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Die Schätze Bulgariens
Die bulgarischen Landen sind immer ein Objekt der Begierde gewesen.
Auf dem Kreuzweg zwischen Ost und West,
durchquerten sie viele Völker, lebten hier, führten Schlachten,
schöpften und verehrten ihre Gottheiten.
Über einige von ihnen wissen wir mehr, über andere weniger.
Die Thraker sind eins dieser Völker,
die hier viele Schätze, Mythologie
und ihre einzigartige Kultur schufen.
Der Großteil der bulgarischen Schätze wurde zufällig entdeckt.
Sie bieten eine Reise in jene Zeit zurück,
als der Wein aus Trinkhörnern getrunken
und das Recht mit dem Schwert erkämpft wurde.
Der Goldschatz von Panagyurishte
besteht aus einem Service von neun Trinkgefäßen aus purem Gold.
Es gehörte einem unbekanntem Herrscher
vom Stamm der Odrysen aus dem späten 4. Jh. v. Chr.
Es wiegt über 6 kg und wurde entweder für Festlichkeiten
oder religiöse Zeremonien benutzt.
Es ist auf jeden Fall ein Symbol eines höheren sozialen Status.
Vier der Rhyta haben die Form eines Kopfes
oder des Oberteils von Tierkörpern -
Widder, Ziegenbock und Damhirsch.
Drei der Gefäße sind Krüge in Form eines Amazonenkopfes,
während die Henkel Kentauren darstellen.
Meisterhaft ist auch die Verarbeitung der Phiale,
auf der in vier Kreisen jeweils 24 Ornamente getrieben sind.
Außergewöhnlich reich ist die Verzierung der Amphora -
mit Kentauren-Henkel und als Öffnung - Menschenköpfe
sowie wunderbar dargestellter Szenen aus der Mythologie.
Bei Varna wurde das weltweit älteste von der Menschheit bearbeitete Gold entdeckt.
Ein unglaublicher Fund, der aus der späten Kupfersteinzeit datiert.
Der Schatz wurde in insgesamt 294 Gräbern entdeckt
und in jedem kam wenigstens ein Gegenstand ans Tageslicht,
der für das Leben im Jenseits dienen sollte.
Reich verzierte Tongefäße, Muschelschalen
und Knochenschmuck.
Notwendiges Werkzeug – Messer, Beile und
symbolische Tongesichter.
Eins der reichsten Begräbnisse ist das eines Priesters oder Herrschers.
Es handelt sich um einen etwa 45jährigen Mann,
der an jedem Arm einen massiven Goldreifen trug,
wie auch eine Reihe von goldenen Perlen und Muscheln.
Um Hals und Brust hatte er einen Goldschmuck mit Edelsteinen,
der einem breiten Kragen ähnelt.
Dieser einzigartige Fund wurde als
der „Schatz der Nekropole von Varna“, weltberühmt
und die Zivilisation der er gehörte, nennt man „Varna-Kultur“.
Der Schatz von Rogozen
ist der bis jetzt größte entdeckte thrakische Schatz.
Er besteht aus 165 Silbergefäßen,
die wahrscheinlich einem einheimischen Herrscher gehörten,
die im Laufe von vielen Jahren gesammelt wurden -
vom 5. Jh. v. Chr. bis in die 40er Jahren des 4. Jh. v. Chr.
Die Gefäße sind sowohl mit Szenen aus der thrakischen Religion, als auch mit
solchen aus der griechischen Mythologie verziert.
Das ist ein wahrer Beweis des kulturellen Austausches beider Zivilisationen.
Auf einigen Gefäßen sind die Namen der Spender und der Meister,
die sie gearbeitet haben zu erkennen.
Einzigartig ist ebenfalls der thrakische Silberschatz,
der nahe des Dorfes Borovo entdeckt wurde.
Er besteht aus nur 5 Gefäßen,
mit einer jedoch sehr interessanten Form und Verzierung,
die teilweise vergoldet ist.
Der Schatz von Valchitran
ist der größte Goldschatz, der in Bulgarien entdeckt worden ist.
Er stammt aus der späten Bronzezeit
und besteht aus 13 Gegenständen,
getrieben aus purem Gold und
mit einem Gesamtgewicht von 12,5 kg.
Sieben haben die Form von Paarbecken
und könnten als Schlaginstrumente benutzt worden sein.
Die vier tiefen Trinkgefäße mit nach oben geschwungenen Henkel,
wurden sehr wahrscheinlich für religiöse Rituale in Zusammenhang
mit Gott Dionysos verwendet.
Am beeidruckendsten sind das große Gefäß, das einem Krater ähnelt
und das Dreier-Gefäß, das aus drei mandelförmigen Teilen besteht,
die miteinander verbunden sind.
Ob die Priester mit deren Hilfe die Zukunft voraussagten?
Auf jeden Fall erlaubt uns dieser einzigartige Schatz,
sich auf geheimnisvoller Weise der Antike zu nähren.
Wir können nicht über Gold und über Kulturschätze reden,
ohne die Goldmaske zu erwähnen,
die dem Odrysen-Königs Teres gehört hat.
Sie trägt die persönlichen Züge des Herrschers
und wurde aus massivem 23-karätigem Gold mit einem Gewicht von 670 g hergestellt.
Diese wunderbaren Schätze
sind heute in den größten bulgarischen Museen ausgestellt
und reisen oft zu Ausstellungen in der ganzen Welt.
Sie gehören weltweit zu den beliebtesten Objekten
der bulgarischen Kultur.
Durch die Welt reisend, werden sie zu Wahrzeichen Bulgariens.