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Hallo zu einer neuen Folge zu Gerrits Tagebuch.
Es sind fünf Wochen vergangen seit der letzten Folge.
Man könnte sagen, wir haben eine Woche länger gewartet ob wir noch Themen bekommen,
denn die letzten Wochen waren vor allem durch Wetten, dass… geprägt.
Ein Großteil des Teams hat diese Sendung mit vorbereitet,
alles noch mal schön gemacht, die Kameras mitinstalliert.
Diese aufregende Geschichte für uns, die Wetten Dass Sendung,
hat dazu geführt, dass es am Flughafen langsamer voran ging.
Es ist nicht so, dass wir nichts geschafft haben; aber wenig, was wir in Bildern zeigen können.
Was man zeigen kann ist hier der Hauptbereich des Terminals,
wo mittlerweile auch schon die Platten liegen.
Die Platten sind alle fertig.
Es fehlen nur noch einige.
Diese werden nächste Woche eingebaut und dann ist zumindest der Status erreicht,
dass das, was wir jahrelang auf dem Computer gezeichnet haben, hier endlich mal in 1:1 zu sehen ist.
Das schöne dabei ist, dass ich mir evtl. die Ängste nehmen kann,
denn am Computer sieht alles immer so klein aus und auch passend.
Jetzt das erste Mal alles in der Realität zu sehen, die ersten Flugzeuge zu haben,
nachprüfen ob die Maßstäbe, die wir von Airbus und Boeing haben,
im Modell auch so umgesetzt wurden.
Das alles zu sehen ist sehr spannend, denn es kommt da sehr drauf an,
nämlich z.B. hier.
Hier sind die Parkpositionen für die kleineren Flugzeuge.
Von der Länge her geht es nachher bis zum Airbus 321,
aber diese kleinen Flugzeuge brauchen nachher nicht so viel Platz
- dachte ich mir -
deshalb wollte ich auch unbedingt fünf Stück hier stehen haben,
aber es wird trotzdem sehr eng.
Ob es zu eng ist oder nicht, weiß ich erst seit ein paar Tagen,
seitdem die Platten hier liegen.
Ich weiß auch, die Probleme und Sorgen die ich mir damals gemacht habe sind berechtigt, denn:
Das Flugzeug fährt hier rein, kommt von hier hinten, hält an und hier ist die Treppe.
Die Treppe wird über diesen Schlitz von unten geführt,
kann weggezogen werden wenn das Flugzeug wieder raus möchte.
Und wird hingefahren wenn dieses steht.
So gehört es. Eenn es zu früh anhält sieht es doof aus.
Wenn es zu spät anhält könnte es hier ein Problem geben.
Hier führen die Fahrspuren lang für die Fahrzeuge wie z.B. der Caterer.
Das ist der höchste und damit auch der problematischste.
Wenn dieser jetzt hier lang will weil das Flugzeug zu weit nach vorne gefahren ist,
dann passt es nicht mehr.
Das ist definitiv eine Situation wo jemand vom Leitstand aufstehen muss
um das Problem zu beheben.
Das gilt es natürlich zu vermeiden. Natürlich darf man auch nicht zu vorsichtig sein,
weil es nachher blöd aussieht.
Ich hoffe, dass der Kompromiss gelungen ist.
Wir werden es am Ende sehen.
Auch die Tanker müssen auch ab einer bestimmten Größe unter das Flugzeug.
Ob ich mich da irgendwo verrechnet habe wird sich zeigen.
Momentan sieht es gar nicht schlecht aus.
Auch im hinteren Bereich, wo die drei Umfahrungsebenen für die Flugzeuge liegen,
ist es mächtig voran gegangen; auch wenn man es nicht sieht.
Wir haben hier den so genannten Deckel gezeigt,
mit den Spanten für die Berge,
die hinten für die Tarnung sorgen.
Das wurde kritisiert, da in der Regel an einer Startbahn keine Berge zu finden sind.
Richtig!
Wir bauen anfangs immer zu hoch und sägen erst im Anschluss zurecht, bis es passt.
Bereits jetzt sieht man, dass mächtig heruntergesägt wurde.
Einige kleine Höhen sind noch vorhanden, um das ganze dreidimensional zu lassen.
Der Rest ist weg.
Wir können diesen Monat nicht so viele Bilder zeigen,
daher möchte ich nun eine andere Sache vorführen.
Hier in meinem Büro läuft gerade eine Simulation, wie es später einmal aussehen wird.
Im Hintergrund programmiere ich laufend, was man in den Berichten auch nicht sieht.
Jetzt habe ich zum ersten Mal sämtliche Parameter eingegeben wie es aussieht,
wenn ein Flugzeug nachher ankommt.
Wenn ein Flugzeug ankommt müssen diverse Fahrzeuge wie z.B. Busse zum Flugzeug fahren.
Insgesamt bis zu 14 verschiedene Fahrzeuge müssen hier abgerufen werden,
hinfahren, sich aufstellen und verweilen und sich vor allem nie gegenseitig im Weg stehen.
Zu Simulationszwecken kann ich die Software auch auf Zeitraffer stellen,
was ich kurz demonstriere.
Jetzt sieht es hier etwas quirlig aus.
Wir haben 35 Parkpositionen, die zwar einige Regeln beachten, wo welches Flugzeug hindarf,
allerdings soll sich niemals etwas wiederholen.
D.h., für jede Parkposition muss definiert sein was passiert.
Wenn dort z.B. der Hamburg International ankommt:
wie viele Busse werden benötigt etc...
All das ist nun fertig und es wird deutlich, wie viele Fahrzeuge überhaupt gebaut werden müssen.
Hier sieht man z.B. den grauen Bereich, wo später die Besucher stehen.
Die unterschiedlichen Positionen ermöglichen den Besuchern,
entweder die Startbahn, den Autoverkehr, den Terminalbereich
oder die Parkpositionen der Flugzeuge zu sehen.
Hier versperrt aber die Säule den Blick auf die Startbahn.
Auf der anderen Seite ist nicht so viel Verkehr, da die Fahrzeuge immer den kürzesten Weg nehmen.
Dafür hat man einen super Blick auf das Flugfeld.
Durch die Verteilung von vielen spannenden Themen über eine Länge
von mehreren Metern Anlagenkante entzerren wir ein wenig das Gedränge,
wie es bei einer einzelnen "Filetstelle" der Fall wäre.
Ich hoffe, dass es uns gelungen ist, den Flughafen an allen Stellen gleich interessant zu gestalten,
damit jeder etwas zu gucken hat.
Hier zum Beispiel haben wir etwas für uns neues im Bereich Car System:
einen Kreisverkehr.
Ich bin gespannt, ob alles mit der Steuerung und den Vorfahrtsregeln alles so funktionieren wird,
da diese ja beim Kreisverkehr etwas anders sind.
Ein Kreisverkehr ist sehr kritisch für lange LKWs und unsere Tanklastzüge sind sehr lang.
Hier in der Software läuft alles reibungslos.
Ob das in der Realität auch alles so fehlerfrei stattfindet?
Wir werden es sehen.
Wenn es so funktioniert, bin ich wirklich glücklich.
Was man hier jetzt noch nicht sieht, schalte ich an.
Das macht mir wirklich Sorgen: wir haben uns vorgenommen,
dass wir Abflug und Ankunft genau timen können.
Dafür gibt es schon die Anzeigetafel,
die auch hinten am Flughafen und am Leitstand genau zu sehen sein wird.
Für jedes Flugzeug werden realistische Ziele eingegeben.
Ich hoffe, dass diese Zeile "planmäßig" und diese Zeile "erwartet" nicht zu weit von einander abweichen;
wir also einigermaßen pünktlich in unserer Prognose sind.
Was hier ein wenig anders ist, als bei einem echten Flughafen ist diese Zeile hier:
Wir mussten diese Lösung wählen um dem Zuschauer klarzumachen, dass es passieren kann,
dass z.B. ein sehnsüchtig erwarteter A380 jetzt nicht kommen kann.
Das Problem ist:
wir haben zwei A380 geplant, aber nur eine Parkposition für dieses Modell.
Grund: der A380 muss immer unterwegs sein.
Wenn einer mal ausfällt, muss ein zweiter da sein.
Wenn ich jetzt aber prognostizieren soll, wann dieser A380 landet...
Der steht unten in den drei Ebenen bereit in einer Warteschlange und ist bald dran.
Dann steht er hier schon im Flugplan.
Wenn der jetzt aber vorne dran ist und als nächster landen dürfte
kann es sein, dass der andere A380 noch auf seiner Parkposition steht
und wegen verspäteter Tankfahrzeuge oder Enteiser nicht loskommt.
Dann steht der noch da, während der andere landen soll.
Jetzt zu sagen "ich kann 15 Minuten kein Flugzeug mehr landen" wäre blöd.
Er muss sich also wieder hinten anstellen.
Bei Flugzeugen, die hier in unserem
Ankunftsplan drei Sternchen haben, ist es also nicht ganz sicher, ob sie kommen.
So viel erstmal zu der Steuerungssoftware.
Bei entsprechender Nachfrage können wir in einer zukünftigen Folge
von Gerrits Tagebuch tiefer ins Detail gehen.
In der letzten Folge schnitten wir ein Thema intensiver an, woraufhin wir viele Zuschriften,
Tipps und Ideen bekommen haben. Auf diese möchte ich jetzt eingehen.
Dazu gehe ich jetzt runter in unser Labor.
Hier sind wir jetzt am ruhigen Arbeitsplatz von Axel,
der wie viele von uns die Weihnachtsfeier wahrscheinlich nicht überstanden hat.
Aber es herrscht dasselbe Chaos wie bei mir, das wir auch brauchen, um kreativ zu sein.
Kreativ um das Problem zu lösen,
das ich in der letzten Folge angesprochen habe.
Ich möchte mich ganz herzlich für die vielen Zuschriften und Ideen bedanken.
Klingt vielleicht etwas blöde, aber die meisten Sachen davon haben wir schon ausprobiert.
Es bleibt weiterhin das Platzproblem.
Es soll alles voll mit Akkus gemacht werden, damit wir das größte Problem
- den Stromverbrauch -
im Griff haben.
Hinzu kommt dass gerade dort, wo ein Sensor angebracht werden könnte, überhaupt kein Platz ist.
Was wir schon versucht haben, ist über optische oder über Magnetfeldsensoren etc.,
irgendwie die Drehzahl abzugreifen.
Erstens: es herrscht kein Platz.
Zweitens: Sensoren brauchen Strom und den haben wir nicht.
Bei der Drehzahl die hier unten herrscht - eine ziemlich hohe Geschwindigkeit - müssten wir unseren Prozessor,
der momentan so langsam läuft wie möglich, hochtakten.
Das bedeutet einen signifikant höheren Stromverbrauch.
Stromverbrauch und Platz sind unsere größten Probleme.
Die Lösung liegt in der häufig vorgeschlagenen PWM Regelung.
Die nutzen wir bereits mit recht guten Ergebnissen.
Das Problem ist, dass in der Pause der PWM Regelung die Spannung gemessen wird.
Diese variiert gerade bei langsamen Geschwindigkeiten erheblich.
Das heißt, ich müsste über einen längeren Zeitraum glätten.
Das heißt, ich erhalte das Ergebnis über die Drehzahl erst dann, wenn ich sie gar nicht mehr brauche,
da das Fahrzeug längst schneller fährt.
Häufigeres Messen führt zu einem ruckelnden Fahrzeug.
Die Lösung: PWM Regelung, möglichst viele Informationen finden und Werte selbst zu speichern.
Dazu führt das Fahrzeug regelmäßig Referenzfahrten durch, wobei es sich selbst durchmisst.
Das geschieht auf Strecken, wo es nicht gesehen wird.
Den größten Teil erledigt aber die Steuerungssoftware:
Die muss lernen herauszufinden, wie sich das Fahrzeug in der Zukunft verhalten wird.
Wir hoffen, auch dieses Problem noch zu lösen.
Wir sind auf dem besten Wege...
Hiermit möchte ich mich ganz herzlich für das tolle letzte Jahr bedanken.
Ich wünsche allen Zusehern tolle Festtage.
Eine kleine Information noch: Ich gehe im Januar endlich in Urlaub.
Daher wird sich die nächste Folge wahrscheinlich um eine Woche verschieben.
Ich freue mich sehr auf 2010:
Das wird - wenn alles so bleibt - das Jahr der Eröffnung werden.