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1] O Ihr Menschen! Fürchtet euren Herrn, der euch aus einem einzigen Wesen erschaffen hat! Aus ihm erschuf Er seine Gattin. Aus beiden ließ Er viele Männer und Frauen entstehen, die sich überall verbreiteten. Fürchtet Gott, Dessen Namen ihr euch bei allen Fragen bedient, und beachtet die Blutsverwandtschaft! Seid euch dessen bewußt, daß Gott euch genau beobachtet!
2] Den Waisen sollt ihr ihr Vermögen geben. Ihr dürft ihnen nicht nur das Schlechte geben und euch das Gute aneignen. Fügt ihr Vermögen nicht dem Euren hinzu! Wer das tut, bürdet sich eine schwere Schuld auf.
3] Wie ihr zu befürchten habt, den Waisen gegenüber ungerecht zu sein, so sollt ihr euch gleichfalls davor zurückhalten, eure Frauen durch Ungerechtigkeit zu betrüben. Zwei, drei oder höchstens vier könnt ihr zugleich heiraten unter der Bedingung, sie alle gleich mit Gerechtigkeit zu behandeln. Fürchtet ihr, nicht gerecht sein zu können, so heiratet nur eine, oder begnügt euch mit euren leibeigenen Frauen! So bleibt ihr bei der Gerechtigkeit (und vermeidet, viele Kinder zu haben, für die ihr nicht aufkommen könnt).
4] Den Frauen habt ihr die ihnen zustehende Brautgabe (voll und ganz) zu geben. Sollten sie euch wohlwollend etwas davon erlassen, dürft ihr es annehmen und davon ohne Bedenken Gebrauch machen.
5] Überlaßt den Unmündigen nicht das Geld, das Gott euch als Existenzgrundlage für sie gegeben hat! Gebt ihnen einen Teil vom Ertrag für ihren Unterhalt - Nahrung und Kleidung! Geht gut mit ihnen um, und sprecht freundlich und würdig mit ihnen!
6] Prüft die Waisen, wenn sie heranwachsen, auf Handlungsfähigkeit hin! Wenn sie das Heiratsalter erreichen und ihr feststellt, daß sie richtig handeln können, so übergebt ihnen ihr in eurer Obhut befindliches Vermögen! Ihr dürft mit dem Vermögen der Waisen, das ihr verwaltet, nicht verschwenderisch umgehen und nicht danach trachten, es an euch zu reißen, bevor sie volljährig sind. Wer vermögend ist, darf vom Besitz der Waisen, den er verwaltet, nichts für seinen Unterhalt abziehen. Wer arm ist, darf für seinen Unterhalt etwas nehmen, jedoch in Maßen. Die Übergabe des Vermögens an die Waisen hat in der Gegenwart von Zeugen zu erfolgen. Gott genügt als Abrechner.
7] Den Männern steht ein festgesetzter Pflichtanteil an der Hinterlassenschaft der Eltern und der Verwandten zu, mag es viel oder wenig sein. Auch den Frauen steht ein festgesetzter Pflichtanteil an der Hinterlassenschaft der Eltern und der Verwandten zu, mag es viel oder wenig sein.
8] Wenn bei der Teilung der Erbschaft Familienangehörige, Waisen oder Bedürftige anwesend sind, so muß man ihnen etwas davon geben und freundlich mit ihnen sprechen.
9] Jeder muß sich davor hüten, die Waisen ungerecht zu behandeln; daran sollen sich insbesondere diejenigen halten, die minderjährige Kinder haben, die vielleicht Waisen werden und ungerecht behandelt werden könnten; sie sollen Gott fürchten und im Reden und Handeln gerecht und korrekt sein.
10] Diejenigen, die das Vermögen von Waisen unrechtmäßig an sich reißen, sind wie Menschen, die Feuer als Nahrung zu sich nehmen. Sie werden im Jenseits einem qualvollen Höllenfeuer ausgesetzt.
11] Gott gebietet euch, die Erbschaft Seinen Weisungen gemäß unter eure Kinder und Eltern zu verteilen: der Sohn erhält doppelt so viel wie die Tochter. Sind es nur Töchter, zwei oder mehr, erhalten alle zusammen zwei Drittel; ist es eine einzige Tochter, bekommt sie die Hälfte. Die Eltern des Erblassers bekommen jeder ein Sechstel, falls er Söhne oder Töchter hat. Hat der Erblasser keine Kinder, wird die Erbschaft unter den Eltern verteilt: die Mutter erhält ein Drittel und der Vater zwei Drittel. Hat der Erblasser keine Kinder, aber außer den Eltern auch Brüder und Schwestern, so bekommt die Mutter ein Sechstel. Die Verteilung der Hinterlassenschaft erfolgt erst nach Berücksichtigung eines eventuell vorhandenen Testaments oder einer zu begleichenden Schuld. Ihr wißt nicht, wer von euren Söhnen und euren Eltern euch nützlicher ist. Das ist ein Gebot Gottes. Gott ist allwissend und allweise.
12] Der Ehemann erhält von der Hinterlassenschaft seiner Frau die Hälfte, wenn sie keine Kinder (von ihm oder von einem anderen Mann) hat. Der Ehemann erbt nur ein Viertel, wenn seine verstorbene Frau Kinder (von ihm oder von einem anderen Mann) hat. Diese Verteilung erfolgt unter Berücksichtigung eines eventuell vorhandenen Testaments oder einer zu begleichenden Schuld. Die Ehefrau oder die Ehefrauen erben vom Ehemann ein Viertel, wenn er kinderlos ist. Ihr Anteil ist ein Achtel, wenn er Kinder hinterläßt. Diese Verteilung erfolgt unter Berücksichtigung eines eventuell vorhandenen Testaments oder einer zu begleichenden Schuld. Wenn der Erblasser, sei es ein Mann oder eine Frau, kinder- und elternlos ist, aber einen Halbbruder (mütterlicherseits) oder eine Halbschwester (mütterlicherseits) hat, so erben diese ein Sechstel. Sind es mehrere Brüder oder mehrere Schwestern, so teilen sie ein Drittel unter sich. Diese Verteilung erfolgt unter Berücksichtigung eines eventuell vorhandenen Testaments oder einer zu begleichenden Schuld, damit keinem Erben ein Nachteil entsteht. Das ist ein Gebot Gottes, der alles weiß und unendlich langmütig ist.
13] Das sind die Gebote und Verbote Gottes. Diejenigen, die Gott und Seinem Gesandten gehorchen, belohnt Gott mit Paradiesgärten, unterhalb derer Flüsse fließen. Darin verweilen sie ewig. Das ist gewiß das höchste Glück.
14] Wer sich aber Gott und Seinem Gesandten widersetzt, den führt Gott in das Höllenfeuer, in dem er ewig bleiben wird. Ihn erwartet eine schmähliche, qualvolle Strafe.
15] Begehen unverheiratete Frauen eine schändliche Tat, so müßt ihr sie nach einer Beweisführung durch vier Zeugen solange in den Häusern behalten, bis sie sterben oder Gott ihnen einen Weg ins gute Leben eröffnet (indem sie Reue zeigen und heiraten).
16] Wenn ein unverheirateter Mann und eine unverheiratete Frau eine schändliche Tat begangen haben, dann bestraft sie (nach der Beweisführung durch vier Zeugen). Wenn sie nach der Strafe bereuen, dann laßt ab von ihnen! Gott ist unendlich verzeihend und barmherzig.
17] Gewiß nimmt Gott die Reue derer an, die durch Unwissenheit oder aus Leichtsinn böse Taten begehen, sich jedoch beeilen, bevor der Tod sie abberuft, ihre Taten zu bereuen. Gott nimmt ihre Reue an, weiß Er doch alles, und ist Er doch der Weise schlechthin.
18] Gott nimmt aber die Reue derer nicht an, die ihr ganzes Leben böse Taten begehen und die - wenn sie den Tod nahe glauben -schnell sagen: "Jetzt bereue ich meine üblen Taten." Auch nimmt Gott die Reue von im Unglauben Gestorbenen nicht an. Sie erwartet eine qualvolle Strafe.
20] Wenn sich jemand von seiner Frau zu scheiden und eine andere zu heiraten beabsichtigt, darf er ihr nichts von den ihr gemachten Geschenken, so viele es auch sein mögen, nehmen. Wie könnte man sich eine solche ungerechte, sündhafte Tat erlauben?
19] Ihr Gläubigen! Euch ist nicht erlaubt, Frauen als Teil der Hinterlassenschaft zu erben (und sie) gegen ihren Willen (ohne Morgengabe) zu heiraten. Ihr dürft die Frauen nicht unter Druck setzen, um die von euch überreichte Morgengabe zu schmälern. Das dürft ihr nur tun, wenn es sich um Frauen handelt, die eine nachgewiesene schändliche Tat begangen haben. Mit den Frauen habt ihr rechtmäßig zusammenzuleben. Sollten sie euch etwa wegen eines Verhaltens mißfallen, müßt ihr geduldig und langmütig sein. Vielleicht mißfällt einem etwas, worin Gott viel Gutes verbirgt.
21] Wie könnte ein Ehemann seiner geschiedenen Frau etwas von ihrem Besitz nehmen, wenn sie beide in ehelicher Intimität gelebt haben und wenn die Frau von dem Mann eine feste vertragliche Heiratsverpflichtung erhielt, die gerechte Behandlung gebietet?
22] Ihr sollt keine zu Ehefrauen nehmen, die eure Väter geheiratet hatten. Das ist ein schändlicher, abscheulicher Weg. Gott verzeiht den Menschen, die vor diesem Verbot so etwas getan haben.
23] Euch ist verboten zu heiraten: eure Mütter, Töchter, Schwestern, Tanten (väterlicherseits und mütterlicherseits), eure Nichten (Töchter des Bruders und der Schwester), die Mütter, die euch gestillt haben, eure Milchschwestern, eure Schwiegermütter, die in eurer Obhut befindlichen Stieftöchter - es sei denn, daß ihr zu ihren Müttern nicht eingegangen seid, denn dann sind sie euch nicht verboten - und eure Schwiegertöchter (Ehefrauen von leiblichen Söhnen). Ihr sollt nicht zwei Schwestern zugleich heiraten. Gott verzeiht, was vor diesem Verbot vorgefallen ist. Gott ist voller Vergebung und Barmherzigkeit.
24] Ihr sollt nicht verheiratete Frauen heiraten, ausgenommen die Frauen, die in eurem Besitz sind, die aus gerechter Kriegsbeute stammen (und deren Ehebande dadurch nichtig wurden). Das ist Gottes Rechtsbestimmung. Ihr dürft mit eurem Vermögen Frauen, die nicht zu den Verbotenen gehören, rechtmäßig heiraten (aber nicht zu Konkubinen nehmen). Für eine solche Heirat, die euch Freude bringt, habt ihr den Frauen die ihnen zustehende Morgengabe zu überreichen. Die Morgengabe ist eine Pflicht. Sie muß voll und ganz entrichtet werden, es sei denn, daß die Frauen euch wohlwollend etwas davon erlassen. Gott entgeht nichts, ist Er doch der Allwissende, der Allweise.
25] Wer aus Mangel an Mitteln keine gläubigen, freien Frauen heiraten kann, könnte leibeigene Gläubige heiraten. Gott weiß, wie es um den Glauben eines jeden steht. Ihr sollt es nicht ablehnen, gläubige Leibeigene zu heiraten, denn ihr seid alle gleich. Ihr dürft sie mit Einwilligung ihrer Angehörigen heiraten. Entrichtet ihnen eine angemessene Morgengabe, so daß sie rechtmäßige Ehefrauen werden, keusch bleiben und sich keine Liebhaber nehmen! Falls sie nach der Heirat eine schändliche Tat begehen, fällt ihnen nur die Hälfte der Strafe zu, die eine Freie bekommt. Gläubige Leibeigene zu heiraten, ist ein Weg, den die Männer gehen können, wenn sie fürchten, sich nicht enthalten zu können. Sich geduldig zu enthalten, ist für euch besser. Gott ist voller Vergebung und Barmherzigkeit.
26] Gott will euch über Seine Gebote und Verbote aufklären, euch auf die Sitten hinweisen, die Er unter den von früheren Generationen befolgten für die richtigen hält. Er will euch vergeben. Gottes Wissen und Weisheit sind allumfassend.
27] Gott will euch zur Frömmigkeit leiten. Die Widersacher, die ihren Gelüsten folgen, wollen euch weit vom rechten Weg abbringen.
28] Gott will euch alles leicht machen, denn der Mensch ist schwach erschaffen.
29] Ihr Gläubigen! Ihr sollt einander nicht durch Betrug um Hab und Gut bringen, sondern im gegenseitigen Einvernehmen Handel miteinander treiben. Bringt euch nicht in vernichtende Gefahr (durch Mißachtung der Rechtsbestimmungen Gottes), da Gott euch gegenüber voller Barmherzigkeit ist!
30] Wer aber auf Unrecht und Übertretung aus ist (und Gottes Rechtsbestimmungen mißachtet), den werden Wir dem Höllenfeuer aussetzen. Das ist für Gott ein leichtes.
31] Wenn ihr die großen Sünden vermeidet, die euch verboten sind, tilgen Wir die anderen leichteren Vergehen und gewähren euch (in diesem und im anderen Leben) ein würdiges Dasein.
32] Ihr sollt euch nichts von dem wünschen, womit Gott die einen vor den anderen bevorzugt hat. Die Männer können nicht das haben, was den Frauen eigen ist, und die Frauen können nicht das haben, was den Männern eigen ist. Jeder erhält seinen Anteil. Bittet Gott, euch von Seinen unendlichen Gaben zu gewähren! Gottes Wissen umfaßt alles.
33] Für jeden haben Wir die Erbberechtigten bestimmt, die vom Nachlaß der Eltern und Angehörigen erben. Der Bündnispartner (dem der Erblasser für seinen Beistand einen Teil des Nachlasses zugesprochen hat, falls er kinderlos stirbt), soll seinen Anteil bekommen. Gott ist der Zeuge über alles.
34] Die Männer haben in voller Verantwortung für die Frauen aufzukommen, weil Gott den einen gegenüber den anderen Vorzüge gewährt hat und weil sie von ihrem Vermögen (das sie durch ihre Arbeit erworben haben) für die Familie ausgeben. Die guten Frauen sind gottergeben und verschweigen, was Gott zu verschweigen gebietet. Die Frauen, bei denen ihr fürchtet, sie könnten im Umgang unerträglich werden, müßt ihr beraten. Wenn das nichts nützt, dürft ihr euch von ihren Schlafstätten fernhalten; wenn das nichts nützt, dürft ihr sie (leicht) strafen (ohne sie zu erniedrigen). Haben sie sich gefügt, so dürft ihr nicht ungerecht sein. Bedenkt stets, daß Gott erhaben und mächtig ist!
35] Wenn ihr befürchtet, daß eine Ehe durch Zuspitzung der Differenzen auseinandergeht, dann setzt einen Schiedsrichter aus der Familie des Mannes und einen aus der Familie der Frau ein! Wenn sie eine Beilegung anstreben, steht Gott ihnen bei. Gott weiß bestens über alles Bescheid.
36] Dient Gott allein und gesellt Ihm keinen bei! Seid gut zu den Eltern, Verwandten, Waisen, Bedürftigen, den verwandten Nachbarn, den nichtverwandten Nachbarn, den Gefährten, den Reisenden und den Leibeigenen! Gott liebt nicht die Überheblichen und die Selbstherrlichen.
37] Gott liebt nicht die Geizigen, die nicht nur geizig sind, sondern auch andere zum Geiz verleiten und die die Gaben leugnen, die Gott ihnen beschert hat. Für diese, die zu den Ungläubigen zählen, hält Gott eine schmachvolle Strafe bereit.
38] Gott liebt nicht die, die spenden, um von den Menschen gesehen und gerühmt zu werden, die nicht an Gott glauben und nicht an den Jüngsten Tag. Wer den Satan zum Gesellen hat, der hat den schlimmsten Verbündeten.
39] Was wäre dabei gewesen, wenn sie an Gott und den Jüngsten Tag geglaubt und von den Gaben Gottes gespendet hätten? Gott weiß bestens, was sie bewegt.
40] Gott fügt keinem das geringste Unrecht zu. Für ein gutes Werk vervielfacht Er die Vergeltung und gewährt einen überaus großen Lohn.
41] Wie wäre es, wenn Wir am Jüngsten Tag die Propheten jedes Volkes als Zeugen aufböten und dich zum Zeugen für die Untaten dieser Verleugner laden würden?
42] An diesem Tag würden die Leugner, die sich Gottes Gesandtem widersetzten, wünschen, die Erde hätte sie verschlungen, denn Gott gegenüber würden sie nichts verschweigen können.
43] O Ihr Gläubigen! Geht nicht zum Gebet, wenn ihr betrunken seid, bis ihr wieder (nüchtern seid und) wißt, was ihr sagt! Geht auch nicht nach dem Geschlechtsverkehr ungewaschen beten, es sei denn, ihr seid auf Reisen! Ihr habt euch vorher zu baden. Solltet ihr so krank sein, daß das Waschen euch schaden würde, oder auf Reisen, wo ihr kein Wasser findet, so sucht nach dem Geschlechtsverkehr oder nach Verrichtung der Notdurft eine Stelle mit sauberem Boden und streicht euch über Gesicht und Hände! Gott ist gnädig und verzeihend.
44] Wie seltsam sind jene Menschen, die etwas von den früheren Offenbarungen kennen, wenn sie, anstatt den rechten Weg zu beschreiten, den Irrweg gehen und beabsichtigen, auch euch irrezuführen.
45] Gott weiß besser als ihr, wer eure Feinde sind und was sie im Schilde führen. Gott genügt als Beschützer und Helfer.
46] Unter den Juden gibt es einige, die den Sinn der Worte verdrehen. Sie sagen: "Wir haben gehört und gehorchen nicht" und "höre uns, du hörst nicht" und "râ'ina", was zweideutig ist (und einer Verwünschung gleichkommt). Sie verdrehen die Laute und verletzen die Religion. Wenn sie anstatt dessen gesagt hätten: "Wir haben gehört und gehorchen", "hör zu!" und "sieh uns an! " wäre es besser und ehrlicher für sie gewesen. Aber Gott hat sie wegen ihres Unglaubens verdammt. Nur wenige unter ihnen glauben.
47] Ihr Schriftbesitzer! Glaubt an die von Uns herabgesandte Offenbarung, die bestätigt, was ihr bereits bekommen habt, bevor euch eine Strafe trifft, die manch einem das Gesicht verwischt und es nach hinten kehrt! Oder Wir verdammen die Trotzigen, wie Wir einst die verdammt haben, die den Sabbat nicht einhielten. Gottes Wille geschieht ganz gewiß.
48] Gott verzeiht nicht, wenn man Ihm andere Gottheiten beigesellt, und Er verzeiht, wem Er will, die geringeren Frevel. Wer Gott andere Gottheiten beigesellt, hat eine große Sünde begangen.
49] Wie seltsam sind diejenigen, die ihren Wandel für gut halten und sich selbst loben. Nur Gott weiß, wer gut ist, Er lobt, wen Er will und tut keinem das geringste Unrecht.
50] Sieh, wie sie sich Lügen gegen Gott erlauben! Das ist fürwahr eine offenkundige Sünde.
51] Wie seltsam sind die Menschen, denen etwas von der Schrift zugekommen ist und die trotzdem an Hexerei und den Bösen glauben und meinen, die Ungläubigen seien rechtgeleiteter als die Gläubigen.
52] Sie sind es, die Gott verdammt hat. Wen Gott verflucht, dem kann niemand helfen.
53] Sie haben ja keinen Anteil an der Herrschaft. Hätten sie an der Herrschaft teil, hätten sie keinem auch nur das Allergeringste zukommen lassen.
54] Oder beneiden sie etwa die Araber wegen der Gunst, die Gott ihnen erwiesen hat, indem Er den Propheten Muhammad unter ihnen auserkoren hat? Wir haben doch den Nachkommen Abrahams die Schrift, die Weisheit und eine große Macht gegeben.
55] An die Schrift haben einige unter ihnen geglaubt, und andere haben sie verleugnet. Die Hölle genügt den Leugnern als Feuerstrafe.
56] Die Ungläubigen, die Unsere klaren Zeichen leugnen, werden Wir mit dem Höllenfeuer qualvoll bestrafen. Wenn ihre Haut verbrannt ist, ersetzen Wir sie, damit sie die Pein vollkommen auskosten. Gott ist allmächtig und allweise.
57] Die Gläubigen aber, die gute Werke verrichten, führen Wir in paradiesische Gärten, unterhalb derer Flüsse fließen. Darin werden sie ewig bleiben. Sie werden reine, geläuterte Gefährten haben und sich größter Behaglichkeit gleich dem angenehmen, frischen Schatten in der Wüste erfreuen.
58] Gott befiehlt euch, euch anvertraute Güter ihren Eigentümern zurückzugeben, und wenn ihr unter den Menschen richtet, Gerechtigkeit walten zu lassen. Gott ermahnt zum Besten. Er hört und sieht alles.
59] O ihr Gläubigen! Gehorcht Gott, dem Gesandten und den Verantwortlichen unter euch! Und wenn eure Meinungen über eine Frage auseinandergehen, beruft euch auf Gott und den Gesandten, wenn ihr wirklich an Gott und den Jüngsten Tag glaubt! Das ist der richtige Weg und die treffsichere Entscheidung.
60] Wie seltsam sind jene Menschen, die behaupten, sie glaubten an die Offenbarung, die du erhalten hast und die Offenbarungen, die es vor dir gab, aber trotzdem auf das Urteil der bösen Mächte zurückgreifen wollen, obgleich ihnen doch befohlen worden war, sie zu leugnen. Der Satan will sie weit in die Irre führen.
61] Sagt man ihnen: "Kommt zur Offenbarung, die Gott herabgesandt hat, und zum Gesandten!", wenden sich die Heuchler, wie du siehst, entschieden von dir ab.
62] Wie würde es ihnen ergehen, wenn eine Plage sie wegen ihrer Untaten heimsuchte? Sie würden dich dann aufsuchen und dir bei Gott schwören: "Wir wollten nichts anderes als das Gute und das Versöhnliche."
63] Gott weiß, was diese Menschen in ihren Herzen verbergen. Kümmere dich nicht um ihr Gerede! Belehre sie und rede mit Worten auf sie ein, die sie erreichen!
64] Wir haben nie einen Gesandten entboten, außer, damit ihm, mit der Erlaubnis Gottes, gehorcht werde. Wenn sie, nachdem sie sich selbst unrecht getan hatten, ihre Untat erkannt, dich aufgesucht und Gott um Vergebung angefleht hätten, und der Gesandte hätte für sie um Verzeihung gebeten, dann hätten sie Gott voller Vergebung und Barmherzigkeit gefunden.
65] Nein, sie können gewiß nicht eher als Gläubige gelten, bis sie dich über ihre Streitfragen entscheiden lassen, deine Entscheidung willig annehmen und sich völlig fügen.
66] Wenn Wir ihnen vorgeschrieben hätten, den Tod nicht zu scheuen oder die Heimat zu verlassen, um zu kämpfen, hätten sie es nicht getan, ausgenommen wenige unter ihnen. Wenn sie das befolgt hätten, wozu sie ermahnt worden waren, wäre es für sie gut gewesen und für ihr Inneres eine starke Festigung.
67] Wir hätten ihnen einen überaus großen Lohn von Uns gewährt.
68] Und Wir hätten sie zum geraden Weg geleitet.
69] Die Gläubigen, die Gott und dem Gesandten gehorchen, gesellen sich im Jenseits zu den Propheten, zu den wahren Anhängern, Märtyrern und Rechtschaffenen, denen Gott Gnade erwiesen hat. Das sind die besten Gefährten.
70] Das ist Gottes Gunst, die Er allein gewährt. Gott genügt als der Wissende.
71] O Ihr Gläubigen! Seid auf der Hut und rückt in kleinen Gruppen nacheinander oder alle zusammen aus!
72] Unter euch gibt es manchen, der zögert und langsam ausrückt. Wenn euch (im Kampf) ein Unheil geschieht, sagt er: "Gott hat mir eine Gnade erwiesen, daß ich nicht bei ihnen war."
73] Wenn Gott euch aber Huld erweist und euch den Sieg beschert, dann würde er so sprechen, als hätte er keine enge Bindung zu euch gehabt und sagen: "Schade, daß ich nicht mit dabei war! Ich hätte gesiegt und eine große Beute gemacht!"
74] Auf dem Weg Gottes sollen nur die kämpfen, die ihr Leben auf Erden für das Jenseits opfern. Wer auf dem Weg Gottes kämpft - ob er dabei fällt oder siegt - dem gönnen Wir im Jenseits einen überaus hohen Lohn.
75] Warum kämpft ihr nicht für Gottes Sache, für die unterdrückten Männer, Frauen und Kinder, die Gott anflehen: "Unser Herr! Rette uns aus dieser Stadt, die von Ungerechten regiert wird, und schicke uns durch Deine Gunst einen Beschützer und einen Helfer, der uns zum Sieg führt!"
76] Die Gläubigen kämpfen für Gott, und die Ungläubigen kämpfen auf dem Weg des Bösen. Kämpft gegen die Anhänger des Satans, ist doch seine List kraftlos!
77] Wie seltsam sind die Menschen, denen (in Mekka) gesagt wurde: "Laßt vom Kampf ab (er ist noch nicht angesagt), verrichtet das Gebet und entrichtet die Zakat-Abgaben!" Als ihnen dann (in Medina) der Kampf vorgeschrieben wurde, da fürchteten sich einige unter ihnen vor dem Feind, wie man sich vor Gott zu fürchten hat oder mehr. Sie sprachen: "Unser Herr! Warum hast Du uns vorgeschrieben zu kämpfen? Gewähre uns doch einen kurzen Aufschub! " Sprich: "Kurz ist der Genuß auf Erden. Das Jenseits ist weitaus besser für den Frommen. Gott gewährt jedem seinen Lohn, und niemandem geschieht auch nur das geringste Unrecht."
78] Wo immer ihr seid, erreicht euch der Tod, auch wenn ihr in festgebauten Türmen wäret. Wenn sie etwas Gutes trifft, sagen sie: "Das ist von Gott"; ist es etwas Schlimmes, sagen sie: "Das ist von dir." Sprich: "Alles kommt von Gott." Warum begreifen diese Menschen fast gar nichts?
79] Was dir Gutes geschieht, kommt von Gott und was dir Schlimmes geschieht, kommt von dir selbst (wegen deiner Taten). Wir haben dich als Gesandten zu den Menschen geschickt. Dir genügt Gott als Zeuge, ist Er doch der absolut Beste.
80] Wer dem Gesandten gehorcht, gehorcht Gott, denn er lehrt nur Gottes Gebote und Verbote. Wendet sich einer von dir ab, berührt dich das nicht, denn Wir haben dich nicht entsandt, damit du über sie wachst.
81] Wenn diese Heuchler zu dir kommen, sagen sie: "Wir gehorchen. " Wenn sie aber von dir weggehen, führen einige unter ihnen etwas anderes im Schilde. Gott schreibt auf, was sie im Schilde führen. Kümmere dich nicht um sie und verlaß dich auf Gott! Wer sich auf Gott verläßt, dem genügt Er vollkommen.
82] Sie sollten sich doch gründlich Gedanken über den Koran machen! Wenn er von einem anderen als Gott wäre, würden sie darin viele Unstimmigkeiten finden.
83] Wenn die einfachen Gläubigen Meldungen über Sicherheit oder Gefahr hören, verbreiten sie sie gleich unter den Menschen. Wenn sie sie dem Gesandten oder den Verantwortlichen übermittelt hätten, hätten sie von den Zuständigen, die sich mit der Deutung der Meldungen befassen, die Wahrheit erfahren und gewußt, ob sie verbreitet werden dürfen oder nicht. Wenn Gott euch seine Gunst und sein Erbarmen nicht erwiesen hätte, wäret ihr bis auf wenige dem Teufel verfallen.
84] Kämpfe du für Gottes Sache, du bist nur für dich selbst verantwortlich, und ermutige die Gläubigen zum Kampf, auf daß Gott durch euch der Macht der Ungläubigen Halt gebietet! Gott ist überaus mächtig, und seine Strafe hat keine Grenzen.
85] Wer sich für etwas Gutes einsetzt, erhält einen Anteil davon, und wer sich für etwas Böses einsetzt, dem fällt die Verantwortung dafür zu. Bei allen Erwägungen ist Gott überaus genau.
86] Wenn ein Grußwort an euch gerichtet wird, müßt ihr mit einem besseren oder mindestens mit dem gleichen antworten. Gott zieht jeden zur Rechenschaft für alle Taten.
87] Außer Gott gibt es keinen Gott. Er wird euch gewiß versammeln am Jüngsten Tag, an dem nicht zu zweifeln ist. Kennt etwa jemand die Wahrheit besser als Gott?
88] Warum gehen eure Meinungen über die Heuchler auseinander? Und ihr fragt euch, wer die Gläubigen und wer die Ungläubigen unter ihnen sind. Gott hat sie wegen ihrer Taten irregeleitet. Wollt ihr diejenigen, die Gott wegen ihrer Taten in die Irre gehen ließ, rechtleiten? Wen Gott irregehen läßt, den kann niemand zum rechten Pfad leiten.
89] Sie möchten am liebsten, daß ihr den Glauben verwerft, so wie sie es getan haben, damit ihr gleich seid. Nehmt sie nicht eher zu Verbündeten, bis sie aus der Heimat ausgezogen sind, um für Gottes Sache zu kämpfen! Wenn sie das ablehnen und euch den Rücken kehren, ist das ein Beweis dafür, daß sie Heuchler sind und zum Feind gehören. Schlagt sie überall, wo ihr sie antrefft und nehmt von ihnen keine Verbündeten und keine Helfer!
90] Ausgenommen diejenigen, die sich einem Volk anschließen, mit dem ihr einen Pakt geschlossen habt, sowie diejenigen, die in Verlegenheit geraten waren, gegen euch oder gegen die eigene Sippe zu kämpfen; bedenkt, wenn Gott es gewollt hätte, hätte Er sie gegen euch gerichtet, und sie hätten gegen euch gekämpft. Wenn sie sich von euch fernhalten, nicht gegen euch kämpfen und euch Frieden anbieten, dürft ihr gegen sie nicht vorgehen.
91] Ihr werdet andere finden, die vor euch und vor ihren Sippenangehörigen in Sicherheit sein wollen. Sie sind im Irrtum verstrickt und kommen nicht heraus, es sei denn, um sich wieder zu verstricken. Wenn sie sich nicht von euch fernhalten, euch keinen Frieden anbieten und gegen euch zu den Waffen greifen, dürft ihr gegen sie einschreiten und sie überall gefangennehmen oder schlagen, wo ihr sie findet. Wir haben euch recht gegeben und euch eindeutig dazu ermächtigt.
92] Kein Gläubiger darf einen Gläubigen töten, es sei denn, es geschieht aus Versehen. Hat einer versehentlich einen Gläubigen getötet, muß er (unter islamischer Herrschaft) einem Leibeigenen die Freiheit schenken und den Angehörigen Sühnegeld zahlen, es sei denn, sie verzichten darauf. Gehört der gläubige Getötete zu einer ungläubigen Sippe, so hat der Mörder nur einen Leibeigenen zu befreien. Habt ihr mit seiner Sippe einen Pakt, muß den Angehörigen Entschädigung entrichtet und ein gläubiger Leibeigener in die Freiheit entlassen werden. Ist der Mörder mittellos, soll er den versehentlich begangenen Mord aus Reue vor Gott durch zwei Monate langes, ununterbrochenes Fasten sühnen. Gott ist allwissend und allweise.
93] Wer einen Gläubigen vorsätzlich tötet, wird mit der Hölle bestraft, in der er ewig bleiben wird. Gott zürnt ihm, verdammt ihn und bereitet ihm eine überaus qualvolle Strafe.
94] O ihr Gläubigen! Wenn ihr euch in den Kampf für Gottes Sache begebt, müßt ihr euch im klaren darüber sein, wen ihr antrefft und wie ihr handelt. Ihr dürft dem, der euch mit dem (islamischen) Friedensgruß begrüßt, nicht sagen: "Du bist kein Gläubiger", weil ihr irdische Güter erbeuten möchtet. Gott hat im Jenseits viel mehr als solche Beute. Ihr wart einst Ungläubige, und Gott erwies euch Seine Gnade, daß ihr Gläubige wurdet. Seid euch darüber im klaren, wie ihr handelt? Gott weiß genau, was ihr tut.
95] Die Gläubigen, die, ohne kampfunfähig zu sein, zurückbleiben und am Kampf für Gottes Sache nicht teilnehmen, gleichen nicht denen, die mit ihrem Vermögen und ihrer Person für Gottes Sache kämpfen. Gott hat die Kämpfer, die mit ihrem Vermögen und ihrer Person kämpfen, eine Stufe höher über die gesetzt, die daheim bleiben. Allen aber hat Gott im Jenseits hohe Belohnung versprochen. Die Kämpfer hat Gott gegenüber denjenigen, die daheim bleiben, mit überaus großem Lohn begünstigt.
96] Er gewährt ihnen im Jenseits hohe Rangstufen, Vergebung und Barmherzigkeit. Gott ist voller Vergebung und Barmherzigkeit.
97] Diejenigen, die unrecht getan haben und in Schmach starben, werden von den Engeln gefragt: "Wie habt ihr gelebt?" Sie werden antworten: "Wir haben unter der Herrschaft der Ungläubigen auf Erden unterjocht gelebt. " Darauf werden die Engel sagen: "War denn Gottes Erde nicht weitläufig genug, so daß ihr hättet auswandern können?" Die Hölle wird ihre Heimstätte werden. Welch schlimmes Ende!
98] Ausgenommen die schwachen, hilflosen Männer, Frauen und Kinder, die nicht auswandern, weil sie keinen Ausweg wissen und sich nicht herauszuhelfen vermögen.
99] Diese dürfen auf Gottes Vergebung hoffen, ist Er doch voller Vergebung und Barmherzigkeit.
100] Wer für Gottes Sache auswandert, findet viele Zufluchtsorte und Verdienstmöglichkeiten. Wer auf dem Weg zu Gott und Seinem Gesandten auswandert und dabei den Tod findet, der hat Gottes Lohn verdient. Gott ist voller Vergebung und Barmherzigkeit.
101] Wenn ihr auf Reisen seid, dürft ihr das Gebet abkürzen, wenn ihr fürchtet, die Ungläubigen könnten euch Schaden zufügen, denn die Ungläubigen sind eure offenkundigen Feinde.
102] Wenn du mit den Gläubigen (auf dem Schlachtfeld) bist und du das gemeinsame Gebet anführst, so mußt du sie in zwei Gruppen teilen. Die eine Gruppe behält die Waffen bei sich, bleibt hinten auf der Hut und beobachtet den Feind. Die andere geht nach vorn und betet mit dir, indem sie die Waffen bei sich behält. Wenn sie sich niedergeworfen (und die erste Gebetseinheit beendet) haben, sollen sie die zweite Gebetseinheit für sich allein verrichten und die Gruppe, die Wache hält, ablösen, damit diese nach vorne zum Gebet kommen kann; sie verrichtet mit dir die zweite (und letzte) Gebetseinheit. Dabei behalten sie ihre Waffen und bleiben auf der Hut. Die Ungläubigen möchten gern, daß ihr auf eure Waffen und Sachen nicht achtet, damit sie plötzlich über euch herfallen. Ihr dürft jedoch die Waffen ablegen, wenn euch der Regen zu schaffen macht oder wenn ihr krank seid. Seid stets auf der Hut! Für die Ungläubigen hält Gott eine qual- und schmachvolle Strafe bereit.
103] Wenn ihr das (abgekürzte) Gebet verrichtet habt, denkt immer an Gott, ob ihr steht, sitzt oder liegt! Seid ihr in Sicherheit, so verrichtet das Gebet (wie üblich)! Das Gebet ist eine für die Gläubigen zu bestimmten Zeiten festgelegte Vorschrift.
104] Ihr sollt dem Feind unermüdlich nachsetzen. Wenn ihr dabei leidet, leidet auch er. Ihr aber erhofft von Gott, was Er nicht erhofft. Gottes Wissen und Weisheit entgeht nichts.
105] Wir haben dir das Buch (den Koran) mit der Wahrheit herabgesandt, damit du nach Gottes Vorschriften, die dir offenbart worden sind, unter den Menschen Urteile fällst. Du darfst keinen Betrüger verteidigen.
106] Denke an Gott, wenn du richtest, und bitte Ihn um Vergebung, ist Er doch voller Vergebung und Barmherzigkeit!
107] Verteidige die Betrüger nicht, die sich in ihrem Innern dem Betrug verschrieben haben! Gott liebt nicht die, die verlogen und sündhaft sind.
108] Sie verstecken sich vor den Menschen, vor Gott aber können sie sich nicht verbergen, da Er immer anwesend ist und weiß, was für unerhörte Pläne sie heimlich schmieden. Gottes Wissen entgeht nichts.
109] Ihr habt sie in diesem Leben verteidigt. Wer aber wird für sie beim Jüngsten Gericht sprechen und wer würde sich dann ihrer annehmen?
110] Wer Böses begeht oder sich selbst Unrecht tut und dann Gott um Vergebung bittet, wird Gott voller Vergebung und Barmherzigkeit finden.
111] Wer eine Sünde begeht, belastet nur sich selbst damit. Gottes Wissen und Weisheit umfassen alles.
112] Wer eine Sünde begeht oder sich eines Vergehens schuldig macht und sie einem Unschuldigen anlastet, der bürdet sich eine ruchlose Verleumdung und eine offensichtliche Sünde auf.
113] Wenn Gott dich nicht mit Seiner Gunst und Barmherzigkeit bedacht hätte, hätten einige Leute versucht, dich irrezuführen. In Wirklichkeit führen sie sich selbst irre (ohne sich dessen bewußt zu sein). Sie können dir keinen Schaden zufügen. Gott hat dir das Buch und die Weisheit herabgesandt und dich gelehrt, was du nicht wußtest. Die Gunst, die Gott dir erwiesen hat, ist überaus groß.
114] Bei ihren vertraulichen Gesprächen kommt oft nichts Gutes heraus, es sei denn, daß einer zu wohltätiger Spende, einer guten Tat oder einer Versöhnung unter den Menschen aufruft. Wer das tut, um Gott zu gefallen, dem gewähren Wir hohen Lohn.
115] Wer sich, nachdem er die Rechtleitung erkannt hat, dem Gesandten widersetzt und einen anderen Weg geht, als den der Gläubigen, den lassen Wir den gewählten Weg gehen. Am Jüngsten Tag wird er in die Hölle kommen. Welch schlimmes Ende!
116] Gott verzeiht nicht, daß Ihm andere Gottheiten beigesellt werden. Er verzeiht, wem Er will, die kleineren Vergehen. Wer Gott andere Gottheiten beigesellt, ist weit abgeirrt.
117] Sie beten an Seiner Stelle weibliche Wesen an und den widerspenstigen Satan,
118] den Gott verdammt hat und der sagte: "Ich werde mir von deinen Dienern einen bestimmten Anteil nehmen.
119] Ich werde sie verführen und falsche Wunschvorstellungen in ihnen erwecken, und ich werde ihnen befehlen, manchem Herdentier die Ohren einzuschlitzen und die Schöpfung Gottes zu verunstalten. " Wer den Satan anstatt Gott zum Beschützer nimmt, der hat gewiß verloren.
120] Er macht ihnen Versprechungen und weckt Hoffnungen in ihnen, doch die Versprechungen Satans sind nichts anderes als Illusionen.
121] Die Hölle wird ihre Heimstätte sein, und daraus werden sie nicht herauskommen.
122] Die Gläubigen, die gute Werke verrichtet haben, bringen Wir in Paradiesgärten, unterhalb derer Flüsse fließen. Darin werden sie ewig bleiben. Das ist eine wahrhaftige Verheißung Gottes. Wahrhaftigere Verheißungen als die Gottes, wo gibt es sie?
123] Es geht weder nach euren Wünschen noch nach den Wünschen der Schriftbesitzer, sondern wer Böses begeht, wird dafür bestraft und wird außer Gott keinen Beschützer und keinen Helfer finden.
124] Diejenigen, seien es Männer oder Frauen, die gute Werke tun und auf dem Glauben bestehen, kommen ins Paradies, und ihnen widerfährt nicht die geringste Ungerechtigkeit.
125] Nichts Besseres kann der Gläubige tun, als sich Gott innig hinzugeben, Gutes zu tun und dem Weg Abrahams, des Stifters des wahren Glaubens, zu folgen. Gott hat Abraham zum Freund auserkoren.
126] Gott gehört alles in den Himmeln und auf Erden. Gott umfaßt alles.
127] Sie fragen dich nach einer Entscheidung über die Frauen. Sprich: "Gott meldet euch die Entscheidungen über sie, und im Buch (im Koran) werden sie euch auch vorgetragen. Die verwaisten Mädchen, die ihr zu heiraten wünscht und denen ihr die ihnen zustehende Morgengabe nicht entrichtet, müssen gerecht behandelt werden; desgleichen die in eurer Obhut befindlichen minderjährigen Kinder. Ihr sollt für die Waisen gerecht sorgen! Was ihr an Gutem tut, weiß Gott genau.
128] Wenn eine Frau Sorgen hat, weil ihr Mann ihr das Leben schwermacht oder sich von ihr abwendet, sollen beide eine Versöhnung anstreben, was das Beste ist. Die Menschen neigen dazu, mit dem Guten zu geizen. Wenn ihr gute Taten vollbringt und gottesfürchtig seid, weiß Gott das, da Ihm nichts entgeht.
129] Ihr könnt mit den Frauen nicht gerecht sein, auch wenn ihr euch sehr darum bemüht. So übertreibt nicht, weder in diese noch in jene Richtung, so daß die Frau nicht weiß, woran sie ist! Wenn ihr Gutes tut und gottesfürchtig seid, verzeiht euch Gott. Er ist voller Vergebung und Barmherzigkeit.
130] Ist eine Versöhnung unmöglich und müssen sie sich trennen, wird Gott jeden mit Seinen unendlichen Gaben bedenken. Gott ist unendlich reich, unendlich weise.
131] Gott gehört alles, was in den Himmeln und auf Erden ist. Wir haben die Schriftbesitzer vor euch ermahnt und ermahnen euch, Gott zu fürchten. Wenn ihr Gott leugnet, schadet ihr nur euch selbst, gehört Ihm doch alles in den Himmeln und auf Erden. Er ist Der Sich Selbst Genügende, Der Preiswürdige.
132] Gott gehört alles in den Himmeln und auf Erden. Er genügt als uneingeschränkter Verwahrer.
133] Wenn Er wollte, könnte Er euch, ihr Menschen, hinwegnehmen und andere kommen lassen. Das kann Gott, ist Er doch der Allmächtige.
134] Wer sich um den Lohn auf Erden bemüht, bekommt von Gott über den Lohn auf Erden hinaus den Lohn im Jenseits. Gott hört und sieht alles genau.
135] Ihr Gläubigen! Setzt Gerechtigkeit durch und macht als Zeugen Gottes eure Aussagen wahrheitsgetreu, auch wenn dies gegen euch selbst, eure Eltern oder Verwandten sein sollte! Ob es ein Reicher oder ein Armer ist, laßt unbedingt Gerechtigkeit walten! Gott ist es, Der sich am besten ihrer annimmt. Ihr sollt nicht euren Neigungen folgen, denn dann kommt man von der Gerechtigkeit ab. Wenn ihr bei eurer Aussage das Zeugnis verdreht oder euch der Aussage enthaltet, weiß Gott genau, was ihr macht.
136] Ihr Gläubigen! Glaubt an Gott, Seinen Gesandten, das Buch, das Er ihm herabgesandt hat und an die davor offenbarte Schrift! Wer Gott, Seine Engel, Seine Bücher, Seine Gesandten und den Jüngsten Tag leugnet, der ist weit abgeirrt.
137] Denjenigen, die glaubten, dann aber ungläubig wurden, wieder glaubten und wieder ungläubig wurden und immer tiefer in Unglauben versanken, wird Gott weder vergeben, noch sie zum rechten Weg leiten.
138] Verkünde den Heuchlern, daß für sie eine überaus qualvolle Strafe bestimmt ist,
139] für sie, die Ungläubige anstelle von Gläubigen zu Vertrauten nehmen! Erhoffen sie sich dadurch Macht? Die wahre Macht ist in Gottes Hand.
140] In dem euch offenbarten Buch gebietet Er euch: Wenn ihr hört, daß Menschen Seine Zeichen verleugnen und über sie spotten, dann sollt ihr euch solange nicht zu ihnen setzen, bis sie über etwas anderes reden. Tut ihr das nicht, so gleicht ihr ihnen. Gott wird die Heuchler und die Ungläubigen allesamt in der Hölle versammeln.
141] Die Heuchler belauern euch abwartend. Wenn euch Gott einen Sieg gewährt, sagen sie: "Wir waren doch mit euch!" Haben die Ungläubigen Erfolg, sagen sie ihnen: "Wir haben euch beschirmt und vor den Gläubigen geschützt." Gott wird über euch am Jüngsten Tag richten. Gott läßt gewiß nicht zu, daß die Ungläubigen die Oberhand über die Gläubigen gewinnen.
142] Die Heuchler meinen, sie könnten Gott täuschen, aber Er ist es, Der sie in ihrer Täuschung verstrickt sein läßt. Wenn sie zum Gebet aufstehen, stellen sie sich nachlässig auf. Sie wollen lediglich gesehen werden und gedenken Gottes nur wenig.
143] Sie schwanken zwischen beiden Parteien, weder halten sie zu diesen, noch zu jenen. Wer sich dem Irrweg verschrieben hat, den läßt Gott ihn gehen, und er wird nicht zum geraden Pfad finden können.
144] O ihr Gläubigen! Nehmt Ungläubige nicht zu Vertrauten anstelle von Gläubigen! Wenn ihr das doch tut, stellt ihr euch bloß und zieht euch Gottes Strafe mit Recht zu.
145] Die Heuchler werden die tiefste Stelle der Hölle bewohnen, und keiner kann sich für sie einsetzen und ihnen heraushelfen.
146] Ausgenommen sind die von ihnen, die bereuen, Gutes tun, sich auf Gott allein stützen und es mit dem Glauben ehrlich meinen. Sie sind es, die zu den Gläubigen zählen, und Gott wird ihnen einen sehr hohen Lohn gewähren.
147] Wie sollte Gott euch bestrafen, wenn ihr Ihm dankt und an Ihn glaubt? Gott weiß alles genau und ist der Dankbare schlechthin.
148] Gott liebt es nicht, daß man laut und öffentlich Böses über andere sagt, es sei denn, einem wurde Unrecht getan. Gott hört und weiß alles.
149] Ob ihr das Gute äußert oder heimlich tut, ob ihr Böses verzeiht, Gott belohnt euch. Er ist der Verzeihende und der Allmächtige.
150] Diejenigen, die Gott und seine Gesandten verleugnen, einen Unterschied machen zwischen Gott und Seinen Gesandten und sagen, daß sie an einige Gesandte glauben und an andere nicht und meinen, sie könnten einen Weg dazwischen einschlagen,
151] sind wahrhaftig die Ungläubigen. Für die Ungläubigen haben Wir eine schmähliche, qualvolle Strafe bereitet.
152] Diejenigen, die an Gott und seine Gesandten glauben, ohne einen Unterschied zwischen den Gesandten zu machen, werden von Gott ihren Lohn bekommen. Gott ist voller Vergebung und Barmherzigkeit.
153] Die Schriftbesitzer verlangen von dir, daß du ihnen vom Himmel ein Buch herabkommen läßt. Sie haben von Moses einst Schlimmeres verlangt, als sie ihm sagten: "Laß uns Gott mit eigenen Augen sehen! " Da ereilte sie der Donnerschlag, weil sie ungerecht gehandelt hatten. Dann beteten sie das Kalb an, nachdem ihnen die klaren Zeichen Gottes zuteil geworden waren. Wir haben ihnen dann vergeben und Moses eine eindeutige Macht über sie gewährt.
154] Wir hoben den Berg Sinai über sie empor, als Wir ihre Verpflichtung annahmen. Wir sprachen: "Tretet gottergeben durch das Tor!" Und Wir sagten zu ihnen: "Verletzt den Sabbat nicht!" Und Wir nahmen von ihnen eine feste Verpflichtung entgegen.
155] Weil sie ihre Verpflichtung brachen, die Zeichen Gottes leugneten und die Propheten unrechtmäßig töteten, zürnten Wir ihnen, auch deswegen, weil sie sagten: "Unsere Herzen sind fest verschlossen. " In Wirklichkeit hat Gott ihre Herzen mit ihrem Unglauben versiegelt, und so glauben nur wenige unter ihnen.
156] Gott zürnt ihnen, weil sie nicht glaubten und gegen Maria eine unerhörte Verleumdung vorbrachten,
157] und weil sie sagten: "Wir haben Gottes Gesandten, Jesus Christus, den Sohn Marias, getötet." Die Wahrheit ist, daß sie ihn weder getötet noch gekreuzigt haben, sondern es war ein anderer, den sie für Jesus hielten. Sie sind über ihn im Zweifel, und ihre Ansichten gehen auseinander. Sie wissen darüber nichts, sondern gehen ausgeklügelten Vermutungen nach. Sie haben ihn gewiß nicht getötet.
158] Gott hat ihn zu Sich erhoben. Gott ist allmächtig und Seine Weisheit kennt keine Grenzen.
159] Unter den Schriftbesitzern gibt es keinen, der nicht vor seinem Tod an ihn glaubt und erkennt, daß er Gottes Gesandter ist. Am Jüngsten Tag wird er als Zeuge erscheinen und die Wahrheit über sie aussagen.
160] Weil diejenigen, die sich zum Judentum bekannten, Unrecht begingen, haben Wir ihnen gute Dinge verboten, die ihnen einst erlaubt waren, auch weil sie viele Menschen vom Wege Gottes abgehalten haben;
161] auch weil sie Wucher nahmen, obwohl es ihnen verboten worden war, und die Menschen mit falschen Mitteln um ihr Geld brachten. Für die Ungläubigen unter ihnen haben Wir eine überaus qualvolle Strafe bereitet.
162] Diejenigen unter ihnen, die über ein fundiertes Wissen verfügen, sowie die Gläubigen, die sich zu den dir und vor dir herabgesandten Offenbarungen bekennen, und die, die das Gebet verrichten, die Zakât-Abgaben entrichten und an Gott und den Jüngsten Tag fest glauben, erhalten von Uns einen sehr hohen Lohn.
163] Wir haben dir Offenbarungen gegeben, wie Noah und den Propheten nach ihm wie Abraham, Ismael, Isaak, Jakob und den Propheten aus Jakobs Geschlecht wie Jesus, Hiob, Jonas, Aaron und Salomo. David gaben wir ein Buch voller Weisheit.
164] Über einige Gesandte haben Wir dir bereits berichtet, über andere nicht. Gott hat mit Moses wahrhaftig gesprochen.
165] Es waren Gesandte, die frohe Botschaften und Warnungen überbrachten, damit die Menschen Gott gegenüber nicht argumentieren können, sie hätten es nicht gewußt. Gott kann und weiß alles.
166] Mancheiner würde die göttliche Offenbarung bestreiten, aber Gott bezeugt die Wahrheit der Offenbarung, die Er dir mit Seinem Wissen herabgesandt hat. Das bezeugen auch die Engel. Gott genügt als allerhöchster Zeuge.
167] Diejenigen, die ungläubig sind und die Menschen von Gottes Weg abhalten, sind weit abgeirrt.
168] Den Ungläubigen, die auf dem Unglauben bestehen und unrecht tun, wird Gott niemals verzeihen, und Er wird sie niemals auf den rechten Weg leiten.
169] Nur der Weg in die Hölle wird ihnen gewiesen. Darin werden sie ewig bleiben. Für Gott ist das ein leichtes.
170] O ihr Menschen! Der Gesandte hat euch die Wahrheit von eurem Herrn gebracht. Glaubt daran, denn das ist das Beste für euch! Wenn ihr den wahren Glauben verleugnet, schadet ihr Gott nicht, gehört Ihm doch alles in den Himmeln und auf Erden. Sein Wissen und Seine Weisheit umfassen alles.
171] O ihr Schriftbesitzer! Treibt es mit eurer Religion nicht zu weit! Sagt über Gott nichts anderes als die Wahrheit! Jesus Christus, Marias Sohn, ist nur Gottes Gesandter und das Wort, das Er Maria verkündete und eine Seele von Ihm. Glaubt an Gott und an all Seine Gesandten! Sagt nicht, die Götter seien drei! Hört damit auf, das ist das Beste für euch! Gott ist Einer. Gepriesen sei Er! Er ist darüber erhaben, daß gesagt werden könnte, Er hätte Nachkommen. Alles, was in den Himmeln und auf Erden ist, gehört Ihm. Auf Ihn allein habt ihr euch zu stützen, hat Er doch alles in der Hand.
172] Jesus Christus wird es nicht aus Hochmut ablehnen, Gottes Diener zu sein; desgleichen die Gott nahestehenden Engel. Diejenigen, die aus Hochmut ablehnen, Ihm zu dienen und sich Ihm gegenüber selbstherrlich verhalten, werden alle am Jüngsten Tag versammelt und zur Rechenschaft gezogen.
173] Diejenigen, die an Ihn glauben und gute Werke verrichten, erhalten ihren Lohn, den Gott gnädig erhöht. Diejenigen, die sich hochmütig und selbstherrlich verhalten, werden qualvoll bestraft werden, und sie werden vor Gott keinen finden, der sich ihrer annehmen oder ihnen beistehen wird.
174] O ihr Menschen! Euch ist von eurem Herrn ein Beweiszeichen zugekommen, und Wir haben euch ein klares Licht herabgesandt.
175] Diejenigen, die an Gott glauben und sich von Ihm beschützen lassen, werden in Seine Barmherzigkeit und Gunst aufgenommen. Er wird sie auf dem rechten Weg zu Sich leiten.
176] Sie bitten dich um eine Entscheidung. Sprich: "Gott gibt euch die Entscheidung. Wenn ein Mann stirbt, ohne Kinder zu hinterlassen, aber eine Schwester hat, bekommt sie die Hälfte seiner Hinterlassenschaft. Ist es die Schwester, die stirbt, ohne Kinder zu hinterlassen, erbt der Bruder die ganze Hinterlassenschaft. Hat der kinderlose Erblasser zwei Schwestern - oder mehr - erben sie zwei Drittel. Hat er Schwestern und Brüder, wird die Erbschaft auf sie verteilt, so daß die männlichen Erben doppelt so viel bekommen wie die weiblichen. " Das trägt Gott euch klar vor, damit ihr euch nicht irrt. Gott weiß alles bestens�