Tip:
Highlight text to annotate it
X
Hast du jemals darüber nachgedacht, wieso die Erde in der Umlaufbahn der Sonne bleibt? Ich mein,
die Anziehungskraft der Gravitation is größer, je näher man der Sonne ist. Also könnte man denken, dass wenn die Erde
nur ein bisschen zur Sonne gestoßen wird, (zB wenn du springst oder so), würde die
Anziehungskraft der Sonne ein wenig stärker werden und die Erde noch stärker anziehen, zu einem Punkt
an dem die Anziehungskraft der Sonne noch stärker ist, ... und die Erde würde sich spiralartig in ihr sicheres Ende bewegen.
Aber du und ich und Schweizer Käse sind der klare Beweis, dass die Erde sich nicht auf ihrem Weg
in ihren Unterang befindet – aber warum nicht? Naja, wenn die Erde ein wenig zur Sonne gedrückt wird,
beschleunigt die Anziehungskraft der Sonne die Erde auch ein wenig - also selbst wenn die Anziehungskraft
der Sonne stärker ist, wird die Erde schnell genug sein und über das Ziel hinausschießen
und weiter von der Sonne entfernt sein als vorher. Natürlich wird die Anziehungskraft die Erde dann wieder verlangsamen
bis zu dem Punkt, an dem die Erde wieder zurückkehrt und der Zyklus von vorne beginnt.
Das Verblüffende ist, dass die zwei Effekte, der Beschleunigung plus der stärkeren
Anziehungskraft, sich perfekt ausbalancieren, wodurch die Erde genauso in ihrem Orbit bleibt,
wie eine Kugel auf dem Grund einer Schüssel, selbst wenn sie etwas hin und her gestoßen wird.
Dieses Gleichgewicht ist tatsächlich sehr speziell. Es ist stark abhängig von der Gravitation
und in wie vielen Dimensionen wir leben, und tatsächlich existieren
diese stabilen Umlaufbahnen nur in einem dreidimensionalen Universum.
Die Details sind etwas raffiniert, aber wäre die Gravitation nur ein wenig steiler,
wie es in einem vierdimensionalen Universum wäre, könnte man niemals die Sonne umkreisen,
da man dann angezogen wird, ohne genügend Geschwindigkeit zu bekommen um zu entkommen und man WÜRDE
in den Untergang kreisen. Und würden wir in weniger Dimensionen leben, so wäre die Gravitation
ein wenig flacher und man könnte auch nicht die Sonne umkreisen,
denn die Gravitation würde einen nicht genügend anziehen und die Bahn würde sich nur ein wenig krümmen.
Also können wir unglaublich glücklich sein in einem dreidimensionalen Universum zu leben,
in dem es stabile Umlaufbahnen gibt, die unseren Planeten, Sonnensystemen und Galaxien erst erlaubt zu existieren.
Vielen Dank, stabile Umlaufbahnen, denn ohne euch, wäre das Leben, wie wir es kennen, und besonders Käse, unmöglich.
ps: Ein tolles Alltagsbeispiel für stabile Umlaufbahnen sind hyperbolische Trichter
welche man öfters in Museen oder Einkaufszentren sieht: Das Prinzip ist fast identisch mit der
Umlaufbahn von Planeten, Satelliten und Monden, und der einzige Grund, weshalb die Münzen im Trichter
(oder Satelliten um die Erde) irgendwann in ihren Untergang kreisen ist,
dass sie durch die Reibung Energie verlieren und in eine kleinere stabile Umlaufbahn wechseln,
bis die Umlaufbahn auf den Boden trifft, was man abstürzen nennt.