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Im Jahr 1971 waren die EKG-Elektroden Mehrwegprodukte, die mit Hilfe einer Klebescheibe und einem Gel am Patienten platziert werden mussten.
Das richtige Anbringen der Elektroden erforderte Ü*** und ein gutes System.
Insgesamt war das Handling schwierig und für den arbeitsalltag nicht praktikabel genug.
Musste eine Elektrode neu platziert werden, mussten alle *** erneut durchgeführt werden, und das war arbeits- und zeitaufwendig.
Die Abteilungen arbeiteten 24 Stunden und hatten aufgrund des Systems häufig Fehlsignale.
Dies belastete die Krankenschwestern enorm und EKG-Messungen wurden als praktikable Methode in Frage gestellt.
Ein anderes Problem war die richtige Dosierung der Gelmenge für die Elektroden.
Wenn die Krankenschwestern in einer hektischen Situation die Gelmenge dosieren mussten,
war es schwierig die angemessene Menge des Gels auf die Elektroden zu geben.
Besonders wenn unterschiedliche Gele verwendet wurden, die sich dann in ihrer Beschaffenheit unterschieden.
Wie viel Druck musste auf die Geltube ausgeübt werden um die richtige Menge zu erhalten?
Das Ergebnis war, dass häufig das Gel auf das Klebematerial überschwappte und dadurch die Haftung reduzierte.
Es gab damals viele Beschwerden, da die Elektroden aufgrund der schlechten Dosierung abfielen.
Wir wussten, dass wir die Krankenschwestern bezüglich der Dosierung schulen - oder noch besser - vordosierte Elektroden entwickeln mussten.
Es dauerte einige Jahre eine vordosierte Lösung zu entwickeln.
Wir hatten schon damals die Vorstellung von Einmalelektroden. Allerdings gab es noch keinen Markt dafür.
Etwa 30 oder 40 Krankenhäuser in Dänemark benutzten EKG-Elektroden, somit betrug der Bedarf gerade mal 40.000 Elektroden pro Jahr.
Es war daher noch keine rentable Geschäftsidee.
Wir konnten dennoch einige Probleme lösen und glaubten an die Zukunft.
Um mit den verschiedenen Materialien experimentieren zu können hatte ich hatte einen Testaufbau auf unserem Esstisch.
In der Anfangsphase gehörte das zur täglichen Routine da ich dort mein Oszilloskop schnell anschließen konnte.
Ich hatte große Apparate, inklusive eines EKG-Gerätes.
Wenn ich die Elektroden bei mir platziert hatte, konnte ich das Geschehen nachverfolgen.
Ebenso wenn ich verschiedene Gele aufgetragen hatte.
Was genau passierte während dieser Zeit und wie lange klebte das verwendete Klebemittel?
Die Ausrüstung musste sofort einsatzbereit sein. Danach druckte ich die Ergebnisse jeder EKG-Veränderung zu Dokumentationszwecken aus.
Dieser Prozess war unbedingt notwendig und dauerte mindestens neun Monate.
Danach musste ich mit meiner Ausrüstung umziehen, weil wir den Esstisch brauchten. Meine Familie wollte nicht länger in der Küche essen.
Das war unser Anfang. Bald darauf wussten wir, dass die Elektroden Einweg sein sollten und Klebemittel sowie Gel enthalten sollten.
Allerdings fehlten uns die nötigen Gelder um weiterzumachen. Es dauerte dann noch bis 1973 oder 1974 bis wir wussten, dass es möglich sein würde.
Wir setzten uns ein Ziel: Sobald wir die erste Elektrode entwickelt und 100.000 Stück davon verkauft haben,
würden wir wissen, dass unsere Erfindung rentabel ist.
Wir erreichten unser Ziel im Geschäftsjahr 1977/1978.
Es war ein langer Entwicklungsprozess, der grundsätzlich auf unbestimmte Zeit angelegt war.
Seit meinem 31. Lebensjahr habe ich mein Herz und meine Karriere an unsere Blue Sensor Elektroden gebunden.
Ich hatte eine wunderbare Zeit und würde alles wieder ganz genauso machen.
Besonders viel Spaß hat mir der Prozess der Fehlersuche und -behebung gemacht.