedeutet Freude.
In diesem Sinne glaube ich, dass
jede Erziehung gut ist, wenn sie im Kind diese Freude bewahrt und seine *** am Leben.
- Ihr wisst, nächste Woche steht die letzte Prüfung an.
Habt ihr das Buch gelesen? Es war wirklich kurz.
- Ich hab's nicht gelesen, das Schuljahr ist schon fast vorbei. Es reicht, wozu brauch' ich das denn alles? Ich will Tänzerin werden!
Das alles bringt mir gar nichts. - Nein, natürlich nicht, Tänzerinnen brauchen kein Studium.
- Mir bringt das alles schon was, ich werde Marketing studieren, da kann ich das schon brauchen.
- Aber mir bringt das auch nichts!
Warum müssen wir jahrelang die Bank absitzen und Dinge lernen, die uns später überhaupt nichts bringen?
- Nein, natürlich nicht, Überhaupt nichts. - Es ist wie im Brief, den ich geschrieben hab.
- Also, kommst du schon wieder mit diesem Brief. Hört endlich auf! - Also mich interessiert das, was der Brief sagt.
- Hey, jetzt wartet mal! -(Rufe, Diskussion)
- Und du, Kleine, ja genau, dir will ich was sagen.
Ihr beiden seid ganz schön undankbar, die Lehrer geben sich nämlich Mühe,
damit ihr was lernt und euch ist es egal.
- O.k., o.k., es reicht. Mariela, es reicht, hör mir mal zu. Hört mal her, psst, seid leise.
- Also, Martín, erklär mir das vom Brief. Und du auch Micaela.
Ihr habt im Namen aller Schulkollegen gesprochen, wie schrecklich es ist.
- Ich bin auch damit einverstanden, aber da sagte
- (Lärm)
- Entschuldigung. - Was willst du Juan?
- ¿Darf ich bitte kurz raus? - Nein, jetzt sind's nur noch 10 Minuten. Lasst uns weiterfahren. Bitte.
- Sehen Sie, wir sind alle anders, dem macht das alles nichts aus, er ist eine Amöbe.
- (Gelächter)
"Fühle deine Seele, höre dein Herz!"
Warum müssen Kinder nach Altersstufen eingeteilt werden?
Dahinter steckt implizit, dass alle Kinder
im selben Alter die selben Interessen haben,
die selben Fähigkeiten, dass sie... gleich sind.
Wenn das Kind in einem Umfeld ist, dass ihn glauben macht, es sei wie alle anderen
und alles zielt auf seine Einsicht ab, dass es gleich ist,
dann wird sich das Kind gleich fühlen und dazu tendieren, sich wie die anderen zu verhalten, sich zu homogenisieren.
"Dieses KInd spricht zu viel es sollte nicht so viel sprechen; dieses KInd spricht wenig,
es sollte gesprächiger sein; dieses Kind spielt wenig, es sollte mehr spielen;
dieses KInd ist sehr unruhig, es sollte sich nicht so viel bewegen. Egal was, immer scheint es falsch zu sein,
muss es ein Standardkind werden das genau die Mitte von allem macht.
Als Individuen sind wir alle gleich weil wir biologisch gesehen eine Spezies sind,
aber sozial und kulturell sind wir verschieden
und das hat die Schule bis heute nicht verstanden.
Der Lerngeschwindigkeit ist anders, die Motivation, die Interessen sind anders,
die Kinder bauen anders Beziehungen auf.
Gardner definierte schon vor einigen Jahren, dass der Mensch nicht nur eine linguistische,
verbale oder mathematisch-logische Intelligenz hat, sondern viele verschiedene Arten von Intelligenz,
u.a. alles, was mit Gefühlen zu tun hat.
Diese Vielseitigkeit zeigt uns ganz klar, dass jeder von uns etwas Besonderes ist.
Wir sind etwas Besonderes als Individuen, als Kultur und als Gesellschaft.
Diese Besonderheit eines jeden wertzuschätzen, und dass jedes Kind merkt, dass es sich
von den Anderen unterscheidet, genau das bereichert das Leben.
Wie können wir eine Wertschätzung dieser Vielseitigkeit erreichen, wenn wir sie nicht einmal als Erwachsene verstehen?
Dass Chancengleichheit besteht, heißt nicht unbedingt, dass wir dasselbe machen müssen.
Heutzutage wird für den Zustand vieler Kinder mit abweichenden Interessen und Verhaltensweisen
eine psychiatrische Diagnose gestellt.
Wie können wir so sicher sein, dass wir die Vielseitigkeit der Kinder nicht mit Krankheiten verwechseln?
Es ist eine Epidemie, eine Mode,
in einigen Ländern nehmen schon zirka 10% der Schulkinder
Psychopharmaka wegen ihrer angeblichen Hyperaktivität.
Es gibt keinen Beweis für die neurologische Existenz der Hyperaktivität nicht einmal dafür, dass es sich dabei um eine Krankheit handelt.
Nur, weil du bestimmte Kriterien für die Diagnose erfüllst, entscheidet jemand, du bist hyperaktiv,
du bist hochbegabt,
du befindest dich innerhalb der Grenzen des Normalen, um für intelligent befunden zu werden.
Entweder sind die Kinder heutzutage viel hyperaktiver als früher, was ich kaum glaube,
aber wenn es so wäre, müssten wir uns fragen, warum das so ist
und was wir getan haben, damit die Kinder so sind. Oder aber, die Kinder sind wie früher
und was haben wir dann gemacht, dass wir sie nicht mehr ertragen?
- Darf ich Kreide holen gehen?
- Ich habe "Nein" gesagt.
- Darf ich auf Toilette gehen?
- Nein, warte bis zur Pause.
Wenn wir ein Kind als hyperaktiv bezeichnen, stellt sich das ganze Umfeld darauf ein
und versucht es zu bremsen, zu besänftigen, zu beruhigen.
Damit macht man das Kind nur nervös.
Du merkst also, wenn man uns kategorisiert, werden wir in eine Schublade gesteckt
uns werden die Flügel gestutzt, wir werden daran gehindert, Menschen zu sein und unser Potenzial auszuschöpfen.
Herkömmlicherweise wird beim Intelligenztest die Intelligenz für alle in gleicher Weise gemessen.
Genauso messen die Prüfungen die Leistungen unter bestimmten Voraussetzungen.
Aber diese Beurteilungsformen berücksichtigen nicht die Vielzahl von Variablen, die
auf die Entwicklung grossen Einfluss üben und für die Erziehung lebenswichtig sind.
Der Mensch ist ein Ganzes und braucht eine umfassende Vision, eine ineinandergreifende, holistische Erziehung.
Die holistische Intelligenz geht davon aus, dass die Entwicklung einer vereinigenden Intelligenz möglich ist,
denn der Holismus ist nichts anderes als die Vision des Ganzen.
Das Gleichgewicht finden zwischen dem, was wir Kopf, Herz und Hände nennen,
das bedeutet für uns ein ausgeglichener Mensch zu werden.
Letztendlich machen wir in der Erziehung immer das Gleiche, wir zerteilen Bereiche.
Hier wird Wissenschaften unterrichtet, hier Soziales, so ist das keine ineinandergreifende Erziehung.
Stell dir vor, die Eltern von Maria wollen, dass sie eine ineinandergreifende Erziehung erhält
und schicken sie also auf eine dreisprachige Schule,
wo alle möglichen Sportarten trainiert werden, mehr als 10 akademische Fachrichtungen,
Informatikraum, Labor.
Jeden Monat finden akademische Ausflüge statt.
Schachkurs, Theaterwerkstatt, Bildende Kunst, Musik Tanz, Kunstlauf, Bauernhof, Karate, Yoga und Meditation.
Sowohl in als auch außerhalb der Schule
hat eine ineinandergreifende Erziehung nichts mit der Anzahl der Ressourcen oder Fächer zu tun,
sondern mit einer allumfassenden Sichtweise.
Weil es auch mit Gesamtbereichen funktioniert,
die nicht segmentiert sind, wie beim traditionellen Bildungswesen, wo nur "fächerweise" gedacht und unterrichtet wird.
Stattdessen ist Mathematik auch Geschichte und gleichzeitig Sprachunterricht und Erdkunde.
Es ist laut Montessori eine "kosmische Erziehung", bei der alles miteinander verknüpft ist.
Und wenn alles miteinander verknüpft ist, dann tue ich etwas und lerne aus diesem,
und später aus jenem, ich lerne die ganze Zeit.
Und deshalb mussten wir es den Kindern ermöglichen, verschiedene Erfahrungen zu sammeln.
Die Schule sollte eine Experimentierbühne sein, eine Bank, bei der alle Möglichkeiten völlig offen stehen.
Wissenschaftliche, künstlerische, humanistische Erfahrungen von vielerlei Arten,
und dann schauten wir, ob das in ihnen etwas auslöste.
Es gibt keine einzig richtige Route und keinen einzig richtigen Weg, so wie auch kein Kind dem andern gleicht.
Wenn wir wollen, dass die Kinder kreativ sind, müssen wir es ihnen ermöglichen, etwas zu schaffen und
Aktivitäten erlauben, bei denen sie spontan handeln können.
Auf diesem persönlichen Weg des Schaffens und des Ausdrucks spielt Kunst eine wesentliche Rolle.
Denn durch sie bringen wir unsere Kreativität und Persönlichkeit zum Ausdruck.
So gesehen ist es absolut notwendig, dass unser Kunstbegriff möglichst offen und frei ist.
Die verschiedenen Kunstformen sind dabei ein logischer Teil beim Aufbau dieser Gemeinschaft der Sinne;
was nicht im Sinne der heutigen Kulturindustrie gemeint ist, die ein Auswuchs der Schönen Künste ist.
Hier stehen wir mit beiden Füssen in der volkstümlichen Kunst.
Wir gestalten mit Malerei, Musik aber auch mit Tanz, Theater, Design, Baugebilden,
mit Erzählungen, Plastiken, Literatur, Humor, Spiel.
Was einem Kind spontan entspringt, ist immer ein Schöpfungsakt.
Der Mensch enthüllt sein Innerstes durch Kunst.
Die Kunst wird nicht als Lernmittel benutzt,
denn sie ist zu wertvoll, um nur als Lernmittel eingesetzt zu werden.
So gesehen ist Kunst ein Recht. Ohne Zugang zur Kunst, kein Zugang zu einer übergreifenden Erziehung.
Ich glaube, die Empfindungen sind der Antrieb des Lebens, sie leiten uns.
Bevor ich eine Entscheidung treffe, fühle ich.
Wir müssen nicht extra eine Schule der "emotionalen Erziehung" gründen.
Aber wir müssen uns bewusst sein, dass der Mensch ein empfindsames Wesen ist
und diese Empfindungen sind komplex. Wenn wir schon in den Beziehungen und der Lernumgebung
an das Gefühl denken, das dieses in uns hervorruft, dann werden wir genau dieses Gefühl bekommen.
Kein Mensch kann teilnahmslos oder sich selbst überlassen leben,
wir brauchen Liebe, Zuneigung, die Anerkennung anderer Menschen.
Einen ausgeglichenen, emotional stabilen und gesunden Erwachsenen kann es nur dann geben,
wenn man sich um ihn als Kind mit viel Liebe gekümmert hat und ihm viel Geduld und Zuneigung entgegengebracht wurde;
und er dieses Gefühl der Zuneigung und Geduld beibehält.
Einer der wichtigsten Faktoren hier ist die Beachtung. Zuhören, sich kümmern und
mehr als nur eine Beachtung mit Worten, eine körperliche Beachtung, das Stützen und Halten.
Es geht nicht nur darum, dass sie sich geliebt und anerkannt fühlen,
sie sollen auch lernen, ihre Gefühle in Worte zu fassen.
Da sie wissen, dass ihre Empfindungen respektiert werden, haben sie überhaupt keine Hemmungen, diese auszudrücken.
Ich rede viel mit den Schülern über diese Dinge, vielleicht findest du keine Arbeit,
vielleicht ist dein Umfeld nicht günstig, aber wenn du
mit deinen Empfindungen umgehen kannst, fühlst du dich bestimmt wohler, oder?
Als Menschen, als Wesen
ist es enorm wichtig, dass wir von klein auf lernen, mit uns selbst verbunden zu sein,
mit dem, was wir fühlen, erkennen zu können, was wir fühlen.
Seine Fähigkeiten kennen. Er muss wissen, was er der Menschheit zur Verfügung stellen wird.
Sie können diese Selbsterkenntnis entwickeln, statt
immer nach draussen zu schauen, als ob wir von aussen
eine Lösung für all unsere Probleme erwarten könnten, es geht darum, zu lernen, nach innen zu schauen.
Zu lernen, die Hilfsmittel zu kennen, über die wir verfügen, um
in erster Linie unser Schicksal zu bestimmen.
Damit jeder lernt, der Meister seines eigenen Schicksals zu sein, über das er selbst entscheidet.
- Martín, wir wollen nicht, dass du so von der Schule gehst.
- Ich will auch nicht auf "so" von der Schule gehen. Aber die Rede werden wir trotzdem verlesen.
- Bald bist du raus hier, du wirst einen Beruf wählen müssen,
Entscheidungen treffen, Verantwortung übernehmen.
Du kannst nicht wie ein Kind spielen!
- Ist gut...o.k.
- Wann habt ihr mir denn beigebracht, auszuwählen?
"... das Ergebnis einer Erziehung ohne Freiheit ist ein Leben, das nicht ausgelebt werden kann."
Das Leben steckt voller Möglichkeiten und man muss lernen, die Auswahl zu treffen.
Deswegen ist das Unterrichtsmaterial so ausgelegt, dass die Kinder eine Auswahl treffen können.
Ein Umfeld, das seine Bedürfnisse respektiert, wo es sich bewegen kann, das verschiedene Materialien bietet,
wo es entdecken und anfassen kann, wo es seinen Impulsen folgen kann, ohne dass ihm das jemand beibringen will.
Wo die Schüler die Fächer abwählen können, die sie nicht belegen wollen und
die Fächer belegen, die sie interessieren, ein Ort, wo sie von ihnen selbst organisierte Aktivitäten vorschlagen können.
Eine offene Schule, wo die Schüler niemandem Rechenschaft schuldig sind.
wo jeder er selbst sein kann.
Wer will, geht hier rein, wer will, geht da rein.
Und so haben Kinder verschiedener Altersgruppen Zugang dazu, aus eigenem Interesse heraus.
Die Freiheit, das zu lernen, was sie lernen wollen,
in ihrem eigenem Tempo zu lernen, und nicht das zu lernen, was sie nicht lernen wollen.
Die Auswahl wird ihm helfen, zu merken, was er am meisten braucht.
Mit den Projekten können sie so viele Wege ausprobieren,
um so am Ende des Prozesses eine klarere Vorstellung von sich selbst zu haben.
Das Kind findet Wege für sein zukünftiges Leben ist sich sicher, dass es ihm,
egal, ob als Schuhmacher oder Arzt, gut gehen wird.
Aber nur, wenn er diese Tätigkeit mit aller Liebe, aller Kunst und aller Hingabe ausübt. Habe ich mich klar ausgedrückt?
Man kann nicht die Freiheit theoretisch erlernen und dann, wenn man aus der Schule kommt,
frei sein. Die Kinder müssen in der Schule frei sein.
Wenn jemand sich nicht entscheiden kann was er ausprobieren, was er leben will,
ist er beim Lernen sehr eingeschränkt.
Nur wenn du unabhängig bist und dich in deiner Unabhängigkeit respektiert fühlst,
kannst du wissen, was du willst.
Grundsätzlich werden die Kinder, die dieses Maß an Unabhängigkeit nicht erreichen,
zu von anderen Personen abhängigen Kindern,
sie werden nie das machen, was sie wollen sondern immer das, was andere von ihnen erwarten.
Zuerst musst du lernen, Situationen eigenständig zu meistern.
Und bei diesem Vorgang entsteht Verantwortung.
Ich nehme mir vor, ich mache, ich erhalte, das ist schon ein Zyklus von
"Entscheidungen treffen, Willen und Umgang mit Freiheit."
Und nach der Verantwortung hast du dann Anspruch auf diese Freiheit im guten Sinne.
Unsere grösste Herausforderung liegt vielleicht in der Tendenz, die Aktivität des Kindes anzuleiten.
Die einzige uns bekannte Art der Erziehung besteht darin, dem anderen zu sagen, was und wie er etwas zu tun hat.
Nur selten dürfen wir selbst entscheiden.
Oft stehe ich vor der Klasse und frage die Kinder, was sie machten möchten und sie wissen nicht, was sie wollen.
Wir sind es so gewohnt, im Unterricht angeleitet zu werden, nach dem Motto "jetzt machen wir dies, jetzt kommt das".
Der Durchschnittslehrer ist nämlich sehr daran gewöhnt, alles anzuleiten.
Auf die andere Weise geben wir den Kindern aber die Möglichkeit einer aktiven Teilnahme.
Ein Lehrer, der nicht mehr frontal unterrichtet, sondern einer, der bei den Gruppen vorbeikommt und sie orientiert und Anstoss gibt.
Der zuhört und ihnen Freiraum gibt, um sich zu entfalten.
Der Lehrer macht Vorschläge, er zwingt nichts auf, er schlägt vor.
Es ist nicht so, dass du die Macht hast und er nicht. Es geht darum, dass im Schüler die Einsicht wächst,
dass er die Autoritätsperson seines eigenen Lebens sein muss.
- Jetzt ist aber Schluss!
- Eine 4, Romero.
Wir glauben, dass die Noten absolut subjektiv und fehlerhaft sind.
Erstens, weil kein Lehrer gleich beurteilt wie der andere.
Bei jeder Aufgabe müsste eigentlich das Kind beurteilen, wie es sich mit dieser Aufgabe fühlt,
ob es zufrieden ist, ob es meint, es besser gemacht haben zu können.
Das Kind kontrolliert auch seinen Lernprozess es überwacht seine Fortschritte,
es weiss, wo es steht, in welcher Einheit, in welchem Leitfaden, in welchem Teil dieses Vorgangs.
Das Kind kennt seinen Weg und es ermisst selbst, wie es ihm auf diesem Weg ergeht.
Sie entscheiden, in welchem Alter sie übertreten, sie entscheiden, wann sie reif sind.
Es gibt bei uns keine Abschlussprüfung, die Kinder sehen das im pädagogischen Bericht,
was sie alles erreicht haben müssen und dann sagen sie "Ich gehe".
Manche Bildungsstätten arbeiten mit gemeinsam erarbeiteten pädagogischen Berichten, die auf die Vorgänge ausgerichtet sind,
andere arbeiten mit Selbstbeurteilungen und einem konstanten Austausch zwischen Lehrern, Schülern und Familie.
Diese Sichtweise ändert von Grund auf unser Verständnis der Beurteilung.
Wenn wir wirklich lernen und dabei das eigene Tempo und Motivation respektieren wollen,
ist es wichtig, die Notwendigkeit von Prüfungen und Benotung in Frage zu stellen.
Es gibt keine Noten, um zu sehen, wer besser oder schlechter ist,
wir gehen lediglich der Entwicklung des Kindes nach.
Man beobachtet die emotionalen Aspekte, seine Reife, seine Sozialisierung, den Grad seiner Unabhängigkeit...
Und das wird dann bei unseren Teamsitzungen thematisiert.
Wir sprechen im Team darüber und mit den Familien während der Einzelgespräche,
aber es gibt keine Beurteilung der Lernprozesse, des Verhaltens oder der Mitarbeit,
das wird nicht bewertet. Wir begleiten.
Die Schule wird zu einem offenen Raum,
eine Schule, deren Türen offen stehen für Erfahrungen, für Bräuche, für die Gemeinschaft.
Die Konflikte und Situationen im gemeinschaftlichen Raum sind Teil der Schule und
diese wird zu einem Bildungsort, an dem wir alle voneinander lernen können.
So gibt es keine Altersgrenzen oder Barrieren, die uns trennen, nur Erfahrungen, die uns gestalten.
Die Schule sollte nicht einmal Mauern haben, mein Traum ist eine ganze Stadt.
Eine Stadt der Kinder, wo die ganze Stadt zu Orten spielerischen Lernens wird.
Also, als erstes kommst du rein und du spürst eine gute Stimmung, ja, alles ist stimmig und sehr gelassen.
Die einen machen etwas, andere schauen ein Teleskop an, wieder andere lesen ein Buch,
andere machen ein Experiment. Kleine Grüppchen, überall,
die arbeiten, aber mit einem klaren Ziel, sie wissen, wohin sie wollen.
In Landschulen oder einklassigen Schulen
sind normalerweise Kinder verschiedener Altersstufen zusammen.
Es heißt, das sei ein Nachteil,
aber dabei wird der Lernprozess mit Erfahrungen, Beziehungen und menschlichen Werten angereichert;
und das gilt sowohl für die Kinder als auch für die Lehrperson.
Oft befinden sich diese Schule in entfernten Randgebieten,
aber sie bieten eine übergreifende Erziehung, die nur schwerlich in denjenigen Landschulen zu finden ist,
die darauf bestehen, die Kinder nach Altersgruppen zu trennen.
Diese zeitliche Begrenzung der Schule hat u.a. dazu geführt, dass die Schüler nach Altersgruppen getrennt sind.
Hier sind also die 6-jährigen Kinder, da die 7-Jährigen, da die 18-Jährigen. Stimmt's?
Und dabei hat der Mensch schon immer in generationenübergreifenden Beziehungen gelebt,
wo der Kleine mit dem Großvater zusammen ist, der Großvater mit dem Vater, alles gemischt.
Und so hat das Kind gelernt und das sehr gut...
Sie waren nicht in Klassen aufgeteilt. Sie waren alle zusammen.
Also sind alle gemeinsam auf den Berg gestiegen, wo wir alle zusammen gearbeitet und Projekte verwirklicht haben.
Kinder verschiedenen Alters, alle sozusagen in der gleichen einklassigen Schule.
Durch die verschiedenen Altersgruppen ist es auch möglich, dass die Ethik auftaucht,
sie taucht in den verschiedenen alltäglichen Erfahrungen auf. Sie ist etwas lebendiges.
Es gibt Schulen mit altersübergreifenden Klassen, in denen der Altersunterschied drei Jahre beträgt,
in anderen beträgt der Unterschied bis zu sechs Jahre
und in einigen Schulen kann man Jugendliche sehen, die den Raum mit den Kleinen teilen, die gerade erst anfangen.
Es gibt auch viele Schulen, die das Stufensystem beibehalten,
wo es aber den Kindern möglich ist, die Gruppe je nach Bedürfnis und Tempo zu wechseln.
Meistens sind sie gleich alt, aber dann gibt es auch Kinder, die aufgrund ihrer Reife
mit anderen Themen verknüpft arbeiten, manchmal behandeln sie einige Fächer in Kleingruppen oder
in grösseren Gruppen.
Das Kind kommt gerade in einem Fach nicht weiter, dann soll es in einem anderen weiterkommen. Ohne Unterbrechungen,
es ist wie der Lauf des Wassers, es stösst auf den Stein und wartet nicht ab,
es sucht einen Umweg und sonst steigt es und überwindet so das Hindernis.
Und so kann ein Kind, das in einem Bereich stark ist, anderen etwas davon zeigen und
ihnen so in diesem Bereich helfen.
Und gleichzeitig kann dieses Kind von anderen profitieren, die in einem anderen Bereich stark sind.
Wir alle können der nächste Anreiz sein, aber im passenden Moment.
Also gibt es einen Haufen Kinder verschiedenen Alters, die dieser nächste Anreiz
fuer den Lernprozess des Kindes sein koennen,
und nicht unbedingt eine Gruppe oder jemand Bestimmtes.
Und dieser Bund ist sehr schön, den sie zwischen sich haben, denn die Größeren schauen auf die Kleineren,
wenn sie nach draussen gehen, helfen sie ihnen, sich anzuziehen, die Schuhe zu binden oder die Jacke überzuziehen.
Es geht eigentlich darum, zu lernen, miteinander zu leben, zu lernen...
zusammenzuarbeiten.
Welches ist das Ziel der Bildung? Lernen? Was lernen? Kenntnisse?
Oder geht es darum, menschliche Fähigkeiten zu entwickeln? Diese entwickeln sich nur in der Beziehung zum Anderen,
in der Zeit, in den Abläufen, im Handeln, in der Kommunikation,
im Anschauen und Wiedererkennen,
in der Liebe.
(Stimmen)
(Stimmen)
- Was macht ihr da? - Nichts, Sebastián. Geh weg.
- Nichts? Die schreiben da doch was.- Misch dich nicht ein.
- Ich will ja nur Bescheid wissen. - Du stehst drauf! Du stehst drauf!
(Aufgeregte Rufe)
- Was ist hier los?
- Nichts ist los? - Wie, nichts?
-Cristina, bitte, nimm sie mit! - Sebastián!
Du bleibst hier, ihr anderen auch.
Was glaubt ihr, was die Schule ist?
- Darf ich etwas sagen? - Nein, jetzt nicht, Michaela. Das hier ist ein Chaos.
- Worüber lachst du? - Über diese Plakate.
- Was ist das hier?
- Das sind Plakate, die wir aufhängen wollen, weil wir unsere Rede ja nicht verlesen dürfen.
- Auf gar keinen Fall. So geht das nicht!
Glaubt ihr, ihr dürft alles? Ihr dürft alles aufhängen?
Nein, in der Schule gibt es Regeln.
Die Welt ist ein Chaos, unser Leben ist ein Chaos.
Deshalb müssen wir ihm etwas Frieden, Ruhe und Sicherheit geben.
Die Schule muss euch Ordnung geben, verstanden?
Ordnung!
"Das menschliche Leben ereignet sich im Gespräch und in diesem Raum entsteht die Wirklichkeit, in der wir leben."
Immer herrscht die Angst, dass die Freiheit und das Fehlen eines autoritären Bewusstseins
zu Indisziplin oder ins Chaos führt.
Das Problem ist, die Schulen haben Disziplin immer
so definiert, "sich verhalten wie ich das erwarte."
In Wirklichkeit ist Disziplin das Erlernen eines Verhaltens.
Das heisst, ein disziplinierter Mensch ist jemand, der lernt, der gelernt hat, sein Verhalten zu steuern,
aber nicht äusserlich, sondern man lernt, sein Verhalten zu lenken.
Wir koennen 3 Typen von Disziplin unterscheiden./i>
Die autoritäre Disziplin, normalerweise mit Regeln, aufgestellt von einer kontrollierenden Autorität.
Die funktionale Disziplin, wo die Regeln realen Erfahrungen entspringen und
von der Gruppe geändert und aufgestellt werden.
Diese Art von Disziplin wird meist in der Gemeinschaft angewandt, da sie der Wahl aller entspricht.
Und schliesslich die Selbstdisziplin,
bei der sich jeder darüber bewusst ist, dass er sein eigenes Verhalten aufbaut.
Sie erlernen Respekt auf eine lebendige und einfache Art und Weise.
Wenn sie aber nur auf ihren Stühlen sitzen und machen, was ihnen der Erwachsene vorgibt,
ist das kein Erlernen von Grenzen oder Respekt gegenüber dem Anderen, das ist lediglich Gehorsam.
Wenn du Kindern mitgibst, dass die Grenze beim Respekt vor Anderen liegt,
die Anderen arbeiten lassen.
Wenn ihr Verhalten dann die Arbeit der Anderen behindert, dann merken sie, "Das kannst du nicht machen."
D.h. es gibt nichts zu erklären, wenn es ums Zusammenleben geht.
Du kannst nicht arbeiten, wenn die Gruppe nebenan zu laut ist und umgekehrt.
Und dabei ist wichtig, dass das Kind nach und nach Verantwortung für die Folgen übernimmt, die es selbst verursacht.
Das Wesen, das sich im Griff hat, das denken und überlegen kann,
braucht tatsächlich keine äussere Grenze, um das zu erreichen, was es will.
Man kann nicht erwarten, dass ein Jugendlicher bewusst über sein Leben, Umfeld oder Land entscheiden kann,
wenn wir ständig für ihn entscheiden, wie er sich für die Schule kleiden soll,
was er lernen oder in seinem Leben machen soll...
Diese Jugendlichen müssen später Entscheidungen in einer Gesellschaft treffen,
in der sich die Regeln ständig verändern, je nach Bedürfnissen,
Überzeugungen und Wirklichkeitssinn.
Genauso könnte es auch in der Schule sein,
wo die Regeln dem Lernen, den Notwendigkeiten und den Meinungen der Kinder zweckmässig entsprechen.
Um das zu erreichen, ist es von zentraler Bedeutung, die Machtstrukturen in der Schule in Frage zu stellen.
Es sollte keine Machtstrukturen geben, sondern eine Autorität, die zweckgebunden,
administrativ, organisatorisch ist, aber nicht machtgebunden.
Wenn du dich traust, diese vorgegebene Autorität zu hinterfragen,
kannst du der beste Leiter eines Prozesses werden.
Manchmal fragen wir sie nach ihrer Meinung
und es ist angebracht, sich zu fragen, ob wir diese Meinung berücksichtigen werden oder nicht.
Ich nenne das "zusammen anschauen". Wenn etwas nicht klar ist, sagen wir "O.k., lass uns das zusammen anschauen".
"Wie siehst du das?", "Nein, lass uns das zusammen anschauen, lass uns da jetzt nicht von meinem und deinem Standpunkt herangehen."
In der Natur gibt es die Zusammenarbeit.
Organismen, die mit anderen zusammenarbeiten, überleben.
Organismen, die glauben, unabhängig leben zu können, überleben nicht.
Etwas sehr Wichtiges ist also, wie wir von der Schule aus bessere Bürger hervorbringen können.
Wenn man Partizipation nicht schon im Klassenzimmer lernt, dann ist es zu spät.
Sie bilden schliesslich mit ihren Gesprächen selbst das Kollektiv,
und legen offen, was sie als Mindestmaß brauchen,
um in dieser Gemeinschaft zusammenleben zu können.
Die Koordination stellt sicher, dass der Lehrplan erfüllt wird,
aber all die kleinen Dinge aus diesem Lehrplan wählen wir zusammen aus.
Die Kinder müssen lernen, in der Gruppe zu arbeiten, dem Anderen zuzuhören,
verschiedene Ideen zu akzeptieren, auch wenn sie nicht einverstanden sind, und keine Gewalt anzuwenden,
Konflikte lösen zu können, Entscheidungen in der Gruppe zu treffen, sich einig zu werden.
Ich glaube, wenn Kinder sich sicher sind. sich respektiert fühlen und sich in einem harmonischen und ausgeglichenen Umfeld bewegen
dann versuchen sie in der Regel nicht, die Grenzen zu überschreiten,
vor allem, wenn diese Grenzen von ihnen als Gemeinschaft gesteckt wurden.
Wenn es ein Problem gibt: Versammlung. In der Versammlung wird besprochen, was vorgefallen ist.
Da wird nicht diskutiert, ob das gegen die Regeln verstösst, was gut oder schlecht ist.
Man diskutiert über die Handlung, die Nachhaltigkeit, die Wechselbeziehung.
Außerdem gibt es im Tagesablauf Momente für Treffen und Versammlungen,
bei denen Entscheidungen kollektiv getroffen werden.
Daran nehmen diejenigen Kinder teil, die reif genug dafür sind und teilnehmen möchten.
Auf der Versammlung haben wir Lehrer kein Stimmrecht, die Kinder haben das Stimmrecht, aber wir dürfen uns nur äußern.
Also nehmen wir an der Versammlung teil, aber die Kinder entscheiden.
Manche Schulen werden von Schülerorganisationen mit sehr komplexen Strukturen regiert,
andere berufen schon ab der Grundschule wöchentliche Versammlungen ein,
bis hin zum Raum für die Reflexion über aufkommende Bedürfnisse und Konflikte.
In allen Schulen bestimmen die Kinder ihre Realität, die Regeln, die Kleiderordnung,
die Rollen, die sie untereinander aufteilen, die Lerninhalte, Projekte
und in einigen Fällen bestimmen sie sogar, wer ins Lehrerkollegium aufgenommen wird.
Du musst die Angst verlieren und dich trauen, die Waage ins Gleichgewicht zu bringen und
darauf vertrauen, dass die Kinder und Jugendlichen viel zu sagen haben.
Alles ergibt sich in einem gewissen Chaos, aber trotzdem ist es ein konstruktives Chaos,
wo eine, sagen wir mal, gute Beziehung zwischen den Menschen besteht.
Wir arbeiten im Kreis, sitzen auf dem Boden, auf Kissen oder Teppichen.
Ein bisschen so, wie der Sinn des Kreises früher war, es ist ein Ort, wo wir alle gleich sind,
wo wir alle die gleiche Entfernung haben, wo wir uns alle sehen können.
Bei uns besprechen die Kinder jedes Lernziel,
sie denken allein darüber nach, zu zweit oder in der Gruppe.
Sie lernen, zu helfen, zu unterstützen,
und das als Lebensform.
Wenn es Streit gibt zwischen zwei Kindern: "Mal sehen, das ist mit ihm passiert. Und welcher war dein Part dabei?"
Es geht darum, anzuerkennen, dass man selbst in einer Beziehung auch eine Rolle hat.
Vermitteln, damit sie gemeinsam diese Situation bewältigen können
und jeder die Verantwortung für seinen Teil am Konflikt übernimmt.
Verstehen, dass der andere, so wie ich glaubt, Recht zu haben.
Und von da ausgehend, wie können wir miteinander auskommen.
Er wird zu jemandem, der das Gespräch, den Austausch und die Empathie für den anderen fördert,
der die Bereitschaft zeigt, eine Beziehung aufzubauen, die beiden für das ganze Leben nützlich ist.
Ein Großteil dieser Unterfangen, ob innerhalb oder außerhalb der Schulen,
müssen am Rand des Systems arbeiten, da sie ignoriert und ausgeschlossen werden..
Manchmal können die Kinder Prüfungen ablegen, um ihre Kenntnisse zu beweisen,
und in anderen Fällen gibt es keine Möglichkeit, ihre Kenntnisse anerkennen zu lassen.
Ist es wirklich nötig, dass ein Blatt Papier uns sagt, was wir wissen?
Beweist etwa ein Diplom, dass wir unsere Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben?
Gibt es eine Bildung, die endlich ist oder erfolgreich?
Das hat nichts damit zu tun, zu lernen, 2 plus 2 gibt 4,
es hat damit zu tun, deine Begabung zu finden, deine Berufung im Leben.
Wenn du dir dessen sicher bist, kannst du die Augen schließen, tief einatmen und du weißt, welchen Weg du einschlagen musst.
Die Erziehung endet nie, weil das Wesen der neuen Erziehung die Selbsterziehung ist.
Und der letzte Vorgang besteht darin, dass der Schüler zum Meister wird.
Und er aus seinem Inneren lernt, immer weiter.
Und er lernt auf von außen, es bildet sich ein Fluss, über den die Erziehung ein- und ausfließt.
Der Schüler ist nicht nur jemand, der etwas erhält, sondern er wird selbst zur Quelle.
Dann ist diese Idee, die uns in der Schule verkauft wurde,
"Lerne, damit du etwas hast und zu jemand wirst im Leben".
Die Idee "Lerne, um aufzusteigen".
Die Idee der Bildung als einzigen Weg zum sozio-ökonomischen Aufstieg, die ist nicht ganz richtig.
Vor einigen Jahrzenten entstand eine Bewegung, die der schulischen Ausbildung kritisch gegenüberstand.
Erzieher, Pädagogen, Soziologen forderten eine Erziehung außerhalb der Institutionen,
aber innerhalb der Familie und Gesellschaft.
Aus dieser Kritik entstanden die Modelle des Hausunterrichts, Bildung ohne Schule,
und im Laufe der Zeit entstanden die ersten Formen der Selbstbildung,
Netzwerke autodidaktischer Bildung und die Peer-Education.
Wir versuchen, dass sie im Alltag lernen, wir nehmen sie auf Reisen und verschiedene Aktivitäten mit.
Aktivitäten, die man beruflich nennt und von denen Kinder oft ausgeschlossen sind.
Der Gewinn ist bemerkenswert, was die Entdeckung des Ichs angeht,
die Rückeroberung der Autonomie, der Selbtsicherheit.
Es ist sich dessen sicherer, was es will, es probiert viel mehr aus und es lernt, weil es Spass am Lernen hat.
Und für uns ist diese Art der Bildung ohne Schule, so wie wir sie praktizieren,
eine Art Bildung, die wir gemeinsame Selbstbildung nennen könnten oder
selbstbestimmtes Lernen oder freies Lernen.
Es gibt so viele Arten des Hausunterrichts oder Bildung ohne Schule wie Familien, die sie praktizieren.
Angefangen bei Modellen, die von Erziehern und Akademikern geleitet wurden,
bis hin zu Familien mit religiösen Überzeugungen und Völker von Randkulturen.
Diese Modelle bereichern die Bildungslandschaft und die Auffassungen über das Lernen.
Aber dafür ist es notwendig, dass sie alle existieren und frei sein dürfen.
Ich glaube, man soll zu nichts zwingen, Freiheit kann nicht erzwungen werden,
aber man kann Freiräume schaffen, die dann ihre Berechtigung haben.
Und wenn die Hälfte der Bevölkerung die staatliche Bildung will, dann soll sie sie haben,
aber wenn die andere Hälfte, ich weiß nicht, 30 verschiedene Bildungsmodelle will, dann soll es so sein.
Ein neues Bildungsparadigma sollte aus verschiedenen Bühnen bestehen, wo jeder
experimentieren und Dinge entdecken kann, die er mag und diese später weiter entwickelt.
Von da rührt mein Vorschlag, dass wir eigentlich die Schule entschulen müssen, ich meine damit:
der Schule alles entnehmen, was an ihr schulisch ist, das heißt
wir müssen alles aus der Schule rausnehmen, was die Schüler am Lernen hindert.
Das muss nicht einmal in Schulen stattfinden,
das könnte überall sein, in Vereinen, in Gemeindesälen, Nachbarschaftstreffs, auf den Plätzen.
Das heißt, die Anzahl der Orte, an denen wir das umsetzen können, ist unendlich.
- Es sind Jugendliche, ich bitte dich. Wir sollten dem keine Aufmerksamkeit mehr schenken.
Als ich 18 war, wollte ich auch die Welt verändern, aber es geht nicht...
- Nein, ich glaube nicht, dass es wirklich so schlimm ist.
Also, ich finde die Kritik der Schüler angebracht.
Es ist eine Kritik am Bildungssystem, wir sollten das nicht persönlich nehmen.
- Ich muss eine Entscheidung treffen.
Sollen wir sie die Rede verlesen lassen oder nicht?
- Alicia, ich sage dir nur eins, wenn du sie das verlesen lässt, wirst du an Autorität einbüßen.
Sie können doch nicht einfach machen, was sie wollen. - Mit der Zeit werden die Schüler es vergessen.
Ich rede später mit ihnen und erkläre ihnen, warum sie den Aufsatz nicht verlesen dürfen.
- Aber das ist doch nicht der springende Punkt. Es geht nicht darum, ob wir sie den Text lesen lassen oder nicht.
Ich finde, wir sollten darüber nachdenken, ob wir das, was sie zu sagen haben, ernst nehmen.
Das ist wirklich sehr tiefgreifend, was du das sagst.
- Schau, ich bin ganz derselben Meinung wie du.
Schließlich haben wir alle diesen Aufsatz gelesen und was die Schüler hier wollen,
ist eine Veränderung in der Bildung, ein Wachstum.
Ich glaube, wenn wir es schaffen könnten, unseren Standpunkt, den wir jeden Tag vertreten, zu hinterfragen,
dann würden uns die Schüler ernst nehmen.
Und ich glaube, das ist eine Chance,
die man uns auf dem Tablett serviert.
Wenn wir diese Chance nicht erkennen, dann liegt das vielleicht daran, dass wir sie ein bisschen unterschätzen.
Die Frage ist:
Sind wir bereit, diese Gelegenheit am Schopf zu packen?
Sind wir für diese Veränderung bereit?
"Nach und nach legten sie die falschen Kleider ab, mit der die Regelschule sie gekleidet hatte;
Stimme und Blick wurden sanft und sie setzten sich inmitten der Kinder, um mit ihnen zu sprechen und sie sprechen zu hören."
Es gibt nicht mehr den großen Lehrer,der seine große Unterrichtsvorlesung abhält.
Er begleitet einfach nur einen Lernprozess,
zusammen mit Leuten, die nicht mehr oder weniger als er Bescheid wissen.
Der Lehrer muss einsehen, dass er ein Leiter ist, muss einsehen, dass er sät, dass er leitet,
dass er Möglichkeiten bietet und Anlässe, damit das Kind ausprobieren und arbeiten kann, damit es motiviert und interessiert ist.
Deswegen ist meines Erachtens der Bildungsbegriff konfus und geht von einer arroganten Position aus.
So kommt "educación" (Sp. Bildung) von educere, educere heißt herausholen.
Wenn ich Lehrer bin, will ich, dass das Kind etwas herausholt, aus sich das Beste herausholt,
aber auch das ist schon arrogant, weil... es ist ein bisschen gewalttätig, dass du das Beste aus dir herausholst,
dass ich dich mit meiner Methode dazu bringe, das Beste aus dir herauszuholen.
Mein Vorschlag heißt hüten statt bilden. Es gibt nur eins: entweder du hütest oder du vernachlässigst.
Bilden kannst du auf viele Weisen, aber hüten nicht.
Die Fähigkeit haben, den Fluss des Lebens zu akzeptieren, denn das ist das Leben, nichts anderes und
nicht die Absicht haben, permanent etwas beizubringen....
Ein guter Weg ist es, diese kleine Allmacht der Lehrer aufzugeben, die glauben,
sie tragen etwas in sich, was sie den Schülern beibringen müssen.
Es braucht viel Bescheidenheit,
und Beobachtungsgabe,
um jedes Kind in seinem Prozess erfahren zu können
und nicht selbst zu einem Hindernis für das Kind zu werden.
Der Schlüssel liegt weder bei den Materialien, den Geldmitteln, den Methoden,
noch in den Inhalten, dem Lehrplan oder der Unterrichtsplanung.
Sondern in der Form, in der Beziehung.
In den Menschen und ihrer Auffassung vom Leben, in ihrem Begriff vom Leben, von der Kindheit und vom Lernen.
Wir können noch so viele Lehrer ausbilden und Millionen in Materialien und neue Methoden investieren
aber das Geheimnis liegt im Blick eines jeden Menschen auf die anderen, was er macht und was er ist.
Sich von ganzen Herzen öffnen, das äußere, das wir haben und mit Klarheit sprechen.
Das ist das einzige, was die Kinder brauchen, von da ab ist es Kommunikation...
Alles was sie von dir durch die Wahrheit sehen das erhören sie.
Ein Lehrer, der sein Verhalten nicht ändert, der nicht hinter seinem künftigen Handeln steht, der erzielt nur schwerlich Ergebnisse.
Das Grundprinzip jeder Veränderung besteht darin, unsere Überzeugungen zu hinterfragen und das macht uns Angst.
D.h. ich kann mich nicht verändern und gleichzeitg an meinen Überzeugungen festhalten
und deshalb muss ich -symbolisch gesehen- sterben,
meine Sichtweise des Lebens muss sterben um sich zu bessern.
Lernen bedeutet ständige Veränderung
und wir können nur schwerlich den Lernprozess anderer begleiten und dazu beisteuern,
wenn wir selbst nicht lernfähig und bereit sind, uns mit einer inneren Veränderung auseinanderzusetzen
und mit unserer eigenen Geschichte, die uns bedingt.
Und die logosophische Pädagogik basiert auf dem, was sehr natürlich ist,
man kann nicht geben, was man nicht hat, d.h. dass alles, was ich beibringen will,
aus der eigenen Erfahrung heraus gewährleistet ist, und selbst erlebt wurde.
DIe Lehrer entstammen einem repressiven Bildungssystem.
Deshalb sind die Lehrer nicht fähig, mit ihren eigenen Gefühle umzugehen.
Und das bedeutet, sie können diese auch nicht vermitteln.
Entscheidend ist, dass jede Generation eine Verantwortung trägt, meines Erachtens, eine wesentliche Verantwortung,
die darin besteht, ein Beispiel für das eigene Handeln im Leben zu sein, ein Beispiel für ein möglichst glaubwürdiges Leben.
Es ist, als ob die Lehramtsstudenten mit der Zeit davon überzeugt würden, dass Bildung so funktioniert,
und schliesslich sind sie kaum fähig, die Bildung in Frage zu stellen,
aber glücklich sind sie nicht, sie haben keinen Spaß und keine Freude an ihrer Arbeit.
Und es ist sehr wichtig, zu schauen, was ich fühle, wenn ich lehre.
¿Bin ich in Frieden mit mir oder fühle ich mich so nicht wohl?
Die Veränderung der Lehrer besteht, wie bei den Eltern, darin, sein eigenes Wesen zu entdecken,
sein Potenzial und sich selbst zu entdecken, unabhängig von seinen Überzeugungen und seiner Erziehung .
Das erfordert viel Arbeit an sich selbst, einen enormen Aufwand.
Aber es ist v.a. ein Weg der Selbsterkenntnis,
ein Lehrer muss sich, um ein Lehrer zu sein, ständig weiterentwickeln.
Das ist ein sehr tiefreichender Prozess,
der Feinfühligkeit, des Bewusstseins, der Harmonie,
der Freude - um dich Lehrer nennen zu dürfen.
Denn wenn der Lehrer weiterhin Angst vorm nächsten Tag hat, wenn er weiter an seinen Fähigkeiten zweifelt,
dann kann er das Kind nicht unterrichten.
Wenn du dich in der Bildung nicht wohl fühlst, dann bildest du nicht.
Der Lehrer muss also das lieben, was er bisher erlebt hat,
damit er es umwenden und verwandeln kann.
Wenn du mit diesen Kindern wirklich eine Verbindung hattest, kommst du aus diesem Unterricht wie verjüngt wieder heraus,
weit entfernt davon, die Schule müde zu verlassen, tu gehst mit einem Haufen Energie.
Die Leute, die diesen Beruf wählen, sollten das tun, weil sie spielen wollen,
weil sie umarmen wollen,
weil sie von Kindern lernen wollen.
Ich glaube, dass es in diesem Leben ein Privileg ist, Lehrer zu sein, weil...
es ist, als ob du jeden Tag ins Schmiedefeuer gehst, du kommst verwandelt wieder heraus.
Du musst sehr, sehr blind sein, um diese Gelegenheit zu deiner Entfaltung nicht am Schopf zu packen,
denn es ist der Kontakt mit dem puren Leben, es ist, als ob du inmitten der unberührten Natur wärst.
Wie kann ein Lehrer Freude und Selbsterfüllung vermitteln, wenn er selbst für das System nur eine Nummer ist?
So wie die Schule die Kinder behandelt, so behandelt sie auch die Lehrer,
mit Belohnungen und Strafen, Punktesystem, Grenzen und mit ihrer Bürokratie.
Wenn wir sagen, die Kinder sollen in Freiheit aufwachsen.
dann sollten auch die Lehrer frei sein.
Der Lehrer hat eine Rolle, die er zurückerobern muss.
Nicht weil der Staat sie ihm gewährt sondern weil er sie einnimmt.
Das beinhaltet auch, dass es in dieser Schule keinen Schulleiter gibt.
Die Leitung übernimmt das Kollegium wir Lehrer müssen uns einig sein.
Man muss niemandem die Schuld geben, wenn mal eine Sitzung nicht so ergebnisreich ist- das liegt in der Verantwortung aller.
weil es keinen Chef gibt, keinen Leiter, der die Führung übernimmt.
Wir sitzen jeden Tag nach der Arbeit noch zusammen
und besprechen während anderthalb, zwei Stunden was an diesem Tag Thema war.
Ich weiß nicht, ob dieses Modell Bestand hätte, wenn nicht diese Arbeit dahinter stecken würde.
Da ist nicht nur unsere Sitzung am Morgen, sondern wir treffen uns auch täglich beim Mittagessen,
reden über die Kinder und beurteilen ganz allgemein den Tag und jede Gruppe.
Oder wir besprechen ein bestimmtes Thema, wenn sich etwas Besonderes ereignet hat.
Die Aufgabe der Bildung ist so komplex,
dass sie einer allein nicht bewältigen kann, das erfordert Teamarbeit.
Eine wirklich demokratische Bildung vertraut darauf, dass die Kinder ihr Lernen selbst bestimmen,
dass die Eltern die Freiheit genießen, über die Bildung ihrer Kinder zu entscheiden und daran teilzuhaben
und dass die Lehrer entscheiden, welchen Weg sie in jedem Klassenzimmer, in jeder Schule beschreiten wollen.
Nur so können wir sicher sein, dass die Bildung unmittelbar
den Bedürfnissen jedes Menschen, jeder Familie und jeder Gemeinschaft entspricht.
-Es gibt also kein perfektes Rezept, keine allgemeingültige Methode,
sondern so viele Empfehlungen, wie es freie und selbständige Modelle gibt.
Als Lehrer fragen mich viele Leute, Freundinnen und Freunde: Welche ist die beste Schule?
Welches ist das beste Modell?
Und ich antworte ganz einfach: "Da, wo es Liebe gibt, da gibt es auch Respekt,
und wo es Respekt gibt, besteht die Möglichkeit, etwas zu schaffen, weil es einen Dialog gibt."
D.h. eine Institution, wo es möglich ist, den Anderen wirklich zu lieben,
und lieben bedeutet, ihn mit seinen Unterschieden zu akzeptieren, wo es Liebe gibt, da gibt es auch Respekt.
Viele dieser pädagogischen Angebote haben da angesetzt und von dort aus
eine sehr konsistente Haltung eingenommen.
Aber meiner Meinung nach wurde dabei ein Fehler begangen, der bei uns Menschen sehr häufig vorkommt,
sie dachten, sie hätten die Wahrheit entdeckt.
Es ist nicht wichtig, andauernd neue pädagogische Ansätze zu erfinden,
sondern die Pädagogik dem kulturellen Moment, und dieser spezifischen Gruppe von Kindern anzupassen,
dieser Gruppe von Lehrern. Dann werden wir die Pädagogik genießen.
Man muss seinen Instinkten folgen
und nicht am Gewohnten festhalten, nur um nicht die Trägheit aufzugeben.
Man muss alles vergessen, was man erlernt hat: alles, was einem gesagt wurde, auch alle Konzepte,
und man muss mit seinem Herzen in Verbindung treten. Und sich jedes Mal, wenn man ein Kind sieht,
daran erinnern, wie es war, als man selbst ein Kind war daran, dass man am liebsten nur spielen wollte
daran, dass man am liebsten angelächelt werden wollte, dass man am liebsten gekitzelt werden wollte,
und so kann man mit diesem Menschen von Herz zu Herz in Verbindung treten.
Ehrlich gesagt glaube ich, dass Bildung eine Sache der Menschen ist,
unabhängig von all den pädagogischen Ansätzen... der Mensch macht es.
- Micaela, ich musste extra von der Arbeit weg, um wegen so etwas Idiotischem hierherzukommen.
- Für mich ist es nicht idiotisch.
- Ich weiß nicht, warum ich herbestellt wurde.
- Ich weiß nicht, Mama, Einige wollten etwas verlesen und am Ende durften sie nicht..
- Du hast alle Prüfungen bestanden, oder?
- Ja, Mama. - Gut.
- Du musst deinen Abschluss machen. Wie willst du denn sonst auf die Uni kommen?
- Und woher hast du, dass ich auf die Uni will?
- O.k., Juan, das ist vorbei.
Deine Zukunft ist dir gewiss...
Du gehst jetzt also in die Ferien, genießt den Strand...
"Die Ideale haben keinen Platz in der Bildung, weil sie das Verständnis der Gegenwart verhindern.
Zweifellos können wir darauf achtgeben, aber nur,
wenn wir aufhören, uns in die Zukunft zu flüchten."
Die Familie ist alles, von dort kommen wir, sie ist der Anfang von allem,
der Ort, der uns auffängt. Die Familie ist sehr wichtig.
Die systemische Pädagogik besagt, dass die Hauptpersonen der Bildung die Eltern sind,
sodass eine Schule, die nur wenig Kontakt mit den Familien hat, dazu tendiert, sich abzuschotten
und somit Beziehungs- und Lernmechanismen hervorbringt,
die sicherlich von der Realität eines jeden Schülers losgelöst sind.
Ohne Einbezug der Eltern und Familien kann es kein Projekt geben.
Die Familie ist nicht schuld an den schlechten Noten, wie die Schule es sagt,
die Familie ist verantwortlich für das ganze Leben des Menschen, das sie aufzieht.
Sie ist entscheidend für die Entwicklung eines Menschen,
denn du kannst dir noch so viel Mühe mit der Sensibilisierung, mit dem Respekt und dem Erkennen des Anderen geben,
aber wenn dieses Kind nach Hause kommt und der Vater es kaum zur Kenntnis nimmt und
wenn er es tut, dann um ihn auszuschimpfen, es anzuschreien oder ihm etwas zu befehlen...
Was bleibt da dem Kind?
Früher lernten die Kinder zuhause, indem sie mit ihren Eltern arbeiteten,
sie lernten aus täglichen Aufgaben, dem Alltag.
Alles erlernten sie durch das Zusammensein mit ihren Eltern und der Gemeinschaft.
Die Schule sollte diesen Prozess begleiten.
Aber viele Familie haben dieses Selbstvertrauen verloren,
das Vertrauen, dass ihr eigener Instinkt ihnen sagen kann, wie man ein Kind aufzieht und erzieht.
So, wie wir es schon seit Jahrtausenden machen.
Viele Eltern scheinen zu denken, dass das Aufziehen eines Kindes wie ein Beruf ist,
d.h. ich müsste, um mein Kind aufzuziehen eigentlich studieren, mich anstrengen und
da ich es schlussendlich trotz aller Bemühungen wohl nicht richtig machen werde,
ist es das Beste, das Kind direkt einem Profi zu überlassen,
einem Pädagogen, einem Kinderarzt, einem Psychologen aber so läuft das nicht.
Die einzigen, die ihre Kinder gut aufziehen können, sind die Eltern.
D.h. Kinder sind eine riesige Chance, ein echtes Geschenk.
Und es ist traurig, dass wir es in den Industrieländern gewöhnt sind, die Kinder fortzuschieben.
Wir schulen sie schon früh ein, es gibt Eltern, die ihre Kinder täglich eine Stunde sehen.
Aber- wie kann das sein? Wie können wir da etwas Wunderbares erwarten?
Kinder brauchen den Kontakt mit ihren Eltern,
das Kind geht eine sehr enge Beziehung ein, normalerweise mit seiner Mutter,
und es geht ihm sehr schlecht, wenn es von dieser Person getrennt wird.
Je kleiner das Kind ist und je mehr Stunden es sind, desto mehr leidet das Kind unter der Trennung.
Es merkt, dass die Eltern es dort geparkt haben, um interessanten Beschäftigungen nachzugehen oder
zu arbeiten, aber das Kind ist dort, eingeschlossen, um nicht zur Last zu fallen,
das ist oft ihr Gefühl und sie verstehen nicht, wozu sie all dies lernen sollen.
Nicht einmal die, sagen wir mal, renommierten Krippen haben in dieser Hinsicht etwas unternommen.
Das ist so eine Sache, ein Kind so früh von der Mutter zu trennen...
Was, wer, welche Studie postuliert diese Notwendigkeit? Es gibt nichts, was das rechtfertigt...
Wir sollten bei unseren Familien sein, die Schulen machen da keinen Sinn,
wir sollten mit unseren Freunden spielen,
mit unseren "Banden", und dabei die Welt kennen lernen.
Der gesellschaftliche Druck, die langen Arbeitszeiten, das Bedürfnis, uns nicht ausgeschlossen zu fühlen,
zwingt uns Tag für Tag dazu, Entscheidungen zu treffen ohne uns zu fragen, ob diese logisch oder für uns angebracht sind,
und wie wir uns dabei fühlen.
Ich glaube, die Kinder sind ein Spiegelbild unserer Gesellschaft und wenn sie behütet werden,
merkt man das. Diese Gesellschaft nimmt weder Rücksicht auf die Kinder noch auf sich selbst.
Sie sind unser Spiegelbild.
Wenn ein Kind von der Schule nach Hause kommt, fragen die Eltern: Und, was hast du gemacht?
Was hast du erlebt? Was hast du gelernt?
Aber die Frage, die wir nie stellen, lautet: Wie hast du dich heute in der Schule gefühlt?
Die revolutionärste Idee ist es, zu versuchen, die Menschen glücklich zu machen.
Wenn ein Mensch glücklich ist, will er dieses Glück mit einem anderen teilen,
er will diese Liebe mit jemand anders teilen, möchte helfen und mit dem andern zusammenarbeiten.
Aber dafür muss die Person mit sich selbst in Einklang sein.
Wenn ich meinem Kind sage, sei glücklich, es aber nie überwunden habe,
dass mir meine Eltern das nie beigebracht haben,
dann kann mein Sohn nicht lernen, glücklich zu sein,
weil ich es ihm nicht vorleben kann.
Wann ist ein Mensch mit sich in Einklang?
Er ist mit sich in Einklang, wenn er seinen Vater und seine Mutter ansehen und sagen kann
"Ja, das sind mein Vater und meine Mutter und trotz allem, was passiert ist, bin ich in Frieden mit meiner Vergangenheit.
Ich muss gegen nichts kämpfen, nichts verteidigen und niemandem etwas beweisen,
ich muss keine falsche Identität erfinden,
ich bin Lehrer, ich bin Psychologe, ich bin schlicht so, wie ich bin."
Sie sollten versuchen, sich an das kleine Kind, zu erinnern, das sie einmal waren
und daran, dass es für sie damals am Wichtigsten war, in den Augen der Eltern grenzenlose Liebe zu sehen,
bedingungslose Akzeptanz,
und sie sollten ihre Kinder mit Augen der Neugierde, der Entdeckung betrachten
und dabei nicht nur das Kind entdecken, sondern auch
die Welt durch die Augen und die Hände des Kindes.
Ich glaube, in diesem Moment entdecken wir echte Mutterschaft und Vaterschaft.
Ich würde ihnen sagen, sie sollen ihre Kinder oder, wenn sie keine eigenen haben, einfach Kinder ansehen und
sie eine Weile von Herzen beobachten...
und das reicht völlig aus, um dich zu entscheiden.
Schenken Sie ihm so viel wie möglich Aufmerksamkeit, spielen Sie, raufen Sie mit ihm,
teilen Sie mit ihm so viel wie möglich, fordern Sie es auf, bei täglichen Aufgaben mitzuhelfen,
es soll die Hausarbeit lernen, aber freiwillig und spielerisch.
Egal wieviel gute Methoden wir entwickeln, ein Kind braucht v.a. Liebe,
Nähe, Schutz, Geborgenheit, je kleiner, desto geborgener.
Und dann kann es von sich aus die anderen schützen und behüten.
D.h. zuerst muss es sich binden, um sich später loszulösen.
Ich glaube, wir Mütter und Väter
sind wieder dabei, die Erzieher zu werden, die wir einmal waren.
Unabhängig davon, dein Kind irgendwo anzumelden, wo es scheint, dass man es bilden wird.
Wir sagen jetzt: "Moment mal, das akzeptiere ich jetzt nicht so."
Und ich glaube, das muss so entstehen, das wird nicht von einer Autorität kommen,
das ist etwas, an dem du auf persönlicher Ebene arbeiten musst, um etwas zu erreichen.
Unsere gesellschaftliche, kulturelle und persönliche Geschichte hat uns an diesen Punkt gebracht.
Wir übernehmen und schaffen eine große Anzahl Ziele und Erwartungen die wahrscheinlich nicht unsere sind,
sondern die der Welt, die uns umgibt:
die beste Schule, die beste Universität, Diplome, Pestige, Geld.
Das hat uns vergessen lassen, was wir eigentlich suchen.
Was suchen sie? Sie suchen, damit ihr Kind einen bestimmtes Diplom bekommt? Wozu?
Wozu bin ich auf dieser Suche nach Wissen? Was suche ich? Was für eine Art Wissen suche ich?
Ein Wissen, das ein Kind zu Erfolg führt? Von welchem Standpunkt aus?
Mein Kind muss so sein, wie ich es mir wünsche oder es muss das erreichen, was ich nie erreicht habe,
das alles ist sehr egozentrisch.
Bilde ich die Kinder, damit sie sich anpassen können an diese Gesellschaft, in der sie leben müssen und die so hart ist?
Oder bilde ich sie, damit sie differenziert entdecken können, was sie mögen und was nicht...
damit sie dann in ihrem Alltag für eine Verbesserung dieser Gesellschaft arbeiten?
Denn ein Kind kommt mit einer solchen Frische auf die Welt, dass es unweigerlich die meinige in Frage stellen wird,
weil alles für es neu ist. Für das Kind ist nichts alt.
Vertraut euren Kindern, sie wissen viel mehr als ihr denkt,
denn manchmal sind diejenigen, die unsere Kinder am meisten beschränken,
ausgerechnet wir Eltern, und später leiden wir darunter.
Ich möchte dir vermitteln, dass es so wunderbar ist, ein Kind aufziehen zu dürfen,
wegen der Ungewissheit, die es mit sich bringt, weil es geheimnisvoll ist und wegen all der Probleme, die auf uns zukommen.
Es ist so wunderschön weil es eine riesige Chance ist, zu Wachsen.
Lasst uns unsere Erwartungen loslassen, lassen wir beiseite, was die Welt von den Kindern will,
was die Kultur von jedem einzelnen von uns will.
Respektiert die Kinder,
gebt ihnen die Möglichkeit, sich so zu entwickeln, wie sie sich entwickeln,
und nicht so, wie wir Erwachsenen das wollen oder wie wir denken, dass es sein sollte,
sondern so, wie nur sie es können.
Unsere Ideale und Ziele für die Kinder lassen nicht zu, dass wir sehen, wer sie wirklich sind.
und was sie brauchen... nicht morgen oder in einigen Jahren... sondern heute.
Es gibt nur eine Sache, die wirklich wichtig ist.
Das ist die Liebe, die wir den Kindern schenken können.
Wenn wir eine Gesellschaft wollen, die anders ist
dann müssen wir eigentlich nur
die Kinder lieben, auf dass sie lernen, andere zu lieben.
Das Wissen kommt von alleine, die Ergebnisse der Welt kommen von alleine,
aber ein Kind das nicht geliebt wurde, wird nur schwierig zu lieben lernen.
- Das hier haben Mitschüler geschrieben, um es zum Schuljahresende zu verlesen, aber man hat sie nicht gelassen.
Aber ich finde, dass es wichtig ist, und deswegen werde ich es vorlesen.
"Heutzutage ist Bildung verboten.
In unserer Schule passieren nur sehr wenig wirklich wichtige Dinge.
Und das, was wirklich wichtig ist, wird in keinem Heft oder Ordner notiert.
Wie sollen wir dem Leben begegnen?
Wie sollen wir uns Schwierigkeiten stellen?
Wir wissen es nicht. Das wurde uns nicht beigebracht."
"Es wird viel von Erziehung, Fortschritt, Demokratie, Freiheit, einer besseren Welt geredet...
Aber nichts davon geschieht im Klassenzimmer.
Man bringt uns bei, untereinander Distanz zu wahren und um Dinge zu wetteifern, die nichts wert sind.
Eltern und Lehrer hören uns nicht zu.
Sie fragen uns nie nach unserer Meinung.
Sie haben keine Ahnung davon, was wir fühlen, denken oder machen wollen.
Wäre es nicht toll, wenn wir jeden Tag entscheiden könnten, in die Schule zu gehen?
Wenn es unsere Wahl wäre, nicht die unserer Eltern.
Wenn die Schule ein wunderschöner Ort wäre, zum Genießen, zum Spielen,
zum Freisein, zum Auswählen, was und wie wir lernen wollen."
Es gibt eine Vielzahl von Modellen, die sich getraut haben, die Strukturen der Schule umzuformen.
Modelle von Erziehern, die sich getraut haben, die Schule von anderen Standpunkten aus zu denken.
Viele sind zu formellen Methoden geworden,
andere arbeiten gemeinschaftlich und basisorientiert,
einige haben beschlossen, das Modell privat weiterzuführen
und wieder andere wenden die Methoden in Klassenräumen der öffentlichen Schule an.
Diese Beispiele zeigen lebhaft, dass die traditionellen Schemata der Schule
neu interpretiert und verändert werden können.
Die Modelle existieren auf allen Klassen und Gruppen der Gesellschaft,
wo es Pädagogen gab, die etwas verändern wollten.
Aktive Bildung, populäre, libertäre, kooperative, freie, ökologische, demokratische, ganzheitliche Bildung,
Bildung ethnischer Minderheiten, Bildung ohne Schule, Hausunterricht...
All diese Modelle stehen mehr oder minder für denselben Gedanken: für sie ist Lernen eine ständige Entwicklung,
ein lebendiger Austausch zwischen dem Individuum und seiner Peergroup, seinem Umfeld und seiner Gemeinschaft.
Eine lebendige Bildung...
"Bringen Sie uns bei, dass Dinge anders sein können.
Das ist das Beispiel, das sie uns geben müssen.
Ihre Erwartungen sind Ihre, nicht unsere.
Und solange sie daran festhalten, werden wir weiter scheitern."
Dieser Film zeigt einen Teil der Ideen, die wir kennengelernt haben,
wir haben einige der bestehenden Modellschulen besucht und nur wenige konnten wir wirklich von Grund auf kennenlernen.
Es gibt nicht nur eine einzige Form, es gibt kein bestes Modell.
Die wahre Breite kommt zum Vorschein, wenn die Vielfalt in ihrer ganzen Dimension respektiert und gelebt wird.
All diese Erfahrungen sind wertvoll, weil sie von Menschen gemacht wurden, die ihr Leben dem Lernen gewidmet haben.
Es gibt Unterschiede und Übereinstimmungen, aber zweifellos tragen alle Modelle zu einer Verbesserung der Bildung bei.
Es ist notwendig, dass ihre Ideen und Methoden ans Licht kommen,
dass wir ihren Beitrag, ihre Geschichten, Schätze und Grenzen kennenlernen.
Ressourcen teilen, Visionen austauschen und gemeinsam ein neues Bildungsmodell schaffen.
"Aus diesen Gründen sagen wir ES REICHT.
Stopp den an unserer statt getroffenen Entscheidungen,
Stopp den Bewertungen, Stopp den Vorschriften.
Weder Wissenschaften, noch Prüfungen, noch Diplome definieren uns."
- Deswegen sind wir hier, um zu reden, um unsere Ideen mit anderen zu teilen.
- Lernen, dass die Dinge sich ändern können.
"Wir werden entscheiden, was wir sein, machen, fühlen oder denken möchten.
Heute mehr als je zuvor sind Ressourcen vorhanden, damit diese Modelle sich vervielfältigen können.
Die Möglichkeit besteht, dass Schule und Bildung wieder zusammenkommen,
dass ein Bereich entsteht, der von der gesamten Gemeinschaft geschaffen und getragen wird und
der den Bedürfnissen der Menschen und ihrer Umwelt entspricht.
"Wir glauben, dass die Bildung verboten ist.
Verantwortlich dafür sind weder die Familien, noch die Kinder, noch die Lehrer."
Wir alle verbieten die Bildung.
Jedes Mal, wenn du deinen Blick abwendest, statt hinzuhören.
Jedes Mal, wenn wir das Ziel wählen, statt dem Weg.
Jedes Mal, wenn wir alles beim Alten belassen, statt etwas Neues auszuprobieren.
Dieser Film möchte zur Auseinandersetzung mit der Bildung einladen, jenseits der Schulmauern, die wir alle kennen,
einladen, an andere Formen des Lernens zu denken,
über unsere Erfahrungen mit Schule und Bildung zu sprechen und diskutieren.
- Egal, ob Lehrer,
- Schüler,
- oder Eltern, wer auch immer du bist: hilf uns!
- Die Bildung muss fortschreiten.
- Sie muss wachsen,
- Sie muss sich verändern.
Uns mit anderen zusammensetzen, deren Erfahrungen kennenlernen und erkunden,
Ideen austauschen und sie umsetzen.
So lautet unser Vorschlag und er beginnt heute.
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