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Hallo alle zusammen! Mein Name ist Kirill Oreshkin und ich möchte euch heute gerne dabei behilflich sein, eines der großen Rätsel von World of Tanks zu lösen: Wie das Matchmaking funktioniert.
Die Funktion des Matchmakers ist es, ein Team für jeden Spieler zu finden, der die Schaltfläche „Gefecht“ betätigt.
Das bedeutet, dass mehrere, scheinbar miteinander konkurrierende Bedingungen erfüllt werden müssen.
Einerseits sollte ein Team in Sachen Fahrzeugklasse und -stufe einheitlich sein.
Andererseits sollten die Teams auch eine gewisse Vielfalt aufweisen, damit das Ergebnis eines Gefechtes nicht vorhersagbar ist.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die Wartezeit auf ein Gefecht für Spieler so kurz wie möglich ausfallen sollte.
Die Spieler von World of Tanks fragen oft: „Wie kriegt der Matchmaker das hin?“ Wir werden es auch erklären.
Aber zuerst soll eine wichtige Tatsache erwähnt werden: der Matchmaker lässt eine Reihe von Faktoren unberücksichtigt.
Er ignoriert die nationale Herkunft von Panzern.
Er ignoriert die Module, die darin eingebaut sind: Waffen, Türme, Motoren etc.
sowie jegliche eingebaute Ausrüstung und das Verbrauchsmaterial, die Stufe der Mannschaftserfahrung und das Können der Spieler.
Der Matchmaker berücksichtigt folgende Faktoren: Fahrzeugklasse, Fahrzeugstufe im Allgemeinen und das sogenannte „Ausgleichsgewicht“ von Fahrzeugen
sowie die Zahl der Züge – die Geschicklichkeit der Spieler in den Zügen sowie die Stufen ihrer Fahrzeuge zählen dabei nicht.
Das Ausgleichsgewicht ist ein zentrales Element.
Um verstehen zu können, wie der Matchmaking-Prozess funktioniert, müsst ihr zunächst wissen, was das Ausgleichsgewicht ist.
Überdies ist das Ausgleichsgewicht ein versteckter Parameter, der nicht in der Fahrzeugbeschreibung auftaucht.
Das Ausgleichsgewicht wird bestimmt durch das Standard-Ausgleichsgewicht einer bestimmten Stufe und den Klassenmultiplikator.
Der Klassenmultiplikator entspricht dem Faktor eins für leichte Panzer, mittlere Panzer und Jagdpanzer.
Er entspricht dem Faktor 1,2 für schwere Panzer und Selbstfahrlafetten.
Betrachten wir zum Beispiel den schweren Panzer IS-3.
Sein Stufengewicht beträgt 40.
Der Klassenmultiplikator beträgt 1,2.
Sein Ausgleichsgewicht beträgt daher 48.
Manche Fahrzeuge übertreffen jedoch andere in der gleichen Stufe in mehreren Kategorien.
Ihr Ausgleichsgewicht wird gesondert berechnet, um die Teams ausgeglichener zu gestalten.
Ein klassisches Beispiel für solche ungewöhnlichen Fahrzeuge sind die Aufklärer.
Nehmen wir zum Beispiel den AMX 13-90.
Der Klassenmultiplikator für leichte Panzer beträgt 1 und der Grundwert des Stufengewichts lautet 40.
Aber der 13-90 hat ein besonderes Ausgleichsgewicht – vergleichbar mit dem eines schweren Panzers.
Daher beträgt sein Ausgleichsgewicht 48.
Man beachte auch, dass alle mittleren Panzer, schweren Panzer, Jagdpanzer und Selbstfahrlafetten der Stufen 9 und 10 den höheren Multiplikator 1,2 erhalten.
Der Matchmaker macht keinen Unterschied zwischen diesen Fahrzeugen, abgesehen von ihrer Klasse.
In den offiziellen Foren von World of Tanks findet ihr weitere Einzelheiten bezüglich der Panzerverteilung auf die einzelnen Stufen.
Nun kommen wir zum interessantesten Teil.
Das Fahrzeug wird in die Warteschlange eingereiht, wenn der Spieler die Schaltfläche „Gefecht!“ betätigt.
Es gibt insgesamt 36 Warteschlangen: Drei für jede der 12 Gefechtsstufen.
Die erste Warteschlange stellt Teams für Standardgefechte zusammen.
Die zweite ist für Begegnungsgefechte reserviert.
Und die dritte für den Gefechtsmodus Angriff.
Der Panzer wird allen Warteschlangen hinzugefügt, die seiner Gefechtsstufe entsprechen.
Jede der Warteschlangen erfasst gleichzeitig Fahrzeuge für beide Teams.
Es werden Muster benutzt, um den Prozess zu beschleunigen.
Ein Beispiel: Der Matchmaker hat seine Tätigkeit gerade aufgenommen.
Er sammelt statistische Daten für den Server und speichert die durchschnittliche Zahl von Spielern für jeden Fahrzeugtyp.
Die folgenden Parameter sind besonders wichtig: die durchschnittliche Zahl der Selbstfahrlafetten, die durchschnittliche Zahl der Aufklärer
und die durchschnittliche Zahl der Spieler in einem Zug.
Die Ergebnisse werden nach 30 Minuten zusammengefasst.
Nehmen wir mal an, dass sich in jedem Team im Schnitt vier schwere Panzer befanden während dieser dreißig Minuten.
Im Muster werden dann für sie vier Plätze mit dem entsprechenden Ausgleichsgewicht reserviert.
Dieselben Berechnungen werden dann für alle anderen Klassen durchgeführt.
Auf diese Weise entsteht ein Team-Muster.
Durch das Muster weiß der Matchmaker ganz genau, welche Fahrzeuge er aus der Warteschlange holen muss.
Das Ergebnis dieses Vorgangs ist, dass sich für die Spieler die Wartezeit auf ein Gefecht verkürzt.
Der Matchmaker führt laufend Buch über die Fahrzeuge, die am Kampf teilnehmen, und ändert das Muster je nach Bedarf.
Die logische nächste Frage ist: Was macht der Matchmaker in der ersten halben Stunde, wenn noch kein Muster zur Verfügung steht?
Einfach gesagt – der Matchmaking-Prozess funktioniert auch ohne Muster.
Wenn eine große Anzahl an Jagdpanzern zur Warteschlange hinzugefügt wird, besteht die Möglichkeit, dass der Matchmaker ein Gefecht erstellt, in dem jedes Team aus acht bis zehn Jagdpanzern besteht.
Aber nachdem die statistischen Daten gesammelt wurden, erkennt der Matchmaker die Diskrepanz und erstellt beim nächsten Mal ein ausgeglichenes Team.
Sprechen wir nun darüber, wie ein Team auf Grundlage eines Musters zusammengestellt wird.
Zuerst wird die Artillerie ausgewählt.
Die Gesamtzahl der Selbstfahrlafetten in einem Team darf nicht mehr als fünf Fahrzeuge betragen.
Das Gesamtgewicht der Artillerie eines Teams darf das Artilleriegewicht des anderen Teams um nicht mehr als 20% überschreiten,
und die Fahrzeuganzahl darf sich nur um eins unterscheiden.
Die Aufklärer werden als Nächstes ausgewählt.
Die Fahrzeugdifferenz darf nur eins betragen und das Gesamtausgleichsgewicht darf sich nur um 30% unterscheiden.
Diese Regel gilt nicht für langsame leichte Panzer wie den Valentine und den AMX-40.
Die übrigen Plätze werden in der Reihenfolge des abnehmenden Ausgleichsgewichtes besetzt.
Eine weitere Regel ist ,dass die ersten fünf Linien eines Teams aus derselben Stufe stammen müssen.
Das Gesamtgewicht jedes Teams darf sich um nicht mehr als 10% unterscheiden.
Der letzte Punkt, der zu erwähnen ist, sind die Züge.
Die Gesamtzahl der Spieler des einen Teams, die sich in Zügen befinden, darf diese Zahl bei den Spielern des anderen Teams um nicht mehr als drei überschreiten.
Wie bestimmt der Matchmaker die Stufe der Gefechte, an denen ein Zug teilnimmt?
Der Matchmaker sieht sich alle Panzer in einem Zug an.
Er macht das Fahrzeug mit dem höchsten Ausgleichsgewicht ausfindig und nutzt es als Arbeitsgrundlage.
Der Zug nimmt nur an Gefechten teil, die für dieses Fahrzeug geeignet sind.
Das Ausgleichsgewicht der anderen Fahrzeuge im Zug wird ignoriert.
Deshalb kann ein T-150, der sich im selben Zug wie ein Leichttraktor befindet, nicht an Gefechten niedriger Stufe teilnehmen, egal, wie sehr er sich auch bemüht.
Wenn die Teams zusammengestellt sind, gleicht der Matchmaker sie mit den Gewichtungsregeln ab,
und wenn laut der Regeln alles einwandfrei ist, werden die Teams ins Gefecht geschickt.
Die Fahrzeuge verlassen alle Warteschlangen und andere Fahrzeuge nehmen ihren Platz ein.
Wenn ein Team nicht entsprechend der Regeln zusammengestellt wurde, wird es aufgelöst und der Matchmaker versucht erneut, diese Fahrzeuge in den Kampf zu schicken.
Manchmal gibt es zu viele Fahrzeuge desselben Typs in einer Warteschlange.
In diesem Fall wird diese Art von Fahrzeug keinen Teams mehr zugeteilt, bis die Fahrzeugverteilung sich ändert.
Diese Sperre betrifft nur die Warteschlange, die von diesem Problem betroffen ist.
Die übrigen werden davon nicht berührt.
Je länger ein Panzer in der Schlange wartet, desto stärker bemüht sich der Matchmaker, ihn in die Schlacht zu schicken.
Wenn ein Fahrzeug länger als eine Minute wartet, werden die Regeln für das Matchmaking wesentlich gelockert.
Die Differenz des Ausgleichsgewichtes zwischen den Teams kann dann bis zu 20 Prozent betragen.
Alle freien Plätze werden dann von denjenigen Fahrzeugen besetzt, die dem Ausgleichsgewicht am nächsten kommen.
Das ist der Grund, weshalb in manchen Gefechten die Teams über eine unterschiedliche Zahl von schweren Spitzenpanzern verfügen oder eine unterschiedliche Zahl von Aufklärern vorliegt.
Nach einer Wartezeit von zwei Minuten ist es dem Matchmaker gestattet, unvollständige Teams zu erstellen.
Die Zahl der Fahrzeuge in beiden Teams ist dieselbe.
Nach fünf Minuten wird eine Nachricht angezeigt, die besagt, dass man einen anderen Panzer auswählen soll.
Euer Panzer wird wieder in die Garage geschickt.
Fassen wir zusammen:
Unausgeglichene Teams werden hauptsächlich durch Spieler verursacht, die längere Zeit nicht ins Kampfgeschehen integriert werden können.
Wann passiert dies? Normalerweise in den ersten fünf Minuten nach dem Start eines Servers, auf Test-Servern, nach einem Spielupdate,
bei neuen Clustern oder im Anschluss an eine technische Wartung.
Die Zahl solcher Gefechte in den ersten Minuten des Serverbetriebs kann 5% betragen.
Allerdings kommt es selbst während des Spitzenzeiten des Online-Betriebes zu Ausgleichsschwierigkeiten.
Dies passiert oft während Werbeaktionen, wenn viele Spieler dieselben Fahrzeuge wählen.
Man muss allerdings erwähnen, dass diese Art von Gefechten weniger als 1% der Gesamtzahl ausmachen, was bedeutet, dass der Matchmaker seine Arbeit verrichtet.
Die Kampfstärke der Teams ist ungefähr gleich und die Spieler können schnell am Kampfgeschehen teilnehmen.
Der Matchmaking-Vorgang bei Zufallsgefechten bei World of Tanks unterliegt einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess,
aber die Grundprinzipien bleiben immer gleich: Einheitlichkeit, Vielfalt und unvorhersehbare Gefechtsresultate.
Das Können der Spieler und ihre Fähigkeit, nachzudenken und unerwartete Entscheidungen auf dem Schlachtfeld zu treffen, das sind die entscheidenden Faktoren für den Sieg.