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Hallo zusammen. Willkommen bei YouTube Space Lab.
Ich bin Bill Nye, der "Science Guy",
und wir senden live vom Planeten Erde,
aus dem Google Creator Space hier in London
für alle Weltraumfans weltweit.
In den nächsten 40 Erdminuten werden wir
hier im Studio unsere eigene Chaostheorie formulieren.
Dabei helfen mir einige ganz spezielle Hangout-Gäste
und echte Space-Geeks.
Wir werden sie später kennenlernen.
Aber das Highlight unserer Weltraumshow
wird eine Liveschaltung zur Internationalen Raumstation sein.
Die ist dort oben. 400 km hoch.
Dort werden wir uns
mit einer echten Astronautin unterhalten: Sunita Williams.
Wenn ihr einer richtigen
Astronautin jemals eine Frage stellen wolltet,
könnt ihr sie jetzt senden, via Twitter, Facebook
oder Google+.
Aber warum sind wir eigentlich hier?
Nun, letztes Jahr starteten YouTube und
ein paar smarte Leute bei der NASA einen Wettbewerb.
Das war eure Chance, kreativ zu werden und
euch ein Experiment auszudenken,
das dann von Astronauten
auf der ISS durchgeführt wird.
Was ich aber wissen möchte:
Wie kommt man auf so abgefahrene Ideen?
Bei mir ist der Erfinder von Space Lab, Zahaan Bharmal.
Er wird uns ein bisschen darüber erzählen.
Was genau ist Space Lab?
YouTube Space Lab ist ein internationaler Wettbewerb,
bei dem wir Schüler weltweit
aufgerufen haben, sich ein Experiment auszudenken,
das im Weltraum durchgeführt werden soll.
Professor Stephen Hawking, einer der Helden meiner Kindheit,
und andere brillante Geister haben die besten ausgewählt.
Und heute sind wir in diesem größten
und coolsten Physikraum der Welt,
um die beiden siegreichen Experimente live zu sehen.
Und du hast dir das ausgedacht?
Ja, richtig.
Wie bist du darauf gekommen?
Space Lab entstand aus dem Wunsch heraus,
die nächste Generation zu begeistern.
Als ich so alt wie unsere Space Lab-Gewinner war,
hat mich der Weltraum fasziniert, und ich hoffe,
dass Space Lab die nächste Generation ebenso begeistert
und die Space Lab-Gewinner von heute
die Weltraumforscher von morgen werden.
Du meinst, Menschen, die mal auf dem Mars spazieren,
sind jetzt vielleicht noch Kinder?
Absolut.
Das ist toll. Vielen Dank.
Nichts zu danken.
So, und nun gehen wir in mein Labor.
Folgt mir.
Die Space Lab-Story begann also vor etwa einem Jahr,
als sich Tausende junger Wissenschaftsfans,
bewaffnet mit Klemmbrett, Kamera und Filzmarkern,
daran machten, Experimente für
die Besten der Besten bei der NASA zu ersinnen.
Leider konnten jedoch nur zwei Experimente
den Hauptpreis gewinnen.
Mein Name ist Dorothy Chen und ich bin 16 Jahre alt.
Ich bin Sara Ma, ich bin 16 Jahre alt
und gehe zur Troy High School in Troy, Michigan, USA.
Hi, ich heiße Amr.
Ich bin 18, komme aus Alexandria in Ägypten
und mache gerade ein Orientierungsjahr.
Die Idee für unser Experiment basiert auf
früheren Forschungen zu Salmonellen.
Ein Stamm dieses Bakteriums wurde im Weltraum gezüchtet.
Zurück auf der Erde stellte sich heraus,
dass er bösartiger war als der Originalstamm.
Bei unseren Forschungen kam heraus, dass sich die
erhöhte Ansteckungsgefahr mit Phosphat-Ionen eindämmen ließ.
Die Frage war nun, ob derselbe Hemmer auch
die Wirksamkeit von B. subtilis zügeln könnte.
Wir wollen den Stamm QST 713 von B. subtilis
in den Weltraum schicken, um festzustellen,
ob seine Virulenz für Pilze sich ebenso erhöht
wie die von Salmonellen für Mäuse.
Mein Experiment soll die Wirkung der Mikrogravitation
auf die Art und Weise untersuchen, wie Springspinnen,
vor allem die Zebraspringspinne (Salticus scenicus),
ihre Beute fangen.
Kann Salticus scenicus Beute auch unter dem Einfluss von
Mikrogravitation fangen?
Ich glaube nicht.
Und hier sind sie: Unsere Sieger!
Amr Mohamed aus Alexandria, Ägypten,
und Dorothy Chen und Sara Ma
aus Michigan, USA.
Zunächst euch allen herzlichen Glückwunsch!
Vielen Dank! Das ist fantastisch!
Diese Bewerbungsvideos müssen euch jetzt
ewig lang her vorkommen.
Ja. Nun, Amr, reden wir mal
über jenen Ort, zu dem nur wenige Männer, Frauen,
ein Hund, ein Affe, und jetzt auch ein paar
Springspinnen gelangt sind:
den Weltraum.
Was fasziniert dich am Weltraum?
Ich liebe das All, denn anders als
bei anderen Wissenschaften
gibt es hier immer etwas Neues zu entdecken:
ein neues Geheimnis, eine neue interessante Frage,
die einen nach Antworten suchen lässt.
Bei allen anderen Forschungszweigen muss man
viel tiefer eintauchen,
um wirklich interessante Fragen zu finden.
Das ist cool. Wirklich toll.
Dorothy, Sara: Wie fühlt ihr euch jetzt,
wo euer Experiment
von NASA-Astronauten an Bord der ISS
durchgeführt wird?
Es ist wirklich abgedreht,
wenn man sieht, dass unsere Idee,
über die wir vor so vielen Monaten gegrübelt haben,
jetzt auf der ISS tatsächlich Realität wird.
Das ist wirklich eine Ehre. Es ist fantastisch.
Richtig cool.
Ihr könnt stolz auf euch sein.
Wir sind ganz aufgeregt. Das ist doch klar.
Die Ergebnisse sehen wir in wenigen Minuten.
Für dich, Amr, ist das Ende der Fahnenstange
aber noch nicht erreicht:
Du warst in Russland, richtig?
Und du hast das Training absolviert, um ein echter
ausgebildeter Kosmonaut zu werden.
Wir wollen mal sehen, wie du dich geschlagen hast.
Ich war schon immer von Wissenschaft fasziniert.
Denn mit ein paar Gleichungen
lässt sich die Welt um uns herum erklären.
Ein Experiment in den Weltraum zu senden,
ist die tollste Idee,
von der ich jemals gehört habe.
Ich freue mich sehr, in der Sternenstadt zu sein
und Astronaut spielen zu dürfen.
Es ist spannend, die Beschleunigungskraft
bei Wiedereintritt und Landung zu spüren.
Ich bin auch schon sehr gespannt auf die Raumflüge.
Überraschend war für mich, wie viel Equipment Astronauten
kennen müssen, bis sie mit dem Raumanzug
in die simulierte Schwerelosigkeit dürfen.
Das ist schwerer, als es aussieht.
Das Training im Raumanzug hat mir besonders gut gefallen.
Es war toll, in die Sternenstadt zu reisen
und einmal Astronaut sein zu dürfen.
Dieses Erlebnis hat mich wirklich geprägt.
Nicht schlecht.
Amr, hat dich das auf den Geschmack gebracht, Kosmonaut zu werden?
Es war so faszinierend,
jetzt muss ich wohl Kosmonaut werden, ja.
Wir alle freuen uns darauf.
Wink mal runter, wenn du da oben bist.
Mache ich. Nun zu Dorothy und Sara.
Ihr beiden seid nach Japan gereist,
um die Rakete mit eurem Experiment starten zu sehen.
Ihr wart schon davon überzeugt, dass sie das richtig machen, oder?
Ja, kein Zweifel.
Wollen wir uns das mal ansehen?
In Japan habe ich mich
wohl am meisten auf den
Start der Rakete gefreut.
Das ist ein Ereignis, das die meisten Menschen
nie zu sehen bekommen.
Es ist einfach etwas ganz Besonderes.
Wir werden wohl nie wieder
einen Raketenstart aus
solcher Nähe sehen können.
Schon als Kind war es mein großer Traum,
so etwas zu sehen.
Dass unser Experiment jetzt da
an Bord ist, ist schon ganz schön aufregend.
Wow!
Es war total spannend, als die Rakete
mit unserem Projekt darin
endlich abhob.
Alles hat vibriert.
Man sah Feuer und Rauch,
es war einfach... fantastisch!
Träume können wirklich wahr werden.
Unser Experiment fliegt in den Weltraum.
Dabei haben wir es in einem kleinen Klassenzimmer
in Troy, Michigan, entworfen.
Und jetzt fliegt es zur ISS!
Leute, das sah einfach toll aus!
Richtig cool.
Wie ist das, wenn die eigene Idee ins All geschossen wird?
Das ist ein unglaubliches Gefühl.
Wir sind total stolz
und dankbar.
Wir sind einfach unbeschreiblich dankbar,
dass wir diese Chance bekommen haben.
Das ist wirklich total spannend.
Und in wenigen Minuten sehen wir
die Ergebnisse.
Wir schalten dann endlich
live in den Orbit.
Also, wie bereits erwähnt,
stoßen gleich via Google Hangout
ein paar wichtige Leute von der Space Lab-Community zu uns.
Hier ist Becky Parker, Lehrerin und Space Lab-Jurymitglied.
Hi. Hallo.
Der ESA-Astronaut und ehemalige ISS-Kommandant
Frank de Winne.
Okay.
Sind Sie da? Hallo, hallo.
Ja, ich bin da.
Sehr schön.
Als Nächster der herausragende Wissenschaftler
und Spinnenexperte
Peter Smithers von der Universität Plymouth.
Hallo zusammen.
Und schließlich Stefanie Countryman von BioServe.
Da ist sie schon. Hallo.
Hallo.
Vielen Dank fürs Kommen.
Schön, dass Sie alle hier über Hangout zugeschaltet sind.
Becky, bei Ihnen möchte ich anfangen.
Sie sind Lehrerin.
Wie wichtig ist es, Kinder für die Wissenschaft
und vor allem für die Raumfahrt zu begeistern?
Nun, den Weltraum kennen zu lernen,
ist so überwältigend und beeindruckend, dass sich jeder
dafür interessiert. Wichtig ist vor allem,
dass wir die Jugend für die Wissenschaften an sich begeistern,
damit sie später die wichtigen Probleme
der Energiegewinnung und Lebensmittelproduktion lösen kann.
Denn wir brauchen Wissenschaftler,
um auch die Probleme hier auf der Erde zu erforschen.
Genau. Das ist toll.
Hier möchte ich Peter ins Spiel bringen.
Kann die Wissenschaft auch ohne Raumfahrt
die notwendigen Fortschritte machen?
Wahrscheinlich wären gewisse
Fortschritte durchaus möglich.
Aber das wäre so, als wollte man unseren Planeten durch einen
Spaziergang im Garten verstehen.
Wir müssen in den Weltraum, wenn wir die Geheimnisse
und die Wunder des Universums verstehen möchten.
Super. Jetzt zu Frank.
Sie waren eine Zeit lang Kommandant auf der ISS.
Warum ist das für Sie wichtig?
Warum ist die Raumforschung so entscheidend für uns?
Sie ist in der Tat entscheidend.
Wann immer Gesellschaften
in der Vergangenheit Fortschritte erzielt haben,
stand am Anfang stets die Forschung.
Neues Wissen, neue Erfahrungen
wurden gesammelt.
Wir haben hier auf der Erde so viele Probleme.
Um sie zu lösen und die Menschheit voranzubringen,
müssen wir weiter forschen.
Der Weltraum ist eine große Herausforderung
und damit einer der Bereiche,
in denen wir weiter forschen müssen.
Sehr gut.
Bin absolut der gleichen Meinung.
Stefanie, wissen Sie noch,
warum Sie sich so für
Wissenschaft und Weltraum begeistern konnten?
Ja. Schon als kleines Kind fand ich Wissenschaften
ungeheuer spannend.
Schon ganz früh habe ich mich vor allem
für die Natur und Lebewesen interessiert.
Ich wollte wissen, wie sie funktionieren.
Und seit ich vor 13 Jahren bei BioServe angefangen habe,
ist die Erforschung lebender Organismen im All
für mich eine einzigartige Chance.
Eine Chance, die noch viele andere Menschen haben sollten.
Das prägt natürlich. Fantastisch.
Zu meiner Person: Ich bin
seit ein paar Jahren Geschäftsführer
der Planetary Society.
Seit 32 Jahren bin ich dort Mitglied.
Daher bin ich von allem hier sehr begeistert.
Aber wir müssen an dieser Stelle abbrechen,
denn ich bekomme gerade gesagt,
dass wir in Kürze eine Verbindung mit der ISS
haben werden.
Genau jetzt befindet
sich die ISS über dem Atlantik.
Hier ein paar Fakten für euch ISS-Fans:
Die Reisegeschwindigkeit beträgt 28.000 km/h,
also 470 km/Min.
oder 8 km/Sek.
Das sind 17.500 Meilen pro Stunde.
10 Mal schneller als eine Gewehrkugel.
Hoffentlich können unsere Satelliten
da mithalten.
War nur Spaß.
Die fliegen schon noch ein bisschen schneller.
Wir schalten in etwa 10 Minuten
zur ISS und zu Astronautin
Sunita Williams.
Wir sollten also jetzt die Experimente unter die Lupe nehmen,
die da gerade durch den Raum rasen.
Amr, könntest du dein Experiment
mit den Springspinnen herüberbringen?
Sicher.
Was genau möchtest du mit dem Spinnenkäfig
im Weltraum herausfinden?
Ich möchte die Wirkung der Mikrogravitation auf
die Springspinnen ermitteln,
wenn sie ihre Beute jagen.
Ich habe diesen Aufbau gewählt, weil hier eine Kammer ist,
in der die Spinne bleiben kann, bis sich das Kästchen an Bord
der ISS befindet.
In der Kammer findet die Spinne
Wasser und alles,
was sie zum Überleben braucht.
In der anderen Kammer sind Fruchtfliegen,
die ich als Futter ausgewählt habe.
Aha. Und...
Und wenn sie dann im Weltall ist,
lässt der Astronaut die Fruchtfliegen
mit diesem Kolbensystem frei... Frei, soso. Oje.
... in diese Hauptkammer. Und dann beginnt das Experiment.
Werfen wir einen Blick auf deinen achtbeinigen Freund.
Das ist die Zebraspringspinne.
Der Name kommt von den lustigen Streifen auf dem...
Das ist Salticus scenicus, die Zebraspringspinne.
Sie hat vier große Augenpaare,
acht bogenförmige Beine
und Spinnwarzen. Um Fäden zu spinnen.
Spinnwarzen, richtig. Ja, für die Spinnfäden.
Diese Augen stellen ein besonderes Merkmal dar.
Du meine Güte, sind das viele Augen.
Mit den vier Augenpaaren
hat die Spinne einen großen Sichtwinkel,
fast einen Rundumblick.
Jedenfalls größer als beim menschlichen Auge.
Wo immer die Beute ist,
die Spinne hat sie stets auf dem Schirm.
Die Spinne kann die Beute also lokalisieren.
Ihre Augen sind fast so gut wie die des Menschen.
Und sie sieht in Farbe? Ja.
Wow. Und das ist jetzt hier dargestellt.
Die Spinne beäugt ihre Beute.
Eine Fruchtfliege ohne Zukunft. Und der Plan ist:
Die Spinne wird jetzt so springen, richtig?
Auf der Erde kann die Spinne die Entfernung
abschätzen und die Flugbahn so ausrichten,
dass die Schwerkraft ausgeglichen wird. Sie landet genau auf der Beute.
Und was ist das hier?
Vor dem Sprung befestigt die Spinne einen Faden
auf der Oberfläche, von der sie abspringt.
Wenn sie das Ziel verfehlt,
kann sie am Faden hochklettern und es nochmal versuchen.
Bei einer glatten Oberfläche wohl kein Problem,
aber beim Sprung von einer Pflanze...
... oder einer Blume. Genau.
So kann sie ihr Leben retten.
Diese Grafik vergleicht
den Sprung der Spinne
mit dem eines Weitspringers.
Der Weitspringer springt
8,31 Meter weit.
8 Meter...
Das reichte dieses Jahr für olympisches Gold.
Das ist etwa das 4-Fache der menschlichen Körperlänge.
Aber diese Springspinne springt bezogen auf ihre Körperlänge
sehr viel weiter, oder? Bezogen auf die Körperlänge
springt die Spinne wesentlich weiter.
Und das ohne spezielle Muskeln.
Und ohne Anlauf. Den braucht sie nicht.
Und deine Idee besagt,
dass die Spinne im Weltraum ein paar Anpassungen vornehmen
müsste, richtig?
Um zu überleben, muss sie sich anpassen.
Ich schätze, bei den ersten Versuchen
springt die Spinne... Zu weit?
Ja. Sie muss die Schwerkraft so ausgleichen,
wie sie das hier auf der Erde tut.
Sie verfehlt das Ziel und fliegt weiter.
Dieses Ziel hier. Und nach einer Weile wird sich
die Spinne deiner Meinung nach anpassen?
Ich habe auch befürchtet, dass sie vielleicht sterben,
aber ich hoffe sehr auf die Anpassungsfähigkeit.
Wir werden sehen. Aber hey, Leute,
Spinnen in einer Raumstation!
So ein Drehbuch schreibt sich doch selbst.
Oha.
Und das hier ist eine exakte Kopie
des Spinnenkäfigs?
Genau wie der im Weltraum.
Ein Spinnengehege.
Hm, alles in Ordnung, aber da ist keine Spinne drin.
Wirklich nicht? Wo ist sie?
Habt ihr das gesehen? Habt ihr das alle gesehen?
Ein kleiner Schritt für Amr,
aber ein großer Schritt für die Springspinne.
Das ist wirklich gut. Danke, das ist echt großartig.
Danke. Vielen Dank, Amr.
Kommen wir jetzt zum zweiten Experiment.
Dorothy, Sara,
eure Idee basiert auf früheren Arbeiten
von NASA-Astronauten
an Bord der ISS.
Bakterien, die uns den Magen verderben:
Salmonellen.
Stimmt's? Oh, wie eklig!
Astronauten haben herausgefunden, dass solche Bakterien, die im All waren,
nach der Rückkehr zur Erde
noch gefährlicher waren
als vor ihrem Abflug. Wissenschaftler sprechen
von höherer Virulenz.
Also, Sara, Dorothy,
wie seid ihr darauf gekommen?
Was ist die Idee dahinter? Was fesselt euch daran?
Nun, die Salmonellen wurden im Weltraum
immer bösartiger, immer virulenter.
Daher wollten wir herausfinden,
ob es möglich wäre,
"gute" Bakterien immer besser
und virulenter zu machen,
sodass sie für die Menschheit von Nutzen sind.
Diese beiden Bakterien haben ein gemeinsames Gen:
das HFQ-Gen. Das HFQ-Gen ist unser Freund.
Ja. Es ist in der Tat ein guter Freund.
Könntet ihr das Ding mal kurz holen?
Klar. Natürlich.
Das also ist es. Irgendwie habt ihr die Bakterien
in diese weltraumtauglichen Reagenzgläser bekommen.
Stimmt. Erst sitzen sie oben,
und Astronautin Sunita Williams
entlässt sie im Weltall
dann in die untere Kammer.
Dort befinden sich diverse Nährböden, in denen sie wachsen können.
Sie sollen sich also erst dort oben treffen.
Andernfalls wäre das Experiment vermasselt.
Ja, das Wachstum soll nur im Weltraum stattfinden.
So sieht der Bacillus subtilis also aus.
Korrigiert mich, falls ich Blödsinn rede,
aber die sind nicht wirklich so groß, oder?
Stimmt. Nein.
Und die Bakterien teilen sich
der Länge nach, so wie man eine Wurst
für einen Hotdog durchschneidet,
aber hier geht das so, oder?
Ja. Sie teilen sich genau so.
Sie erinnern mich sehr an Erdnussflips.
Hier in Großbritannien
heißen die übrigens nicht Flips,
sondern "Wotsits".
Dann würdet ihr fragen: "What's it?"
Und ich würde antworten: "Ja, genau."
Möchtet ihr? Eigentlich nicht.
Nun, ich habe, glaube ich,
noch nie Bacillus subtilis probiert,
aber das hier schmeckt wahrscheinlich besser.
Die Dinger vermehren sich also wirklich schnell.
Es sind schließlich Bakterien. Richtig.
Im All beginnen sie, sich zu teilen.
Und zu teilen. Und weiter zu teilen.
Erst hat man 2, dann 4,
dann 8, 16, 32, 64...
Das werden dann ganz viele.
Und ihr meint, sie würden sich
dann besser reproduzieren,
fitter und stärker werden.
Ein motivierter Bacillus subtilis.
Genau!
Sie vermehren sich also extrem schnell,
bis es ganz, ganz viele sind.
Ihr glaubt aber, man könne das stoppen.
Und dann habt ihr ein paar Reagenzgläschen genommen.
Ja.
Zur Kontrolle wollten wir das normale Wachstum
des Bacillus überprüfen.
Hier? Ja.
Das hier ist auf der Erde.
Ja. Und dann das gleiche
Reagenzglas wie hier,
aber im Weltraum.
Das ist das hier. Richtig.
Das hier wären also
nur ein paar Bakterien, hier dagegen ganz viele.
Ja. Und dann habt ihr hier
noch irgendetwas dazu gemischt, richtig?
Stimmt. Man nimmt an, dass die erhöhte Virulenz
der Salmonellen durch ein Phosphat-Ion
verursacht wird...
In einem anderen Experiment...
Ja, bei einem früheren Experiment.
Da es das gleiche Gen ist,
sollte das Phosphat auch bei unserem B. subtilis
die Virulenz ankurbeln.
Dorothy, was ist mit dem hier?
Der zugemischte Dünger enthält Phosphat-Ionen, denn
er besteht im Wesentlichen
aus Phosphat, enthält aber
auch andere Unreinheiten, andere beigemengte
Chemikalien.
Wie Phosphate oder Nitrate.
Richtig. Und daher meinen wir, dass auch sie
das Wachstum verstärken könnten.
Okay, in ein paar Minuten werden wir wissen,
was passiert ist. Sehr cool.
Damit zurück zum Hangout.
Frank, wenn die Hypothese richtig wäre,
könnten Astronauten möglicherweise
länger im Weltraum bleiben
und tiefer vordringen
als je zuvor?
Das hoffen wir.
Zumindest arbeiten wir
gerade daran.
Heute fliegen wir um die Erde,
aber natürlich wollen wir weiter:
Wir wollen wieder auf den Mond,
endlich auf den Mars. Wer weiß schon, wo es endet?
Aber dafür müssen wir
viele Fragen beantworten.
Am interessantesten ist doch,
dass die Lösung dieser Fragen und Probleme
nicht nur dazu führen wird,
dass Astronauten weiter fliegen,
wie zum Mond oder auch zum Mars,
sondern dass das auch für uns auf der Erde
von Nutzen sein wird.
Das ist doch
das Wesentliche der Raumfahrt.
Sehr interessant. Sie waren ja schon mal im All.
Wie sieht's dort aus?
Es ist toll, im Weltraum zu sein.
Zunächst einmal kann man schweben,
und wie die Spinnen muss man sich
natürlich etwas anpassen. Wenn man auf etwas zielt,
verpasst man es immer. Zumindest am Anfang.
Aber unser Gehirn passt sich an.
Es wird interessant sein zu sehen, ob die Spinnen das auch können.
Und zu sehen,...
Als Sie im All waren,
wie lange hat es gedauert, bis es Ihnen gelang,
jemand anderem etwas zu geben?
Das hat schon ein bisschen gedauert.
Aber nicht besonders lang,
denn unser Gehirn ist natürlich gut entwickelt,
und wir sind eine sehr anpassungsfähige Spezies.
Es ist also interessant,
wie sich das Gehirn oder die Reflexe einer Spinne anpassen.
Spannend finde ich es außerdem,
bei Raumflügen die Erde von oben zu beobachten.
Ich war als Astronaut in einem Raumschiff dort oben.
Erst dann merkt man, dass wir alle Astronauten sind
auf dem Raumschiff Erde.
Das ist sehr wichtig.
Wir sind eine ganz kleine Kugel
in diesem riesigen Universum. Ich weiß, das ist erstaunlich.
Es ist so überwältigend, und Sie sind dort gewesen.
Entschuldigung, Frank, wir müssen weitermachen,
denn ich habe gerade gehört,
dass wir sehr bald mit Ihren Kollegen auf der
ISS sprechen werden.
Vielen Dank, und alles Gute.
Okay, Leute! Machen wir weiter.
Gehen wir mal auf die andere Seite des Labors,
in das "Hinterzimmer".
Dazu gehen wir durch eine Geheimtür.
Gut, sie ist nicht geheim. Sie ist gleich hier.
Nicht übel, oder?
So, gleich zur Sache. Becky, Sie waren Mitglied der Jury.
Wodurch genau konnten sich die Gewinner auszeichnen?
Eigentlich waren es drei Faktoren.
Sie haben ernsthaft und auf originelle Weise
die Möglichkeiten der Mikrogravitation untersucht.
Dabei geht es um wirklich präzise Wissenschaft.
Sie haben sehr gute Forschungsmethoden entwickelt.
Und sie sind voller Enthusiasmus.
Sie werden später sehr gute Wissenschaftler sein,
denn als Bewerber haben sie sich wirklich ausgezeichnet.
Das sind ja noch ganz junge Leute.
Waren diese Experimente für den Weltraum geeignet?
Waren sie wirklich so gut wie andere Experimente,
die auf der ISS durchgeführt werden?
Ja, sie ähneln den
biowissenschaftlichen Experimenten,
die auf der Raumstation stattfinden, sehr stark.
Und sie alle sahen als wissenschaftliche Grundlage
die Durchführung in einem Mikrogravitationsumfeld vor,
sind also vergleichbar und durchaus geeignet,
im Weltraum durchgeführt zu werden.
Das ist toll.
Sorry, Leute, aber hier müssen wir unterbrechen,
denn wie ich sehe, tritt die ISS genau jetzt
in den Orbit unseres
Kommunikationssatelliten ein.
Ich bin zwar kein Astronaut,
auch wenn ich mich beworben hatte,
aber unsere Laptops hier sind
genauso cool wie diejenigen da oben.
Wechseln wir also zum NASA-Kontrollzentrum und
lassen uns mit der Raumstation verbinden.
Du meine Güte, seht euch diese Leute an.
Die sind im Kontrollzentrum.
Und ich nehme an, sie kontrollieren die Mission.
Also sind sie tief in Geda...
Hey, die sitzen da einfach rum.
Das Ding fliegt
mit 10 km/Sek. am Himmel rum,
und die sagen: "Was soll's?"
10 Mal schneller als eine Gewehrkugel.
Und die sagen:
"Tja, nun, hmm."
So, ich glaube, wir sind dran.
Hallo, Houston? Houston, hier ist Bill aus London.
Können Sie uns hören?
Houston Station auf 2. Es kann losgehen.
YouTube Space Lab, hier ist Houston.
Bitte rufen Sie die Station für eine Sprechprobe.
Hallo, Station, können Sie uns hören?
Hier ist Bill Nye in der YouTube-Zentrale in London.
Können Sie uns hören?
Oh, Sunny... Wir hören Sie laut und deutlich
hier auf der ISS.
Das ist super.
Wie geht's, Bill Nye, "Science Guy"?
Uns geht es fabelhaft.
Sie sehen toll aus. Das ist aufregend, weil...
Können Sie uns garantieren, dass Sie wirklich gerade
in der Raumstation sind und nicht
in einer Kulisse an versteckten Fäden hängen?
Wobei Ihre Haare schon Beweis genug sind.
Ja, das ist richtig gut.
Da würden wir eine Menge Fäden brauchen
damit meine Haare so aussehen.
Aber ich garantiere, dass wir hier oben im Weltraum sind.
Ich glaube nicht...
Ich bin keine Turnerin. Das könnte ich
normalerweise nicht tun.
Wow, ganz toll.
Und das haben Sie sogar in Zeitlupe hinbekommen.
Hier geht das und ich würde bestimmt die Höchstnote dafür bekommen.
Sehr schön.
Wir freuen uns, dass Sie für uns Zeit haben...
Die Landung war bombensicher.
Danke, dass Sie sich Zeit für uns nehmen.
Bei Ihnen da oben ist eine Menge los.
Ich möchte Ihnen ein paar Leute hier unten
auf der Erde vorstellen.
Die Gewinner des YouTube Space Lab-Wettbewerbs:
Dorothy, Sara und Amr.
Hallo zusammen!
Hallo.
Sunny,
Sie haben ihre Experimente durchgeführt, stimmt's?
Ich freue mich sehr, bei euch zu sein, Leute.
Das Treffen mit euch in Washington war toll,
und nochmals herzlichen Glückwunsch!
Für euch war die Zeit seitdem wohl sehr aufregend.
Ich hoffe, ihr habt viel Spaß. Hier oben hatten wir jedenfalls
Spaß mit euren Experimenten.
Vielen Dank dafür!
Sie sehen sehr entspannt aus,
und haben das Mikro heruntergenommen.
Sehr schön.
Oder... das Mikro hochgenommen?
Wo ist eigentlich oben?
Wie verläuft so ein Tag?
Man hat doch den Eindruck, es gäbe unglaublich viel zu tun.
Jeder Tag ist anders,
und wir haben ständig zu tun.
Wir haben einen normalen Arbeitstag in derselben Zeitzone wie ihr: GMT.
Meist stehen wir um 6:00 Uhr auf
und gehen um 22:00 Uhr wieder schlafen.
Aber jeder Tag ist anders. Wir machen Experimente,
Turnübungen, Weltraumspaziergänge,
Arbeiten mit Robotern.
Gerade gestern haben wir
HTV gestartet, ein Modul aus Japan.
Wir machen eines nach dem anderen.
Und jeder Tag ist ein bisschen anders.
Es ist überwältigend.
Tja, Weltraumspaziergänge, Japanische Module starten,
Entdeckungen machen: Das ist Routine.
Aber was muss sonst noch gemacht werden,
Wäsche waschen, Geschirr spülen, so etwas?
Nun, zum Glück
ist fast unser ganzes Essen in Behältern.
Die werfen wir einfach weg,
deswegen müssen wir hier nicht spülen.
Genau genommen würde Geschirr hier oben
sowieso nicht funktionieren. Also essen wir Lebensmittel
aus verschiedenen Behältern.
Spülen ist nicht notwendig.
Was genau essen Sie dort?
Nun, hier oben ist es sehr sauber,
deswegen wird die Kleidung nicht schmutzig.
Was essen Sie da oben?
Die Verzögerung kommt von der Lichtgeschwindigkeit.
Wir haben hier viele Lebensmittel.
Das ist ganz toll. Wissen Sie,
in diesem kleinen Paket
habe ich Rindfleisch-Fajitas,
die wir meist mit Tortillas essen.
Brot ist zu krümelig, das macht nur Dreck,
bleibt in den Haaren hängen.
Viel Gefriergetrocknetes
oder besser gesagt Gedörrtes.
Und direkt über mir ist ein Feuchtigkeitsspender.
Hier haben wir Blumenkohl, Spinat ist auch dabei,
denn meine Mutter schaut bestimmt zu,
und sie will doch, dass ich mein Gemüse esse.
Dann haben wir natürlich Sachen in Dosen,
Süßigkeiten und
all so etwas.
Dinge, die auch auf der Erde jeder gerne isst.
Hm, das sieht aus wie, nun...
Es sieht köstlich aus, aber was ist mit den Experimenten?
Können Sie uns die Experimente zeigen?
Oh. Mm-mmm.
Klar.
Ich glaube, ihr meint die Experimente,
die ihr mitgeschickt habt.
Amrs Experimente. Ja.
Und die Experimente von Dorothy und Sara.
Hier sind sie.
Sie sind wirklich im Weltraum.
Das ist ein Zwischenraum.
Das hier ist von Dorothy und Sara.
Die Farbe hat sich ein wenig verändert
im Vergleich zum Anfang der Mission.
Zuerst war da ein bisschen mehr Rot,
und dann kombinierten wir sie im Zwischenraum.
Wenn man von der Farbe ausgeht,
gab es eine Veränderung. Das ist definitiv
ein Hinweis auf Wachstum.
Aber wir werden sehen, wie es weitergeht,
wenn sie mit Space X zur Erde zurückkommen.
Das wird Ende Oktober sein.
Also der Farbstoff ändert sich
mit dem Säuregehalt.
Und beim Stoffwechsel der Bakterien
ändert sich die Farbe.
Habt ihr bis hierher eine Frage?
Genau, und das andere Experiment...
Oh, Entschuldigung.
...auf das ihr sicher auch gerne
einen Blick werfen möchtet,
falls die Kamera das einfangen kann,
Das ist natürlich
unsere kleine Nofretete hier.
Mal sehen, ob man sie scharfstellen kann.
Sie ist ganz süß. Könnt ihr sie sehen?
Ja, wir können sie sehen.
Ich sehe viele tote Fliegen.
Sie ist ein bisschen unheimlich.
Sie hat wohl ganz gut gegessen.
Amr, hast du eine Frage
zu deiner Spinne hier?
Ja, ich möchte eine Frage stellen.
Da sind eine Menge toter Fliegen
in den Spinnweben.
Haben Sie sie richtig springen gesehen?
Oh, ja.
Sie war hier
in ihrem Gehege,
und dann in diesem Fach hier.
Da konnten wir sie mit der Kamera beobachten,
und das war... das hier gehört in das Fach.
Manchmal habe ich sie und Kleopatra
natürlich herausgenommen
und gefüttert, indem ich die Kolben geöffnet habe.
So konnten mehr Fruchtfliegen herauskommen.
Einmal war dabei die Lampe eingeschaltet.
Wie ihr wisst, jagen sie ja bei Tag.
Ich wollte nur mal sehen, ob ich einen Blick erhaschen kann.
Und dann sah ich sie. Ja!. Sie schlich sich an eine Fliege heran.
Die arme kleine Fruchtfliege hat gar nichts bemerkt.
Und sie beobachtete die Fliege und kam näher und näher,
und dann sprang sie direkt auf die Fliege.
Das war unglaublich.
Die Spinnen haben sich perfekt an den Weltraum angepasst.
Das war richtig beeindruckend.
Wow. Man sieht Ihnen an,
dass Sie sehr beeindruckt waren.
Das ist sehr cool.
Die Spinne kann sich also anpassen,
wie von dir vorhergesagt.
Nun zu Sara und Dorothy.
Habt ihr eine Frage an Sunny?
Ja. Hallo Sunny.
Wir haben uns gefragt, ob Sie Unterschiede
bei der Farbintensität der Reagenzgläser sehen können.
Ob die Bakterien
je nach Nährboden unterschiedlich stark gewachsen sind.
Entschuldigung, kannst du die Frage wiederholen?
Klar. Sieht man...
... unterschiedliche Gelbtöne?
Kann man verschiedene Farbänderungen sehen,
oder sind die Farben alle gleich?
Nein, sie sind alle unterschiedlich.
Ich habe hier Nr. 5 wahllos herausgenommen,
aber die Farben sind alle leicht unterschiedlich.
Die hier ist echt schön, ganz orange,
andere sind heller,
wieder andere sind eher dunkelrot.
Sie sind also alle etwas anders.
Ich hatte mich gefragt,
was die Datenpunkte bedeuten,
die ihr ausgewählt habt, weil ich nicht wusste,
warum alle Farben unterschiedlich sind.
Ich habe es gleich gesehen, als ich zum ersten Mal
Fotos davon machen wollte.
Sie waren schon da ganz verschieden,
die Farben waren anders. Ihr werdet einige
interessante Ergebnisse sehen, wenn sie wieder da sind.
Zurzeit halten wir sie
bei 4 Grad hier im Fach.
Es sollte also alles so bleiben,
bis es wieder zu euch nach unten kommt.
Klingt hervorragend.
Das ist doch, was ihr vorher angenommen hattet.
Ja. Stimmt.
Nicht übel, Leute. Ja.
Ihr könnt stolz auf euch sein.
Beide Experimente entsprachen
weitgehend euren Vorhersagen.
Und Sunny spielt dabei eine wichtige Rolle,
was uns sehr freut. Vielen Dank.
Ja, vielen, vielen Dank.
Es sind nicht nur unsere Gäste hier,
die Ihnen Fragen stellen wollten
– vielen Dank dafür –, sondern einige Fragen
kommen auch von ihren Klassenkameraden in den USA.
Los geht's.
Hallo Dorothy und Sara.
Und hallo an alle anderen im Studio.
Wir sind hier in Troy, Michigan,
und würden Sunny gerne eine Frage stellen.
Dieses Jahr war ja Olympiade.
Haben sich die internationalen Beziehungen an Bord
je nach Stand des Medaillenspiegels verändert.
Sehr interessante Frage.
Wir haben hier
einen etwas verzögerten TV-Empfang,
falls wir Videostreams bekommen.
Die Funktion heißt "KU".
Während der Spiele haben wir KU empfangen,
und konnten uns die Highlights
zum Abendessen ansehen.
Wir haben uns dann getroffen,
um Olympia zu sehen.
Das hat bei uns eher zu einer stärkeren Bindung geführt
weil wir auch die Teams der anderen anfeuerten.
Wenn Japan gewann oder Russland,
dann haben wir uns alle gegenseitig
angefeuert.
Für internationale Beziehungen ist das
sehr gut, denke ich.
Da gab es kein böses Blut.
Wir haben uns gegenseitig unterstützt
und die Athleten der anderen Nationen
dank unserer Crewmitglieder kennengelernt.
Es hat Riesenspaß gemacht.
Das hört man gerne.
Vor allem deswegen, weil unsere nächste Frage
von einem Goldmedaillengewinner kommt.
Mann gegen Spinne:
Weitspringer Greg Rutherford.
Greg.
Hi, Sunny, hier ist Greg Rutherford.
Meine Frage lautet:
Wenn Amrs Spinne so groß wie ich wäre,
würde sie auf der Erde weiter springen als ich.
Aber könnte sie das im All auch?
Oh, wir haben zu Stefanie umgeschaltet.
So, jetzt stimmt's. Hier ist Sunny.
Ich glaube, von der Masse her
würdest du wohl weiter springen.
Das ist gut.
Gut zu wissen.
Die nächste Frage kommt vom Flugleiter
der Curiosity-Marsrover-Mission.
Bobak Ferdowski, der "Mohikaner".
Bobak.
Hier im Düsenantriebslabor
arbeiten wir an Robotermissionen.
Wir würden gerne wissen,
wie man solche Missionen optimiert,
um die Forschung zu unterstützen.
Eine hervorragende Frage.
Viele denken,
dass Roboter und Menschen
in der Raumfahrt konkurrieren,
dass es einen Wettbewerb gäbe.
Ich finde Roboter toll,
denn sie ermöglichen erste *** dort,
wo der Mensch wegen fehlender Technologie
noch nicht hin kann.
Und sobald wir dorthin können,
übernehmen Roboter repetitive Aufgaben
und entlasten uns bei der Forschung.
Roboter und Menschen können sich
gegenseitig unterstützen, um immer weiter zu gehen
und unser Universum immer besser zu verstehen.
Gemeinsame Raumfahrt von Mensch und Maschine
ist eine tolle Kombination.
Das ist super.
Die Planetary Society unterstützt
solche Pläne natürlich absolut.
Ich freue mich, das zu hören, Sunny.
Großartig! Ändern wir die Welt.
Aber wir haben noch viele weitere Fragen
von Zuschauern aus aller Welt.
Fangen wir an bei Pecka Ulala.
"Was ist das Schönste, was Sie im All je gesehen haben?"
Was war Ihr tollstes Erlebnis, Sunny?
Wenn man aus dem Fenster schaut
und das Nordlicht sieht, oder auch die Lichter
der südlichen Hemisphäre,
dann fühlt man sich schon ganz klein.
Es ist sehr beeindruckend, denn man sieht, wo man
wirklich steht
mit all der Energie um uns. Das Universum ist so riesig,
das ist mehr, als wir erfassen können,
und es gibt noch so viel zu entdecken.
Und dann sieht man unseren Planeten.
Er ist wunderschön.
Er ist blau, grün, lila.
Wolken bilden sich, Eis bildet sich.
Es ist so spektakulär.
Was ich schon oft gesagt habe:
Jeder sollte mal eine Runde um die Erde drehen können
dann würde man die Erde und ihre Bewohner
mehr schätzen.
Sie ist so schön und friedlich.
Das ist super.
Sie sind unsere Botschafterin, unsere Frau im Weltraum.
Vielen Dank!
Eine weitere Frage von Kaden
oder Kayden Cuchera.
"Ist es seltsam, dort oben
auf so beengtem Raum zu leben?"
Überhaupt nicht. Das ist ein fantastischer Ort.
Ich war schon hier, als es noch etwas kleiner war
und nur 3 Leute Platz fanden.
Jetzt sind wir zu sechst, aber es sind über 10 Module dabei.
Und es gibt verschiedene Gänge,
vom Vorderteil des Raumschiffs
bis zum russischen Abschnitt ganz hinten.
Wie ein fünfstöckiges Haus.
Es gibt Fenster zum Hinaussehen.
Alles macht im All mehr Spaß.
Saubermachen macht Spaß. Es wird nicht langweilig,
weil immer so viel zu tun ist.
Und hin und wieder geht man auch mal raus.
Das macht auch Spaß.
Hier drin zu sein, ist also gar nicht langweilig.
Super. Das ist cool.
Noch eine Frage von Broyanna Paige Henderson.
"Wie lang dauert die Ausbildung?"
Wann waren Sie bereit?
Und was mussten Sie dabei machen?
Auch das ist eine gute Frage.
Vielen Leuten ist nicht klar,
dass diese Raumstation riesig ist
und hier eine Menge Dinge zu finden ist.
Es gibt keine Elektriker, Klempner
oder Computertechniker hier oben.
Wir machen alles selbst.
Die Ausbildung dauert ca. 2,5 Jahre
Man lernt die Module der Amerikaner,
der Japaner,
der Europäer und Russen kennen.
Man ist viel unterwegs in der Welt,
muss auch Russisch lernen,
denn wir fliegen in einer russischen Sojus-Kapsel her.
Wir lernen, wie das Raumschiff funktioniert,
und das Training ist sehr umfassend,
damit wir alles machen können:
Klempnerei, Elektro-, Leitungs- und Gerätereparaturen.
Man lernt also viel, und es dauert 2,5 Jahre,
aber es macht Riesenspaß.
Da lernt man auch die Crew kennen,
denn wir trainieren zusammen.
Wo wir von der Crew reden:
Wir haben alle gerade gesehen,
dass jemand vorbeigeflogen ist.
Wer war das?
Das war Aki.
Er repräsentiert
die japanische Raumfahrtagentur.
Er, ich und Juri Malentschenko
aus Russland sind mit der Sojus hergeflogen.
Mit einer anderen Sojus-Rakete
kamen der Amerikaner Joe Acaba
und zwei Russen hierher:
Gennadi Padalka und Sergei Rewin.
Am Sonntag geht es wieder zurück.
Hier sind also verschiedene Leute,
und in etwa einem Monat kommen
noch ein Amerikaner und zwei Russen.
Hier ist also ziemlich viel los, Raumschiffe kommen und gehen,
und die Leute kommen und gehen ebenfalls.
Dies ist ein Labor. Wir arbeiten hier,
deswegen sieht man Leute herumfliegen.
Aber sie bewegen sich ganz seltsam.
Sie fliegen! Das ist cool.
Die nächste Frage kommt über ein soziales Netzwerk.
Sie stammt von Douglas Martin.
"Wie sieht Sirius von da oben aus,
wenn man näher am Stern ist?"
Sirius ist ein Stern.
Oder wie sehen die anderen Sterne aus?
Auch das ist eine interessante Frage.
Wir sind ja nur
knapp 400 km über der Erde,
also relativ gesehen
nicht allzu weit von der Erdoberfläche entfernt.
Überlegt mal, wie weit die anderen
Planeten und Sterne entfernt sind.
Sie sehen also etwa gleich groß aus wie auf der Erde.
Allerdings gibt es hier keine Atmosphäre, alles ist kristallklar.
Man sieht die drei Dimensionen
der Dunkelheit da draußen.
Es sieht nicht wie schwarzes Papier aus,
sondern geht immer weiter und weiter.
Außerdem sind die Sterne kristallklar
und sehr hell.
Man erkennt verschiedene Größen,
so ähnlich wie auf der Erde:
Einige sind kleiner, andere größer.
Aber alle sind extrem deutlich,
und nachts sind es
Millionen und Abermillionen Sterne.
Wie an Orten, wo es keine Lichtverschmutzung gibt,
in einer klaren und hellen Nacht.
Es ist so schön.
Das ist cool. Also, Leute,
habt ihr weitere Fragen?
Jetzt ist sie hier bei uns.
Oder besser: dort oben.
Ich habe eine Frage.
Wie viele Sonnenaufgänge sehen Sie am Tag?
In 24 Stunden, meine ich.
In 24 Stunden umrunden wir die Erde 16 Mal.
Man sieht also 16 Sonnenaufgänge und -untergänge.
Hier im Labor ist unter uns ein Fenster,
von wo aus man tolle Bilder machen kann.
Wir haben es schwarz abgedeckt,
damit wir richtig gute Fotos machen können.
Die Kuppel ist gleich hier vorne
neben dem Turnraum.
Wenn man da Gymnastik macht, kann man manchmal
Sonnenaufgang und -untergang direkt über sich sehen.
Aber erst beim Weltraumspaziergang
kann man den Unterschied richtig spüren.
Der Unterschied zwischen der Wärme im Sonnenschein
und der Kälte bei Dunkelheit ist unglaublich.
Schon bevor die Sonnenstrahlen auf dich fallen,
spürt man die Wärme um den Körper herum.
Es ist beeindruckend, wie warm und kalt es im
luftleeren Raum werden kann und was die Sonne ausmacht.
Das ist fantastisch.
Und das ist keine Zauberei.
Es ist Wissenschaft. Das ist super, Sunny.
Vielen Dank.
Ich glaube, wir sind schon am Ende angekommen.
Der Kontakt zu unserem Satelliten geht verloren.
Ein paar Schlussworte an die Gewinner?
Für Dorothy, Sara und Amr. Vielen, vielen Dank.
Klar, noch einmal Gratulation an euch.
Eure Experimente hier oben waren toll.
Bei diesem Wettbewerb haben Tausende weitere
tolle Teilnehmer mitgemacht.
Ein Treffen der klugen Köpfe unserer Zukunft.
Also vielen Dank allen, die mitgemacht haben.
Dank euch ist das ein toller Wettbewerb gewesen.
Ich fühle mich geehrt, meinen Teil beigetragen zu haben.
Also nochmals vielen Dank. Wir danken Ihnen, Sunny.
Das ist einfach toll. Vielen, vielen Dank.
Jetzt dürfen Sie wieder an die Arbeit.
War das nicht fantastisch?
Sie fliegt im Weltraum, Leute! Das ist der Hammer!
Dank an das Kontrollzentrum, vielen Dank.
Auch ihr dürft jetzt weiterarbeiten.
Wie cool war das denn?
Ist sie...
Nein, das ist Routine. Mann, wie beeindruckend.
Ich hab das auch probiert, aber es war viel schwerer.
Ich weiß nicht, wie es bei euch ist,
aber das war meine erste Liveschaltung zu einer Astronautin.
Für euch ist das ganz alltäglich, oder?
Das war ziemlich gut. Nein, nicht alltäglich.
Wie geht's euch? Eure Experimente fliegen.
Es ist irgendwie komisch.
Wir haben den Prototyp für unseren
Bakterienbehälter gesehen, und jetzt hat sie ihn
in der Hand. Das ist total abgedreht.
Zu sehen, dass es funktioniert, ist völlig irre.
Ja, das ist irre. Sehr cool.
Es ist eine große Ehre.
Die besten Wissenschaftler und Astronauten der Welt
arbeiten auf der ISS, und es ist eine Ehre,
dass mein Experiment dort durchgeführt wird.
Das bringt mich zu einem anderen Thema.
Stefanie, wie viel Arbeit ist das?
Diese Schüler hier hatten Ideen,
aber diese Ideen mussten zur Raumstation gelangen.
Wie viel Arbeit, wie schwierig ist das?
Es ist ein sehr komplexer Vorgang,
ein Experiment für die Durchführung auf der ISS
zu entwickeln, von der Hardware bis zur Entwicklung
einer natürlichen Umgebung für Lebewesen,
die normalerweise draußen leben.
Jetzt leben sie in einer unnatürlichen Umgebung,
der Bau des Geheges ist also komplex.
Weiter geht es mit der Schulung der Mannschaft
und der Erfüllung aller Sicherheitsvorkehrungen,
damit die Durchführung des Experiments für
die Astronauten risikolos ist.
Das dauert lange und ist kompliziert,
macht aber auch Spaß.
Und ihr habt es geschafft.
Ich habe die Durchführung eurer Experimente gesehen.
Einfach unglaublich.
Jetzt noch mal zurück zu Peter.
Peter, werden Sie Ihre Tätigkeit mit den Spinnen aufgeben
und Astronaut werden?
Nun, es wäre sicher cool,
Astronautik-Arachnologe zu sein.
Die Versuchung ist groß.
Aber ich muss zugeben,
dass das mit dem Essen nicht so toll klang.
Ich glaube, das lasse ich aus.
Meinen Sie mit "Essen" das,
was Sunny gegessen hat,
oder das Futter für die Spinnen?
War nur Spaß.
Ich hoffe zumindest. Ich mache ein bisschen Blödsinn.
Also Becky, glauben Sie, dass mehr Leute sich
dafür begeistern könnten?
Vor allem junge Leute?
Sie unterstützen ja die Forschung im Weltraum.
Es ist doch mitreißend,
dass die Experimente der Schüler im All
so toll funktioniert haben.
Davon lassen sich bestimmt mehr Leute anstecken,
und wir brauchen für unsere Schüler mehr Chancen
für Experimente im Weltraum.
Genau das müssen wir tun: Mehr Leute dafür begeistern,
Wissenschaftler zu werden.
Becky, beruhigen Sie sich,
geben Sie uns etwas ab von Ihrem Enthusiasmus.
Nein, das war toll.
Und zum Schluss Frank.
Solange Sie noch da sind:
Worauf hoffen Sie in der Entwicklung der Raumforschung?
Was kommt als Nächstes?
In der Raumforschung gibt es
einige Punkte, die wir bald erledigen sollten.
Erstens müssen wir weiter von unserem Planeten weg.
Wir müssen wieder auf den Mond, zum Mars,
und weil wir dafür
viele Ressourcen benötigen, müssen die Menschen
weltweit am gleichen Strang ziehen.
Wir haben die ISS,
aber allzu viele Nationen in der Welt beteiligen sich
noch nicht an Raumfahrt, und sie müssen
auch integriert werden.
Bei der Europäischen Weltraumbehörde will man
viel mehr Nationen
an der Raumfahrt, der Wissenschaft,
der Begeisterung junger Menschen
und am Erfolg für unseren Planeten beteiligen
Das ist super.
Wisst ihr, das All holt alles aus uns heraus.
Es schafft Erwartungen bei allen Menschen auf der Welt.
Die Menschen wissen unseren Platz im All zu würdigen.
Das ist super. Vielen Dank euch allen.
Danke, dass ihr gekommen seid.
Damit kommen wir zum Ende unseres Livestreams.
Es bleibt gerade genug Zeit,
um Astronautin Sunny,
der NASA, Space Adventures,
der japanischen Weltraumforschungsbehörde JAXA,
der europäischen Raumfahrtbehörde ESA,
Lenovo und natürlich euch allen fürs Zusehen und
für eure Videos und Ideen für den Wettbewerb zu danken.
Space Lab ist damit nicht zu Ende.
Via YouTube für Schulen können eure Schulen
Space Lab und Tausende weiterer spannende Videos
für den Unterricht auf YouTube aufrufen.
Folgt dem Link im Kanal, um mehr zu erfahren.
Space Lab soll die Online-Anlaufstelle
für aktuelle Infos zu Wissenschaftsthemen werden.
Bleibt also am Ball.
Wir verabschieden uns mit
einer Verneigung vor einer Legende.
Wie ihr alle wisst,
haben Wissenschaft und Raumfahrt kürzlich ein Idol verloren.
Als 13-Jähriger saß ich beeindruckt
vor dem Schwarz-Weiß-Fernseher,
heute leite ich die Planetary Society.
Alles begann damals mit jemandem,
der am 20. Juli 1969
einen kleinen Schritt für einen Menschen tat
und so unser Weltbild veränderte.
Das hat uns verändert. Und zwar für immer.
Vielen Dank fürs Zusehen.
Ich bin Bill Nye. Bis zum nächsten Mal
auf YouTube Space Lab.
Das ist ein kleiner Schritt für den Menschen,
aber ein riesiger Sprung für die Menschheit.
Wir kamen in Frieden für die ganze Menschheit.