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Gott ist groß....
Die Menschen fordern den Sturz des Regimes…
23 Minuten Revolution
Zum ersten mal fühlte ich mich schuldig
- und lag im Anschluss an diesen Tag drei Nächte schlaflos -
als ich einen Freund von mir dazu überredete, an einer Demonstration teilzunehmen.
Er schloss sich uns an und lief neben mir. Plötzlich war er verschwunden!
Er wurde von fünf Männern attackiert. Sie versuchten ihn davon zu reißen und ich versuchte, ihn festzuhalten.
Zunächst hielten sie mich für ein Mitglied der Sicherheitskräfte!
Du siehst ja auch aus wie einer aus ihren Schlägertruppen! (Lachen…)
Zu Beginn des Aufstandes war es unerträglich, wenn jemand inhaftiert wurde,
aber wir haben uns daran gewöhnen müssen.
In Hama begann der Aufstand zunächst in den randständigen Wohngebieten der Stadt.
Dort fehlt es an grundlegender Gesundheitsversorgung, Bildungsinstitutionen und wirtschaftlicher Entwicklung.
Die Auseinandersetzung der Demonstranten mit Themen wie z.B. freie Meinungsäußerung
Solche friedliche Demos und das Ablehnen des Sektenwesens überraschte uns.
Jungen Männer aus Hama ist es verboten, dem Militär beizutreten,
außer denjenigen, die dem Regime zu hundert Prozent Treue schwören.
Für alle anderen gibt es keine Arbeit.
Sobald sich ein Geschäftsmann aus Hama erfolgreich auf dem Markt etabliert hatte,
zwangen ihm Sicherheitskräfte eine "Abgabe" auf,
entweder in Form einer verpflichtenden monatlichen Zahlung oder einer prozentuellen Abgabe seines Profits.
Wenn er sich ihrer Forderung verweigerte
verunglimpften sie ihn
und diffamierten ihn z.B. als Verräter, israelischen Agenten,
Terroristen, Al-Quaida Mitglied, als Mitglied von Soldaten des Orientes, oder als was auch immer.
Unter dem Regime wurden wir gezwungenermaßen zu Sanitätern, Journalisten, Kameramännern und Korrespondenten.
Sie haben uns beschimpft, uns als heimatlose Bazillen verunglimpft.
Gaddafi ist um Längen besser als die.
Assads Vater Hafez al-Assad hat meinen Vater, alle meine sieben Onkel und
meinen Großvater ermordet.
Auch einer meiner Cousins wurde Opfer des Massakers in Hama 1982.
Mein Vater, meine sieben Onkel und mein Großvater wurden von ihm 1982 ermordet.
37 Jungen und 22 Mädchen meiner Familie wurden so zu Waisen. Ich bin einer der Ältesten. Ich bin jetzt 38 Jahre alt.
Mit vereinten Kräften werden wir Bashar stürzen. Syrien fordert Freiheit
Das Aufbegehren der Syrer hat uns alle überrascht.
Nur die jungen Leute sind kreativ genug um auf neue Wege des Protests zu kommen.
Wie die alte Opposition auf ihre Art das Regime bekämpft.
Das betrifft auch die Rufgesänge bei den Demonstrationen.
Clevere Anfeuerungsrufe und Kommentare. Die ältere Generation tut sich schwer auf so was zu kommen.
Wir halten an bestimmten Aussagen fest, die wir immer wiederholen.
Die Jugend gibt diesem Kampf einen neuen Geist, und auch uns beflügelt das.
Nein, nein, nein … Wir sollten folgendes schreiben:
Erklärung Nr. 1: Das Regime hat jegliche Legitimität verloren.
Unterzeichnet: Das syrische Volk.
Wir haben uns noch nicht über diese Aussage abgestimmt.
Warum? Das ist echt gut!
Ungefähr zwei oder drei Wochen nachdem Proteste in Daraa begannen, folgten wir ihnen hier in Hama.
Junge Menschen waren verängstigt
aufgrund der Tatsache, dass wir unter einem stark repressiven Regime leben.
Niemand hier kann das Massaker von 1982 vergessen.
Als Daraa in Bewegung kam, planten wir auch unsere Bewegung.
Um das Regime daran zu hindern, gewisse Regionen auszusondern.
Wir beschlossen uns in der Omar Ibn al-Khattab Moschee zu versammeln.
und "Gott ist groß!" zu skandieren.
Wir werden vernünftige Menschen finden, die uns folgen können.
In Syrien sind Versammlungen überall illegal, außer in Moscheen.
Eine Demonstration von einer Moschee aus zu beginnen ist ein altes Erbe syrischer Tradition seit des Französischen Mandats.
Menschen pflegten in der Omayden Moschee [in Damaskus] zu demonstrieren
und riefen: "Religion ist für Gott und das Heimatland gehört uns allen!"
Das ist eine angeborene Form der Religion, und keine politisierte.
Das Abkommen von 1936 wurde in der Omayaden Moschee diskutiert.
Das Abkommen enthielt bürgerliche Leitbilder
und forderte Gleichheit für alle Bürger, auch für Minderheiten.
(Wir knien vor niemanden außer Gott.)
Diese Aussage ist eine Reaktion der Bewegung, die sehr einfach ist.
Die Masse entwickelt keine politischen Statements, aber ein Ruf wie "Gott ist groß" hilft uns dabei, uns gegen die Oppression zu vereinen.
Wenn du noch Farbe brauchst, kann ich dir Schuhfärbemittel bringen.
Danke ich brauche nichts, ich muss nur die Mixtur verrühren.
Das ist mehr als Bashar verdient hatte.
Es ist unglaublich. Jetzt spüre ich was es heißt, ein freier Mensch zu sein.
Ich kann sprechen ohne Angst!
Ich habe noch niemals mit einem Fremden über die Vergangenheit oder den Geheimdienst gesprochen.
Ich muss mich kneifen. Ich kann nicht glauben, dass das wahr ist!
(Wir knien vor niemandem außer Gott.)
(Wir knien vor niemandem außer Gott.)
Wir knien vor niemandem außer Gott.
(Wir knien vor niemandem außer Gott.)
Am Freitag der "Kinder der Freiheit"
wir sorgfältig vorbereitet.
Jemand hatte uns Blumen und 70 Tauben im Wert von 50 000 Syrischen Pfund (1000 $) gespendet.
Es war ein unglaublicher Anblick.
Die meisten Demonstranten trugen Nelken … rote und weiße.
Die Demonstranten passierten das al-Baath Parteigebäude
und warfen den Polizisten Reis und Blumen entgegen.
Auf einmal hörte ich drei Schüsse, die aus der Ferne abgefeuert wurden.
Dann ging alles so schnell.
Ich sah wie Menschen tot zu Boden stürzten.
Unter ihnen waren Kinder!
Väter versuchten ihre Kinder zu schützen.
Einige trugen ihre Kinder fort, andere hielten ihre
sieben oder sechs Jahre alten Kinder an der Hand.
Der Vorfall war unglaublich.
Die Sicherheitskräfte hatten den Zugang zum alten Stadtkern von Hama mit Stahltoren verschlossen.
Die Regierung hatte die Tore am Vorabend errichten lassen.
Die Demonstranten hatten nicht mit den Absperrungen gerechnet, worauf hin eine Massenpanik ausbrach.
Es herrschte totales Chaos.
Überall lagen Verletzte. Tote füllten den Platz.
Wir versuchten einigen der Verletzten zu helfen.
Die Verletzten wurden ins "al-Horani" Krankenhaus gebracht.
Viele Familien, Frauen und Kinder kamen zum Krankenhaus und versuchten den Eingang
vor Sicherheitskräften abzuschirmen, damit keiner der Verwundeten verhaftet werden konnte.
Ein junger Mann wurde bei dem Versuch einem Verwundeten zu helfen
erschossen und sackte tot über ihm zusammen.
Sechs weitere kamen zu Hilfe, alle sechs fielen tot zu Boden.
Sie sind grausamer als Nero.
Niemand in der Welt hat schlimmere Gräueltaten verbrochen.
(Wir sind bereit uns für unser Land zu opfern.)
(Auf Millionen von uns wartet der Himmel.)
(Das Volk fordert den Sturz des Regimes.)
Die Sicherheitskräfte tragen die Schuld.
Sie haben das hier angerichtet.
will euch erzählen, was auf dem Assi Platz am Freitag des Saleh Al Ali passiert ist.
Ich bin dort gewesen.
Alle Demonstranten hatten sich vermummt, auch die normalerweise unverschleierten Frauen
haben sich vermummt um ihre Identität zu schützen.
Nicht dass ihr denkt, dass alle diese verschleierten Frauen
auch im Alltag ein Kopftuch tragen würden.
Es ist eine Art die Identität zu schützen.
Als sie mich im Auto ohne Kopftuch sahen, haben sich mich fröhlich begrüßt.
"Grüßt die Alawiten!!!" (Alawiten tragen normalerweise kein Kopftuch.) Ich habe zurück gegrüßt.
Die ganze Stadt fühlt sich wie eine große vereinte Gemeinschaft an,
die sich gemeinschaftlich um ihre Verwundeten und Toten kümmert.
Niemand hier hatte am Tag der "Kinder der Freiheit" mit dem Massaker gerechnet.
Es war eine vollkommen friedliche Demonstration,
die Demonstranten trugen tausende Blumen,
Kinder trugen Rosen und liefen in den ersten zwei Reihen mit.
Ich glaube den Kindern wurde gesagt, die Demonstration zu verlassen bevor wir den Al Assi Platz erreichten.
Wir ließen die Tauben fliegen und unsere Slogans waren im Vorfeld wohl überlegt.
Es gab keinerlei Provokationen, die eine derartig brutale Reaktion gerechtfertigt hätte.
Es könnte gut sein, dass der Angriff gezielt geplant war.
Mir wurde gesagt, dass als die Demonstration in die Nähe der Sicherheitskräfte kam,
t die ersten zwei Reihen der Sicherheitsmänner zur Seite traten und
sofort im Anschluss daran das Feuer eröffnet wurde.
Wir brauchten dringend Blutkonserven, aber Sicherheitsleute hatten die Blutbank abgeriegelt.
So mussten wir an Ort und Stelle frisches Blut von Spendern nehmen.
Wir überprüften ihre Blutgruppe und injizierten es im Anschluss den Opfern.
Wir wurden aufgefordert, keine Verletzten im Krankenhaus aufzunehmen.
Wir sagten ihnen, dass wir den Gesetzen des Gesundheitsministeriums unterstehen,
dass dies hier ein Krankenhaus ist und wir durch das Gesetz verpflichtet seien,
jeden Notfall aufzunehmen und zu behandeln.
Jeder Patient muss zumindest in den ersten 24 Stunden nach Aufnahme medizinisch versorgt werden.
Danach obliegt es dem Patienten zu entscheiden ob er bleiben oder entlassen werden möchte.
Wir baten sie, uns die Regierungsverfügung vorzulegen, die eine Aufnahme von Patienten untersagt.
Damit wir diese am Gebäude anbringen und den Menschen mitteilen können,
dass es uns verboten ist Notfälle aufzunehmen.
Natürlich ist es unmöglich eine solche Verfügung auszustellen. Damit wäre doch alles gesagt.
Das hier sind trotz allem Krankenhäuser.
Als ich inhaftiert war, war ein Mann unter uns,
der seinen Universitätsbschluss macht.
Er hatte grade eine Demonstration verlassen
und saß in einem Taxi mit seinen Freunden.
Es stellte sich heraus, dass der Taxifahrer ein verdeckter Agent des Regimes war.
So fuhr er seine Fahrgäste gradewegs zur Geheimdienststelle.
[ironisch] Hat er auch Fahrgeld dafür verlangt?
Ich war zwei Stunden vor ihnen verhaftet worden.
Es waren immer drei Menschen in einer Zelle.
Wir aßen, tranken, schliefen und duschten alle in dieser einen Zelle.
Natürlich gab es kein Badezimmer in dieser Zelle.
[ironisch] Alle in einer Suite!
[ironisch] Wart ihr in einer vier oder fünf Sterne Zelle?
Wir waren zu dritt - also war es wohl eine mit drei Sternen! Aber es war eher wie eine fünf Sterne Zelle!!!
Es gab Kameras in der Zelle.
Plötzlich flog die Tür auf und ein großer Mann kam herein.
Er riss unseren Mitinsassen an sich, schliff ihn hinter sich her und schlug ihm ins Gesicht.
Er schlug ihn zu Boden.
"Du willst also Freiheit?" fragte er ihn - ein weiterer Schlag und das Gesicht des Mannes schlug auf den Boden.
Dann trat er mit seinem Fuß auf den Kopf des Mannes ein, der am Boden lag.
Er war ganze 24 Stunden lang bewusstlos.
Als die Barriere der Angst durchbrochen war und den Menschen die Dringlichkeit der Dinge bewusst wurde,
fingen sie an nach draußen zu gehen und friedlich zu demonstrieren.
T Die Sicherheitskräfte hielten sich zurück und vermieden eine Konfrontation mit den Menschen.
Als Bashar al-Assad Präsident wurde, hatten wir zunächst große Hoffnungen.
Immerhin schien er als Arzt, ein junger, gebildeter, aufgeschlossener President zu sein,
der die Dinge in seinem Land zu verbessern vermag.
Wir hatten viele Wünsche, von denen wir glaubten, dass sie erfüllt werden könnten.
Wir hätten die Geschehnisse von 1982 ruhen lassen können.
Bei Gott, wir hätten Hama 1982 und die Toten ruhen lassen können.
Aber die Regierung tat das nicht.
Selbst wenn sie jemanden verhafteten, der im Jahr 1994 geboren wurde, fragten sie ihn:
"Welche deiner Angehörigen wurde damals getötet?"
"Meine Güte! Ich habe nichts damit zu tun, dass ein ferner Cousin von mir damals getötet wurde!"
"Nein, du bis ein Mörder genau wie er einer war!"
Diese Gegend von Hama wurde am meisten zerbombt. Es ist total zerstört.
Das Massaker ereignete sich am 3. Juni, genau hier.
Die Demonstranten gingen auf die Straße, hier rechts ist das Baath-Parteigebäude.
Und dort drüben formten Freiwillige unter den Demonstranten eine Kontrolllinie für die Menge.
Um zu verhindern, dass Menschen mit den Polizisten, die das Gebäude bewachten, in Kontakt kamen.
Die Sicherheitskräfte warteten bis drei- oder viertausend Demonstranten
nah an den Al Assi Platz herangekommen waren und eröffneten dann das Feuer auf sie.
Diese Gegend hier wurde mit Kugeln übersät. So viele Menschen wurden getötet.
Diejenigen, die in der ersten Reihe der Demonstration liefen, wurden alle getötet.
Genau hier an diesem Ort.
Hier waren Lastwagen geparkt, die die Toten und Verwundeten abtransportierten.
(Wir knien vor niemandem außer Gott.)
[Bezug nehmend auf einen verbreiteten Slogan der Baath-Partei- Anhänger, die Bashar mit Gott auf eine Stufe stellen.
(Hau ab)
Ich bin zu dem staatlichen Sicherheitszentrum gegangen.
Die an mich gerichteten Fragen waren präzise und auf den Punkt.
"Hast du dies und jenes gesagt? " Ich sagte ihm: "Ja, das habe ich."
"Was willst du? " Ich sagte ihm frei heraus
"wir wollen keine Angst mehr empfinden. Ihr seid der Sicherheitsapparat."
"Ihr solltet auf der Seite der Menschen stehen und uns beschützen statt uns zu unterdrücken."
"Wir wollen unsere Meinung frei aussprechen können, ohne die Konsequenzen fürchten zu müssen."
Daraufhin wurde ich dem Frauengefängnis in Doma übergeben.
80% derjenigen, die gefoltert werden, sitzen Haftstrafen für Verbrechen ab.
Es existiert überhaupt keine Zivilgerichtsbarkeit ... nicht im geringsten.
Erniedrigungen, Folter, Schläge auf die Fußsohlen und andere Foltermethoden sind weit verbreitet.
Was ist der Sinn all dieser Verstöße? Das waren Kriminalfälle.
Auch wenn eine Gefangene unter Folter gestand, kann die Richtigkeit dieser Informationen
in einem Kriminalfall in Frage gestellt werden weil sie nur unter Folter erlangt wurden.
Um ehrlich zu sein, war ich selbst überrascht dass das zivile Rechtssystem
nach den Geschehnissen der 1980er Jahre unterdrückt war.
Heute lese ich den "Vulkan von Aleppo" - nein, nein - der Donnerstag ist der Donnerstag des "Vulkans von Aleppo"
Es ist Freitag des "Verlassnes" Ich rufe ihn mal an um ganz sicher zu sein.
Das brauchst du nicht. Ich bin mir sicher. Es ist der Freitag des "Verlassens".
Ich werde euch eine wahre Geschichte erzählen, die ich mit meinen eigenen Augen gesehen habe.
Da war dieser Mann, der nichts mit den Demonstrationen zu tun hatte.
Er trug eine Einkaufstasche mit Tomatensoße darin und war auf dem Weg zu sich nach Hause.
Ganz offensichtlich handelte es sich dabei um Soße für sein Mittagessen. Sie [die Sicherheitskräfte] schnappten sich ihn
und befragten ihn zu seiner Soße.
Sie fragten ihn ob er plane die Soße dazu zu verwenden, gefälschte Videos über Tote und Verwundete zu verbreiten.
Ich sage euch, Leute, er wollte sich mit dieser Soße einfach sein Mittagessen kochen.
Ja, er hätte ihnen sagen sollen, dass diese Tomatensoße mehreren Zwecken dient; dem Kochen und dem Videofälschen!!!
(Wir wollen Bashar mit unserer bloßen Entschlossenheit stürzen.)
(Syrien fordert Freiheit.)
Ich meinte, dass es den syrischen Bürgern an jeder Form von Schutz mangelt.
Hier leitet das Volk nicht nur unter einer politischer Unterdrückung sondern unter der Unterdrückung jeglicher Rechte.
Über Jahrzehnte hinweg haben ganz normale Menschen unglaubliche Formen der Erniedrigung erdulden müssen.
Jetzt sehen wir das Resultat.
Menschen gehen für ihre Würde auf die Straße. Niemand hier hat noch eine intakte Würde.
Meine Erfahrungen im Gefängnis haben mir gezeigt,
wie sehr es uns an einem zuverlässigen Rechtssystems mangelt,
das seine Bürger schützt und ihre Rechte sichert.
Es ist möglich, dass jemand jahrelang unschuldig im Gefängnis sitzt.
Nur Menschen können Legitimität verleihen.
Nerv' uns nicht, als ob niemand sonst Plakate schreiben könne...
Es ist trocken, leg es runter auf den Teppich.
(Zeig dich, Dunkel der Gefangenschaft, wir fürchten keine Dunkelheit…)
Wir warteten ungeduldig auf den nächsten Freitag.
Es dauerte ewig...
Es fühlte sich viel länger an als sieben Tagen bis Freitag gekommen war.
Der Damm der Angst ist gebrochen.
Wir haben uns gegenseitig dafür gefeiert, die Angst aus den Menschen vertrieben zu haben.
Wir verschickten SMS-Nachrichten, mit "Herzlichen Glückwunsch, es ist gebrochen."
Wir konnten nicht schreiben "Die Angst ist gebrochen."
Und trotzdem verstand jeder was wir damit meinten.
Wir können heute sagen, dass seit dem 3. Juni
oder vielmehr das Massaker vom 3. Juni - das Regime gestürzt hat.
Nicht nur in Hama, sondern in ganz Syrien.
Zwei Jahre sind vergangen.
Tatsächlich habe ich keine Unannehmlichkeiten im Gefängnis erfahren,
ehrlich gesagt bin ich beschämt über mein Leid zu sprechen,
im Vergleich mit dem großen Leid der Menschen
Es ist beschämend.
Das gesamte syrische Volk hat so unvorstellbar große Opfer gebracht.
Den besten Blick hat man von oben. Wir zeichnen so lange auf bis wir die Videos versenden.
(Daraa, wir stehen an eurer Seite bis zum Tot…)
(Das Volk fordert den Sturz des Regimes…)
(Eins, eins, eins, das Syrische Volk ist eins…)
(Eins, eins, eins, das Syrische Volk ist eins…)
Der Anfang