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770 - 1300 Frühes Mittelalter
Es entsteht eine Festung. Es gibt Herrschende und Untergebene.
Der Burgherr herrscht über das Land und über die darauf lebenden Bauern.
Die Siedlung entwickelt sich zu einer ersten kleinen Stadt.
Dazu braucht es eine Kirche und einen Markt;
damit enthält die Stadt eine Art Verfassung mit Gerichtsrecht und mit Handel.
Die Wildnis wird verdrängt und das Land wird bebaut.
Auf der Burg gibt es Militär, Waffen und Rüstung.
Alles gehört dem Burgherren.
Er erhebt Zölle an der Brücke zur Stadt und am Fluss.
Die Kreuzritter ziehen auf Befehl des Papstes,
um das Christentum zu verteidigen, in die Kriege
mit den muslimischen Herrschern in Palästina,
dem sogenannten Heiligen Land, dem heutigen Israel, Syrien und Jordanien.
Der Burgherr zieht als Heerführer voran.
Die Ausbildung von Jungen als Knappen zu Rittern
ist ebenso dem Adel vorbehalten wie die Jagd,
vor allem die teure Falkenjagd.
In der Stadt wird die erste Kirche gebaut mit Fenstern aus Glas.
Das Leben ist auch in der Stadt hart, die medizinische Versorgung
ist weitgehend den Wohlhabenden in der Stadtgesellschaft vorbehalten.
Auf einem Friedhof findet das Begräbnis einer Mutter mit ihrem Kind statt.
Es soll die hohe Sterberate gerade von Frauen zu dieser Zeit symbolisieren.
Die Stadt versorgt sich selbst mit der Tierhaltung
und dem Gemüseanbau direkt in ihren Mauern.
Handel und Markt bringen Güter in die Stadt.
Es entstehen feste, gemauerte Häuser,
die Straßen werden z.T. gepflastert,
die Dächer mit Holzschindeln bedeckt,
Fenster mit Holz und Tuch
oder bei den Reichen mit Glas verschlossen.
Es gibt einen Schmied in der Stadt,
allerdings etwas abseits wegen der Feuergefahr.
Ein Brunnen stellt den Beginn der Versorgung mit Trinkwasser dar.
Zu dieser Zeit entwickelt sich die Justiz der Stadt:
Am Rathaus steht eine Frau am Pranger wegen eines Diebstahls.
Am Fluss zeigt ein sogennanter Bäcker-Galgen
einen im Käfig sitzenden Bäcker,
der mit dem Gewicht seiner Brote betrogen hat
und dafür mit dem Tode bestraft wird.
Wer die festgelegten strengen Regeln bei der Herstellung von Backwaren,
Tuchen, Gewürzen und anderen Handwerken bricht, wird hart bestraft.
Der Fluss dient weiter zum Waschen, als Kloake,
nicht unbedingt aber mehr der Wasserversorgung.
Der Beginn von ersten Hafenanlagen ist zu sehen, es legen Handelsschiffe an.
Das Übersetzen über den Fluss wird mit Flößen getätigt.
Ein Herold (also ein Bote) auf der anderen Seite des Flusses
kündigt die Ankunft des Königs/Kaisers an.
Dieser hat keine feste Hauptstadt, sondern zieht mit seinem ganzen Hofstaat
durch sein Herrschaftsgebiet von Stadt zu Stadt.
Die Waldflächen werden gerodet, um die landwirtschaftliche Entwicklung,
also vor allem die Erträge zu steigern.
Die Landwirtschaft ist häufig geprägt von Missernten.
Fast alle Arbeiten werden per Hand erledigt,
Maschinen gibt es nicht, nur Pflüge.
Diese werden von den Bauern gezogen.
Das Land gehört den Burgherren.
Die Bauern gehören ihm nicht als Leibeigene.
Aber sie müssen das Land bearbeiten und bis auf wenige Anteile,
die gesamten Erträge an den Burgherren abliefern.
Sie müssen auch andere Dienste leisten,
z.B. Karren fahren und auf der Burg dienen als Knechte.
Sie dürfen nur wenige Tiere halten,
vor allem Schweine und Geflügel, keinesfalls Pferde.
Der Burgherr ist Unternehmer,
er betreibt Handel mit den im Burgberg abgebauten Erzen, vor allem Silber.
In einer Köhlerei lässt er aus Holz Holzkohle herstellen.
Die Bauern können diese nur zum Kochen und Heizen ihrer Hütten benutzen,
wenn der Burgherr als Eigentümer ihnen etwas von der Kohle zuteilt.
Es gibt eine kleine Gerberei außerhalb der Stadt auf der Landseite.
Sie braucht den Fluss für ihr schmutziges Gewerk.
Der Landesherr ist Christ.
Daher lässt er auch seine Bauern zum christlichen Glauben bekehren und taufen.
Bäume werden von Priestern und Mönchen gefällt,
da die Menschen diese als Götter ansehen oder glauben,
Götter und Geister wohnten darin.
Die Missionare wollen mit dem Fällen die Überlegenheit des Christentums zeigen.
Der Burgherr ist Kirchenherr.
Im Wald findet eine illegale Jagd der Bauern statt.
Der Wald gehört dem Burgherrn.
Dieser hat das Jagdrecht.
Vergehen dagegen werden mit dem Tode bestraft.
Der Burgherr ist auch Gerichtsherr.