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Das Internet im Jahr 2009.
Wir versenden E-Mails, telefonieren über das Internet
und tauschen uns über Themen aus, die uns interessieren.
Sogar unser Geld verwalten wir virtuell.
Doch was heute selbstverständlich ist
war vor fünfzig Jahren noch eine vage Idee.
Um zu erfahren wie es hierzu kam
lassen Sie uns 1957 als das Jahr markieren in dem alles begann.
Vor 1957 arbeiteten Computer eine Aufgabe nach der anderen ab.
Das nennt man Batch-Processing.
Das war jedoch sehr ineffektiv.
Computer wurden immer größer und größer
und mussten in gekühlten Spezialräumen gelagert werden.
Das führte dazu, dass die Entwickler nicht mehr direkt an ihren Computern arbeiten konnten.
Für die Verbindung zwischen Computer und Entwickler wurden Spezialisten zuständig.
Damals war Programmierung noch viel Handarbeit
und die indirekte Verbindung führte zu
vielen Fehlern, die den Entwicklern die Zeit und Nerven raubten.
Im Jahr 1957 ändert sich jedoch einiges.
Damit die Entwickler direkt an den Computer arbeiten konnten,
musste eine Fernverbindung aufgebaut werden.
Zu dieser Zeit kommt die Idee des Time-Sharing auf.
Das ist das erste Konzept in der Computertechnologie,
die Rechenleistung eines Computers mit mehreren Benutzern zu teilen.
Am 4. Oktober 1957, während des Kalten Krieges,
schießt die Sowjetunion den ersten unbemannten Satelliten, Sputnik 1, in den Orbit.
Die Angst vor einer "Missile Gap" [Raketenlücke] wuchs.
Um die technologische Führung Amerikas sichern
gründen die Vereinigten Staaten, im Februar 1958, die "Defense Advanced Research Project Agency".
Zu dieser Zeit wurde das Wissen nur über Personen transferiert.
Die DARPA plante ein groß angelegtes Computer Netzwerk,
um den Wissenstransfer zu beschleunigen
und somit wiederholte Forschung zu vermeiden.
Diese Netzwerk wird das Arpanet.
Es entstehen drei weitere Erfindungen,
die für die Geschichte des Internets grundlegend sind:
Der Entwurf für ein militärisches Netzwerk von der RAND Corporation in Amerika.
Das kommerzielle Netzwerk vom National Physical Laboratory in England.
Und das wissenschaftliche Netzwerk Cyclades in Frankreich.
Diese wissenschaftlichen, militärischen und kommerziellen Ansätze dieser Netzwerke
haben zu unserem heutigen Internet geführt.
Lassen Sie uns mit dem Arpanet beginnen, dem bekanntesten dieser Netzwerke.
Dessen Entwicklung began im Jahr 1966.
Universitäten waren sehr zurückhaltend beim Teilen ihres Computers.
Deshalb wurden kleine Computer vor den Großrechner geschaltet.
Dieser Computer, der Interface Message Processor, übernahm die Netzwerkaktivitäten.
Der Mainframe [Großrechner] hingegen lediglich die Bereitstellung der Dateien und Programme.
Gleichzeitig diente der IMP auch als Interface für den Mainframe.
Da nur die IMPs untereinander zu einem Netzwerk verknüpft waren,
sprach man hier vom IMP-Subnetz.
Für die ersten Verbindungen zwischen den Computern
wurde von der Networking Working Group das Network Control Protocol [Network Control Program] entwickelt.
Das NCP wurde später durch das leistungsfähigere Transmission Control Protocol abgelöst.
Das Besondere am TCP ist die Benachrichtigung beim Datentransfer.
Erlauben Sie uns einen kleinen Exkurs nach England.
Da das Netzwerker NPL kommerziell ausgelegt war
ging man von vielen Benutzern und viel Datenverkehr aus.
Damit die Leitungen nicht verstopfen, wurden die Daten beim Versenden in kleinere Datenpakete aufgeteilt
und beim Empfänger wieder zusammenzusetzt.
Das "Packet-Switching" war geboren.
1962 entdeckten amerikanische Aufklärungsflugzeuge in Kuba stationierte Mittel- und Langstreckenraketen,
die die Vereinigten Staaten erreichen könnten.
Das ließ die Angst vor einem atomaren Schlag in den Mittelpunkt rücken.
Informationssysteme hatten damals eine zentrale Netzwerkarchitektur.
Damit es bei einem Angriff nicht ausfällt
entschied man sich für eine dezentralisierte Netzwerkarchitektur,
die beim Verlust eines Knotenpunktes immer noch einsatzfähig ist.
Die Kommunikation fand damals noch über Radiowellen statt,
was bei einem atomaren Angriff ein Problem darstellte.
Da die Ionosphäre bei einem atomaren Angriff beeinträchtigt ist, funktionieren langwellige Radiowellen nicht mehr.
Deshalb muss man Kurzwellen benutzen, die jedoch eine kürzere Reichweite haben.
Hierfür eignet sich das Modell eines verteilten Netzwerkes.
Somit können lange Strecken hinterlegt werden und die Störanfälligkeit wird minimiert.
Ein weiterer Meilenstein folgte durch die Entwicklung des französischen Netzwerks "Cyclades".
Da Cyclades im Gegensatz zum Arpanet weitaus weniger Geld und somit auch weniger Knoten zur Verfügung hatte
konzentrierte man sich auf die Kommunikation mit anderen Netzwerken.
Daraufhin entstand der Begriff “inter-net”.
Ausserdem ging das Konzept von Cyclades einen Schritt weiter als das der ARPA und der NPL.
Bei der Kommunikation zwischen Sender und Empfänger griffen die Computer nicht mehr in die Kommunikation ein,
sondern dienten lediglich nur als Transportknoten.
Das Protokoll von Cyclades führte durch alle Geräte hindurch, indem es einen physischen Kanal
in der Hardware verwendete.
Dies ermöglichte eine direkte Verbindung mit dem Empfänger – eine end-to-end Struktur.
Angeregt durch das Netzwerk Cyclades und der Inkompatiblität der Netze zueinander
gewann deren Verbindung überall an Bedeutung.
Die Telefongesellschaften entwickelten zusammen das X.25 Protokoll, dass die Kommunikation
über ihre Schnittstellen ermöglichte – gegen monatliche Grundgebühren versteht sich.
Das Transmission Control Protocol der DARPA verknüpfte die Computer über sogenannte Gateways...
und die International Organization for Standardization entwarf das Protokoll OSI Referenz Modell
Das Neue an OSI war, das Netzwerk von seinen Enden her zu standardisieren
das Aufteilen des Kanals in verschiedene Schichten.
Schließlich nimmt das TCP die Vorzüge des OSI Referenz Models in sich auf
und mündet im TCP/IP Protokoll –
ein Standard der die Kompatibilität zwischen den Netzwerken garantiert
und schließlich dazu führt, dass sie im Internet münden.
Am 28. Februar 1990 wird die Arpanet Hardware demontiert, aber das Internet...
... läuft.
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