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Hallo Marcus hier von Marcusfotos.de
Als Einsteiger in die DSLR Fotografie bekommt man viele Optionen und Meinungen an den Kopf
geworfen was wohl das ideale erste Objektiv ist. Ich möchte versuchen die Vorteile und
Nachteile darzustellen und Euch meine begründete Empfehlung geben.
Die Objektivwelt spaltet sich für Neueinsteiger in drei Teile:
- KIT -- Objektive und preiswerte Reisezooms - Festbrennweiten
- sehr teure Objektive
Die teuren, Profi-Objektive sind schnell abgehandelt. Selbst für den gut betuchten DLSR-Neuling
machen diese Boliden keinen Sinn. Sie bieten zwar kompromisslose Leistung, tolle Schärfe
und grandiose Farben, aber solange man nicht weiß welches Genre der Fotografie das eigene
werden soll, macht diese Investition keinen Sinn
Damit kommen wir zu den Festbrennweiten. Sie haben eines mit den Profi-Zooms gemeinsam:
Die tolle Bildqualität. Wer einmal mit einer Festbrennweite Fotografiert hat wird danach
von der Schärfe eines Kit-Zooms immer leicht enttäuscht sein.
Doch eines der Argumente warum das 35mm oder 50mm Festbrennweiten-Objektiv so oft zum Lernen
empfohlen wird ist nicht die Bildqualität, sondern die Entschleunigung die durch die
Verwendung des Objektives erzwungen wird. Man kann nun nicht mehr einfach stehen bleiben
wenn man ein Motiv entdeckt hat, die Kamera ans Auge setzten und so lange Zoomen bis es
passt. Der fehlende Zoom zwingt den Fotograf die
Auswahl des besten Bildausschnittes mit den Füßen zu erledigen, also so lange vor und
zurück zu laufen bis das Bild perfekt ist. Diese zusätzliche Zeit kann dazu führen
das man neue Blickwinkel auf das Motiv entdeckt und somit, auf lange Sicht, zu interessanteren
Fotos.
Doch der Nachteil der Festbrennweiten liegt auch auf der Hand und ist gleichzeitig die
Stärke der Kit-Objektive. Nicht jede Brennweite ist für alles geeignet. So lassen sich mit
35mm und 50mm nur schlecht klassische Portraits machen und auch für Makros sind viele Festbrennweiten
nicht gut geeignet. Die KIT-Objektive und Reisezooms sind hier
vielfältiger einsetzbar und setzten beim entdecken der eigenen fotografischen Neigungen
weniger Grenzen. Dafür verfällt man schnell in das „stehenbleiben und schießen" Muster
und nimmt sich eben nicht automatisch die Zeit den besten Standpunkt für das Foto zu
entdecken.
Damit sind wir beim Kern des Problems angekommen: Die Frage ob ein gutes Foto entsteht oder
nicht, ist kein Problem das sich durch eine besonders gute Kamera und ein erstklassiges
Objektiv lösen lässt. Es ist einzig und alleine der Kopf des Fotografen
der hier von Bedeutung ist. Es ist die Fähigkeit bewusst zu sehen und
zu entdecken. Eine feste Brennweite kann helfen diesen Sinn
zu schulen.
Meine Empfehlung ist daher. Macht beides! Kauft euch als erstes Objektiv ein Kit-Objektiv
z.B. in der Brennweite 18-105 mm / 18-135mm und entdeckt damit Zoomend die Welt der Fotografie.
Nutzt gleichzeitig die Möglichkeit euch von Zeit zu Zeit bei einem Fotospaziergang auf
eine Brennweite festzulegen und das Festbrennweiten-Gefühl zu erleben.
Zur Not mit der Unterstützung eines Stückes Klebeband.
Eure Fotos werden es euch danken!