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RIDLEY SCOTT ÜBER DAS PROJEKT ‚DAS LEBEN IN EINEM TAG’
Es sollte – nein, es muss persönlich sein. Genau danach suchen wir.
Aber entscheidend ist natürlich, was dir als Autor gefällt.
In meinem ersten eigenen Film ging es auch um einen Tag in meinem Leben.
Ich habe die Schule immer gehasst und da dachte ich mir, dreh doch einen Film darüber,
wie du dir einen Tag frei nimmst und die Schule schwänzt.
Das Problem war aber, dass ich mich an dem Tag die meiste Zeit irgendwo mit meinem Fahrrad verstecken musste.
So wurde dann eine sehr nachdenkliche Erzählung daraus, in der ich viel über dies und das nachdachte.
Aber genau das hat mir meinen ersten Job verschafft.
Also schnapp dir deine Kamera, denk daran, was ich gesagt habe und filme deinen Tag oder was auch immer, ob Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang
Für mich sind das übrigens zwei ganz unterschiedliche Dinge.
Sonnenaufgang ist immer so was wie ein Neuanfang, ganz optimistisch und so.
Und Sonnenuntergang stimmt mich immer eher traurig. Da werde ich dann oft ganz melancholisch und fühle mich irgendwie deprimiert. Aber dann geht die Dämmerung in Dunkelheit über, ich habe mir einen Wodka-Martini gemacht, und schon geht’s mir wieder besser.
Fang einfach da an und finde heraus, warum dich ein Sonnenaufgang froh stimmt und wieso dich ein Sonnenuntergang traurig macht.
Du hast eine Digitalkamera, also zieh los und dreh deinen Film. Ernsthaft, keine Ausreden!
Mach es einfach so wie ich, schnapp dir deine Kamera, trommele ein paar Freunde zusammen und ab geht’s.
Denn wenn du wirklich Filmemacher sein willst, darfst du dich von nichts und niemandem davon abbringen lassen.
Einfach machen!
Oder wie die Jungs mit ihren Turnschuhen sagen würden: Just do it.