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Unser Schweigen, ihr Gold
Was glaubst du, haben die vor?
Das Land zerstören,
eine Mine bauen,
weil sie Gold finden wollen.
Wie findest du diese Idee?
Scheußlich. Warum?
Weil sie den Wald kaputtmachen.
Warum machen sie das? Um das Gold zu bekommen.
Warum wollen sie Gold?
Ich weiß nicht ...
Am 29. März 2012 übergab die griechische Regierung
4.099.976,70 qm Wald in Madem Lakos und Skouries
an den griechischen Bergbaukonzern HELLAS GOLD.
5% des Kapitals dieses Unternehmens gehört AKTOR,
Tochter von ELLAKTOR, 95% ELDORADO GOLD in Kanada.
Hauptaktionäre von ELDORADO sind FIDELITY,
MARKET VECTORS und die VANGUARD GROUP.
Die VANGUARD GROUP mit einem Vermögen von 1,6 Billionen US-Dollar
ist einer der drei größten Investoren der Welt.
Am 25. April 1998 brach in Aznalcóllar, Spanien,
der Damm eines Giftschlammbeckens
auf dem Gelände des Bergwerks Los Frailes,
das dem schwedisch-kanadischen Konzern BOLIDEN gehört.
Der Durchbruch war 50 m breit, 4,500 Hektar Land wurden verseucht.
3 Millionen m3 Schlamm, 4 Millionen m3 säurehaltiges Wasser
strömten in die Umgebung,
in den Fluss Guadiamar, bis zum Nationalpark Coto de Doñana.
Behörden untersuchten die Ursache dieser Umweltkatastrophe,
eine der bislang zehn größten.
Sie verurteilten BOLIDEN als Verursacher des Unfalls.
BOLIDENs Hauptinvestor ist die VANGUARD GROUP.
Der staatliche Pensionsfonds von Norwegen
zog seine Investitionen aus BARRICK GOLD (Kanada) zurück,
dem größten Bergbaukonzern der Welt,
wegen schwerer Umweltschäden
in der Goldmine Porgera, Papua Neu-Guinea.
Das norwegische Finanzministerium erklärte:
"Bergwerksabfälle in Flüsse zu verschütten
verstößt gegen internationale Regeln.
Die Behauptung des Unternehmens, keine
langfristigen und irreversiblen Schäden zu verursachen,
ist wenig glaubwürdig."
Neben Umweltkatastrophen ist BARRICK auch verantwortlich
für Verletzungen des Menschenrechts.
Hunderte Zwangsräumungen, Vergewaltigungen und Morde
in Verbindung mit den Minen wurden bislang in Porgera registriert.
Placer Dome, Mineneigner bis zur Fusion mit BARRICK 2006,
gab zu, dass 8 Bewohner von Porgera
von Sicherheitskräften der Mine ermordet wurden.
Amnesty International verurteilte in einem Bericht vom 2. Februar 2010
die Gewalt gegen einheimische Bewohner
durch BARRICKS private Sicherheitsfirmen.
Ein großer Teil des Aktienkapitals von BARRICK GOLD
gehört den 3 Hauptaktionären von ELDORADO.
Die Gruppen VANGUARD und FIDELITY sind die Hauptinvestoren
multinationaler Konzerne Microsoft, McDonalds, CocaCola, Apple...
Neben MARKET VECTORS stehen sie ganz oben auf der Liste
der Aktionäre des zweitmächtigsten Bergbaukonzerns,
GOLD CORP, der 2005 eine Strafe von 225.000 US-Dollar
zahlen musste wegen 110.000 m3 hochgiftiger Abfälle
in Red Lake, Kanada.
Sein Präsident, Ian Telfer, war der
Gründer und Vorstandsvorsitzender von TVX GOLD.
Das ist der Untergang dieser Herren,
die im Fernsehen über Wohlstand und Fortschritt reden.
Diese elenden Bastarde! Sie haben uns ausverkauft!
Im Mai 2003 meldete TVX HELLAS, Tochter von TVX GOLD,
Konkurs an und entließ 470 Arbeiter ohne Kompensation
und ohne das Recht auf Arbeit oder Arbeitslosengeld,
weil sie keine offiziellen Entlassungspapiere erhielten.
Profit machen heißt Gelegenheiten nutzen ...
opportunistisch, was man kriegen kann. Kann ein Mensch so leben?
Ich soll diese Schönheit kaputtmachen, weil Sie es wollen?
Nur weil Sie reich werden wollen?
TVX HELLAS begründete den Bankrott mit wirtschaftlicher Erschöpfung
wegen des Unfalls 5 Monate zuvor, im Dezember 2002,
als der Golf von Stratoni über 10 Tage lang
rot gefärbt war von aus den Stollen strömenden
säure- und schwermetallhaltigen Wassern,
die das Unternehmen nicht in den Griff bekam.
Der Schaden für das marine Ökosystem ist unermesslich.
Die Schwermetalle setzten sich
im gesamten Golf von Ierissos ab,
eine der reichhaltigsten Meereswelten des Landes.
Die Bezirksverwaltung in Stagira, Acanthus
erklärte im Golf den Notstand
und untersagte die Fischerei.
TVX kümmerte sich nicht um die Folgen des Unfalls
und behauptete, sie kämen von schweren Regenfällen.
Sie kommen, betreiben die Mine für 1, 2, 5 oder 10 Jahre
und verabschieden sich.
Lasst das nie zu.
Zwei Jahre zuvor praktizierte dies auch
das Bergbauunternehmen ESMERALDA
nach dem Goldminenunfall in Baia Mare in Rumänien,
eine der größten Umweltkatastrophen der europäischen Geschichte.
Es schob schlechte Wetterbedingungen vor
und meldete Konkurs an.
Der Unfall geschah, als der Damm der Goldmine brach.
100,000 m3 Morast mit hoher Zyanidkonzentration
gelangte in den Fluss Somes in Rumänien und den serbischen Fluss Tisza,
und schließlich über die Donau ins Schwarze Meer.
Die Zyanide und Schwermetalle gelangten auch nach
Ungarn und Serbien, vergifteten das Trinkwasser,
töteten mehr als 1000 Tonnen Fisch,
vernichteten Ökosysteme, verursachten chronische Gesundheitsschäden
durch langfristige Schwermetallbelastung.
Seitdem verbieten Tschechien und Ungarn den Gebrauch von Zyanid in Bergwerken.
Griechenland erlaubt es immer noch, obwohl es
auch in kleinen Mengen ein hochgiftiges Element ist,
das Gift, das die Nazis in den Gaskammern verwendeten.
Wir dürfen sie nicht damit anfangen lassen,
nicht das kleinste bisschen.
Wenn wir sie anfangen lassen, ist es vorbei.
Zyanid ist für Unternehmen die leichte Art,
Gold aus dem Gestein zu trennen, denn
anders als zur Zeit der traditionellen Gewinnung enthalten
die noch verbliebenen Goldadern viel weniger Gold.
Deshalb werben sie nun anstelle der Tiefbaugruben
für billigen Tagebau, der riesige Krater erzeugt.
Das durch Dynamitsprengungen zerkleinerte Gestein
wird in chemischen Prozessen behandelt, deren Abfallprodukte
sich als giftiger Schlamm in riesigen Teichen ansammeln.
In Karakoli in der Nähe des Dorfes Stratoni,
1,5 km vom Meer entfernt, fasst ein solcher Schlammteich
3.500.000 Tonnen giftiger zyanidhaltiger Abfälle,
ein weithin sichtbarer Brennpunkt der Umweltverseuchung.
Diesen Rohbau errichtete vor vierzig Jahren
das Bergwerksunternehmen der Bodossaki Institution.
Obwohl das Becken bereits 1992 überfloss, benutzten es
nachfolgende Unternehmen weiter. Wenn das Becken vollgelaufen war,
erhöhten sie einfach den Damm bis zur jetzigen Höhe von 52 m.
Es werden Risse beobachtet, die das Ökosystem belasten.
Die Gefahr eines Unfalls wächst.
2000 hatten wir die starken Regenfälle...
Werden die Wasserbecken und Deponien in den Bergen halten?
250 Autos wurden ins Meer geschwemmt, den ganzen Weg bis nach Ormilia.
In Skouries, 3 km vom Dorf Megali Panagia entfernt,
sollen nach den Plänen von HELLAS GOLD
2 weitere Deponien für giftige Abbauabfälle entstehen,
außerdem eine Anreicherungsanlage,
die täglich 21.000 Tonnen Erz verarbeiten soll.
Das Erz soll hauptsächlich im Tagebau abgebaut werden.
Es gibt Pläne für einen Krater von 2 km Durchmesser
und 300 m Tiefe mit unterirdischen Grubenstollen.
Es ist eine Katastrophe, keine Entwicklung.
Katastrophe.
Sie können noch so viel Geld haben, ihnen ist die Zerstörung egal.
Aber uns nicht, wir wollen das Grün.
Diese Birken und Eichen, die es da gibt...
Es ist ein Paradies.
Warum wollt ihr es denn in eine Hölle verwandeln?
Wenn man nicht mit dem Wasser herumpfuscht, ist es das süßeste.
Pfuscht man damit rum, wird es zu Gift.
Wir hatten genug Wasser hier, um die ganze Welt zu überfluten.
Aber durch die Bohrungen ist all das Wasser verschwunden.
Was wussten wir schon, wir waren ungebildet, Bauern, wir ahnten nicht,
dass die Fische an dem Gift starben, das sie ins Wasser schütteten.
Wissen Sie, was Sie sehen werden, wenn Sie da hoch gehen?
Εh?
Was wird von all dem zurückbleiben?
Das ganze Gebiet wird zerstört werden.
Denn diese Mine, dieses ganze Gift
bleibt ja nicht nur 5 oder 10 Jahre.
Eher 200.
Alles wird austrocknen, dieser Ort wird tot sein!
Sie können am Fenster Ihren Namen
mit dem Finger in den Staub schreiben.
Sie werden den Staub einatmen.
Jetzt ist es schon so, dass wir säen und nichts wächst.
Wir haben überhaupt keine Erzeugnisse. Warum, wissen wir nicht.
Halkidiki hat alles mögliche zu bieten,
Reichtum an Mineralien, aber auch Wald,
saubere Umwelt, Tierhaltung, Bienenzucht...
Diese werden für die Gesellschaft zunehmend wichtig werden.
Also... bringen wir sie zum Stoppen,
zum Schweigen, als gäbe es sie nicht, und vergessen sie...
Am 21. Dezember 1995 gingen alle Vermögenswerte
der Kassandra-Minen an TVX HELLAS über,
einschließlich des Gebietes Olymbiada.
Der Konzern präsentiert sich als sozial und ökologisch verantwortungsbewusst,
macht Entwicklungsversprechungen für den Norden Halkidikis
und versucht, sofort mit Bergbauaktivitäten zu beginnen.
Die Einwohner organisieren sich in Komitees,
um die Durchführung der Pläne zu verhindern.
Sie richten einen Wachposten ein, beobachten die Vorgänge in der Mine
und halten Wachschichten rund um die Uhr.
Sie zerstören technische Ausrüstung, die in die Region gebracht wird,
blockieren Straßen und stellen sich der Polizei entgegen.
Zusammen mit anderen Dörfern führen sie einen kollektiven Kampf.
Die Mehrheit boykottiert die Wahlen 1996.
Auch gerichtlich versuchen sie, das Projekt zu stoppen.
Kurz nach der Wahl überfällt ein großes Polizeiaufgebot den Wachposten.
Es gibt viele Verletzte, viele werden verhaftet.
Doch die Entschlossenheit der Menschen bleibt ungebrochen.
Die Polizei sperrt alle Straßen zum Konzerngelände
und verbietet jeglichen Straßenverkehr
sowie alle Versammlungen und Demonstrationen.
Ihre Anweisung? - Weder Fußgänger noch Fahrzeuge kommen hier durch.
Weil wir eine saubere Umwelt wollen. Schluss, aus, basta.
Alle Welt weiß doch, was hier passiert.
Sie wollen uns terrorisieren. Das ist es, was sie wollen: Terrorismus.
Es gab eine Ausgangssperre nach 21 Uhr.
Versammlungen von mehr als 3 Leuten waren verboten.
An jeder Kreuzung auf die Straße in Richtung Ierissos
musste man den Ausweis vorzeigen.
Der Kampf gegen TVX geht weiter bis 2002,
als das Gericht einen Antrag auf Einstellung des Projekts annimmt.
Diesem positiven Präzedenzfall folgen Investitionsstopps
in Evros, Kilkis und Rhodope nach Protesten und Gerichtsurteilen.
Wenige Monate später geschieht der Unfall in Stratoni
und TVX HELLAS meldet Konkurs an.
Das Mutterunternehmen TVX GOLD fusioniert mit CANADIAN KINROSS.
Am 6. Dezember 2003 wird der Konkursantrag von TVX HELLAS angenommen.
Am 12. Dezember wird in wenigen Stunden die ungeheure Vereinbarung getroffen:
Der griechische Staat widerruft die Insolvenz,
kauft die Minen für 11 Mio von TVX HELLAS, verkauft sie an die 2 Tage alte HELLAS GOLD
ohne die vom EU-Gesetz vorgeschriebene öffentliche Ausschreibung
und ohne Verantwortung des neuen Eigentümers für die Umweltschäden durch TVX.
Der Weiterverkauf der Minen geschieht zum selben Preis,
obwohl der tatsächliche Wert an der Börse von Toronto auf 2,3 Mrd. steigt.
Die griechische Regierung erwartet keine Erlöse, da die Bodenschätze
nach dem Bergbaugesetz ausschließlich Eigentum des Abbauunternehmens sind.
Darum lehnte die Troika die Minen in Halkidiki ab
als eine der Garantien der griechischen Regierung für den Darlehensvertrag.
Die Volksversammlung von Megali Panagia richtet in den Bergen einen Wachposten ein.
Die Aktivitäten von HELLAS GOLD werden 3 Jahre lang blockiert.
30 Einwohner aus Megali Panagia und Ierissos stoppen eine Gruppe von
Archäologen des Unternehmens, institutionellen Vertretern und Polizei.
400 "Söldner" von HELLAS GOLD werden mit Bussen in die Berge gebracht; Seite an Seite mit
der Polizei verprügeln sie Einwohner, zerstören den Wachturm, halten seitdem das Gebiet besetzt.
Einwohner von Megali Panagia, Ierissos, Arnea, Nea Roda, Metagitsi, Agios Nikolaos, Nikiti,
Ormilia, Nea Moudania, Kilkis, Thrakien, Kavala und Thessaloniki demonstrieren gegen die Minen.
Ein endloser Autokonvoi folgt in Richtung Megali Panagia.
Über 2.500 Menschen versammeln sich auf dem Hauptplatz des Dorfes
und ziehen nach Skouries, um eine Resolution zu überreichen,
welche die sofortige Einstellung illegaler Aktivitäten in den Bergen fordert.
Polizeitruppen werden aufgestellt, um jeden Zugang in die Berge zu verhindern.
Mit Knüppeln, Wasserwerfern, Blendgranaten und Tränengas attackiert
die Polizei die Versammelten, darunter kleine Kinder und ältere Menschen.
"Bullen, Schweine, Mörder"
Die Protestierenden bleiben zusammen, kämpfen viele Stunden lang, gehen nach Megali Panagia.
Die Repression geht weiter, Polizei versperrt die Straßen aus dem Dorf heraus,
terrorisiert mit Durchsuchungen und nimmt aus Rache willkürlich Leute fest.
1.000 Menschen protestieren vor der örtlichen Ratsversammlung,
erklären ihre Opposition zur Politik des Bürgermeisters und der örtlichen institutionellen Vertreter.
Trotz der Versuche, mit Tränengas den Protest zu unterdrücken, bleiben die Einwohner standhaft.
- Das hier ist Privatgelände, also schalten Sie bitte die Kamera aus.
- Das Video wird dokumentieren, was Sie tun, nämlich 6 Frauen provozieren.
Dieses Video ist die Gewähr für meine körperliche Sicherheit, Mann.
- Sicher, aber ich sage Ihnen, was es außerdem noch nachweisen kann:
wenn hier irgend ein Schaden passiert, sind Sie die ersten Verdächtigen.
Sie haben gefilmt, Sie haben Beweismittel, also ...
Die maskierten Bewacher werden von der Beteiligung an illegalen Aktivitäten von HELLAS GOLD freigesprochen.
Das Unternehmen wird angewiesen, Gitter im Wald, Stacheldraht, elektronische
Überwachungs- und Alarmanlagen zu entfernen und Kontrollrundgänge zu unterlassen.
Doch heute, drei Tage später geht die illegale Besetzung weiter ...
Der wichtigste Aktieninhaber von ELLAKTOR, AMERICAN FUNDS,
ist weltweit der drittgrößte Vermögensverwalter
nach VANGUARD und FIDELITY.
Der Hauptaktieninhaber der Gruppe TVX GOLD war FIDELITY.
Bergbauunternehmen wie HELLAS GOLD
planen die Ausweitung ihrer Bergbauaktivitäten
auch in anderen Gebieten außer in Halkidiki.
Von Thrakien und Kavala bis Halkidiki, Serres und Kilkis,
hat die energische Opposition örtlicher Gemeinden
die Umsetzung dieser Pläne bisher verhindert.
Den multinationalen Unternehmen, örtlichen Bankern und Bossen,
welche die Krise ausnutzen für ein paar hundert temporärer Jobs,
erklären wir mit aller Deutlichkeit, dass unsere Gebiete
mit ihrer Schönheit und ihrem produktiven Potential,
unsere Besetzungen, unsere Zukunft und die Gesundheit unserer Kinder
unsere Prioritäten sind.
Wir stehen zu jenen, die gegen das Verbrechen Widerstand leisten.
Wer schweigt, ist ein Komplize.