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VORBEREITUNG DES FAHRZEUGS
Wir haben diesen Nissan ausgewählt, weil er noch eines der wenigen ganz einfachen Fahrzeuge ist.
Es gibt keine Elektronik – er hat Kurbelfenster und einen 4,2 Liter Saugdiesel-Motor – er hat also mächtig Kraft
unter der Haube. Es wird eine große Herausforderung für uns, bei Temperaturen von minus 50°C ausreichend Wärme
für die Insassen zu erzeugen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass der Motor auf Betriebstemperatur bleibt.
Deshalb haben wir eine Webasto-Heizung eingebaut, diese große dieselbetriebene Heizung läuft unabhängig vom Motor –
so können wir über das Kühlsystem zusätzliche Wärme in den Motor einspeisen.
Wir haben Dach- und Seitenverkleidungen abgenommen und alles mit Isoliermaterial ausgestopft. Wir haben die
Bodenmatte ganz entfernt und eine Folie eingelegt – und 30 mm Filz – so erhalten wir eine sehr gute Isolierung.
Um den Wagen richtig sicher zu machen, haben wir einen speziell dafür angefertigten Überrollkäfig montiert. Wir passen das
Fahrwerk an, stärkere Federn, bessere Stoßdämpfer – und schließlich, das wichtigste ist die Haftung auf der Straße –
und das geht nur mit ganz speziellen Schneereifen.
Wir haben die Batterie isoliert – das ist eine Gel-Batterie. Das Kraftstoffsystem hat eine Heizung – der Sprit wird vorgewärmt –
und wenn wir den Motor die ganze Nacht laufen lassen, haben wir ein Warnsystem. Wenn der Motor ausgeht,
hören wir diesen Summer.
Ein Großteil der Wärme entweicht nach oben aus dem Motor, also legen wir diese dicke Filzdecke darüber
und fangen die Wärme ein - wie wenn man sich selbst mit einer Bettdecke zudeckt. Einfach, aber äußerst effektiv.
Hier in Yakutsk mussten wir die Frontscheibe doppelt verglasen – fantastisch, wie diese Jungs das gemacht haben;
sie haben einfach eine zweite Scheibe aufgesetzt, mit etwas Isolationsmaterial dazwischen, damit ein Luftpolster entsteht.
Ich habe das sonst noch nirgends gesehen.
Ich denke, das ist okay – Allradantrieb und gute Reifen – damit kommt man überall hin.
Das funktioniert. Ja, das funktioniert.