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Willst du sagen, dass die Nachtigall im goldenen Käfig nicht singt?
Du Lump, Vagabund! Ich befehle dir zu singen!
Wenn der goldene Käfig dir nicht gefällt,
dann kommst du in goldene Fesseln!
Raus von hier und schlaf in meinem Garten!
Ruhm über mich - ich habe gewonnen!
HAREM
DIE RACHE VOM NADIR-PASCHA
lhr Verräterinnen! Giftige Schlangen!
Ekelhafte Schmetterlinge! Ich schneide euch in Stücke!
Aschik-Kerib, Sultan Asis, der Mörder, wartet auf dich.
Er ist immer zum Krieg bereit, er zieht auch dir ein Ringhemd an.
Und dann verstummt dein Instrument, und du verlierst deine Stimme.
Hüte dich vor ihm!
Sei vorsichtig.
Pass auf!
DER KÄMPFERISCHE SULTAN
Spiel!
Ich kann nicht.
Spiel!
Dieses eiserne Hemd raubt mir den Atem.
Ich kann mein Instrument nicht halten. Wie soll ich spielen?
Ich bin Sultan Asis! Ich befehle dir zu spielen!
Ich ersticke. Lass mich los.
Ach so! Ich werfe dich den Tigern zum Fraß vor.
Ich kann nicht.
Schlagt ihm den Kopf ab!
Sag nicht, was du nicht kannst! Schlagt ihm den Kopf ab!
Sing, du Elender! Bald zerreißt dich der Tiger.
DAS GESCHÄNDETE HEIM
Lasst das! Was habe ich euch Schlechtes angetan?
Ich bin Aschug. Das ist mein Instrument!
Schlagt mich nicht, macht mein Instrument nicht kaputt!
Lasst das! Ich bin doch euer Bruder!
Du kannst nicht mein Bruder sein.
Du bist ein Feind! Peitscht ihn! Erstecht ihn!
Auf Feindesland sind alle Feinde! Nur Feinde!
ES GIBT NUR EINEN GOTT
ASCHUGS GEWEINE UND GEBET
Macht die Tür auf, ich muss beten.
Gott muss meine Beichte hören.
Oh Himmel! Niemand macht auf!
Mutter, wo bist du? Willst auch du mich nicht mehr kennen?
Wer hat mein Haus geschändet?
Wer hat das Feuer im Herd gelöscht?
Wer hat diese Teufel hierher gebracht?
Weg! Weg! Rührt mich nicht an! Weg!
Das Brot. Es wurde von meiner Mutter gebacken.
Dieses Brot stellt für mich Mutters Hände dar.
Das Brot wurde mit ihrer Liebe gebacken.
Es ist mit Mutters Tränen geknetet,
auf ihrer Brust gebacken.
DER HEILIGE AUF DEM WElßEN PFERD
Wer stört den Himmel mit seinem Gebet?
Bist du es, der arme Aschug? Du hast kein Geld gefunden.
So viele Wege, so viele Qualen - und alles umsonst.
Und jetzt gerade heiratet Kurschud-bek deine Magul.
Schwing dich aufs Pferd!
Ich bringe dich im Nu
in deine Heimat.
Beeile dich!
Magul wartet noch auf dich!
Mach die Augen zu und wir fliegen in den Himmel empor.
Himmel und Erde, ihr seid Zeugen dieses Wunders!
Aschik-Kerib fliegt in die Heimat!
Das ist die Mauer deiner Stadt Ardebil.
Hier ist das Geld.
Wenn man dir nicht glaubt, dass
du an einem Tag so einen langen Weg zurückgelegt hast,
wirke Wunder.
Dafür musst du
den Staub von den Hufen meines Pferdes sammeln.
Leb wohl, Aschug!
Tausend Tage sind vergangen, seitdem ich meine Augenweide verloren habe.
An einem dunklen Tag geboren gehe ich schwarze Wege.
Ich sehe nichts. Die Sonne über mir ist auch schwarz.
Ich warte auf ihn. Wo bist du denn, mein Sohn?
An einem Tag bin ich mit dem weißen Pferd des heiligen Hasyr-Ilias
von Hamadan nach Ardebil geflogen.
Von dort hierher? An einem Tag?
An einem Tag? Du machst dich über uns lustig!
Ein Lügner und Schurke bist du!
Du bist also an einem Tag
von dort hierher geflogen?
Du Frechdachs!
Habt ihr so eine Lüge schon gehört?
Wenn ihr mir nicht glaubt, so bringt meine blinde Mutter her.
Ich beweise, dass ich nicht lüge.
Was beweist du?
Bringt meine Mutter her und ihr seht, dass ich nicht lüge.
Der Lügner lügt weiter. Ich schlage ihm den Kopf ab!
Besinn dich, Kurschud-bek! Heute ist deine Hochzeit.
Vergieß kein Blut bei der eigenen Hochzeit.
Wie soll ich so viel Lüge dulden?
Bringt meine Mutter her und ich beweise, dass ich die Wahrheit sage.
Menschen, wie lange kann man die Frechheit dieses Schurken dulden?
Wie hast du das gesagt? An einem Tag von dort hierher?
Er hält uns zum Narren! Er macht sich über uns lustig!
Glaubt ihm nicht! Lasst mich ihn wie einen Hund töten!
Gib die Hoffnung nicht auf, meine Freundin.
Tausend Tage sind verlaufen, es gibt nur noch die letzte Nacht.
Aber ich warte immer noch auf ihn.
Wenn diese Nacht vergeht, töte ich mich.
Du, die schöner als der Morgenstern ist, was sagst du denn?
Gib die Hoffnung nicht auf, Freundin. Wir haben noch die ganze Nacht.
Wo bin ich? Wohin hat man mich gebracht?
Wir sind auf Maguls Hochzeit.
Was soll ich Arme hier bei fremdem Festmahl?
Beruhige dich, Mama.
Was kann sie beruhigen?
Was sind das für Laute?
Nein, das kann nicht das Instrument meines Sohnes sein.
Mein Sohn kann nicht hier sein! Nein! Nein!
Beruhige dich, Mama.
Mama, ich bin's, dein Sohn Aschik-Kerib.
Jetzt nehme ich den schwarzen Schleier von deinen Augen ab.
Ich sehe! Ich kann sehen! Das ist ein Wunder!
Mutter! Meine Mutter!
Bruder, du bist wieder da und für die Mutter steht das Himmelstor offen.
Er ist wieder da. Er ist wieder da!
Das ist ein doppeltes Wunder!
Aschik-Kerib ist wieder da! Ein Wunder!
Freu dich, Schwester!
Aschik-Kerib, den du von Herzen liebst, ist wieder da!
Wirf den Becher mit dem Gift und dieses Schwert weg!
Freu dich, Schwester, frohlocke!
Gott sei Dank! Mein Geliebter ist wieder da!
Mein Traum ist wahr geworden.
Danke, oh Gott, für alles Gute auf der Welt!
MEINE EHRE DEM VATER DER GELIEBTEN
FÜR ANDREJ TARKOWSKIJ