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Miss Gayles fünf ***, um ein Slam Poet zu werden,
eine Unterrichtsstunde über Verwandlung.
***1:
Schreibt alles auf.
„Nehmt eine Erinnerung,
erforscht sie wie Neuland.“
sagt der Dichter, der die Klasse besucht.
„Lasst nichts aus.“
Tyler sitzt in diesem High-School-Seminar,
unsicher, wo er anfangen soll.
Erinnerungen wandern in und aus seinem Herzen,
wie Vagabunden auf der Suche nach einem Zuhause.
Er beugt sich über seinen Tisch,
er schreibt:
„Der Schnee wird schwarz,
wenn der Mond wegschaut,
jedes Papier ist gelb,
alle Briefe verkünden die Vertreibung,
Mamas Lügen sind Fußspuren,
zu viele zum Zählen.
Sie sind Ausreden auf schwarzem Schnee.
‚Ich habe die Miete bezahlt,
das ist für immer dein Zimmer, Baby.
Ich liebe dich.‘
Aber sie schaute mich dabei nicht einmal an."
***2:
Lest es laut vor.
Während er schreibt, formen seine Lippen Wörter
und spucken sie aus wie schlechte Mieter.
Er schiebt seinen Stuhl zurück,
steht auf.
„Tante Jocelyns Reispudding war süß,
aber das ist es nicht, was ich schreiben will.
War dir jemals so kalt,
dass deine Haare zu einem Eiszapfen wurden?
Die Angst deiner kleinen Schwester vor der Dunkelheit
friert auf ihren Lippen,
als wenn sie das Eisfach geküsst hätte?
Wie hungrig warst du?“
***3:
Schneidet das Fett weg.
Lasst überflüssige Wörter weg.
Sein Stift wird zu einer Machete,
welche die „unds“, „danns“ und „weils“ wegschneidet.
***4:
Lest es laut vor,
nochmal.
Der Junge aus der 11. Klasse vergewissert sich,
dass er in ***3 nicht zu viel weggeschnitten hat.
***5:
Fügt Würze hinzu.
Saft,
Stärke,
Bewegung,
Gefühle.
„Vanille-Geschmack ist das Geheimnis im Pudding meiner Tante.
Ich nehme ein paar Rosinen heraus, aber ein bis zwei lasse ich drin.
Das Leben braucht etwas Bitteres,
um das Süße zu verstärken.“
Seine Hände kommen nach vorne wie Schalen,
um unseren Unglauben zu halten.
Ist das Tyler, der da spricht?
Derjenige, dessen Augen immer auf den Boden blicken,
als wenn sie etwas Schweres trügen?
Stimmen rütteln an den Fenstern.
„Jetzt bin ich frei.“
Der Körper erbebt beim Pulsschlag jedes Wortes.
„Die Freude der Sonne schmilzt den Schnee.“
Die Finger fahren die Kurve seines Kiefers nach.
„Das Gesicht meiner Tante war warm wie ein Wasserkocher,
als sie uns in jener Nacht herein ließ.“
Unser Junge ist fertig,
seine Verwandlung komplett.
***1: Schreibt alles auf.
***2: Lest es laut vor.
***3: Schneidet das Fett weg.
***4: Lest es laut vor.
***5: Fügt Würze hinzu.
Tylers erstes Gedicht lässt sich in seinem Herzen nieder.
Er reißt seine Arme auseinander
wie eine offene Tür.
Willkommen Zuhause!