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Ich werde euch jetzt die
Wirkung des Hämotoxins
auf Blut zeigen, OK?
Wie man sieht,
gerinnt es schnell
und ist ziemlich klebrig.
Ich frage mich langsam,
ob es so gut ist,
dass das in meinem
Körper passiert.
Manchmal denke ich:
"Oh Gott!
Das kann nicht
gesund sein."
Ich habe keinerlei medizinische
Vorkenntnisse, keine Ahnung,
was es mit meinem
Körper anrichtet.
Wenn ich durch
Schlangengift sterben sollte,
würden sich sicherlich
viele darüber amüsieren:
"Ich habe es dir
doch gleich gesagt!"
Und sogar ich selbst würde
mich sicherlich totlachen,
wenn ich über meinem
Körper schweben würde:
"Du Idiot! Man soll sich
kein Schlangengift spritzen."
Ich heiße Steve Ludwin und
ich immunisiere mich selbst
seit über zwanzig Jahren mit
verschiedenen Schlangengiften.
Ich schäme mich etwas dafür, keine
medizinischen Vorkenntnisse zu besitzen.
Ich habe nicht einmal eine
vernünftige Schulbildung.
Schon so manche Ärzte und
Wissenschaftler waren entsetzt darüber,
dass ich keine sterile
Ausstattung besitze.
Das hier ist eine
Baja-Klapperschlange.
Seht ihr das?
So sieht eine wütende
Klapperschlange aus.
Ich war schon immer
kerngesund, ich hatte
schon seit fast neun Jahren keine
Grippe mehr. Als ich älter wurde,
sagten mir viele: "Oh, wow,
du siehst nicht aus wie 46!"
Ich habe meine Haut von
diversen Ärzten testen lassen
und sie alle waren
etwas verblüfft.
Diesem Mädchen
gefällt das gar nicht.
Ich habe Respekt vor Vipern,
weil sie ihre Giftzähne umklappen
und dann durch ihre
Lippe deine Finger erwischen.
Diese Schlange will sich nicht
melken lassen, manchmal ist das so.
Ich hatte eine ziemlich ungewöhnliche
Kindheit. Mein Vater war Pilot.
Ich habe wie Leonardo DiCaprio
in "Catch Me If You Can" gelebt.
Ich hatte eine Kreditkarte, darauf stand
"Pan Am" und mein Name - Steve Ludwin -
und ich konnte damit umsonst in jeden Flieger
steigen, solange ich eine Krawatte trug.
Als ich neun Jahre alt war,
nahm mich mein Vater mit in den
Reptilienzoo in
Miami und ich lernte den
mittlerweile berühmten
Herpetologen Bill Haast kennen.
Er war der erste Westler, der
sich selbst Schlangengift spritzte.
Damit hat er 1948 angefangen.
Ich war jung und leicht zu
beeindrucken, ich habe Schlangen geliebt.
Nachdem ich ihn
traf, dachte ich:
"Man kann immun gegen
Schlangengift werden, das ist verrückt!"
Man nennt das Vakzinologie, anscheinend
ist es die älteste Form von Medizin.
Mit 17 dachte ich mir: "Ich muss dieses Gift
irgendwie meinem Körper zuführen."
Das hier ist eine
Popes Lanzenotter.
Ich nehme mich vor ihnen in Acht,
aber es ist eine wunderschöne Schlange.
Könnt ihr die Giftzähne erkennen?
Es ist ein Hämotoxin und verursacht
schwerwiegende Gewebsschäden.
Menschen sind durch diese
Schlangen umgekommen, also ...
will man das nicht auf
die Finger bekommen.
1987 bin ich nach London gezogen
und fand einen Job im East End,
im "Vivarium". Für 1
Pfund 60 pro Stunde
packte ich dort Kobras,
Skorpione und Reptilien
für Zoos und Labore aus.
Bis später.
Dann nahm ich die
Giftschlangen mit nach Hause.
Mein allererstes Mal war verrückt, ich
hatte noch nie eine Schlange gemolken.
Und ich musste es
mir selbst beibringen.
Ich tat also Folgendes: ich machte
mit einem Skalpell zwei kleine
*** in meinen Arm.
Ich nahm etwas Gift
und ließ es in die
Schnittwunde tropfen.
Das erste Mal dachte ich:
"Scheiße, das brennt!"
Ich habe es sofort abgewaschen und fragte
mich: "Was wird das wohl anrichten?"
Es schwoll an und mein Herz
schlug mir bis zum Hals.
Nicht wegen des Gifts,
sondern weil ich mich fragte:
"Oh Gott, hört das wieder auf? Wird es
mich umbringen?" Ich hatte keine Ahnung!
Seitdem die Leute mitbekommen
haben, was ich tue,
wird viel über mich gelästert.
Ganz ehrlich: Reptilienbesitzer sind
schlimmer als 'Star Trek'- Fans.
Als das Internet
kam, dachte ich:
"Wow! Ich kann mich mit
Leuten austauschen, die meine
Leidenschaft für diese Tiere
teilen." Aber so ist es nicht.
Es wird viel gelästert und verglichen:
"Wer hat die größte Schlange?"
Ich halte keine großen Schlangen, Typen mit großen
Schlangen haben ein dunkles Geheimnis.
Das ist die letzte hämotoxische Schlange
für meinen Schlangenbiss-Cocktail.
Das ist eine Greifschwanz-Lanzenotter.
Sie ist eine der angsteinflößendsten
Schlangen in meinem Besitz,
sie hat mich auch gebissen.
Das waren die schlimmsten
Schmerzen meines Lebens.
Und ich hatte
schon viele Giftunfälle.
Es fühlte sich an, als würde man
seine Hand auf einen Marmortisch legen,
und jemand würde mit einen Vorschlaghammer
auf deinen kleinen Finger schlagen.
Merkwürdigerweise nahm der
Schmerz acht Stunden lang nicht ab.
Einige Forscher
haben mir geraten: "Fahr ins
Krankenhaus. Diese
Schlange ist gefährlich!"
Aber ich habe einfach abgewartet und darauf
vertraut, dass alles gut gehen würde.
Aber es ist eine sehr aggressive
Schlange und nur schwer zu melken.
Na bitte. Da kommt
viel Gift heraus.
Vielen Dank.
Das sind also
unsere Hämotoxine.
Ich habe ein Video von einer meiner
schönsten Schlangen bei YouTube gepostet,
einer Großäugigen Bambusotter.
Nur weil ich diese Schlange
mit bloßen Händen anfasse,
gibt es Morddrohungen
und die Leute spielen verrückt!
Ich könnte sie tausendmal ins Auge
stechen, sie würde mich nicht beißen.
"Diese Schlangen können und
werden dich töten. Seht euch diesen
Schwachkopf an, der an diesem Arm
hängt. Wegen ihm könnt ihr eure
Reptilien nicht legal halten."
Ich bin kein Schwachkopf, der an
diesem Arm hängt. Oh, bin ich doch.
"Dass wir tatsächlich
Pädophile und Mörder einsperren,
während Psychos wie
dieser frei herumlaufen!
Was ist nur aus unserer
Welt geworden?"
Hier ist wohl jemand sarkastisch.
OK, das hier ist gut:
"Du bist ... freundlich ausgedrückt
... eine dumme Drecksau.
Hoffentlich wirst du
gebissen ... und zwar so richtig.
Ich rate jedem Zuschauer
strengstens davon ab, diese
kleinschwänzige Person
nachzuahmen. Dumpfbacke!"
Das ist nun wirklich gut.
Als nächstes ist die Monokelkobra
dran, sie ist jedes Jahr verantwortlich
für zahlreiche Tode.
Seit ich mit den
Schlangen arbeite,
bin ich bei einigen Injektionen
etwas übermütig geworden
und habe sie falsch verdünnt.
Sie waren wie Vulkane, ich hatte drei
davon. Zwei an diesem Bein und eine
hier unten.
Sie wuchsen und wuchsen
und brannten wie Feuer.
Tagelang dachte ich:
"Oh Gott, das drückt."
Wenn ich sie berührte, schoss die
Soße meterweit über den Teppich.
Ich dachte: "Ach du Scheiße,
jetzt bist du am Arsch."
Ich habe eine Riesenspritze, die
eigentlich für Pferde gedacht ist.
Ich habe AC/DC aufgelegt und all
meine Kräfte zusammengenommen ...
Auch wenn es mir zuwider war,
setzte ich die Spritze an und spürte,
wie sie in etwas eindrang.
"Habe ich den Kern erwischt?"
"Nein, ich glaube nicht.
Ich habe wohl
hindurchgestochen."
Ich zog sie wieder raus,
rammte sie in den Kern und ...
habe das widerlichste
Zeug überhaupt
aufgezogen.
Ich dachte mir:
"Ich entleere sie einfach."
Ich habe es herausgedrückt,
und es machte so ein Geräusch.
Ich sah an mir herunter und
hatte ein verdammtes Loch im Bein!
Ich konnte das Innere meines Beins
erkennen, das Gewebe war verfault.
Sofort kamen die Fliegen
und es stank zum Himmel!
Es verweste wie der Tod.
Das will ich nie
wieder erleben!
Hört ihr das?
Das hier ist keine
hämotoxische Schlange.
Diese Naja Kaouthia
produziert ein Nervengift
und wird auch
"Monokelkobra" genannt.
So einfach ist das.
Und ... loslassen.
Ich habe die Möglichkeiten
entdeckt, die das Nervengift
dieser Kobra bietet,
also habe ich es in letzter Zeit beim
Sport eingesetzt und ausprobiert.
Es hat meine normalen
Fähigkeiten leicht gesteigert.
Ich habe Tests mit dem
Skateboard durchgeführt,
bin von meinem Haus
zum West End gefahren.
Ich bin schnell dort. Ich fahre auf
der Straße und glaube, dass mir das
Kobragift dabei hilft. Ich fahre
zwischen Autos und
Bussen hindurch.
Ich bin unglaublich schnell
und voller Energie.
Beim Skaten habe ich gelernt,
mich wie eine Schlange zu bewegen,
und ich fahre mittlerweile immer
in S-Form, schlängele mich
und das verleiht
einem Energie.
William Haast, Direktor des
Reptilienzoos, hat viel Erfahrung
im Umgang mit Kobras.
Trotzdem behandelt er
sie mit größter Vorsicht.
Also kommt ruhig näher.
Aber nicht zu nah.
Bill Haast ist für mich wie die Beatles,
die Rolling Stones und die Beach Boys
in einer Person.
Er starb letztes Jahr, zwei Wochen
später wäre er 101 geworden.
Er war angeblich
niemals krank.
Also dachte ich: "OK,
da muss etwas dran sein."
Wegen ihm dachte ich:
"Ist das wirklich gefährlich?
Bei diesem Kerl
hat es funktioniert."
Er hat Menschen mit Kinderlähmung
und Multipler Sklerose behandelt.
Er hatte 4000 Patienten, die
teilweise nicht einmal laufen konnten.
Durch die richtige Dosierung und die
richtigen Inhaltsstoffe seiner Medikamente,
die diverse Schlangengifte
enthielten, konnten sie
wieder Basketball spielen. Ich
habe das Videomaterial gesehen.
Aber die Arzneimittelzulassungsbehörde
hörte davon, und er verlor seinen Job,
obwohl er so erfolgreich war.
Aber Bill Haast tat auch noch
etwas anderes Großartiges.
Es ist wie ein Wunder,
fast, als sei er ein Messias.
Weil er gegen Schlangengifte
immun war, spendete er
Schlangenbissopfern Blut
und dadurch überlebten sie.
Ich habe jetzt alle Schlangen gemolken,
die Hämotoxine sind in dem einen Glas.
Hier ist der Cocktail drin.
Ich ziehe also das
Gift mit der Spritze auf.
Wie gesagt,
es gibt keine
giftigen Schlangen.
Es ist kein Gift, mit dem
Schlangengift auf meinem Finger
kann man ohne
Bedenken das hier tun.
Wenn man es nicht einfriert, ist
es wie ein Lebensmittel, ein Protein.
Es zersetzt sich. Ich habe verschiedene
Schlangengifte für mehrere Monate.
Das ist das Hämotoxin.
Ich werde ... sechs.
Das ist Wasser
für Injektionszwecke.
Jetzt kommen wir
zum unverdünnten Gift.
Jetzt werde ich mir
diese Spritze setzen.
Meine erste Erfahrung mit dem
Schlangengift war ziemlich furchteinflößend.
Damals gab es nämlich kein Internet.
Aber es fühlte sich ganz natürlich an,
ganz instinktiv.
Das ist das
unverdünnte Gift.
Jetzt injizieren wir das
verdünnte Hämotoxin.
Über die Vorteile der
Hämotoxine bin ich mir nicht sicher.
Das kann ich vermutlich erst
nach weiteren 20 Jahren sagen.
Als ich 42 war, ließ ich
meine DNA-Telomere analysieren.
Die Ergebnisse waren
die eines 28-Jährigen.
Möglicherweise hat Schlangengift
Anti-Aging-Eigenschaften.
Trotzdem könnte morgen alles vorbei
sein, ich halte mich nicht für unbesiegbar.
Das ist das Schnapsglas mit
dem Kobragift, dem Nervengift.
Alles rein da.
Davon nehme
ich zwei Tropfen.
Meine Kobra ist giftiger
als eine Königskobra.
Ein Tropfen Kobragift kann 20 bis
30 ausgewachsene Männer töten.
Aua.
Anfangs fühlt es sich
wie ein Bienenstich an.
Das Kobragift ist
etwas schmerzvoll.
Es ist wie bei einer
Challenge aus "Verdammt lecker!".
Na warte.
Ich bin jetzt 46.
Mal sehen, wie lange ich noch
so weitermachen kann, das
ist sicherlich eine ziemliche
Belastung für den Körper.
Möglicherweise sterbe ich in
zwei Jahren an Nierenversagen,
als Folge der
langjährigen Giftzufuhr,
der Schwellungen, dem verwesendem
Fleisch und den Prellungen.
All das muss durch deine Nieren
und deine Leber gefiltert werden.
Und es ist übles
Zeug, das da durchläuft.
OK ... Aua, das waren
wohl mehr als fünf ml.
Das fühlt sich übrigens an,
als würde man Tabasco in eine
Schnittwunde reiben. Es brennt.
Ich nehme eine weitere Nadel
und spritze das unverdünnte Gift
mit der Nadel in die Haut.
Diese Arbeitsweise gefällt mir.
Das fachgerechte Verdünnen
habe ich mir erst in
den letzten vier Jahren
beigebracht.
Heute war ich etwas
nervös beim Melken,
aber wenn ich es mir spritze,
denke ich mir nichts dabei.
Wenn ich richtig verdünnt habe,
ist es mittlerweile ganz alltäglich.
Ich notiere immer die Zeit,
für den Fall, dass ich doch
einmal ins Krankenhaus muss.
Vor ein paar Jahren hatte ich eine
schwerwiegende Überdosis, da habe ich mir
drei unverdünnte Gifte gespritzt.
Ich wollte nur ein wenig spritzen,
aber als ich auf die Spritze drückte ...
Innerhalb von 40 Minuten
sah meine Hand aus
wie ein Baseballhandschuh.
Das Gift schwamm
durch meinen Körper.
Meine Freunde kamen vorbei, weil
sie wussten, dass ich geliefert war!
Sie sagten:
"Fahr ins Krankenhaus!"
Aber ich wollte nicht.
Am nächsten Morgen war die Schwellung
noch immer nicht zurückgegangen.
Also flehten sie mich an,
ins Krankenhaus zu fahren.
Dort sahen sie meinen Arm und fragten,
was passiert sei. Ich sagte: "Schlangenbiss."
Drei Ärzte fragten: "Welche
Schlange hat sie denn gebissen?"
Und ich musste sagen: "Ich wurde
nicht gebissen. Ich habe mir absichtlich
das Gift von drei
Schlangen gespritzt."
Sie waren völlig perplex
und brachten mich
in ein anders Zimmer. Eine
der Ärztinnen kam herein und
schrie mich an: "Sie sind ein Idiot!
Das können sie nicht machen!"
Sie sagten mir, dass ich sterben
und meinen Arm verlieren würde.
Ich war drei Tage lang
auf der Intensivstation.
Aber ich war
währenddessen ganz ruhig.
Trotzdem möchte ich
das nicht nochmal erleben.
Als herauskam, dass die
Amerikaner und die Chinesen
ihren Rennpferden Kobragift gespritzt,
und die dadurch ihre normalen
Fähigkeiten übertroffen hatten,
war ich sofort begeistert.
Ich dachte mir, dass ich beim Boxen
gut überprüfen konnte, ob ich
meine normalen Fähigkeiten
übertreffen könnte.
Letztes Jahr habe ich mir
deutlich mehr gespritzt.
Ich habe tatsächlich
etwas gespürt.
Ich dachte: "Ach du
Scheiße, das Zeug wirkt!"
Es ist unglaublich, mit was man in London
durchkommt, wenn man nur diskret ist.
Bear Grylls, ich hasse diesen Typen.
In seinen Filmen sagt er: "So,
man kann der Schlange einfach
den Kopf abbeißen." Und er tut es,
er hat Schlangen im Fernsehen getötet.
Du vergreifst dich da
an meiner Familie!
Tut mir leid, das
war nur Spaß.
Ich habe auch bemerkt, dass
ich kaum Schmerz empfinde.
Das könnte den Pferden auch
auf die Sprünge helfen.
Warum sollte man die Ursache dieser Effekte
nicht erforschen? Wenn es von Schmerzen befreit
und einem Selbstvertrauen schenkt,
warum sollte man es dann
nicht Soldaten spritzen?
Christoph Kolumbus fuhr nicht nach
Amerika, um Amerika zu entdecken.
Er war auf der Suche
nach einem Jungbrunnen.
Die Menschheit wünscht
sich ein längeres Leben,
alle tun das.
Anscheinend hilft das
Schlangengift seinen Opfern,
den Tod zu akzeptieren.
Einmal habe ich das auch
gespürt. Mein Kopf hat sich
taub angefühlt und ich
habe nur gedacht: "Ach egal.
Ich könnte hier sterben, aber
ich bin glücklich darüber."
- Wie geht es dir jetzt?
Mein Herz klopft.
Du bist am Leben, für etwa
sechs bis zwölf Stunden.
Starbucks ist nichts dagegen.
Das da fühlt sich
zugegebenermaßen nicht gut an,
ein bisschen wie Wackelpudding.
Keine Ahnung, was es da drin
anrichtet, ich wüsste gern, was unter
meiner Haut passiert.
Am Tag nach der Kobragiftspritze
fühlt man sich
sowieso, als sei
man verprügelt worden.
Danach fühle ich mich etwa
vier Tage lang wie unter Strom.
Los, lass uns
boxen. Gut so.
- Wie lange machst
du das jetzt schon?
Über 20 Jahre,
vielleicht 22 Jahre.
- Dann hast du ja ziemliches
Glück gehabt. Besteht das Risiko,
dass es dich umbringt?
Es ist ein Spiel mit dem Feuer.
Es gab drei Vorfälle
in meinem Leben,
die beinahe lebensbedrohlich waren.
Willst du damit sagen, dass es
vergleichbar mit ***- oder
Kokainsucht ist?
Bei jedem Schuss spielst
du mit deinem Leben.
Ich habe mich so daran gewöhnt, dass ich
schon gar nicht mehr darüber nachdenke.
Und weil ich die richtige Dosierung
und die Gefahren kenne,
fühlt es sich ganz ungefährlich an.
Es macht auf keinen Fall körperlich
abhängig und ist auch nicht angenehm.
Denkst du, du könntest
jederzeit damit aufhören?
Damit aufhören?
Klar, das möchte ich bald tun.
Ich mache es schon so lange, ich
würde gern ein Jahr Pause machen.
Hast du das schon
einmal geschafft?
Nein, noch nie.
Aber ich würde es gern.
Du kannst also erst ausschließen, dass es
abhängig macht, wenn du es versuchst?
Oder bist du vielleicht
süchtig nach Schmerz?
Weißt du, was ich meine?
Wenn das so wäre,
würde ich anders leben.
Dann wäre ich ein
Boxer, so wie du!
Ja, das stimmt.
Am Tag nach dem Boxen war
mein Arm noch stärker angeschwollen
als am Vortag.
Ich fühlte mich, als hätte
mich ein LKW angefahren,
als würde ich von innen
heraus verdaut werden.
Ich bin einen Tag lang als
Elefantenmensch herumgelaufen.
Ich erinnere mich daran, aber
ich war in einer Art Traumphase,
als hätte man mir tausend
Energy-Drinks gespritzt.
Es fühlte sich
einfach komisch an.
Ich würde gern mit einem zukunftsorientierten
Unternehmen zusammenarbeiten,
das sagt: "OK, deine
Ideen gefallen uns,
lasst uns mit der
Forschung beginnen."
Und das rund um die Uhr.
Vor einigen Jahren traf ich an der
University of Southern California
den Professor Frank Markland.
Er arbeitete mit dem Gift des
Nordamerikanischen Kupferkopfes.
Der Nordamerikanische Kupferkopf
gehört zur Gattung der Grubenottern.
Sie haben die Wirkung seines
Gifts auf Brustkrebszellen und
Eierstockkrebs untersucht.
Es hemmt tatsächlich das
Wachstum von Tumoren
und tötet Krebszellen ab.
Das hat für große
Aufregung gesorgt.
Ich würde darauf wetten, dass es
eines Tages ein Mittel gegen Krebs
aus Schlangengift geben wird.