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Der Computer ist nicht nur ein Arbeitsgerät, er ist auch ein Unterhaltungsmedium. Und das weiß und nützt vor allem die Jugend.
Die Generation der Nintendo-Kids beherrscht das blitzschnelle Reagieren auf immer neue auf sie einstürzende Bilder.
Was heute spannend ist, wird morgen mit Links bewältigt und ist übermorgen fad und daher suchen die Computer-Kids auch nach immer neuen Herausforderungen.
Und die Industrie reagiert, bei neuen Spielen geht's um das Lösen von Aufgaben in komplexen Virtuellen Welten.
Der Mensch hat schon immer gerne gespielt und dabei Abenteuer bestanden. Dafür brauchte man Zeit, Platz und Mitspieler.
Die neuen Spiele dauern nicht lange, kommen mit minimalem Platzbedarf aus und werden alleine gespielt.
Die drei größten Anbieter von Computerspielen haben ihren Sitz in Japan.
Dort ist der Bedarf von Virtual Reality groß, denn wo viele Menschen auf engstem Raum wohnen, muss man mehr Platz im Kopf schaffen.
Der Virtual Boy besteht aus einem Schaukasten und einer Bedieneinheit.
Ein komplizierter Aufbau von Leuchtdioden, Linsen und beweglichen Spiegeln liefert ein unglaublich scharfes, dreidimensionales Bild.
Hier fährt der Spieler mit 100 Kilometern pro Stunde durch einen dreidimensionalen Irrgarten.
Die Entwicklung dieses Spieltyps hat drei Jahre gedauert. Nach dem Game Boy gilt er als der neue Meilenstein in der Entwicklung interaktiver Spiele.
Hier wird nicht mehr reflexartig reagiert, gesammelt, geschossen oder abgewehrt - man will das Spiel sinnlich warnehmbar machen.
Gerade bei Spielen werden alle technischen Möglichkeiten der Zeit voll ausgenützt.
Vor zehn Jahren wurde ich gefragt, wie ein Spiel 1995 aussehen würde.
Ohne zu wissen, wie weit die Elektronik sein wird, habe ich präzise den Virtual Boy beschrieben. Als eine selbstständige Einheit, die den Benutzer in eine andere Welt entführt.
Als ein Ding, mit dem man praktisch alles aktiv erleben kann, unabhängig von Zeit und Raum.
Dabei werden Figuren aus Sport und Unterhaltung von einem Spieler gelenkt, der in ihre Rolle schlüpft.
Ich habe meine Aussage von damals wieder vergessen und heute verkaufe ich allein in Japan immerhin 5 Millionen Stück von meiner Vision von damals.
Gefragt ist immer noch technisch gut gemachte Unterhaltung mit einem Schuss Gewalt. Kämpfe ziehen sich wie ein roter Pfaden durch die Welt der Spiele.
Schlagen und geschlagen werden als einfaches Knöpfedrücken. Reflexe statt Mitdenken, genau diesen Trend wollen die Hersteller nun stoppen.
Zum Beispiel mit Fussball-Spielen, bei denen der Spieler in die Rolle eines tatsächlich lebenden Stars schlüpft und, wie hier, einen virtuellen Eckball in ein geniales Tor verwandelt.
Wir setzen bei den neuen Spielen auch gerne Stars ein. Für Kinder sind gute Sportler die Helden.
Statt der Kunstfiguren die nur zerstören setzen wir positiv besetzte, real existierende Persönlichkeiten ein.
Die Entwicklung und das Programmieren der Spiele sieht, am Ergebnis gemessen, relativ unspektakulär aus.
In kleinen Gruppen arbeiten Musiker, Zeichner und Programmierer zusammen.
Zuerst wird ein Thema vorgegeben, dann ein gemeinsames Grundkonzept erstellt, anschließend erarbeitet jeder der Spezialisten sein Gebiet.
Ein Programmierer fügt es schließlich zu einer Software zusammen, die dann konfektioniert und vervielfätigt wird.
Dabei wird jedes neue Spiel bis zu 50 mal verworfen, ehe es Serienreife erlangt. Nicht einmal die Hälfte der geplanten Spiele wird tatsächlich verwirklicht.
Das neue Jahr steht ganz im Zeichen stiller Abenteuerspiele.
Unsere Eltern gehören zur Radio-Generation. Ich selbst bin ein Kind der Fernseh-Generation.
Unsere Kinder sind bereits mit drei Ebenen der Realität konfrontiert. Zu den Augen und den Ohren kommen noch die Hände dazu. Wir sprechen mehr und mehr auch den Tastsinn an.
In Japan kann man mit einer neuen Playstation in die Tiefen des Meeres vordringen.
Dabei muss sich der Spieler erst mit der Umgebung anfreunden und mit seinen Kräften und dem Luftvorrat haushalten.
Überlebenstraining für Hasenfreunde. Der Spieler schlüpft in die Rolle eines Feldhasen, der in einem virtuellen Garten sein Futter erjagen muss.
In Zukunft sollen Spiele weniger brutal sein und mehr Handlung bieten. Dabei gilt der Olympische Gedanke auch im virtuellen Raum - dabei sein ist alles.