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Hallo, ich bin Neveen Shalaby.
Wir sind hier in Airport Land, im Viertel Imbaba.
Imbaba ist ein großes Viertel, das mit Marginalisierung zu kämpfen hat.
Hier leben etwa eine Million Menschen.
Wir sind hier in Airport Land, einem Teil von Imbaba.
Bewohnern drohen Zwangsräumungen...
weil man die Hauptstraßen verbreitern will.
Der Großteil hier ist arm und geht einer einfachen Arbeit nach.
Die meisten Jugendlichen sind arbeitslos.
Hier herrscht ein Mangel an Polizei, Sicherheit, Arbeit und Einrichtungen.
Das Entwicklungsprojekt in Airport Land in Imbaba steckt voller Probleme.
Die Regierung hat mit dem Bau von 3700 Wohnungen begonnen...
weil man dachte, dies entspräche der Anzahl der Betroffenen.
Doch die Anzahl ist wesentlich höher.
Sie entspricht nicht der tatsächlichen Anzahl Menschen...
die von der Räumung betroffen sind.
Wir als Volkskomitee von Airport Land wollen lediglich...
über zwei Punkte informiert werden: Die Anzahl der abzureißenden Häuser...
und die Höhe des Ausgleichs für Unternehmen und Häuser.
Es gibt hier auch viele Geschäfte, die geräumt werden müssen.
Bei der ägyptischen Revolution, die am 25. Januar 2011 begann...
und das Regime in 18 Tagen zu Fall brachte...
waren Menschen aus Vierteln wie Imbaba die treibende Kraft.
Das Volk will das Ende des Regimes.
Hauptgrund, warum Leute in Imbaba sich der Revolution angeschlossen haben...
waren die hohen Arbeitslosenzahlen unter den Jugendlichen aus Imbaba.
Die Einrichtungen für Bildung und Gesundheit sind äußerst schlecht.
Gleichzeitig gab es Gewalt...
vonseiten der Polizei gegen Bürger.
Das Volk will das Ende des Regimes.
Er ist tot! Er ist tot!
Das ist das Regime von Hosni Mubarak.
Ich war dabei. Die Polizei hat auf uns eingeschlagen und uns beschossen.
Friedlich.
Das ist das Regime von Hosni Mubarak.
Es gab viele Märtyrer in Imbaba und in den anderen Armenvierteln.
Heute besuchen wir die Familie eines Märtyrers.
Märtyrer-Mohamed-Sayed-Straße ehemals Friedensstraße
Wir stehen hier in Imbaba...
vor dem Haus des Märtyrers Mohamed Sayed Abdel Latif.
Es ist unser Schicksal.
Unser Schicksal, dass Mohamed nach dem Tod seines Bruders Ibrahim starb.
Wir können es nicht ändern. Wir danken Gott.
Vater des Märtyrers Mohamed Sayed Abdel Latif
Jahre reichen nicht aus, um zu sagen, wie gut er zu mir war.
Mutter von Mohamed Sayed Abdel Latif
Er wurde getötet, als er sein Werkzeug holte.
Er sah, wie jemand angeschossen wurde und wollte helfen.
Die Polizei schoss auf ihn. Die Kugel ging hier rein und kam hier raus.
In seinem rechten Arm steckte auch noch eine Kugel.
Als man ihn ins Krankenhaus brachte, starb er.
Das Grausamste ist, dass unser gefallener Sohn in seinem Grab liegt.
Wir schlafen nun auf der Straße und die Polizei, die ihn erschoss, ist noch frei.
Ich sterbe jeden Tag.
Ich bitte Gott zu sühnen, was er in einem Leben gelitten hat.
Er hat viel gelitten und fing in sehr jungem Alter an zu arbeiten.
Wir werden unsere Rechte einfordern, bis unser letzter Tag gekommen ist.
Imbaba war eines der ersten Viertel, das an der Revolution teilnahm.
Die Menschen aus Imbaba haben viel zur Revolution beigetragen...
als sie die Polizeiabsperrung durchbrachen...
so dass die Aktivisten auf dem Tahrir-Platz demonstrieren konnten.