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Ein Künstler wird oft hochgelobt, wenn er das direkte Abbild der Natur darstellt.
Ich denke aber, dass sich künstlerische Fertigkeit besser zeigt,
wenn der Künstler mich von etwas überzeugen kann, worüber ich
nichts weiß, noch nie gesehen habe oder
gesehen haben konnte. Diese Tafel hing bis zur
Französischen Revolution an der Spitze eines großen Kreuzes in einem Kloster,
als der Reichtum der Kirche zum Staatseigentum gemacht wurde
und Kunstwerke aus Metall verkauft wurden,
gemessen an ihrem Gewicht, an örtliche Schmiede.
Einer war anscheinend nicht in der Lage, alles einzuschmelzen
und hat einige Sachen bewahrt, die er besonders schön oder ausdrucksstark fand.
Als ein Kunststück,
das isoliert vom ursprünglichen Kontext existiert,
können wir doch die Feinheit sehen,
auf die bei der Entstehung geachtet wurde. Der Künstler begann mit
einer Kupfertafel. Er meißelte eine
kleine Mulde aus, in der das Glaspulver kam, welches dann
erhitzt wurde und sich zu dieser gemalten Oberfläche verschmolz.
Es gibt eine Reihe von Blautönen, manchmal sieht man
zwei Blautöne in einer einzigen Mulde.
Die Goldstege unterteilen die Mulden, hier blieb der Kupfer blank.
Ein göttliches Licht erstrahlt
von der vergoldeten Oberfläche.
Die Engel treten im Paar auf, sind aber keine Zwillinge. Ihre Flügel
berühren sich, sie sind eine Art Team.
Jeder schwebt über einer Wolke.
Was tun sie denn?
Jeder schwingt ein Weihrauchgefäß.
Der Engel rechts hat eine Hand erhoben,
fast wie ein Stoppzeichen. Sie sind Zeugen
eines schrecklichen Vorfalls, der Kreuzigung Jesus.
Im Christentum ist Jesus der Sohn Gottes, dem Herrn selbst.
Man sollte denken, dass Himmelswesen diese Hinrichtung stoppen - aber nein.
Wir denken an leichenblasse Menschen, wenn
sie geschockt sind und dunkle Augenringe. Wir sehen in den Engeln, was
wir selbst in anderen erkennen in schweren Zeiten. Und trotzdem
fühlen wir, dass sie ein umfassenderes Verständnis haben, das wir nicht haben.