Tip:
Highlight text to annotate it
X
Die für Frauen gefährlichste Sportart
ist anscheinend das Cheerleading.
Hallo, Sie sprechen mit Stephen. Ich weiß nicht, welche Nummer
sie gerade angerufen haben. Das hier ist der Ankleideraum.
Ja, ok.
Fick dich.
Es ist wieder die alte Clique. Jeremy, wie geht es dir? Toll dich zu sehen!
- Bist du manisch depressiv, Stephen? - Ja - Oh tut mir leid, das wusst ich nicht.
Nein, ist in Ordnung. Nein, ist in Ordnung.
Es gibt einen anderen Stephen hinter dieser öffentlichen Fassade, die herumalbert,
amüsant ist und versucht unterhaltsam zu sein.
Und manchmal ist er einfach elend drauf und verzweifelt.
Weil ich mich nur frage: Oh Gott, wann ist das hier endlich vorbei?
Manchmal tue ich das, wenn ich mich selber so überhaupt nicht ausstehen kann
und ich tatsächlich innerlich weine
und die Mauern in meinem eigenen Kopf quasi zerreiße
während ich einfach fröhlich weiterbabbel
und mich, hoho, über was auch immer lustig mache.
Ich hörte immer Stimmen in meinem Kopf, die mir sagten ich sei ein nutzloser ***.
Aber es war meine eigene Stimme.
Meine eigene Stimme sagte mir halt, was ich für ein wertloser Haufen Scheiße bin.
Überrascht es Sie, dass ich mich so fühle?
Mich nicht mehr, weil ich weiß, dass meine Krankheit daran schuld ist.
Ich habe eine Erkrankung des Gehirns,
genauso wie vier Millionen andere Menschen in Großbritannien.
Sie kann sehr schwerwiegend sein. Auf Grund dieser Krankheit
wurde ich der Schule verwiesen, kam für Diebstahl hinter Gitter
und versuchte Selbstmord zu begehen, alles noch vor meinem 18. Lebensjahr.
Sie quälte mich ein Leben lang mit tiefsten Depressionen
und gab mir gleichzeitig die Energie und Kreativität
die mir in meiner Karriere wohl zum Erfolg verhalf.
Sie heißt bipolare Störung oder manische Depression.
Bisher versuchte ich größtenteils, sie zu bewältigen, indem ich sie ignorierte.
Ich bin mir nicht sicher, ob das klug war.
Ich möchte wissen, wie schwerwiegend meine Krankheit ist.
Also nahm ich an der weltweit größten Studie zur bipolaren Störung teil,
die zufällig in Cardiff durchgeführt wird.
Die Ergebnisse waren für mich ein Schock.
Eine Null auf der Skala heißt
man weist absolut keine Merkmale einer bipolaren Störung auf.
Basierend auf Ihren Erzahlungen hätten Sie wahrscheinlich um die 70.
Sie gehören zu der Gruppe Menschen,
die ausgeprägte manische Episoden erleben.
Offensichtlich ist meine bipolare Störung schwerwiegender als ich dachte.
Also entschied ich mich, noch einmal über mögliche Behandlungswege nachzudenken,
herauszufinden, was es gibt,
und zu entscheiden ob ich mein Leben drastisch verändern muss.
Wenn man im Internet nach Behandlungswegen für manisch Depressive sucht,
findet man schnell heraus, dass es keinen simplen allgemein anerkannten Weg gibt.
Weil die Symptome der Betroffenen sehr unterschiedlich sein können
genauso wie das Ausmaß Ihrer Krankheit.
Es ist eine komplizierte Krankheit, die nicht einmal diagnostiziert wird,
bevor ein kritischer Punkt erreicht wird.
So war es definitiv bei mir.
Den Großteil meines Lebens lebte ich mit ihr, ohne mir dessen bewusst zu sein.
Vor 11 Jahren kam es dann zu einer Krise.
Meine Leben geriet komplett aus den Fugen, nach, nunja, jahrelangem Erfolg.
Wir hatten die ersten Vorführungen eines neuen Theaterstücks am West End.
Meine Darbietung wurde kritisiert.
Ich nehme an ich war unzufrieden mit meiner eigenen Leistung.
Ich glaube ich schrieb auch, dass ich als Schauspieler versagt habe.
Aber ich hätte nicht gedacht,
dass ein schlechter Auftritt und eine Reihe von unerfreulichen Kritiken,
die nicht einmal besonders harsch waren, mich dazu bringen könnten,
vor meinem Leben zu flüchten oder mich sogar umzubringen.
Da war offensichtlich noch etwas anderes in mir drin nicht in Ordnung,
etwas Schreckliches,
ein schreckliches Gefühl, dass das alles aufhören muss.
Ließ ich es mir also anmerken, dass ich völlig aufgewühlt war?
Eine Person, die es vielleicht bemerkte, ist ein alter Freund.
Ich ging nach nur drei Vorführtagen zu seiner Feier.
Du erinnerst dich nicht mehr, wie ich damals drauf war, oder?
Nein, ich kann mich nicht daran erinnern, dass du auf meiner Feier
anders gewesen wärst, als so charmant wie immer.
Ehrlich gesagt, kann ich mich gar nicht mehr an so viele Kritiken des Stücks erinnern.
Ich weiß nicht, ob es wirklich nur dadurch ausgelöst wurde.
Aber ich hatte das Gefühl, dass ich auf ganzer Linie versagt hatte.
Dass meine gesamte Existenz eine einzige Enttäuschung war.
Es ist komisch, dass sich jemand das so überhaupt nicht anmerken lässt.
Nein, das hast du wirklich nicht. - Nein.
Ich erinnere mich nur noch daran, dass sich auf der Feier alle
wie immer gefreut haben, dich zu sehen,
weil du nicht groß anders als sonst gewirkt hast.
Habe ich jemals aufgewühlt gewirkt? - Nein.
Du bist jemand, der sich sehr stark
der gesellschaftlichen Obligationen bewusst ist.
- Ja - Höflichkeit. Du denkst darüber nach,
wie sich die andere Person fühlt. Du willst sicherstellen,
dass sie in die Konversation miteingebunden sind.
John Cleese, der bekanntermaßen an der Psychoanalyse interessiert war,
sagte einmal, dass mir meine Höflichkeit noch mal zum Verhängnis werde.
Wie so viele manisch Depressive, sah ich von außen glücklich aus,
aber tief drinnen war ich hoffnunslos depressiv.
Nur ein paar Stunden nach Griffs Feier entschied ich mich zu handeln.
Sehr früh am Morgen verließ ich meine Wohnung
in der Londoner Innenstadt, ging zu meinem Auto in der Garage.
Ich ging dann rein, setzte mich ins Auto, mit meinen Fingern am Zündschlüssel,
nahm meine Bettdecke mit,
das ist eines dieser absurden Details, an die ich mich immer erinnere.
Da sendet man so eine gewaltige Botschaft, ein großartiger Versuch,
sich das Leben zu nehmen, und man denkt daran,
die Bettdecke mitzunehmen, um zu verhindern, dass Luft eindringen kann.
Und dieses Bild meiner Eltern, die mich direkt anstarren
während ich mindestens zwei Stunden lang im Auto sitze, die Finger am Zündschlüssel.
Dann entschied ich mich dagegen.
Ich fuhr zur Südküste, um auf eine Fähre zu steigen.
Es war ein Selbstmordversuch. Es war nicht so, als ob ich mich dazu entschlossen hätte,
es nie wieder zu tun. Ich verschob es einfach nur.
Wie schwache Elefanten, die sich verkriechen, um zu sterben, weil sie nicht gesehen werden wollen
Wie ein Urinstinkt, alles zu beenden,
und die Verbindungen zu kappen, zu alldem, was man einmal war.
Ich war davon überzeugt, dass ich nie wieder nach England kommen würde.
Ich hatte Norddeutschland oder Dänemark im Kopf.
Einen dicken weiten Pullover und eine Pfeife besorgen,
in einem Steinhäuschen sitzen
und Englischunterricht anbieten und zu lernen, wie man Netze repariert.
Ich weiß auch nicht, was das sollte. Eine große bittere Vorstellung
Ich landete dann in Hamburg und sah diese Reihe an Zeitungsüberschriften:
'Angst um Fry...' und so Sachen.
Ich starrte da ungläubig drauf. Mich verblüffte das so sehr.
Sie fürchten alle, dass ich Selbstmord begangen habe.
Das ist das Schreckliche, nicht wahr?
Ich kann nicht glauben, dass sich die Menschen so um mich sorgen.
Wenn man denkt, man kann nicht mehr weiter, dann ist das nicht nur eine Redewendung.
sondern die Wahrheit. Ich konnte nicht mehr weiter.
Ich hätte mich umgebracht, hätte ich nicht die Möglichkeit gehabt zu verschwinden.
Ich verschwand für eine Woche. Für meine Familie war mein Verschwinden besonders beunruhigend.
Ich weiß nicht ob ich daran glaube,
dass man einen Familiensinn dafür hat, dass nichts Schlimmes passiert ist,
aber damals ist es mir gar nicht in den Sinn gekommen.
und ich rede darüber, dass du vielleicht fort wärst und es getan hättest.
Und dann riefst du mich an und du klangst so klein und verloren, wie ein kleiner Junge.
Und ich hatte so Angst davor, das Falsche zu sagen und dir Angst zu machen
darüber welche Wellen das hier daheim geschlagen hat.
Teilweise noch aufgewühlter als je zuvor kam ich zurück nach London
und wurde im Cromwell Hospital aufgenommen.
Ich verbrachte hier drei Wochen
und mit 37 Jahren gab mir ein Psychiater zum ersten Mal die Diagnose:
eine bipolare Störung.
Ich glaube nicht, dass ich das Wort bipolar zuvor schon einmal gehört hatte
aber ich habe krassere Stimmungsschwankungen, als jeder andere, den ich kenne.
und manchmal sind diese so wild, dass diese mir echte Probleme bereiten.
Also passte bipolar in diesem Sinne.
Einem Teil von mir widerstrebte es, dachte es wirkte wie eine Ausrede,
ein andere Teil war unglaublich dankbar
und glücklich, dass manche meiner extremen Gefühle und Verhaltensweisen
eine Ursache hatten.
Nach der Diagnose des Psychiaters, beriet er mich bezüglich Behandlungen.
Wie vielen anderen manisch Depressiven, wurde mir gesagt, ich solle
mein Stressniveau reduzieren, mir freinehmen und nicht mehr so hart arbeiten.
Ich kam hierhier, nach Los Angeles, ging jeden Tag auf diesem Strand spazieren,
wurde überraschend fit und dachte über eine seiner Behandlungsmethoden nach,
das Medikament Lithium.
Es ist ein Standardmittel, das 7 aus 10 manisch Depressiven
empfohlen wird.
Aber es ist ein altmodisches Medikament, wurde vor 60 Jahren entdeckt,
und dafür gefürchtet, dass es Gefühle blockieren kann.
Alle Gefühle, es könnte dich zu einer Art Zombie machen.
Ich lehnte das Angebot ab und habe das Medikament nie genommen.
Tatsächlich habe ich seit dieser ersten Diagnose überhaupt keine Medizin genommen.
Aber jetzt, wo meine Verfassung sich anscheinend verschlechtert,
frage ich mich, ob das so klug ist.
Bisher wollte ich nicht dass meine Stimmungen stabilisert werden, aber vielleicht war das falsch.
Vielleicht muss ich Medizin nicht fürchten.
Ich möchte wissen, wie andere Betroffene in meinem Berufsfeld damit umgegangen sind.
Wofür haben sie sich entschieden?
Richard Dreyfuss, mittlerweile wohnhaft in London,
hat den Großteil seines Lebens gegen eine bipolare Störung angekämpft.
Wie auch mich führte es ihn in einige schwierige Situationen.
Wie ich versuchte er die Qual seiner Stimmungs- schwankungen mit Drogen und Alkohol zu lindern.
Im Gegensatz zu mir war er dazu bereit die vom Arzt verschriebenen Medikamente zu nehmen.
War das die richtige Entscheidung?
In jeder Unterhaltung würde ich früher oder später aufstehen und rufen:
UND DANN MACHEN WIR DAS!!
UND DANN GEHEN WIR DORTHIN!! UND ...
ich sah ein, dass mein Verhalten manchmal das Potential dazu hat
Menschen ... aus der Fassung zu bringen.
Was nimmst du denn?
Verschiedenes.
Mittel gegen die manische Depression,
ADS und Konzentrationsprobleme, Schlafprobleme, Angst.
Und Lithium. Litium war das erste Medikament, das ich nahm.
Für viele Jahre und jetzt, 20 Jahre später
... 23 Jahre später... geht es mir darum, kein Lithium zu nehmen.
Es gibt einige, die große Angst davor haben, Lithium zu nehmen, weil sie es für eine Art
pharmakologische Zombiepille halten. Ging es dir auch so, als du sie genommen hast?
Mit Lithium ist es so..
Ich erinnere mich, wie ich eines Nachts den Mulholland Drive runterfuhr,
und plötzlich, nachdem ich sie 10 Tage genommen hatte, wurde mir klar,
dass ich wie in einem Briefkasten saß.
Ich fühlte dieses... tsck tschk
Es war definitiv keine klaustrophobische Erfahrung.
die den Deckel und den Boden dahin setze und sagte: Du darfst hier leben.
Und genau das habe ich auch gerne getan, ich heiratete damit
hatte Kinder mit ihr,
nahm meine Karriere wieder auf, wenn man das so nennen will.
Wir reden hier über...? - die späten 70er.
- Die späten 70er, oh, wow, ok.
Ich veränderte mich dramatisch.
Ich sagte einmal zu meinem Arzt, ich sei in den letzten paar Jahren
eine Person geworden, die ich bewundere. Ich weine mehr, ich entschuldige mich öfters.
Mir seien Anstrengungen gelungen, die früher unmöglich gewesen wären.
bla bla bla bla bla
Ich hätte das nicht ohne diesen Mut schaffen können.
Und er sagte zu mir, das ist kein Mut
es ist die Abwesenheit der Angst.
Und das ist so eine wahre Aussage.
Richard hat Lithium und andere Phasenprophylaktika akzeptiert
und es hat ihm klar dabei geholfen, mit seiner schwerwiegenden manischen Depression umzugehen.
Vielleicht habe ich sie zu vorschnell abgelehnt,
aber ich möchte herausfinden, wie die Medizin- wissenschaften, die Abhängigkeit von Pillen
rechtfertigt, denn Richard sagte mir, sobald er anfing sie zu nehmen, musste er sie weiternhemen.
Das bringt mich nach Aberdeen
und zu einem Psychiater mit einer klarer Meinung zum Medikamentengebrauch.
Hier haben wir die Phasenprophylaktika, Lithium zum Beispiel
Ich meine Lithium wurde vor 2 Jahrhunderten für die Behandlung von Affektstörungen benutzt
aber auch als Mittel gegen Gicht.
Und man glaubte, dass es gesundheitsfördernd sei.
Es schmeckt salzig, aber man sollte es besser nicht über sein Essen streuen.
Es ist gefährlich, es ist giftig. - Giftig?
Genau. - Oh ja, für die Nieren
und vieles andere nicht wahr? Es ist nicht wirklich gesund.
Genau, und darum sollten Leute, die Lithium nehmen,
regelmäßig ihr Blut testen lassen.
Also die Leute, die sagen Lithium sei eine Zombiepille,
es sei eine chemische, pharmazeutische Lobotomie.
Das sehen Sie als Unsinn an?
Viele Patienten berichten von einer kognitiven Dämpfung durch viele psychiatrische Medikamente.
insbesondere Patienten mit bipolarer Störung.
Teilweise ist diese Dämpfung kognitiver Fähigkeiten gar nicht auf die Medikamente
zurückzuführen, sondern ist eher ein Merkmal der Krankheit.
Und nimmt man keine Medikamente, könnte man das noch verschlimmern.
Die Gefahr ist, und wir kennen viele solcher Fälle,
dass viele Patienten mit bipolarer Störung einfach keine Medikamente nehmen.
Einige Kollegen in Edinburgh haben sich angeschaut, was passiert,
wenn Patienten aufhören, Lithium zu nehmen.
Es wurde gezeigt, dass Patienten nicht nur einen Rückfall erleideten,
wie man es vielleicht erwarten würde,
sondern dass manche viel schneller einen Rückfall erlitten
als nach dem Muster ihrer Krankheit vor dem Lithium-Gebrauch zu erwarten.
wenn z.B. jemanden aufhört und wieder anfängt, Lithium zu nehmen,
wird man mehr manische Episoden erleben,
als wenn man nie Lithium genommen hätte.
Wenn man die Einnahme von Lithium unterbricht, steigt die Anzahl der berichteten Leute
mit Suizidverhalten im ersten Jahr danach
über das vorher dagewesene Niveau.
Weil man, wenn man einmal anfängt, man es quasi immer weiternehmen muss.
- Oder auf lange Sicht.
Ich schaue nach dem Besuch bei Professor Reed klar in Gedanken versunken aus.
Nicht weil mir seine Botschaft Sorgen macht.
Nimm Medikamente und bleib dabei.
Sondern weil ich mich in den letzten Tagen immer depressiver fühlte.
Ich bin gerade in einem sehr dunklen Stadium.
Ich wäre liebend gerne woanders, um ehrlich zu sein.
Mir ist durchaus bewusst, dass cih schreckliche Gesellschaft bin.
Ich finde es schwierig Menschen in die Augen zu schauen, schwierig Kontakt herzustellen
Ich finde es sehr... Ich möchte einfach nur allein sein, ehrlich.
Ich bete einfach, dass es bald aufhört.
Es ist verdammt ärgerlich und ich hasse mich dafür.
Ich hätte nie gedacht, dass ich mal Stimmen hören, aber das tue ich.
Eine Stimme in meinem Kopf sagt mir, was für ein verdammter Drecksack ich immer bin.
Wenn ich mich normalerweise so fühle, verstecke ich mich, aber das geht jetzt nicht.
Diese betäubende Art von Depression erlebe ich drei- bis viermal im Jahr
und dauert eine Woche bis 10 Tage.
Ich verbringe die Zeit damit, daheim an die Decke zu starren.
Ich habe immer noch Angst davor, Antidepressiva oder Phasenphrophylaktika wie Lithium zu nehmen.
Wie Sie sehen können haben mich die Stimmungs- schwankungen immer noch fest im Griff,
aber ich fürchte mich trotzdem mehr vor den Medikamenten als vor der Krankheit.
Das ist vielleicht überraschend, aber unter manisch Depressiven ist das eine normale Reaktion.
Vor einigen Jahren las ich einen Zeitungsartikel von den Eltern
einer 27-jährigen Frau, Zoe Schwartz.
Ich wollte mit ihnen darüber reden, was in Zoes Kopf während ihrer letzten Depression vor sich ging.
Sie war um 7 Uhr noch nicht da, also sagte ich: Lass uns die Polizei nach dem Abendessen rufen
Die Polizei kam um Viertel vor 8.
Ich wusste sofort was passiert war.
Sie ging zum Ende des Bahngleises und sprang sehr hoch.
Der Zugfahrer sagte dann, Zoe traf ihn auf Augenhöhe.
Sie hatte es alles geplant.
Zoe war 27 als sie sich das Leben nahm.
Sie war schön, redegewandt und sehr klug,
hatte einen Master von der London School of Economics
aber sie verbrachte auch fast 10 Jahre damit,
zu versuchen, die Symptome einer Krankheit zu verstecken,
die bereits zu Selbstmordversuchen geführt hatte.
Zurückblickend realisiere ich jetzt, dass sie Hoch- und Tiefphasen hatte,
aber sie versteckte es, sie versteckte es vor allen.
Sie hätte es niemals akzeptiert, sie hätte es sich niemals selbst zugegeben.
Hätte sie das getan, hätte man ihr vielleicht helfen können.
Das Problem, dass viele sich weigern zu akzeptieren, dass sie es haben,
ist besonders schwierig. Hat sie gedacht... War es Stolz gewissermaßen?
Das sagte ihre beste Freundin
die Woche nach ihrem Tod, als wir alle zusammensaßen.
Dass ihr Stolz sie umgebracht hatte.
Sie schrieb in ihren Tagebüchern, die ich alle nach ihrem Tod fand,
von diesen Panikattacken und der schrecklichen Angst, die sie hatte.
Sie versteckte es wohl teilweise auch vor ihr selber,
denn sie schrieb in ihren Tagebüchern
niemals, dass sie psychisch krank sei. Sie schrieb von Angst.
Sie versteckte es vor allen.
Obwohl Zoe es so kaschierte, führte ein Zusammenbruch schließlich zu einer Diagnose.
Ihr wurden Medikamente gegeben, um ihre Stimmung zu stabilisieren.
Sie weigerte sich.
In ihren Tagebüchern schrieb sie:
Ich möchte nicht der Lithium-Generation angehören.
Es ist ein sehr modernes Phänomen. Zoe war dafür bestimmt, Erfolg zu haben.
Ihre Freunde waren erfolgreich.
Sie hatte einige sehr enge Freunde an der Universität, die alle auf ihre Art erfolgreich sind.
und sie wollte unbedingt, erfolgreich sein.
Die Vorstellung, ein Psycho für den Rest ihres Lebens zu sein,
dass sie Lithium nehmen würde, um sie zu dämpfen und zu beruhigen,
das konnte sie nicht akzeptieren.
Sie ging für ein paar Tage ins Krankenhaus und verließ es wieder.
Sie hatte es gehasst. Sie hasste die Patienten, die Lithium nahmen,
Umgeben von Lithium-Anwendern, die im Gewand durchs Krankenhaus schlurften,
würde sie natürlicherweise denken:
Ich gehöre nicht hierher. Das ist nicht mein Leben.
Diese Furcht scheint Zoe in den Tod gefüht zu haben.
Wir sprachen mit dem Psychiater, der vorbeikam, um mit ihr zu sprechen.
Jede Woche oder jede zweite Woche.
Und sie erzählte ihm, dass sie sich umbringen wollte.
Sie starb am Dienstag, um 20 nach 12.
Und er rief uns am Mittwoch um 9 Uhr an und sagte
"Ich glaube, sie hat es gestern getan"
weil sie nicht ins Krankenhaus gehen oder Lithium nehmen wollte.
Sie hatte große Angst vor Lithium. Sie hatte große Angst vorm Krankenhaus.
Und sie hatte das Gefühl, das ein schreckliches Stigma gibt.
Dieses Stigma ist sehr wichtig
und ich hoffe wirklich, Stephen, dass du in dieser Hinsicht
etwas mit diesem Film bewegen kannst.
Es richtet so einen großen Schaden an.
Es ist aufschlussreich, dass Zoe, eine Behandlung im Krankenhaus
und Beruhigungstabletten
nicht als *** ansah, die ihr auf dem Weg zur Erholung weiterhelfen würden,
sondern als eine Behandlung, die sie nicht ertragen würde.
Und trotzdems stellte ich kürzlich bei einem Besuch in Los Angeles überrascht fest,
dass EKT - Elektrokonvulsionstherapie - tatsächlich immer noch eine
Behandlungsform für manische Depression ist.
Andy Behrman wurde in den USA berühmt
als er zustimmte mit EKT, die Ausmaße seiner bipolaren Störung einzudämmen.
Ich habe noch nie jemanden getroffen, bei dem Elektroschocks angewendet wurden.
Neunzehn Krampfanfälle.
Das ist beeindruckend, und ich würde zu gerne wissen,
wie sich das anfühlt und ob es bei ihm funktioniert hat.
Am nächsten Tag war ich also um 6 Uhr früh im Krankenhaus.
Ich lag auf eine Bahre und wurde in dem Raum geschoben
Sie verbindeten die Elektroden, setzten den Beißblock in meinen Mund.
Ich wachte dann im Aufwachsaal auf und hatte keine Ahnung wo ich war.
Nur dass ich mich wunderbar fühlte. - Oh tatsächlich?
Ich war verwirrt, mein Erinnerungsvermögen war eingeschränkt.
Der kurzzeitige Gedächtnisverlust soll angeblich ...
Ja, wenn Ärzte dir erzählen, dass das nicht stimmt, lügen sie dich an.
Meiner dauerte recht lange. - Aber du hast dich besser gefühlt?
Ich hatte das Gefühl, der Betonblock in meinem Kopf
hätte sich verflüssigt oder wurde einfach nur zerschossen.
Dann sagt mein Arzt: Weißt du was? Wir müssen eine Erhaltungstherapie machen.
Ok, wie viele Behandlungen brauche ich?
Er sagte: Hey, 20, 30, 40, 50, 60, so viele du brauchst.
Ich frage mich warum Andy schlussendlich eine so extreme Behandlung erhielt.
Er kam aus einer respektablen Familie, Mittelschicht, jüdische Familie,
aber in seiner späten Adoleszen und in seinen Zwanzigern erlebte er wahre Manien.
Du warst süß und hattest blaue Augen und hattest als ... Tänzer gearbeitet?
Ein männnlicher Tänzer.
Stripper, Hure, Stricher, Prostituierter, ich hab alles gemacht.
Das fand alles ein Ende.
Man muss verstehen, wie das Gehirn funktioniert, das manische Gehirn.
Ok, was mach ich als nächstes?
Oh, vielleicht sollte ich Jura studieren? Oder vielleicht Medizin?
Nein, das geht nicht. Meine Schweater interessiert sich für Public Relations
Wir sollten zusammen ein Unternehmen aufbauen und 3, 4 Millionen Dollar verdienen...
Außer Kontrolle.
Also schrieb ich diesen Artikel für das New York Times Magazine, "Electro Boy"
weil mich eine Krankenschwester im Krankenhaus Electro Boy nannte.
Es war nur eine Geschichte von 820 Wörter über meine Erfahrung mit EKT.
Und ich muss sagen, von da an lief nichts mehr falsch im Leben.
Andys Artikel als Buch wurde zu einem absoluten Renner, es wurde über eine Verfilmung diskutiert.
Plötzlich kannte die ganze Welt Electro Boy.
electroboy Punkt com: Kampf gegen Depression und bipolare Störung
Alle meine Freunde haben dein Buch gelesen und es geliebt,
weil sie mich jetzt etwas besser verstehen.
Ich bin jetzt 22 und leide immer noch an Glücksseligkeit und Höllenqualen.
- Glücksseligkeit und Höllenqualen...
20% aller Menschen mit bipolarer Störung nehmen sich das Leben.
40% Prozent werden nie wieder, ausreichend funktionieren können
und leben am Ende bei ihrer Familie.
Weitere 20 Prozent funktionieren nicht auf dem Niveau,
dass sie normalerweise erreicht hätten
und arbeiten als Angestellte oder Kassierer oder so.
und 20% gelingt es irgendwie, sich zu stabilisieren und zu erholen
und führen dann ein extrem produktives Leben.
Denkst du es war Andy Behrmann, der die bipolare Störung bezwungen hat
oder die Ärzte mit ihren Medikamenten?
Nein, ich habe das zusammen mit der Ärztin zu der ich seit 10 Jahren gehe, geschafft.
Ich glaube mir ist es gelungen, weil nach 19 Runden Elektroschocktherapie
und 37 verschiedenen Medikamenten
sie mir sagte: "Du bist auf dich allein gestellt, du kannst es schaffen"
Du wirst einmal das Buch von deinem Papa lesen und dich wundern...
Sie hat ein Electro Baby T-shirt.
Für Andy hat die Behandlung funktioniert, aber ich kann mir immer noch nicht vorstellen,
mich so schlecht zu fühlen, dass ich Elektroden an meinen Schläfen zustimme.
Aber ich war überrascht,
in einem Gespräch mit einem britischen Psychiater zu lernen, dass EKT
immer noch bei 5% der Patienten angewendet wird.
Und für Patienten mit schwerwiegender Depression funktioniert es besser als
jedes Medikament. Nur die schrecklichen Bilder davon,
wie die Behandlung früher einmal ohne Betäubungsmittel und Muskelrelaxans
durchgeführt wurde stellen sicher, dass das Stigma um die EKT bestehen bleibt.
Das selbe Stigma umgibt psychiatrische Kliniken und Abteilungen
bei der Behandlung manisch Depressiver.
Ungefähr 7 von 10 manisch Depressiven werden ein Krankenhaus betreten müssen,
wenn sie eine schwerwiegende Episode haben.
Sie gehen entweder frewillig oder werden gesetzlich eingewiesen.
Einweisung klingt für mich genauso düster und kontrollierend wie EKT.
Also ging ich in eine psychiatrische Abteilung in Ostlondon
um zu überprüfen, ob meine Angst gerechtfertigt war.
Es klingt dämlich, aber ich denke, der Einweisungsschein ist eines der
mächtigsten Dokumente des Landes.
Ich mach keine Witze. Das ist ein Einweisungsschein.
- Das ist ein Einweisungsschein.
Weißt du wenn man sagt, "Du solltest dich testen lassen"
"Du bist unzurechnungsfähig"
So wird Unzurechnungsfähigkeit ausgestellt.
In alltäglicher Sprache heißt das,
ich habe laut Sektion 12 des Mental Health Act von 1982 das Recht, jemanden für den Schutz
ihrer Gesundheit, ihrer Sicherheit, und zunehmend in unserer heutigen
risikobedachten Welt, der Sicherheit anderer festzunehmen.
Das ist alles wichtig.
Und zwei Ärzte und ein Sozialarbeiter können dieses Formular ausfüllen,
das es jemandem verbietet,
eine Hinterlassenschaft zu erben, das Land zu verlassen,
einen Antrag auf einen Pass zu stellen, einen Rechtsanwalt zu konsultieren,
zur Wahl zu gehen ... Ich mach keine Witze. Im Grunde bist du dem Gesetz nach
kein Bürger mehr, sobald du auf dieser Liste stehst.
Dieser hier heißt "Beurteilung"
Das ist eine Art "Kennenlern"-Einweisung.
Dieser Schein, Sektion 2, wie man sieht sagt nichts von einer Behandlung.
Man kann wenn nötig behandeln, aber anders ausgedrückt heißt Beurteilung im Grunde
man hat 28 Tage um sie kennenzulernen,
um zu lernen, warum sie in der Klinik sind,
Wie schaut ihr Biorhythmus aus?
Ihre Ess- und Schlafgewohnheiten, ihre Gedanken, ihre Gefühle
Was ist ihnen in den letzten paar Monaten passiert? Wie kam es schlussendlich hierzu?
Willkommen in der Q-Station, eine offene Station für Erwachsene.
Diese Türen sind nicht abgesperrt, die Menschen können kommen und gehen.
Das hängt natürlich von ihrer rechtlichen Situation ab. Das ist eigentlich alles.
Es ist eine gemischte Station, 16 Betten, jeder einzelne Patient hat einen eigenes Zimmer.
Das ist das moderne Pendant zum viktorianischen Irrenahus.
Es erinnert ein bisschen an einen Gemeinschaftsraum einer Universität.
Es gibt einen Tischkicker, Fernseher leicht klinische Sofas.
Wissen Sie worin es sich von Wohnheimen unterscheidet? Was hier drin schon los war.
Sie würden es mir nicht glauben, aber diese Wände haben mehr
Menschen durchdrehen und verzweifeln sehen
als die meisten von uns jemals.
Ich war noch nie zuvor in einer psychiatrischen Abteilung,
also war ich jetzt etwas beruhigter.
Aber es muss für die Familie und Freunde eines manisch Depressiven
immer noch ein erschütternder Moment sein,
wenn sie das Gefühl haben, sie müssen eine geliebte Person dorthin bringen.
Ein alter Freund beobachtete diesen Kampf jahrelang als eine psychiatrische Krankenschwester.
Denkst du, es ist ein sehr schwerwiegender Schritt, jemanden einzuweisen?
Ich denke es ist überaus schwerwiegend, jemanden einzuweisen.
Natürlich hat die große Mehrheit der Menschen, die hypermanisch
oder in einer manischen Phase der bipolares Störung sind
keinen Einblick in ihre Krankheit und ihr Verhalten.
Und logischerweise wurde deswegen das Einweisen ursprünglich erfunden
Um jemanden zu beschützen, wenn dessen natürlichen Instinkte
auf Grund seiner Krankheit, das nicht selber tun.
Also wird ein Großteil der schon mal eingewiesenen Menschen, mit denen man redet,
dir sagen: Ich hab absolut keine Ahnung,
warum ich eingewiesen wurde. Mir ging es absolut in Ordnung.
Und dann findet man heraus, dass sie quasi nackt
mit nur einer Hand aus dem Fenster hingen.
Einmal wurde eine Frau eingewiesen,
die in ein mehrstöckiges Parkhaus gegangen war
und von einem Autodach auf das nächste sprang.
70 bis 80 Autos hatten einen Totalschaden
und sie liebte es. Würde man ja, nicht wahr?
Und dort war sie, auf einem absoluten Hoch
und lachte auf eine leicht manische, gruselige Art und Weise.
Aber nebendran waren ihre armen, leisen, schon etwas älteren Eltern.
Was zum Teufel sollen wir tun?
Oft bei diesen besonders manischen Episoden
tun einem die Familien leid,
denn sie sind es, die mit den Konsequenzen umgehen müssen.
Dem emotionalen, körperlichen und Sachschaden, den ihre Angehörigen angerichtet haben.
Das Wichtigste ist, dass wir es eingedämmt haben.
Es klingt etwas dämlich, aber ich denke, das hier ist ein heroischer Ort,
eine Art Zuflucht.
Der Ort, wo man hingeht,
wenn es einem richtig richtig schlecht geht.
Wir nehmen Menschen auf, die sich mit Benzin begossen haben,
versucht haben von einer Wohnung zu springen, oder viel zu viel Paracetamol genommen haben,
die nicht mehr leben wollen.
Wir nehmen diese Menschen auf and ich würde sagen 9,5 von 10
verlassen uns gesund und wohlauf.
Wenn das nicht beeindruckend ist, weiß ich auch nicht.
Pessimismus prägte schon immer unsere Ansichten über psychische Erkrankungen,
es ist wie das Gespent des Stigmas, das sich neu erfindet.
Als Verzweiflung in diesem Fall.
Die Vorstellung, dass man nichts tun kann. Das ist absoluter Unsinn.
Beide Jo und Marc Salter, die Krankenschwester und der Arzt,
glauben, dass eine Einweisung manisch Depressiven helfen kann,
aber ich möchte die Ansicht eines Patienten hören.
Bedlam Psychiatric Hospital in London
prägte das Wort bedlam (Englisch: Irrenanstalt), ein Ort für Verrückte.
Liz Miller kennt diesen Ort sehr gut, sie wurde dort zweimal eingewiesen
als ihre Manie außer Kontrolle geriet.
Glaubt sie, dass zusammen mit anderen psychisch kranken Menschen
eingesperrt zu sein, ihre Erholung unterstützt hat?
Das erste Mal wurde ich eingewiesen, als ich in meiner Wohnung
mit ein paar Freunden, Abendessen kochte.
Meine Manie wurde angetrieben von einer Art Furcht und Wut.
und es klopfte an der Tür und es war wie als würde der KGB auf mich warten.
Vor der Tür standen ein Polizist, ein Sozialarbeiter und ein Arzt,
die gekommen waren, um mich zu holen.
Es war, als ob die paranoide Welt, in der ich lebte ...
Ich wusste, dass sie mich kommen und holen würden, und sie kamen tatsächlich.
Hast du dich körperlich gewehrt? - Ja.
Also bekamst du schnell eine Spritze, nehm ich an?
Nun, im Grunde ist es die Polizei, die dich überwältigt
und in Handschellen legt.
Bringt das hier Erinnerungen mit sich? Das da drüben ist deine Klapse...
Ja, das tut es tatsächlich. Ein elendes kaltes Schaudern.
War es sehr sicher und zugesperrt? - Ja, wir hatten alle unser eigenes Zimmer.
Man kann also niemanden anrufen. Niemandem sagen wo du bist.
Du hast kein Geld. Die erste Woche hatte ich keine Zahnbürste.
Und ich wurde das erste Mal zwangsweise gespritzt. - Mit Antipsychotika?
- Antipsychotika und auch Lithium - Ok
Und haben sie geholfen? - Ja, ich glaube schon.
In einer akuten Psychose beruhigen sie dich soweit,
dass das Gehirn die Sachen wieder normal zusammenbringen kann.
Insgesamt wurde Liz Miller dreimal eingewiesen und verbrachte ein Jahr in Psychiatrien.
Zurückblickend hat sie das Gefühl, die Einweisung war ein Wendepunkt.
Sie lebt und arbeitet heute ohne Medikation und ist fest davon überzeugt,
einen anderen Weg gefunden zu haben, ihre manische Depression zu behandeln.
Das psychiatrische Modell besagt: Du hast diese Erkrankung bis an dein Lebensende.
Es wird immer wieder kommen, nimm weiterhin deine Tabletten.
Es gibt keinen Weg, Menschen dazu zu verhelfen, zu einem normalen Punkt zurückzukehren.
Ich habe bereits mit so vielen Menschen geredet,
die eine bipolare Störung haben, eine manische Depression,
wie auch immer man es nennen möchte,
die glauben sie wären heute nirgendwo ohne ihre Medikamente.
Medikamente sind wie Stützräder am Fahrrad.
Sie sind da, um dir dabei zu helfen, sozusagen den Mittelweg zu finden,
Aber wenn man gelernt hat, wie man ein normales gesundes Leben führt,
sollte man oder braucht man nicht mehr unbedingt die Stützräder.
Also bist du fest davon überzeugt, dass Ernährung eine große Rolle
bei psychicher Gesundheit spielt? - Es ist die Grundlage - Die Grundlage?
Absolut. Ich glaube, wenn jemand körperlich nicht gesund ist,
und das Gehirn ist ja ein Organ des Körpers, kann man nicht erwarten, gesund zu sein.
Du hast eine Theorie über Omega 3,
von denen es mehr in Fettfischen gibt, nicht wahr?
Man braucht tatsächlich Omega 3-Moleküle,
um gute Membranen für die Gehirnzellen aufzubauen, damit diese gut funktionieren.
Und Ergänzungsmittel sind genauso gut? - Ja, ich glaube schon.
Also Lebertran und solche Dinge?
Ja, Lebertran, Leinsamenöl, Hanfsamenöl ...
Und du nimmst viel davon zu dir? - Ja, ich esse Fettfische, wann immer ich kann,
wenn es auf der Speisekarte ist und ich nehme jeden Tag 3 Gramm Lebertran zu mir.
Und du bist dir ziemlich sicher, dass deine Entscheidung, keine Medikamente zu nehmen,
sondern anderes zu tun, wie wir es besprochen haben, wie dein Leben zu entschleunigen
und dein Augenmerk auf Dinge wie Omega 3 dazu beitragen,
dass du die Lage meisterst? - Absolut, ja.
Liz' Ansichten sind noch interessanter, weil sie ein Arzt ist.
Sie verließ die Universität als beste junge Neurochirurgin in Großbritannien.
Sechs Monate später wurde sie das erste Mal eingewiesen.
Trotz der Einweisungen, ließ sich Liz nicht beirren.
Sie kehrte zurück und arbeitet heute als Allgemeinärztin,
aber nur Teilzeit, um ihren Stress zu kontrollieren.
Ich wollte wissen, ob es schwierig war oder immer noch ist, Arbeit zu finden.
Das ist schwierig zu sagen.
Es ist noch ein weiter Weg vor uns, bis psychische Erkrankungen einfach
als Teil vom Alltäglichen und des vielfältigen britischen Lebens akzeptiert werden.
Vor ein paar Jahren hätte ich sicher gesagt: Man würde definitiv keine Arbeit finden.
Hast du jemals Information über deine Vergangenheit zurückgehalten?
Ja. Insbesondere anfangs war ich skrupellos am Lügen und
ich empfahl anderen zu lügen.
Die Situation hat sich in den letzten 5-6 Jahren geändert,
auf Grund des Gesetzes gegen die Diskriminierung von Menschen mit Behinderung.
Der Disability Discrimination Act macht es tatsächlich unfair
jemanden auf Grund seiner psychischen Probleme zu diskriminieren
Und die Praxis, in der ich arbeite, General Practice, behandelt mich fast
wie ihre Vorzeige-Irre.
Ich bin der Beweis für ihren modernen Ansatz für medizinische Versorgung.
Sie haben ihre eigene Irre!
Als Arzt und Patient ist Liz überzeugend,
aber sie sagt, wenn sie Psychiatern erzählt, dass sie Arbeit hat und zurechtkommt mit
ihrer manischen Depression, ohne Medikamente, mit spezieller Ernährung, weniger Stress,
dann fällt es ihnen schwer ihr zu glauben. Warte nur. Du wirst wieder eine Episode haben.
Aber sie hatte jetzt seit 15 Jahren keine.
Ich allerdings habe immer noch Episoden. Keine Zusammenbrüche wie 1995,
aber stark genug, dass sich die Menschen um mich herum Sorgen machen.
Meine Schwester Jo hilft mir mit meinem Arbeitsplan, der zugegebenermaßen
Liz Miller schockieren würde.
Aber ich kann nicht mit Teilzeitarbeit leben, ich muss hart arbeiten,
sogar auf Kosten meiner Familie.
Nicht erschrecken, jetzt kommen die härtesten Tage: 15., 16. und 17.
- Ach du Scheiße. - Ich weiß.
Manisch Depressive sind dafür berüchtigt, einfach ihren Launen nachzugeben
und ihre Krankheit nicht ernsthaft genug zu behandeln, bevor es zu spät ist.
Elaine Oakes war Leiterin der Finanzabteilung bei B&Q, ein Höhenflieger.
aber sie hatte auch manische Depression, nur wollte sie es nicht zugeben.
Niemandem. Nicht einmal sich selbst.
Also nahm Elaine keine Medikamente, ihre Symptome verschlimmerten sich.
Und schlussendlich verlor sie ihren Arbeitsplatz, ihre Ehe
und fast ihre Kinder.
Ich möchte sie sehen auf Grund ihrer einzig- artigen Art, wie sie ihr Leben umgedreht hat.
Als Buchhalterin mit einem Auge für Tabellen fing sie an ein Stimmungstagebuch zu führen.
Als ich das erste Mal dieses Diagramm zeichnete, war ich überrascht, dass es so ausschaut.
Normalerweise geh ich einfach mit jeweils einer Phase um und denke nicht darüber nach.
Du bewertest deine Manie von 0 bis 3
Und Depressionen von 0 bis -3.
0 ist also eine stabile Stimmungslage
und es geht höchstens bis auf zwei, ich sehe die Gipfel sind bei 2.
Du würdest drei als unkontrollierbar definieren? Gefährlich?
Sehr gefährlich, denke ich. Ich bin eine Gefahr für mich selber.
Und das Wohlauf der Familie, des Friedens und so weiter.
Elaine spricht davon, dass sie während einer Hochphase
begeistert Geld verprasst, vergisst, dass sie etwas auf dem Herd hat,
für acht Wochen nur vier Stunden pro Nacht schläft
und genug Energie hat, um ihre neue Unternehmens- website um 3 Uhr morgens zu aktualiseren.
aber während ihrer Tiefphasen kommt sie nicht aus dem Bett.
Viel Schlaf, bis zu 17 Stunden am Tag
und ich muss einfach. Ich kann nichts daran ändern.
Ja, das ist ziemlich krass. - Eine Katze wäre stolz darauf.
Es ist kein Wunder, dass ihr Partner Paul sich sehr dafür interessiert,
wie sich ihre Stimmungslage entwickelt.
Und wenn sie kreativ ist und quirlig
bei 1 von 3 auf der Skala
dann ist es kontrollierbar.
Wenn sie darüber geht, greifen wir ein.
Mit Pillen, Medikamenten? - Ja, mit Medikamenten.
oder anfangs sagen wir einfach: Stop, nimm dich etwas zurück,
entspann dich, arbeite weniger... und manchmal funktioneirt das.
Manchmal kann man tatsächlich die Krankheit nutzen und mit ihr arbeiten,
dass es nicht weiter nach oben schießt.
Ist sie manchmal widerspensitg? Genießt die Manie so sehr, dass sie nicht will?
Ja und manchmal kann ein
"Du musst die Tablette nehmen, damit du nicht zu sehr abhebst"
eine Drohung sein. "Ich möchte sie nicht nehmen"
Und dann fängt der Streit an.
Wir verbinden psychische Erkrankungen mit Männern in weißen Mänteln.
Wart ihr jemals in so einer Situation?
Einmal hatten wir eine Situation, in der wir akzeptieren mussten, dass wir daheim
nicht damit umgehen können und Elaine ins Krankenhaus musste.
Es war für sie unmöglich, allein wieder auf die Beine zu kommen
ohne Unterstützung und fachliche Unterstützung.
Also musste sie in diesem Stadium ins Krankenhaus gehen.
und dort blieb sie damals 10 Wochen.
Wow, wie lange ist das jetzt her? - Zwei Jahre.
2 Jahre, also war den Kindern bewusst, dass, nunja, Mama krank war.
Ja - Und wie hast du es ihnen erklärt?
Mama ist krank. Sie muss ins Krankenhaus. Die Kinder fragten dann Warum?
Manchmal ist es schwierig Mama zu sein, weil man sich schuldig fühlt.
Man sollte normal sein, vernünftig und veranwortungsbewusst.
[Stephen] 8 Stunden pro Tag schlafen
[Tochter] Du kannst vernünftig sein [Sohn] Und du bist normal.
Es ist ein Teil von dir. Ich kann mir dich nicht ohne das vorstellen.
Wie viele Mamas sieht man, die Bilder zeichnen, malen, beatboxen,
rumhüpfen und rumrennen und dabei Witze machen?
Wenn ich in so einer Phase bin, habe ich vielleicht Ideen und möchte etwas machen.
Sie haben nie die Nase voll davon.
Es ist wie wenn jemand eine besondere Stimme hat. Es ist ein Talent.
Es ist wie eine besondere Stimme, nur besser.
Alle Persönlichkeit werden durch irgendetwas ausbalanciert
und bei Mama wird ihre Kreativität halt durchs Schlafen ausbalanciert.
Berührt dich das, dass sie denken, du hast ein Talent?
Ich kann gar nicht beschreiben, wie sich das anfühlt.
Es ist... es ist sehr berührend. - Das ist es, nicht wahr?
Elaines Stimmungstagebuch lässt sie klar den Gesamtzusammenhang ihrer Krankheit sehen.
Aber mich beeindruckt es, wie offen sie mir ihrer Familie
über ihre Stimmungen und Verhaltensweisen redet.
Ich habe niemals meine eigene Stimmung Woche für Woche, Jahr für Jahr, dokumentiert.
Vielleicht um es so zu vermeiden, zu erkennen, wie häufig sie auftreten
und wie sehr sie mein Leben bestimmen.
Ein eindeutiges manisches Zeichen ist für mich genauso wie für Elaine
exzessives Einkaufen und Ausgaben.
Psychiater ermuntern manisch Depressive, wilde Verhaltensweisen zu bemerken
und dann in Schach zu halten.
Sie bieten in dem Sinne also nicht nur Pillen, sondern immer öfter auch Psychotherapie.
Eine Sprechtherapie, die ihnen zufolge sich als hilfreich herausstellte,
heißt KVT kognitive Verhaltenstherapie.
Sie konzentriert sich darauf, unsere Denkweise über das was wir tun, zu ändern.
Ich habe es nie ausprobiert, aber ich mache mir oft Sorgen über mein Einkaufsverhalten,
wenn ich manisch bin. Also bat ich Jan Scott eine KVT-Expertin
mir zu helfen, die Dinge unter Kontrolle zu halten
Ich habe wahrscheinlich um die neun Digitalkameras.
Wie viele Bilder schieße ich? Keine. Keine einzigen.
Sehen Sie, hier haben wir Navis. Ich hab um die 5 Navis.
Ein digitaler Beamer. Das wäre doch interessant, oder nicht?
Die Leute erzählen uns immer, dass sie dazu angetrieben werden.
Es ist fast wie eine Sucht, sie haben das Gefühl, sie können nicht aufhören.
Wissen Sie, ich habe 12 PCs. Ich muss ja etwas auf meine 20 iPods importieren können.
Viele Leute kaufen gern Spielzeug für ihre Jungs,
aber sie haben keine 14 iPods.
Sie haben keine 13 PCs.
Ich sage Ihnen, was es ist.
Sie haben herausgefunden, dass ich verrückt bin. Ich bin tatsächlich irre.
Schön Sie zu sehen. Mir geht es sehr gut, wie geht es Ihnen?
Oh, haben Sie den neuen Mac Mini?
Sie würden ihn gerne mal ausprobieren? - Ja, liebend gerne. Das ist fantastisch.
Die Leute tun es und fühlen sich stimulierter, aufgeregter,
und das nährt diesen verzweifelten Teufelskreis.
Was wir unter anderem versuchen ist, die Menschen dazu zu bringen,
gleich zu Beginn zu merken, wenn sie hypermanisch werden.
Ich möchte ja kein Spielverderber sein, aber möchten Sie das wirklich?
Nun das ist sehr praktisch und vernünftig, glauben Sie mir.
Haben Sie davon nur 12 bei sich zu Hause?
Ja, ich weiß, worauf Sie hinauswollen... Aber schauen Sie, jetzt schwitz ich schon.
- Könnten sie sich stoppen? - Würde es wahrscheinlich nicht tun.
Ich meine, Mitte der 80er hatte ich 11 PKWs.
Das ist mein Belohnung und mir ist bewusst, selbst wenn es irrational wäre,
dass ich so verdammt hart arbeite,
dass so etwas das einzige Vergnügen ist, dass ich habe.
Nehmen wir an, jemand würde sich umdrehen und sagen: Schauen Sie her,
das wird Ihnen Probleme bereiten, wenn Sie das tun.
Wenn Sie heute damit nach Hause gehen,
wird es daheim zu einem Streit kommen.
Ich würde ihm mit einem Stift in die Kehle stechen.
Sie haben mich nicht aufgehalten, oder?
Anders als in der Analyse, wo man vielleicht versucht
sich die unterbewussten Prozesse anzuschauen,
versucht man tatsächlich auf die Gedanken, die die Leute haben, zu schauen,
die bei ihnen sehr präsent sind. Und das kann man nutzen,
um zu schauen, wie es ihre Stimmung und ihr Verhalten beeinflusst.
Man möchte Menschen dabei helfen, Risiken zu identifizieren, wann sie etwas ungehemmt werden.
und wie sie mit den Risiken umgehen könnten.
Kann man das Risiko durch Verhalten reduzieren? Kann man das Verhalten der Menschen ändern?
Jan gibt bei mir ihr Bestes, aber ich habe jahrelange Ü***.
Werde ich einen Kurs für Kognitive Verhaltenstherapie durchlaufen? Noch nicht.
Manchmal gefällt es mir, mich von meinen manischen Episoden einnehmen zu lassen,
obwohl ich weiß, wie viel Glück ich habe, dass ich mir solche Exzesse leisten kann.
Aber ich möchte wissen wie man kognitive Therapie bei manischer Depression anwenden kann.
Als Jan mir von einem jungen Mädchen in Nordlondon erzählt,
der sie geholfen hat, weil die depressive Seite ihrer
bipolaren Störung zu Selbstmordgedanken führte, möchte ich sie treffen.
Cordelia? Freut mich sehr Sie kennen zu lernen. Ich heiße Stephen.
Theresa, Sie sind Cordelias Mutter, oder?
Wie schön, Sie alle kennen zu lernen. Kommen Sie rein, nunja, das haben Sie gesagt.
Die Fotos an der Wand erzählen Cordelias frühere Geschichte.
Ein intelligentes Mädchen an der Schule, ein photographisches Lerngedächtnis
und die kreativer Schaffensdrang, mit 14 einen Roman zu schreiben.
Dann Oxford. Aber dort fingen die Symptome an.
Für ein Drittel des Monat war sie depressiv, sonst manisch.
Als ihre Abschlussprüfungen anstanden, war ihr Gedächtnis verschwunden.
Nach der Uni verschlechterte sich ihre Verfassung und sie musste schließlich in die Klinik.
Wenn Sie sich die Stimmungsskala anschauen wollen, sie ist in der Küche. - Gerne.
8. Aufgeblähtes Selbstbewusstsein, blitzschnelles Denken und Reden,
gleichzeitige, kontraproduktive Aufgaben
Ja, das kenne ich.
Dort war ich ungefähr als ich im Krankenhaus war. Um die 8.
Nein, ich glaube du warst bei 9.
War ich nicht. Ich hatte nicht den Bezug zur Realität verloren,
ich war nicht paranoid und rachsüchtig.
Cordelias manische Seite ängstigt ihre Mutter.
Jedes Mal wenn ich zum Bahnhof gehe gehe, um sie abzuholen.
erinnere ich mich an die Nacht, als sie nicht nach Hause kam.
Ich wartete auf jeden Zug, jede Stunde.
Ich hoffte nur, dass sie die Treppen runterkommen würde, aber sie kam nicht.
Sie lies sich einfach von jemanden in einer Bar abschleppen oder schleppte ihn ab
und ging zu einem Fremden für die Nacht.
Cordelia scheint von Leuten angezogen zu sein, von denen man
sagen wir, nicht erwarten würde, dass sie sie anziehend findet.
Wenn ich denke, sie wird etwas gefährlich,
lasse ich sie einfach nicht raus oder ich gehe mit ihr raus.
Es wird schlimmer werden. Das ist es ja, Stephen.
Ich werde kein Anwalt oder Arzt oder so werden mit meiner Krankheit
Ich kann kaum... Ich arbeite Teilzeit als eine Assistentin
Ich bin seit vier Jahren Assistentin.
Ich mache Teilzeit einen Masterstudiengang. Ich kann nicht Vollzeit arbeiten.
Sie ist für absolut alles von uns abhängig.
Sie denken also ernsthaft, sie käme ohne euch nicht zurecht?
Ich weiß es.
Wenn wir dann nur noch bei Norman alleine sind funktioniert die Geschichte für mich nicht.
Ich fand es recht deprimierend und fragte mich, ob ich es einfach nicht verstanden hatte.
Cordelias Angst um ihre Zukunft deprimiert sie.
Aber den Einfluss, den ihre Depression auf ihre eine geliebte Tätigkeit hat
ist noch schlimmer: Ihr Schreiben
Und sie hofft verzweifelt, dass Jan Scott ihr dabei helfen kann.
Man hat dieses schreckliche Problem,
dass sobald du ein bisschen unter eine normale Stimmungslage rutschst,
du depressiv bist, deine Kreativität verschwindet.
Ich nehme an, ich dachte, ich könnte, wenn ich depressiv bin darüber schreiben,
wie es ist, depressiv zu sein.
Aber ich kann nicht. Ich kann nicht mal darüber schreiben depressiv zu sein, wenn ich es bin.
Ich kann wirklich über gar nichts schreiben.
Für ungefähr die ersten 5 oder 6 Jahre meiner Krankheit
war ich nie länger als für ein paar Wochen depressiv.
Ich habe das letzte und vorletzte Mal zum Ende hin,
als ich bereits für ca. 9 bis 10 Wochen depressiv war, mir gedacht,
Ich war noch nie so lange depressiv.
Das könnte die Depression sein, aus der ich nicht mehr herauskomme.
Ich werde nie wieder schreiben können.
Ich werde nie wieder ausgehen können.
Ich werde nie wieder in der Lage sein, einfach irgendetwas zu tun.
Was sagt es über dich aus, wenn du nicht schreiben kannst?
Was denkst du gerade?
Kannst du das sagen?
Sie ist aufgebracht. Sie nimmt ihre Tasche, sie will den Raum verlassen.
Ich fand es sehr berührend, Jan zu sehen, wie sie mit Cordelia über ihre Gefühle redet.
Es ist faszinierend zu sehen, wie Jan Kognitive Therapie anwendet,
um tiefliegende Emotionen in Cordelia aufzudecken,
Aber das Wichtigste, was ich hier fühlte, ist,
dass sie etwas so Grundlegendes an der Art, wie sie sich sieht, identifizierte.
Und es gibt einen Zeitpunkt, zu dem sie nicht mal mit Worten ausdrücken kann,
welche Gefühle sie damit verbindet.
Das Thema davon, dass sie aufwuchs und als besonders angesehen wurde
und die Krankheit ihr das weggenommen hat.
Ich habe kein Problem mit Schwäche in anderen Menschen
wenn es so eine anziehende Art von Schwäche ist.
Aber ich hasse meine eigene Schwäche.
Ich halte mich für stark, glänzend und leuchtend und lustig .
Schreiben ist etwas, was ich gut kann.
Wenn du das nicht mehr kannst, ist das der letzte Tropfen? - Ja.
Ihr Selbstwertgefühl ist teilweise verflochten mit ihren schrifstellerischen Fähigkeiten
und sie erhielt hierzu in der Vergangenheit viel positives Feedback.
Und wir konnten das tatsächlich ansprechen im Zuge ihrer Überzeugungen.
Und dieser Teufelskreis kann sehr gefährlich werden,
weil sie potentiellerweise recht hoffnungslos werden könnte.
Und das macht Menschen sehr verletzlich.
Allgemein ist es überhaupt nicht gut, über Selbstmord oder den Tod nachzudenken.
Also will ich das auch nicht.
Angesichts des Stigmas, das immer noch psychische Erkrankungen wie manische Depression umgibt,
dachte ich, dass Cordelia sehr mutig war, uns an so einem privaten Moment teilzuhaben.
Wie die anderen, die ich getroffen habe, war sie bereit gesehen und gehört zu werden,
damit Sie alle mehr wissen, über die Krankheit an der wir leiden.
Genauso wie ich hat Cordelia mittlerweile akzeptiert, dass sie chronisch krank ist.
Und es für den Rest ihres Lebens sein wird.
Das ist ein schmerzhafte Einsicht, aber sie hat auch von Jan Scott gelernt,
dass es wie Asthma ist.
Und obwohl es immer da sein wird,
liegt der Schlüssel bei den meisten darin, Wege zu finden, um
Attacken zu reduzieren und sie weniger scherwiegend zu machen.
Dort greift Behandlung ein. Cordelia hat das akzeptiert,
aber wie schaut es mit mir aus?
Nach alldem, was ich gesehen und gehört habe, bin ich immer noch unsicher.
Mir widerstrebt es, ein Leben mit Medikamenten zu akzeptieren,
aber ich habe Angst vor der Intensität meiner Stimmung und wo das hinführen kann.
Ich entschied, mir nicht das Leben zu nehmen, aber ich hätte kein Problem damit zu sterben.
Es ist etwas Schrecklich, so etwas zu sagen und wenn ich mich selbst höre
denke ich: Oh mein Gott, meine Mutter wird hören, wie ich das sage.
Wie schrecklich Stephen, was meinst du damit?
Du hättest kein Problem damit? Schrecklich, so etwas zu sagen.
Und all die, die mich lieben, würden sagen: Wie schrecklich, so etwas zu sagen.
aber viele würden sagen: Ja, ich kenne das Gefühl auch
und wie bei anderen mit bipolarer Störung gibt es diese andere Seite.
Ich liebe meine Krankheit auch. Das macht einen zornig, ich weiß,
aber die manische Seite gibt mir einen unglaublichen Kick.
Ich vertraue darauf, um meinem Leben ein Hauch von Abenteuer einzuhauchen.
Und ich denke das Beste an mir entwickelte sich
aus meinen Stimmungsschwankungen heraus.
Während meiner Reise fragte ich viele andere manisch Depressiven,
wie sie mit diesem Widerspuch umgehen.
Ich fragte sie, wenn es einen Schalter gäbe, der sie von ihrer bipolaren Störung befreien würde,
Würden sie ihn umlegen?
Die meisten sagten trotz der traumatischen Erlebnisse in ihrem Leben nein.
Was würde ich nach all dem tun?
Ich würde den Schalter nicht umlegen und ein normales Leben führen,
nicht für allen Tee in China.
Deutsche Untertitel: Claudia Glemser