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Die Generalversammlung wird jetzt eine Erklärung
von seiner Exzellenz Benjamin Netanyahu,
dem Premierminister des Staates Israel hören.
Ich habe das große Vergnügen, seine Exzellenz Benjamin Netanyahu,
den Premierminister des Staates Israel zu begrüßen.
Danke. Danke.
Ich lade ihn ein, sich an die Generalversammlung zu richten.
Danke, Herr Präsident.
Verehrte Damen und Herren,
Israel hat seine Hand in Frieden gereicht
seit dem Moment seiner Gründung, vor 63 Jahren.
Im Namen von Israel und des jüdischen Volkes
reiche ich diese Hand heute wieder.
Ich reiche sie den Völkern von Ägypten und Jordanien, mit
erneuter Freundschaft mit den Nachbarn, mit denen wir Frieden schlossen.
Ich reiche sie dem Volk der Türkei
mit Anerkennung und gutem Willen.
Ich reiche sie den Völkern von Lybien und Tunesien, mit
Bewunderung für jene, die versuchen, eine demokratische Zukunft aufzubauen.
Ich reiche sie den anderen Völkern Nordafrikas
und der Arabischen Halbinsel,
mit denen wir eine neue Zukunft beginnen wollen.
Ich reiche sie den Bürgern Syriens, des Libanons und des Iran, mit
Hochachtung vor dem Mut derer, die eine brutale Unterdrückung bekämpfen.
Aber ganz besonders
reiche ich meine Hand dem palästinensischen Volk,
mit dem wir einen gerechten und dauerhaften Frieden erstreben.
Meine Damen und Herren,
In Israel schwindet der Glaube an Frieden niemals.
Unsere Wissenschaftler, Ärzte, Initianten,
wenden ihre Geisteskraft auf, die Welt von Morgen zu verbessern.
Unsere Künstler, unsere Schriftsteller bereichern das Erbe der Menschheit.
Nun, ich weiß,
dass das nicht genau das Bild ist, das in dieser Versammlung
immer gemalt wurde.
Hier geschah es, dass im Jahre 1975
das uralte Verlangen unsres Volkes,
ein nationales Dasein in unsrer biblischen Heimat wiederherzustellen,
beschämendst als Rassismus gebrandmarkt wurde.
Und es war hier, 1980,
genau hier,
dass das historische Friedensabkommen zwischen Israel und Ägypten
nicht geehrt wurde;
es wurde denunziert!
Und hier, Jahr um Jahr,
wird Israel zu unrecht verdammt.
Es wird zur Verdammung ausgewählt,
öfter als alle andern Nation der Welt zusammen.
Einundzwanzig von 27 Resolutionen der Generalversammlung
verurteilen Israel - die einzige wirkliche Demokratie im Nahen Osten.
Nun, das ist ein unglücklicher Teil der UN Institution.
Es ist das Theater des Absurden.
Es besetzte nicht nur Israel mit der Täterrolle;
es besetzte oft wirkliche Täter mit Hauptrollen:
Gadafis Libyen saß der UN-Menschenrechtskommission vor;
Saddams Irak führte das UN-Kommitee über Abrüstung.
Sie mögen sagen: Das gehört zur Vergangenheit.
Nun, was heute hier geschieht- genau jetzt, genau heute,
Der Hezbollah-kontrollierte Libanon steht
dem UN-Sicherheitsrat vor.
Das bedeutet, tatsächlich, dass eine Terror-Organisation der
Körperschaft vorsitzt, die die Sicherheit der Welt garantieren soll.
So etwas kann man nicht einmal erfinden.
Hier in der UN können automatische Mehrheiten alles beschließen.
Sie können beschließen, dass die Sonne im Westen untergeht oder aufgeht.
Ich glaube, das Erstere wurde bereits vorentschieden.
Aber die UN können auch beschließen, und hat beschlossen,
dass die Westmauer in Jerusalem, der heiligste Platz des Judentums,
besetztes palästinensisches Gebiet sei.
Und selbst hier in der Generalversammlung,
kommt die Wahrheit manchmal zum Durchbruch.
1984, als ich zum Botschafter Israels bei den Vereinten Nationen ernannt wurde,
besuchte ich den Lubawitscher Großrabbiner.
Er sagte mir,
und Damen und Herren, bitte seien Sie nicht davon verletzt,
denn aus eigener Erfahrung hier
weiß ich, es gibt viele ehrenhafte Frauen und Männer hier,
die ihren Nationen dienen.
Und das war es, was der Rebbe mir sagte:
"Sie werden in einem Haus vieler Lügen dienen."
Und dann sagte er: "Erinnern Sie sich dran, dass selbst am dunkelsten Ort,
das Licht einer einzigen Kerze weit und allseits gesehen werden kann."
Heute hoffe ich, dass das Licht der Wahrheit scheinen wird,
wenn auch nur für ein paar Minuten, in einer Halle,
die viel zu lange ein Platz der Dunkelheit für mein Land gewesen ist.
Als Premierminister Israels,
komme ich nicht hierher, um Applaus zu ernten.
Ich komme her, um die Wahrheit auszusprechen.
Die Wahrheit ist -
Die Wahrheit ist, dass Israel Frieden wünscht.
Die Wahrheit ist, dass ich Frieden wünsche.
Die Wahrheit ist, dass im Nahen Osten zu allen Zeiten,
aber ganz besonders während dieser turbulenten Tage,
der Friede in Sicherheit verankert sein muss. Die Wahrheit
ist, dass wir keinen Frieden durch UN-Resolutionen erreichen,
sondern nur durch direkte Verhandlungen der beiden Seiten.
Die Wahrheit ist, dass bisher
die Palästinenser es ablehnten zu verhandeln. Die Wahrheit ist,
dass Israel einen Frieden mit einem palästinensischen Staat will,
aber die Palästinenser wollen einen Staat ohne Frieden.
Und die Wahrheit ist: Sie sollten das nicht geschehen lassen.
Meine Damen und Herren, als ich das erste Mal hierherkam,
war die Welt zwischen Ost und West geteilt.
Seither endete der Kalte Krieg, große Zivilisationen
erhoben sich aus einem Schlaf von Jahrhunderten,
hunderte Millionen wurden aus der Armut befreit,
unzählige weitere werden dem folgen, und die bemerkenswerteste
Sache bisher, diese gewaltige historische Bewegung
geschah weitestgehend friedfertig.
Nun wächst ein Geschwür zwischen Osten und Westen,
das den Frieden aller bedroht.
Es sucht nicht nach Befreiung, sondern nach Versklavung,
nicht Aufbau, sondern Zerstörung.
Dieses Geschwür ist der militante Islam.
Er hüllt sich selbst in den Mantel eines großen Glaubens,
ermordet aber Juden, Christen und Muslime gleichermaßen,
mit einer eisernen Ungerührtheit.
Am 11.September tötete er tausende Amerikaner,
und hinterließ die Zwillingstürme als rauchende Trümmer.
Letzte Nacht legte ich einen Kranz am 11.9. -Mahnmal nieder.
Es war tief bewegend.
Aber als ich dort hin ging, klang eine Sache in meinen Ohren nach:
Die gestrigen wüsten Worte des iranischen Präsidenten von diesem Podium.
Er unterstellte, dass der 11.9. eine amerikanische Verschwörung
gewesen sei. Einige hier verließen den Saal.
Sie hätten das alle tun sollen.
Seit dem 11.9. haben militante Islamisten unzählige Unschuldige
ermordet, in London und Madrid, in Baghdad und Mumbai,
in Tel Aviv und Jersualem, in jedem Teil Israels.
Ich glaube, dass die größte Gefahr, der sich unsere Welt gegenüber sieht,
die ist, dass sich dieser Fanatismus mit Nuklearwaffen bewaffnet.
Und das ist genau das, was der Iran versucht.
Können Sie sich den Mann vorstellen, der hier gestern tobte -
Können sie sich ihn mit Atomwaffen bewaffnet vorstellen?
Die internationale Gemeinschaft muss den Iran stoppen,
bevor es zu spät ist. Wenn der Iran nicht gestoppt wird,
werden wir uns alle vor dem Gespenst des nuklearen Terrorismus finden,
und der Arabische Frühling könnte bald ein iranischer Winter werden.
Das wäre eine Tragödie.
Millionen Araber sind auf die Straße gegangen,
um Tyrannei durch Freiheit zu ersetzen,
und niemand wird davon mehr profitieren als Israel,
wenn jene, die der Freiheit und dem Frieden verbunden sind,
sich durchsetzen. Das ist meine stärkste Hoffnung.
Aber als Premierminister Israels kann ich die Zukunft
des jüdischen Staates nicht aus Wunschdenken heraus riskieren.
Führer müssen die Realität sehen, wie sie ist, nicht wie sie sein könnte.
Wir müssen unser Bestes tun, die Zukunft zu gestalten,
aber wir können die Gefahren der Gegenwart nicht wegwünschen.
Und die Welt um Israel
ist wahrhaftig gefährlicher geworden.
Der militante Islam hat bereits den Libanon und Gaza übernommen.
Er ist entschlossen, den Friedensvertrag
zwischen Israel und Ägypten und
zwischen Israel und Jordanien in Stücke zu reißen.
Er vergiftete viele arabische Seelen gegen die Juden und Israel,
gegen Amerika und den Westen.
Er stellt sich nicht gegen die Politik Israels,
sondern gegen die Existenz Israels.
Nun argumentieren einige, dass die Verbreitung des militanten Islams,
besonders in diesen unruhigen Zeiten -
wenn man ihn bremsen möchte, sagen sie,
müsse Israel sich beeilen und Zugeständnisse machen,
territoriale Kompromisse.
Und diese Theorie klingt einfach.
Grundsätzlich geht sie so:
Verlasst das Gebiet, und der Friede wird voran gehen.
Die Moderaten würden gestärkt sein, die Radikalen würden in Schach gehalten.
Und nur keine Sorge um die kleinen Details,
wie Israel sich wirklich selbst verteidigen könnte,
internationale Truppen werden diese Aufgabe übernehmen.
Diese Leute sagen ständig zu mir:
"Macht doch eine großzügige Offerte, und alles wird funktionieren."
Es gibt nur ein Problem mit dieser Theorie.
Wir haben es versucht, und es hat nicht funktioniert.
2000 machte Israel eine großzügige Friedensofferte,
die auf fast alle der palästinensischen Forderungen einging.
Arafat lehnte sie ab.
Die Palästinenser starteten danach einen Terrorangriff,
der das Leben von eintausend Israeli forderte.
Premierminister Olmert machte danach, 2008, ein noch größeres Angebot.
Präsident Abbas antwortete darauf nicht einmal.
Aber Israel tat mehr, als nur großzügige Angebote zu unterbreiten.
Wir haben tatsächlich Gebiete verlassen.
Wir zogen uns 2000 vom Libanon zurück
und von jedem Quadratzentimeter Gazas, im Jahre 2005.
Das beruhigte den islamischen Sturm nicht,
diesen militanten islamischen Sturm, der uns bedroht.
Es brachte den Sturm nur näher und stärkte ihn.
Hezbollah und Hamas feuerten, tausende Raketen
gegen unsere Städte,
von den Gebieten, die wir gerade geräumt hatten.
Als Israel den Libanon und Gaza verließ,
besiegten die Moderaten nicht die Radikalen,
die Moderaten wurden von den Radikalen zerstört.
Und ich bedauere es sagen zu müssen, dass internationale Truppen,
wie UNIFIL im Libanon und EUBAM in Gaza
die Radikalen nicht davon abhielten, Israel anzugreifen.
Wir verließen Gaza auf Frieden hoffend.
Wir haben die Siedlungen in Gaza nicht eingefroren, sondern verlassen.
Wir taten genau das, was die Theorie besagt: "Geht raus,
geht zurück zu den 1967er Grenzen, baut die Siedlungen ab."
Und ich glaube, die Leute erinnern sich nicht, wie weit wir gegangen sind,
das zu erreichen. Wir entwurzelten tausende Leute von ihren Heimen.
Wir zogen Kinder aus ihren Schulen und ihren Kindergärten.
Wir ebneten Synagogen ein.
Wir hoben sogar die geliebten Verstorbenen aus ihren Gräbern.
Und dann, nachdem wir das alles getan hatten,
gaben wir die Schlüssel Gazas an Präsident Abbas.
Jetzt, sagt die Theorie, sollte alles gut werden,
und Prädsident Abbas und die palästinensische Autonomiebehörde
sollten nun einen friedlichen Staat in Gaza aufbauen.
Sie können sich erinnern, die ganze Welt applaudierte.
Sie applaudierten unserem Rückzug, als einem Akt großer
Staatsmannskunst. Es war eine mutige Handlung des Friedens.
Aber, Damen und Herren, wir erhielten keinen Frieden.
Wir erhielten Krieg.
Wir erhielten Iran, der über seinen Vasallen Hamas
die palästinensische Autonomie sofort hinausschmiss.
Die palästinensische Autonomie brach in einem Tag zusammen.
In einem Tag.
Präsident Abbas hat gerade eben auf diesem Podium gesagt,
die Palästinenser seien nur mit ihren Hoffnungen und Träumen bewaffnet.
Ja, Hoffnungen, Träume
und 10.000 Raketen und Grad-Raketen, vom Iran zur Verfügung gestellt,
nicht zu nennen der Strom von tödlichen Waffen, der nun
in den Gaza-Streifen fließt, vom Sinai, von Libyen, von woanders her.
Tausende Raketen sind bereits auf unsere Städte geregnet.
Also können sie verstehen, dass, berücksichtigt man das alles,
Israeli zu Recht fragen: Was ist möglich,
um eine Wiederholung in der West Bank zu verhindern?
Die meisten unserer großen Städte im Süden des Landes
liegen innerhalb weniger dutzend Meilen von Gaza.
Aber im Zentrum des Landes, gegenüber der West Bank,
sind unsere Städte ein paar hundert Meter oder höchstens
einige Kilometer von den Ausläufern der West Bank entfernt.
Ich will Sie also fragen:
Würde irgend jemand von Ihnen
würde irgend jemand von ihnen die Gefahr so nah an
ihre Städte lassen, zu ihren Familien?
Würden sie so verantwortungslos mit dem Leben ihrer Bürger spielen?
Israel ist bereit, einen palästinensischen Staat in der West Bank zu haben,
aber wir sind nicht bereit, dort ein weiteres Gaza zu haben.
Und das ist es, warum wir wirkliche Sicherheitsübereinkommen nötig haben,
die die Palästinenser schlicht verweigern, mit uns auszuhandeln.
Israeli erinnern sich der bitteren Lektionen Gazas.
Viele Kritiker Israels ignorieren sie.
Unverantwortlicherweise ratschlagen sie Israel, den gleichen üblen
Weg erneut einzuschlagen.
Lesen sie, was diese Leute sagen, und es ist so, als ob nichts
passiert wäre. Sie wiederholen den gleichen Ratschlag, die
gleichen Formeln, so als ob nichts von all dem geschehen wäre.
Und kontinuierlich setzen diese Kritiker Israel unter Druck,
weitreichende Zugeständnisse zu machen,
ohne zuerst Israels Sicherheit zu garantieren.
Sie applaudieren jenen, die gedankenlos das nie satte Krokodil
des militanten Islams füttern, als starke Staatmänner.
Sie bezeichnen jene von uns als Feinde des Friedens,
die darauf bestehen, dass wir zuerst eine feste Barriere errichten,
um das Krokodil draußen zu halten, oder wenigstens
als letzte Sperre, einen Eisenbügel zwischen seine Kiefer zu schieben.
angesichts der Deklarationen und Anträge
muss Israel auf bessere Ratschläge achten.
Besser eine schlechte Presse als ein guter Nachruf,
und besser wäre eine faire Presse,
deren Sinn für Geschichte über das Frühstück hinaus reichte,
und die die berechtigten Sicherheitsinteressen Israels anerkennt.
Ich glaube, dass diese Bedürfnisse und Bedenken in ernsthaften
Friedensverhandlungen passend angesprochen werden können,
aber sie werden ohne Verhandlungen nicht aufgegriffen.
Und der Bedürfnisse sind viele, denn Israel ist ein kleines Land.
Ohne Judäa und Samaria, die West Bank,
ist Israel gerade einmal 9 Meilen breit.
Ich möchte Ihnen das anhand dieser Stadt hier veranschaulichen.
Denn Sie sind ja alle hier jetzt.
Das sind etwa zwei Drittel der Länge von Manhattan.
Es ist die Strecke zwischen Battery Park und Columbia Universität.
Und vergessen Sie nicht, dass die Leute, die in Brooklyn und New Jersey leben,
um einiges netter sind als einige der Nachbarn Israels.
Also, wie schützen sie ein so kleines Land,
umgeben von Leuten, die sich auf seine Zerstörung eingeschworen haben
und bis an die Zähne von Iran bewaffnet wurden?
Offensichtlich können sie es nicht allein von innerhalb seines engen Raumes.
Israel benötigt größere strategische Tiefe,
und das ist genau der Grund, warum Sicherheitsrats-
Resolution 242 nicht verlangt, dass Israel alle Gebiete,
die es im Sechs-Tage-Krieg eroberte, zu verlassen habe.
Sie sprach von Rückzug von Territorien,
auf sichere und verteidigbare Grenzen.
Und um sich selbst zu verteidigen,
muss Israel eine langzeitige militärische Präsenz in den
kritischen strategischen Gebieten der West Bank aufrechterhalten.
Ich habe das Präsident Abbas gesagt.
Er antwortete, dass, wenn der palästinensische Staat ein souveräner
Staat würde, es niemals solche Abmachungen akzeptieren könnte.
Warum nicht?
Amerika hat Truppen in Japan, Deutschland und Südkorea
seit mehr als einem halben Jahrhundert.
Großbritannien hatte ein Flugfeld auf Zypern
Frankreich hat Streitkräfte in drei unabhängigen Staaten Afrikas.
Keiner dieser Staaten bestreitet, ein unabhängiger Staat zu sein.
Und es gibt da viele andere lebenswichtige Sicherheitsthemen,
die ebenso angesprochen werden müssen.
Nehmen sie nur die Frage nach dem Luftraum.
Israels geringe Ausdehnung schafft immense Sicherheitsprobleme.
Amerika kann mit einem Düsenflugzeug in sechs Stunden überquert werden.
Um über Israel hinweg zu fliegen, braucht es drei Minuten.
Soll also Israels winziger Luftraum auf die Hälfte beschnitten werden und
einem palästinensischen Staat gegeben werden, der keinen Frieden
mit Israel will? Unser größter internationaler Flughafen
ist nur einige Kilometer von der West Bank entfernt.
Ohne Frieden würden unsere Flugzeuge Ziele der Flugabwehrraketen,
die in den angrenzenden palästinensischen Gebieten aufgestellt wären?
Und wie sollen wir den Schmuggel in die West Bank stoppen?
Es ist ja nicht so sehr die West Bank, es sind die Berge der West Bank.
Die dominieren die Küstenebene,
wo der größte Teil der israelischen Bevölkerung wohnt.
Wie können wir den Schmuggel der Raketen in diese Berge
die auf unsere Städte gefeuert werden könnten, verhindern?
Ich betone diese Probleme, weil sie keine theoretischen Probleme sind.
Sie sind sehr real.
Und für Israeli sind es Fragen von Leben und Tod.
Alle diese möglichen Schwachstellen von Israels Sicherheit
müssen in einem Friedensabkommen abgesichert werden,
bevor ein palästinensischer Staat ausgerufen wird, nicht danach,
denn wenn Sie das aufschieben, werden Sie nicht abgesichert.
Diese Probleme werden uns im Gesicht und den Frieden wegexplodieren.
Die Palästinenser sollen erst Frieden mit Israel machen
und dann ihren Staat bekommen.
Aber ich möchte Ihnen auch folgendes sagen.
Nach Abschluss eines solchen Friedensabkommens
wird Israel nicht das letzte Land sein, das
einen Staat Palästina als neues Mitglied der Vereinten Nationen begrüßen wird.
Wir werden die ersten sein.
Und da gibt es noch eine Angelegenheit.
Hamas hat das internationale Recht verletzt,
indem sie unseren Soldaten Gilad Shalit seit fünf Jahren gefangen halten.
Sie haben nicht einmal einen Rotkreuz-Besuch gestattet. Er
wird in einem Versteck, in Dunkelheit,
gegen alle internationalen Normen, festgehalten.
Gilad Shalit ist der Sohn von Aviva und Noam Shalit.
Er ist der Enkel von Zvi Shalit,
der dem Holocaust entkam, indem er in den 30ern
als Kind ins Land Israel kam.
Gilad Shalit ist der Sohn jeder israelischen Familie.
Jede Nation, die hier vertreten ist,
sollte seine sofortige Freilassung fordern.
Wenn Sie heute eine Resolution zum Nahen Osten verabschieden möchten,
dann wäre das die Resolution, die Sie verabschieden sollten.
Damen und Herren, letztes Jahr in Israel
an der Bar-Ilan-Universität,
dieses Jahr in der Knesset und im U.S. Kongress,
habe ich meine Vision eines Friedens, in der ein
entmilitarisierter palästinensischer Staat den jüdischen Staat anerkennt, entwickelt.
Jawohl, den jüdischen Staat.
Dies hier ist die Gemeinschaft, die den jüdischen Staat anerkannte.
vor 64 Jahren. Denken Sie nicht,
es ist jetzt an der Zeit, dass die Palästinenser das Gleiche tun?
Der jüdische Staat Israel wird immer
die Rechte aller seiner Minderheiten, eingeschlossen diejenigen der
mehr als eine Million arabischer Bürger Israels, beschützen.
Ich wünschte, ich könnte das Gleiche über den zukünftigen palästinensischen
Staat sagen, aber palästinensische Vertreter machten neulich klar,
sie haben es gerade hier in New York gemacht,
sie sagten, der palästinensische Staat würde bei sich keine Juden zulassen.
Sie wollen judenrein sein.
Judenrein.
Das ist ethnische Säuberung.
Es gibt heute Gesetze in Ramallah,
da steht auf Landverkauf an Juden die Todesstrafe.
Das ist Rassismus.
Und Sie wissen, an welche Gesetze das erinnert.
Israel hat keine Absicht, den
demokratischen Charakter seines Staates zu ändern.
Wir wollen nur nicht, dass die Palästinenser versuchen,
den jüdischen Charakter unseres Staates zu ändern.
Wir wollen, dass sie die Fantasie aufgeben,
Israel mit Millionen Palästinensern zu überfluten.
Präsident Abbas stand gerade hier und sagte,
das Hauptproblem des Israelisch- Palästinensischen Konfliktes
seien die Siedlungen.
Nun, das ist seltsam.
Unser Konflikt hat schon gewütet vor
einem halben Jahrhundert,
bevor eine einzige israelische Siedlung in der West Bank war.
wenn das wahr wäre, was Präsident Abbas sagte,
dann sprach er über die Siedlungen
Tel-Aviv, Haifa, Jaffa, Be´er Sheva.
Vielleicht ist es das, was er meinte, neulich, als er
sagte, Israel habe seit 63 Jahren palästinensisches Land besetzt.
Er sagte nicht 1967;
er sagte seit 1948.
Ich hoffe, irgend jemand wird ihn diese Frage zu stellen,
weil sie eine einfache Wahrheit beleuchtet:
Der Kern des Konfliktes sind nicht die Siedlungen.
Die Siedlungen sind ein Resultat des Konfliktes.
Es ist ein Punkt, der im Verlauf der Verhandlungen angesprochen
und gelöst werden muss.
Aber der Kern des Konfliktes war immer und bleibt
unglücklicherweise, die Verweigerung der Palästinenser
einen jüdischen Staat in jeglicher Grenze anzuerkennen.
Ich denke, es ist Zeit, dass die palästinensische Führung anerkennt,
was jeder seriöse internationale Führer anerkannt hat,
von Lord Balfour und Lloyd George, 1917, über Präsident Truman, 1948,
bis Präsident Obama, gerade vor zwei Tagen genau an diesem Platz:
Israel ist der jüdische Staat.
Präsident Abbas! Hören Sie auf, um dieses Thema herumzugehen!
Erkennen Sie den Jüdischen Staat an, und machen Sie Frieden mit uns!
In einem wirklichen Frieden wäre Israel bereit, schmerzhafte Kompromisse
zu machen. Wir glauben, dass Palästinenser weder
Bürger Israels sein sollten, noch seine Untertanen.
Sie sollten in einem eigenen freien Staat leben.
Aber, sie sollten, wie wir, bereit sein für Kompromisse. Und wir werden
wissen, dass Sie bereit sind für Kompromisse und für den Frieden,
wenn Sie beginnen, Israels Sicherheitsbedürfnisse ernst zu nehmen
und wenn Sie aufhören, die historische Verbindung zu unserm
biblischen Heimatland abzustreiten. Ich habe Sie oft Israel
beschuldigen gehört, dass wir Jerusalem judaisieren.
Das ist so, wie wenn man Amerika anklagt, Washington zu amerikanisieren,
oder die Briten, London zu anglizieren.
Wissen Sie, warum wir Juden genannt werden?
Weil wir aus Judäa stammen.
In meinem Büro in Jerusalem, gibt es ein altes Siegel.
Es ist ein Siegelring eines jüdischen Beamten biblischen Zeiten.
Das Sigel wurde direkt neben der Westmauer gefunden
und es datiert 2.700 Jahre zurück, in die Zeit des Königs Hezekiah.
Es ist da ein Name des jüdischen Beamten auf dem Ring eingraviert,
auf hebräisch.
Sein Name war Netanyahu.
Das ist mein Nachname.
Mein Vorname, Benjamin,
ist eintausend Jahre älter und bezieht sich auf Benjamin,
der Sohn Jakobs, der auch als Israel bekannt war.
Jakob und seine 12 Söhne
bevölkerten dieselben Hügel Judäas und Samarias vor 4.000 Jahren,
und es gab eine kontinuierliche jüdische Präsenz in diesem Land seither.
Und die Juden, die aus ihrem Land vertrieben wurden,
hörten nie auf, von einer Rückkehr zu träumen:
Juden in Spanien, am Vorabend ihrer Vertreibung;
Juden in der Ukraine, die vor den Pogromen flüchteten;
Juden, die im Warschauer Ghetto kämpften, als die Nazis sie umzingelt hatten.
Sie hörten niemals auf zu beten, danach zu verlangen.
Sie flüsterten: Nächstes Jahr in Jerusalem.
Nächstes Jahr im gelobten Land.
Als Premierminister Israels
spreche ich für einhundert Generationen von Juden,
die über die Länder verstreut wurden,
die jede mögliche Bosheit unter der Sonne erlitten,
die aber niemals die Hoffnung aufgaben, ihre Nationalität in einem
einzigen jüdischen Staat wieder herzustellen.
Meine Damen und Herren,
Ich hoffe weiterhin,
dass Präsident Abbas mein Partner für den Frieden sein wird.
Ich habe hart auf diesen Frieden hin gearbeitet.
Am Tag als ich ins Amt kam,
habe ich zu direkten Verhandlungen ohne Vorbedingungen aufgerufen.
Präsident Abbas antwortete nicht.
Ich skizzierte eine Friedensvision von zwei beiden Staaten für zwei Völker.
Er antwortete immer noch nicht.
Ich entfernte hunderte Straßenblockaden und Kontrollpunkte,
um die Bewegungsfreiheit in den palästinensischen Gebieten zu erleichtern,
das ermöglichte ein wunderbares ökonomisches Wachstum der
palästinensischen Wirtschaft. Aber wieder -- keine Antwort.
Ich unternahm den beispiellosen Schritt,
den Bau neuer Häuser in den Siedlungen für 10 Monate einzustellen.
Kein Premierminister hat das je vorher getan.
Doch wieder -
Sie applaudieren, aber da kam von dort keine Antwort.
Keine Antwort.
In den paar letzten Wochen
haben amerikanische Beamte Vorschläge gemacht, die Friedensgespräche
wieder zu beginnen. Da waren Dinge, über Grenzen, die ich nicht mochte.
Da waren Dinge über den jüdischen Staat,
von denen ich sicher bin, die Palästinenser mögen sie nicht.
Aber mit allen meinen Vorbehalten
war ich bereit, mit diesen amerikanischen Ideen vorwärts zu gehen.
Präsident Abbas, warum machen Sie nicht mit?
Wir sollten die Verhandlungen über die Verhandlungen beenden.
Lassen sie uns jetzt beginnen.
Lassen sie uns den Frieden verhandeln.
Ich verbrachte Jahre damit, Israel auf dem Schlachtfeld zu verteidigen.
Ich verbrachte Jahrzehnte damit, es vor der öffentlichen Meinung zu verteidigen.
Präsident Abbas, sie haben ihr Leben dem Fortschritt
der palästinensischen Sache gewidmet.
Muss dieser Konflikt für Generationen andauern,
oder werden wir unseren Kindern und Enkeln ermöglichen,
davon zu sprechen, wie wir einen Weg fanden, ihn zu beenden?
Das sollte unser Ziel sein,
und ich glaube, das können wir erreichen.
In zweieinhalb Jahren trafen wir uns in Jerusalem nur einmal,
obwohl meine Türe für Sie immer offen stand.
Wenn sie wollen, komme ich nach Ramallah.
Oder - ich habe einen besseren Vorschlag.
Wir beide sind gerade tausende Meilen nach New York geflogen.
Wir sind in der gleichen Stadt.
Wir sind im gleichen Gebäude.
Also lassen Sie uns heute hier in den Vereinten Nationen treffen.
Wer sollte uns daran hindern?
Was sollte uns daran hindern?
Wenn wir wirklich Frieden wollen,
was wäre da, uns heute von einem Treffen abzuhalten
und mit den Friedensgesprächen zu beginnen?
Und ich schlage vor, wir sprechen offen und ehrlich.
Hören wir einander zu!
Lass uns, wie man im Nahen Osten sagt, "doogri" sprechen.
Das heißt geradeaus.
Ich teile Ihnen meine Bedürfnisse und Bedenken mit.
Sie berichten Ihre.
Und mit Gottes Hilfe werden wir eine gemeinsame Basis für Frieden finden.
Es gibt ein altes arabisches Sprichwort: Man kann nicht mit
einer Hand applaudieren. Das Gleiche stimmt für den Frieden.
Ich kann Frieden nicht allein machen.
Ich kann Frieden nicht ohne Sie machen,
Präsident Abbas.
Ich reiche Ihnen meine Hand-- die Hand Israels-in Frieden.
Ich hoffe, dass Sie diese Hand ergreifen.
Wir sind beide Söhne Abrahams.
Mein Volk nennt ihn Awraham.
Ihr Volk nennt ihn Ibrahim.
Wir teilen denselben Patriarchen.
Wir gedeihen im selben Land.
Unsere Schicksale sind miteinander verwoben.
Lassen Sie uns die Vision des Isaiah verwirklichen:
Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein großes Licht.
Lassen Sie dieses Licht das Licht des Friedens sein.
Im Namen der Generalversammlung
möchte ich dem Premierminister des Staates Israel danken
für seine Erklärung.