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Rasenschilder tauchen überall auf.
Rund-um-die-Uhr-Werbung im Radio und im Fernsehen.
Das Telefon klingelt. Es ist eine automatischer Werbeanruf des Präsidenten oder seines Gegners,
mit der Bitte um Geld und Ihre Stimme.
Und wenn Sie schon dabei sind, schauen Sie ihre Videos und "liken" Sie sie auf Facebook.
Wahlkampf. Wir alle kennen die Erscheinung moderner Kampagnen.
Aber wie war das zu Beginn der Republik, als z. B.
George Washington kandidierte?
Nun, eigentlich, kandidierte er gar nicht.
Als Washington 1789 der erste Präsident wurde,
gab es keine politischen Parteien, Kongresse oder Vorwahlen,
keine Kampagnen, keine Wahlkampfphase.
Nicht einmal richtige Kandidaten.
Sogar das Jahr war unpassend.
Wörtlich. 1789 wurde das einzige Mal in einem ungeraden Jahr gewählt.
Nachdem die Urheber die Verfassung und die Präsidentschaft vor 225 Jahren erfanden,
machte sich das Land daran, seinen ersten Vertreter zu bestimmen.
Laut Benjamin Franklin dachten viele, dass "der erste Mann am Ruder ein guter Mann sein sollte",
und damit meinte er George Washington.
Als größter Held der Revolution leitete Washington die Versammlung, die die Verfassung schuf,
meist schweigend. Er diskutierte weder die Aufgabe des Präsidenten,
noch dass er ihn wollte. Und als die erste Präsidentschaftswahl stattfand,
war das wie eine Flickendecke zu erstellen, mit vielen Händen, die das Muster stickten.
Unter der neuen Verfassung erhielt jeder Bundesstaat mehrere Wahlmänner,
die ihre Stimmen für zwei Namen abgaben.
Der Mann mit den meisten Stimmen wurde Präsident,
der Zweitplatzierte war Vizepräsident.
Aber wer wählte die Wahlleute? Das wurde den Bundesstaaten überlassen.
Sechs davon ließen ihre Bürger entscheiden oder zumindest weiße Männer über 21 mit Eigentum.
In New Jersey wählten ein paar Frauen, dieses Recht wurde später wieder entzogen.
Aber in anderen Bundesstaaten wählte der Gesetzgeber die Wahlleute.
Damals dachten viele, dass Demokratie nur ein Schritt von der Herrschaft des Pöbels entfernt war
und dass eine so wichtige Entscheidung besser klügeren Männern überlassen werden sollte.
Diese Wahlmänner stimmten dann für den Präsidenten.
Die Bundesstaaten mussten nur ihre Stimmen rechtzeitig abgeben.
Aber es gab Pannen.
Nur 10 von 13 Staaten stimmten ab.
Rhode Island und North Carolina hatten die Verfassung nicht bestätigt und konnten daher nicht abstimmen.
New York verpasste die Frist zur Nennung seiner Wahlmänner und wurde auch nicht gezählt.
Das Ergebnis der Stimmenauszählung war einstimmig.
George Washington siegte. John Adams lag weit zurück, wurde Zweiter und damit Vizepräsident.
George Washington war von seinem Sieg nicht überrascht.
In Mount Vernon waren seine Koffer bereits gepackt.
Er zog nach New York City, der vorläufigen Hauptstadt,
und musste selbst herausfinden, was von einem Präsidenten erwartet wurde.
Seit dieser ersten Wahl hat es die amerikanische Demokratie weit gebracht.
Die Verfassung wurde geändert, um mehr Menschen zu Wahlen zuzulassen:
Schwarze, Frauen, Ureinwohner Nordamerikas und 18-Jährige eingeschlossen.
Dieses Grundrecht auf all diese Menschen auszuweiten, war ein langer, harter Kampf.
Also, wenn Sie denken, dass Sie keine Plakate oder
Fernsehwerbung mehr ertragen, denken Sie daran:
das Wahlrecht galt nicht immer für alle,
und es ist wichtig, diesen Teil der Geschichte zu kennen.