Tip:
Highlight text to annotate it
X
Herzlich Willkommen zur neuesten Folge von Gerrits Tagebuch.
Hier im Terminalbereich geht es mächtig voran.
Hier hat sich am meisten getan, denn
die Ausschmückung ist fast fertig.
Es fehlen noch die Terminals.
Wir hoffen, das wir da nächsten Monat schon Fortschritte zeigen können.
Und das bedeutet, dass wir kurz vor der Eröffnung stehen.
Wir haben uns entschlossen, in der ersten Maiwoche zu eröffnen.
Hier gibt es auch etwas Neues zu sehen.
Die Anflug- und Abfluganzeiger, die wir schon vorgestellt hatten,
sind eingebaut und funktionieren.
Bei einer Landung baut sich Bild neu auf.
Dahinter steckt eine komplizierte Technik,
ein internes Bus-System wird vom Hauptcomputer angesteuert,
eine Platine rechnet die Daten um in eine Auflösung für die Mini-Displays.
Hier oben bei den Parkhäusern haben wir einen kleinen Fehler gemacht.
Wenn wir die Autos bekommen, nehmen wir sie aus der Verpackung,
machen sie alt und schmutzig, bauen Lampen ein, bis sie draufgeklebt werden.
Aber die Farbverteilung der Hersteller entspricht nicht ganz der Realität.
Draußen sind die Autos oft schwarz, silber, dunkle Anthrazitfarben.
Wir haben hier testweise die Farben daran orientiert, wie sie draußen sind.
Vom Abstand aus betrachtet, sieht es viel realistischer aus
als beim Parkhaus, wo wir auf die Farbverteilung nicht genau geachtet haben,
und es wie ein Smartieskarton aussieht. Hier sind über 1000 Autos drin.
Wir müssen schauen, ob wir es so lassen oder nicht.
Aber es sind spannende Entdeckungen, die man nebenbei macht.
Uns dominiert momentan sehr der Kleinkram.
Der Weg zur Ladestation, elf Stück, hat uns fast einen Monat gekostet.
Kleine Korrekturen, kleine mechanische Fehler auslösen,
funktioniert jetzt wunderbar.
Bei den Fingern zu den Terminals kämpfen wir mit kleinen Justierungsproblemen.
Mal klappt alles super, dann ist der Finger zu weit weg oder zu nah dran.
Haben wir verschoben, bis die Terminals fertig sind,
weil dann die Finger mit einer Brücke mit dem Terminal verbunden werden.
Ich freue mich sehr, wenn das Bild dann komplett ist.
Thema Flugzeuge: Ich werde oft gefragt, baut ihr dieses oder jenes Flugzeug.
Es gibt viele Wünsche, die wir euch und uns gern erfüllen wollen, aber:
Diese Terminalfläche soll am Ende realistisch aussehen.
Die Besucher sollen einen Flughafen sehen, der wie einer aussieht.
Wenn hier nur Exoten stehen, sieht es etwas komisch aus.
Deshalb haben wir eine Ecke hinten, die wir Airport Days nennen,
da können wir Oldtimer und Exoten zeigen, wie die oft gewünschte Concord,
die wir versuchen wollen zum Fliegen zu bringen.
Aber wir können nicht so viele Wünsche erfüllen,
weil das Gesamtbild des Flughafens leiden würde.
Wir haben hier die neue Antonov, die ist fertig.
Anhand dieses Flugzeugs möchte ich den Fortschritt der Tarnung zeigen,
und wie lange der Weg ist bis es einwandfrei über die Anlage fährt.
Das ist also unser neuer Antonov An-124, mit der ich erklären möchte,
was alles konfiguriert werden muss, bevor es hier fliegt.
Es ist noch unlackiert, Auslieferungszustand, erster Test.
Es fehlen noch die Lampen, die müssen alle programmiert werden,
damit die Blitzer alle in der originalen Taktfrequenz blitzen.
Die Bug- und Heckklappe ist noch nicht ganz fertig.
Die werden wir nachher für schöne Szenarien am Frachtterminal nutzen.
Aber er ist reif für einen ersten Test.
Damit das Flugzeug später weiß, wann es die richtige Geschwindigkeit fährt,
mache ich bei mittlerem Akkustand Tests mit verschiedenen
Geschwindigkeitsstufen, weil ich es ein paar Geschwindigkeitsrichtwerte
beibringe, anhand derer es dann jederzeit, egal wie voll der Akku ist,
seine wirkliche Geschwindigkeit berechnen kann.
Nachdem dann gewisse Fahrtests gemacht sind, ob es enge Kurven schafft,
ob es jegliche Weichen überquert oder entgleist,
wenn das erfolgreich abgeschlossen ist, z.B. Anhalten funktioniert,
dann ist das Flugzeug das erste Mal bereit, auf die Startbahn einzubiegen.
Zuerst muss ich ermitteln, mit welchem Radius das Flugzeug einbiegen muss.
Ziel ist, dass es gerade steht, damit die Stangen eingesteckt werden können.
Dafür habe ich zwei Möglichkeiten: Ich kann verändern wie weit es ausholt
bevor es um die Kurve fährt, und wie weit es vorfährt, um sich gerade zu stellen.
Ich fange mit einem großen Radius an.
Ich ging davon aus: Großes Flugzeug, großer Radius, aber der war zu groß.
Das Flugzeug steht jetzt etwas überzogen auf der Startbahn,
es muss eigentlich gerade stehen.
Also versuche ich es mit einem kleineren Radius.
Wunderbar, diese Variante gefällt mir am besten,
dass er direkt nach dem Einbiegen schon stehen bleiben kann
und nicht noch ein Stück vorfährt, um sich gerade zu ziehen.
So steht er gut.
Erste Position: Anhalten, das gebe ich jetzt ein.
Und der zweite Schritt ist das Flugzeug zu suchen, das System unter
der Anlage soll das Flugzeug finden und die vordere Stange einfädeln.
Das Startkatapult muss das Flugzeug suchen, um es aufzuspießen.
Dafür ist ein Sender im Flugzeug und ein Empfänger hier auf dem Schlitten.
Um diesen Suchvorgang sicher und möglichst schnell zu machen, suche ich
den optimalen Punkt für das Startkatapult, um den den Suchvorgang zu beginnen.
Das muss so ein Abstand sein, denn das Flugzeug könnte weiter vorfahren.
Aber er soll nicht hier anfangen zu suchen, denn das Suchen ist langsam,
damit die Trefferwahrscheinlichkeit möglichst hoch ist.
Hier habe ich jetzt den perfekten Punkt gefunden,
ich kann also den Auftrag geben, dass die Maschine das Flugzeug sucht.
Flugzeug gefunden! Das ist gut, da brauche ich nicht lange suchen.
Es sei denn die vordere Stange passt jetzt nicht.
Ich fahre die vordere Stange also einfach in den Rumpf rein
und gucke, ob sich das Flugzeug dabei bewegt.
Tut es nicht, gutes Zeichen.
Jetzt mache ich einen Test, indem ich mit dem Schlitten langsam losfahre
und gucke, ob das Flugzeug auch mitgenommen wird.
Sieht gut aus.
Der nächste Schritt: Ich muss gucken, wie weit ich die Stangen ausfahren
muss, damit die genau am Dach des Flugzeugs in den Trichtern anschlagen.
Dazu fahre ich sie ein Stück raus und nehme als erstes die vordere Stange.
Das kann ich auf 1/10 mm genau einstellen.
Da sah ich noch eine kleine Bewegung, also noch 2/10 mm raus.
Das gleiche Spiel mache ich mit der hinteren Stange.
Dann mache ich einen ersten optischen Test, denn ich sage meiner Software
sie soll versuchen das Flugzeug möglichst exakt gerade hoch zu fahren.
So kann ich sehen, ob die Arbeit einigermaßen passte.
Das Gleiche andersherum: Beim Absetzen
muss das Flugzeug ganz sanft abgesetzt werden, sonst stimmt was nicht.
Also: Sanft absetzen.
Noch nicht perfekt, da können wir noch kleine Optimierungen machen.
Der Start sähe ganz gut aus, die Landung wäre noch zu holprig.
Aber sie darf ja ab und zu holprig sein.
Jetzt kann die Antonov für den Start programmiert werden.
Wir hatten den Flugzeugtyp bisher noch nicht, ich kann mich nicht
bei anderen Flugzeugen orientieren, was ich aber sonst auch wenig tue.
Ich gucke mir zuerst Youtube Videos an, um Anstellwinkel, etc herauszufinden.
Beim Suchen von schönen Take-Off Szenen bin ich auf dieses Bild gestoßen.
Man sieht einen Flugzeugschlepper. Wir haben uns gefragt,
kann dieses Flugzeug gepusht werden? Es kann!
Aber da sie so flach ist, sind unsere normalen Pushbacker nicht geeignet.
Wir haben einen flachen Flugzeugschlepper im Bau, der sie schieben kann.
Wir haben auch einen neuen Schlepper für unseren A 380 gebaut,
weil unser Goldhofer ist gar nicht fähig einen A 380 zu schieben.
Der ist fertig und im Einsatz. Ich finde, die Arbeit hat sich gelohnt.
Nachdem ich einige Starts angeguckt habe, kann das Programmieren losgehen.
Dazu grundsätzlich:
Ein kleines Flugzeug hat einen Trichter vor und einen hinter dem Hauptfahrwerk.
Das Heben der Nase findet durch solch eine Bewegung statt.
Beide Stangen müssen sich bewegen. Eine geht nach oben, eine nach unten.
Ein großes Flugzeug hat den Schwerpunkt so,
dass beide Trichter vor dem Hauptfahrwerk sind.
Da findet der Start so statt, dass sich beide Stangen heben.
Die vordere mehr, die hintere etwas weniger.
Allein dieser Aspekt hat dazu geführt, dass wir die Software nicht so wollen,
dass ich ein paar Parameter eingebe und sie alles selbst macht.
Es ist besser, ein wenig Trial and Error zu machen,
Grundparameter wie Start- und Abhebegeschwindigkeit einzugeben,
aber die genaue Steuerung der Stangen doch eher per Hand herauzufinden.
Das ist die Steuerung der Stangen in der zeitlichen Abfolge.
Ich werde jetzt Versuchswerte eingeben und dem System sagen, dass es
auf der Stelle starten soll und gucke mir an, ob der Start so läuft wie ich es will.
Ich gucke mir das auf der Stelle an.
Die hintere Stange kam in diesem Fall zu früh.
Ich mache eine drastische Änderung um 400 Millisekunden.
Hintere Stange kommt jetzt zu spät, aber wir nähern uns an.
Noch 100 Millisekunden rausgenommen. Ich bin mir jetzt ziemlich sicher.
Da sah man noch einen Ruckler, den mache ich jetzt weg.
Damit kommen wir zur Tarnung.
Sie ist auf beiden Seiten technisch soweit fertig, sie wird nur optimiert.
Aber damit das Flugzeug durch die Tarnung durchpasst,
muss es bevor wir den Start sehen können, auf die Tarnung eingestellt werden.
Dazu fahre ich es ins Fenster rein.
Jedes Flugzeug muss auf die Tarnung so eingestellt werden, dass es
bei einem negativem Pitch, wenn die Nase nach unten zeigt,
die Heckflosse in diesem Fall oben nicht anschlägt.
Ich suche jetzt wie weit die Punkte gehen und gebe sie bei der Software ein,
dass es zu einem Nothalt führt, wenn dieser Pitch überschritten wird.
Das mache ich für beide Seiten, übernehme die Werte
und bin fertig für einen ersten Testflug.
Wir haben hier einen sogenannten Linearantrieb, der das
ganze Fenster mit einer Übersteuerung auf die andere Seite hoch heben kann.
Danke für einen tollen Tipp auf tagebuch.miniatur-wunderland.de,
dass wir die Rollos am Fenster und nicht am Boden befestigen sollen.
Stimmt. Dadurch läuft das Bild, das hier drauf kommt, nicht immer mit.
Vielen Dank für diesen Tipp, wir haben ihn umgesetzt.
Es fehlt noch die Einhausung des Ganzen. Wir versuchen
möglichst mit geschwungenen Linien dieses Gerät einzuhausen,
damit es unauffällig in der Landschaft verschwindet.
Hier ist ein erster Versuch, wie wir uns vorstellen das Fenster zu tarnen.
Das ist noch eine sehr vorsichtige Lösung mit ganz weichen Bändern,
damit sich nichts am Flugzeug verfängt.
Die nächsten Tests werden mit ganz dünnem Veranstaltungstuch oder Papier.
Alle Versuche mit Nebel klappen nicht wegen unserer Klimaanlage
und weil das Flugzeug soviel Wind erzeugt, dass Nebel auf die Anlage geht.
Hinzu kommt, dass wir diese Nebeltechnik mit dem Fenster anheben müssten.
Darüber können wir gern nachdenken, wenn alles reibungslos läuft,
aber jetzt suchen wir erst eine Lösung in dieser Richtung.
Nach dem Jungfernflug fehlt noch die Landung und ganz viele Kleinigkeiten.
Die Soundfiles zu finden, richtig zu timen und zuzuordnen,
wenn der Pilot Schub gibt beim Taxiing, wie klingt das eigentlich.
Sachen, die fürs Bild nicht so interessant sind, aber noch folgen.
Die Triebwerke können wir jetzt beim A 350 drehend zeigen.
Auch die müssen gebaut und justiert werden.
Zum Schluss kriegt die Maschine diese Lackierung, weil
- ich weiß nicht wie man es russisch ausspricht -
Volga-Dnepr wird die Lackierung werden.
Dann muss ich Flugziele finden, den Flugplan konfigurieren
und dann irgendwann ist die Maschine einsatzbereit.
Mit dem Festlegen des Eröffnungstermins beginnt für uns der Endspurt.
Und das bedeutet, dass wir drei bis vier tausend Figuren und Autos,
die sich nicht bewegen, hier noch hinsetzen müssen.
Sieht zwar aus wie ein Flughafen, aber es fehlt etwas: Die Detaillierung.
Hier ist ein Beispiel.
Als statisches Bild sieht es wunderbar aus.
Nur wir müssen für jeden Gebäckwagen und jede Figur einen Kompromiss finden.
Es sieht als stehendes Bild gut aus. Aber auch wenn das Flugzeug anfährt,
dass es nicht zu unrealistisch wird, wenn hier schon Autos stehen.
Wir dürfen auch nichts den fahrenden Autos in den Weg stellen.
Wir brauchen viele Flächen, damit dort Autos durchfahren können.
Das wird immer ein Kompromiss sein,
aber wir versuchen für jedes Detail den besten Kompromiss zu finden.
Das war es schon für diese Folge.
In den nächsten zwei Monaten muss ich zwei große Dinge programmieren:
Das Durchstarten, wenn eine Maschine landet und etwas schief geht,
und die Feuerwehreinsätze.
Das Thema Feuerwehr wird eine besondere Folge von Gerrits Tagebuch werden.
Was macht die Feuerwehr, wie sieht sie aus, welche Einsätze fahren wir?
Und anhand dieses Beispiels bauen wir ein Feuerwehrauto komplett
und erklären, wie ein Car System Auto gebaut wird.
Bis dahin bedanke ich mich und freue mich aufs nächste Mal. Tschüss.