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Die Hauptfunktion des inneren Windes ist als Bewegung für den Geist zu fungieren.
Wie ich gestern erklärt haben, kann sich unser Geist ohne innere Winde nicht
zu verschiedenen Objekten bewegen.
Unser Geist ist wie eine Person, die keine Beine hat. Indem er jedoch vom inneren Wind getragen wird,
kann er sich zu verschiedenen Objekten bewegen und kann funktionieren. Innere Winde sind Winde, die
durch die Kanäle unseres Körpers fließen und deren Funktion es ist, unseren
Geist zu verschiedenen Objekten zu bewegen.
Sie können in grobe, subtile und sehr subtile eingeteilt werden. Unsere Geistesarten, die sich
während des Wachzustandes manifestieren, sind im Allgemeinen grobe Geistesarten. Unsere Geistesarten, die sich während des Schlafes
und während des Todesprozesses manifestieren sind im Allgemeinen subtile Geistesarten.
Und unsere Geistesarten, die sich während des Tiefschlafs und der letzten Augenblicke
des Todesprozesses manifestieren, sind sehr subtile Geistesarten. Sie werden grob,
subtil und sehr subtil genannt, je nachdem wie einfach es ist, sie zu erkennen.
Die inneren Winde also, die Träger grober Geistesarten sind, sind grobe Winde, die inneren
Winde, die Träger subtiler Geistesarten sind, sind subtile innere Winde,
und die inneren Winde, die Träger sehr subtiler Geistesarten sind,
sind sehr subtile innere Winde.
Der sehr subtile Geist, der ständig verweilende Geist und der unzerstörbare
Geist sind Synonyme. Der sehr subtile Wind, der sehr subtile Körper,
der ständig verweilende Körper und der unzerstörbare Wind sind Synonyme.
(Entschuldigung. Ich selbst lerne noch!)
Da wir einen sehr subtilen Körper und Geist haben, haben wir auch ein sehr subtiles Ich. Unser Ich,
das auf unseren sehr subtilen Körper und Geist zugeschrieben wird, ist unser sehr subtiles Ich. Dieses Ich ist die
unsterbliche Person, die in unsere zukünftigen Leben geht, Leben für Leben, ohne aufzuhören.
Es ist diese Person, die ein erleuchtetes Wesen werden wird, wenn
unser Geist vollkommen gereinigt ist.
Dies bedeutet also, dass wir ein grobes Ich und ein subtiles Ich haben. Wenn unser grober Körper
aufhört, hört unser grobes Ich auf. Menschen also die zukünftige Leben verneinen, sind besorgt
hierüber und denken "Wenn der Körper aufhört, hört das Ich auf."
Die Menschen denken auch normalerweise, da es so viel Leiden, Schmerz und
schwierige Situationen gibt: "Wenn ich sterbe, dann wird mein Körper aufhören, verschwinden.
Ich selbst werde verschwinden."
Sie verneinen indirekt zukünftige Leben. Das bedeutet, dass sie nur an
das grobe Ich glauben. Wenn sie Wissen über das subtile Ich haben, dann haben sie Angst zu sterben,
weil das Leiden nicht enden wird - weil das subtile Ich oder das wirkliche Ich, weitergeht.
Das grobe Ich ist auch vorübergehend. Das grobe Ich ist wie ein Traum-Ich, künstlich,
kein wirkliches Ich.
Das grobe Ich ist durch begrifflichen Gedanken auf einen inhärent existierenden
Körper und Geist zugeschrieben und der an einem „Ich“, „Ich“ festhält, das das inhärent existierende Ich ist.
In Wirklichkeit exisiert das Ich, das wir normalerweise sehen, nicht. Wir brauchen aber nicht
über die endgültige Wahrheit nachzudenken – lediglich konventionell ist das Ich vorübergehend
Der Körper, der von anderen Menschen kam und auf den wir
„Ich“, „Ich, „Ich“ zugeschrieben haben, ist in Wirklichkeit lediglich Unwissenheit.
Deshalb ist dies nicht unser wirkliches Ich.
Unser wirkliches Ich, ist das Ich, das auf unseren Körper zugeschrieben ist, nämlich auf
unseren sehr subtilen Körper oder ständig verweilenden Körper und der auf unseren Geist,
nämlich unseren ständig verweilenden Geist zugeschrieben ist. „Ständig verweilend“
bedeutet, dass er von Leben zu Leben ständig verweilt, niemals aufhört.
Dies ist auch unser ständig verweilendes Ich. Unser normales Ich, das auf
unseren groben Körper und Geist zugeschrieben ist, ist ein vorübergehendes Ich, nicht ein
ständig verweilendes. Höchstes Yoga-Tantra gibt alles klar und mit Zuversicht.
Wir brauchen keine Angst haben zu sterben. Wenn wir alles richtig tun, wenn wir
uns jetzt auf das Glück und die Freiheit zukünftiger Leben vorbereiten, brauchen
wir keine Angst zu haben. Wir haben Zuversicht, von Freude zu Freude zu gehen. Wenn wir
uns nicht vorbereitet haben und stattdessen viele nicht-tugendhafte Handlungen ausgeführt haben,
dann müssen wir natürlich Angst haben.
Wie dem auch sei, wir verstehen klar, dass der Tod niemals bewirkt, dass das Leiden aufhört.
Die schlimmsten Leiden sind die Leiden zahlloser zukünftiger Leben.
Die Leiden dieses Lebens sind lediglich vorübergehend, kurz; sie werden sogar
morgen aufhören, wenn wir sterben.
Außerdem, wenn ihr euch aufrichtig Freiheit vom Leiden dieses Lebens wünscht oder euch davon
befreien möchtet, ist dies keine Entsagung; es ist kein Dharma.
Es ist nichts Besonderes, weil jedes Lebewesen diesen Wunsch hat;
Selbst Tiere möchten von den Leiden dieses Lebens frei sein.
Jeder versucht sich vor Leiden zu schützen, einschließlich der Tiere
und natürlich Menschen. Dies ist keine besondere Absicht;
dies ist nicht Dharma. Ob sie nun Dharma gelernt oder studiert haben oder nicht,
ein jeder hat diesen Wunsch, frei zu sein von den Leiden dieses Lebens.
Dies ist keine Entsagung, dies ist nicht Dharma, dies ist keine besondere
Absicht. Bloße vorübergehende Freiheit von einem bestimmten Leiden, ist
nicht ausreichend. Jedes Lebewesen, selbst Tiere erfahren
vorübergehende Befreiung von einem bestimmten Leiden.
Was wir brauchen, solange wir ein kostbares menschliches Leben haben, ist dauerhafte Befreiung
von Leiden. Das bedeutet dauerhafte Befreiung vom Leiden
zukünftiger Leben. Die Leiden zukünftiger Leben sind endlos und unerträglich.
Zum Beispiel können wir uns vorstellen, dass wir heute in einem sehr luxuriösen
Zimmer als ein Mensch schlafen, vielleicht sind wir stolz, ein besonderer Mensch zu sein, wie z.B.
ein Gelehrter oder ein Praktizierender. Aufgrund besonderer Bedingungen
sterben wir dann während des Schlafes.
Wenn wir zur Zeit des Aufwachens an einen Ort gelangen, wo alles von
Feuer durchdrungen ist, was würden wir tun? Die kostbare Gelegenheit,
dauerhafte Befreiung zu erlangen, ist nun beendet; alles ist zu spät.
Vorher hatten wir diese Gelegenheit und jetzt haben wir sie verloren. Wir haben
nichts getan, nichts erlangt.
Nun, da wir bereits da sind, was wird geschehen?
Wie ein Traum, wißt ihr, wie ein dauerhafter Traum! Wenn wir
innerlich wach werden, sind wir an einen Ort, eine Umgebung, eine Welt gelangt,
die voller Feuer ist, vollkommen durchdrungen von Feuer, wie ein Traum,
ein dauerhafter Traum, aus dem wir niemals aufwachen.
Was würden wir dann also machen? Alles ist zu spät, sie haben keine Hoffnung.
Es gibt kein Wissen, kein positives Wissen – nur Gefühle des Leidens.
Vielleicht haben wir jetzt also Angst. Das bedeutet, das wir Angst vor Samsara haben.
Wir brauchen dies; wir müssen uns vor den Leiden zahlloser zukünftiger Leben fürchten.
Diese Furcht ist in Wirklichkeit Entsagung. Wir wollen von den
Leiden zahlloser zukünftiger Leben befreit sein. In Wirklichkeit wird
also solch ein Ort, der vollkommen von Feuer durchdrungen ist, wie sich ein dauerhafter
Traum entwickelt, erfahren.
Zahllose Lebewesen haben selbst jetzt solch eine Erfahrung
und in der Zunkunft wird sie jeder haben. Die Zeit ist unterschiedlich, aber
aber sie müssen ohnehin dorthin gehen. Manchmal gehen wir in die höheren Bereiche;
manchmal müssen wir in die niederen Bereiche gehen.
Wenn wir tief über diese Art von Situation nachdenken, werden wir
Furcht vor den Leiden zahlloser zukünftiger Leben entwickeln, den Wunsch
uns und alle anderen Lebewesen dauerhaft von diesen Leiden
durch Entsagung zu befreien. Wenn wir wirklich eine weise Person sind,
müssen wir so denken.
Wenn wir einmal bereits dort sind, ist es zu spät.
Shantideva sagt: „In der Zukunft wird solch eine kostbare Gelegenheit
es außerordentlich schwierig zu finden sein.“ Das ist wahr, wisst ihr.
Es wird unmöglich sein, denn ohne dem Buddhadharma zu begegnen,
ist es unmöglich, solch eine Gelegenheit zu haben.