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In Italien wurde vermehrt vom alarmierenden Verschwinden ganzer Bienenstöcke berichtet.
Pestizide wurden dabei klar als Hauptursache dafür identifiziert,
speziell Neonicotinoide und Fipronil, die verwendet werden um Maissaatgut zu behandeln.
Um den Verlust weiterer Bienenvölker zu verhindern, wurde ein Verbot dieser Produkte eingeführt.
Auch das APENET-Projekt wurde gegründet,
um die Effekte des Verbots sowie spezifische Gründe für den Kollaps von Bienenvölkern zu untersuchen.
Das Verbot verbesserte die Situation unverzüglich.
Schon 1 Jahr nach der Einführung des Verbots ging die Zahl der berichteten Einbrüche ...
der Bienenkolonien während der Zeit der Maisaussaat von 185 auf 3 zurück.
Später wurde bewiesen, dass die 3 Fälle daraus resultierten, dass Bauern altes Saatgut verwendet haben,
die mit Neonicotinoiden behandelt worden sind, also waren das grundsätzlich illegale Aussaaten.
Das APENET-Projekt hat die Auswirkung von, mit Neonicotinoiden ...
und Fipronil behandeltem, Saatgut auf Maisfeldern untersucht.
Diese Untersuchung wurde an vielen verschiedenen Standorten
mit verschiedenen klimatischen Bedingungen in Italien durchgeführt.
Die Resultate zeigen, dass es keine Verbindung zwischen der Saatgutbehandlung
und der Qualität bzw. Quantität der Maiserträge gibt.
Die Schlussfolgerung ist einfach: Saatgut mit Pestiziden zu behandeln ist unnnötig.
Das heißt wir sollten Pestizide vom Markt nehmen,
speziell jene hoch-toxischen wie Neonicotinoide,
da es unmöglich ist, zu verhindern, dass versprühte Pestizide
sich auch auf benachbarte Felder ausbreiten und dort Nektar und Pollen kontaminieren.
Überhaupt ist jeglicher Pestizidgebrauch fraglich, weil er oftmals gar nicht nötig ist,
wie das APENET-Projekt bewiesen hat.
Üblicherweise kann sich die Natur selbst behaupten. Das Einzige, was wir tun sollten,
ist, sie ein wenig dabei zu unterstützen. Zum Beispiel können Fruchtfolgen dabei helfen,
pflanzenspezifische Schädlinge unter Kontrolle zu bekommen.
Agroökologie ist ein Bereich, der sich in Italien rapide entwickelt.
Italienische Bauern lassen oft Reihen wilder Hecken in der Nähe ihrer Pflanzen oder zwischen den Feldern wachsen.
Die natürlichen Feinde der Schädlinge können in diesen Hecken den Winter überleben.
Solche Insekten, wie z.B. Marienkäfer, Schnabelkerfen und Parasitoide arbeiten gratis für uns.
Nach dem Winter können diese hilfreichen Insekten auf die Felder wandern und Schädlinge bekämpfen.
Das erhält das Gleichgewicht des Ökosystems ...
und wenn wir einer kleinen Zahl von Schädlingen erlauben, auf unseren Pflanzen zu bleiben,
werden diese im Gegenzug kostenfrei geschützt.
Den Pestizideinsatz in der Landwirtschaft einzuschränken nützt uns allen!
Erstens können Konsumenten Essen kaufen, das frei von giftigen Pestiziden ist.
Und das sollte durchaus betont werden: Pestizide sind giftig!
Zweitens gefährden konventionelle Bauern nicht mehr länger ihre eigene Gesundheit, wenn sie aufhören, dieses Gift zu versprühen.
Es ist bekannt, dass Bauern, die dauerhaft Pestiziden ausgesetzt sind
ein höheres Risiko für Krebs aufweisen.
Zuletzt, und das ist wohl das Wichtigste, profitiert die Umwelt davon -
ohne Pestizide können wir die Kontamination von Grund- und Oberflächenwaser rückgängig machen,
was die Wiederherstellung des ökologischen Gleichgewichts möglich macht.
Um diese Ziele zu erreichen, müssen hochgiftige Pestizide verboten werden.
Das sollte auf lokaler Ebene passieren, das heißt ...
unabhängig von Europäischen Verordnungen.
Ich glaube, der wichtigste Schritt, z.B. hier in Polen, ist es,
wissenschaftliche Forschung im agroökologischen Bereich zu fördern.
Das sollte eingerichtet werden, um umweltfreundliche Anbaumethoden zu bestimmen,
die natürlich den Pestizideinsatz verringern würden,
weil es einfach nicht mehr länger notwendig wäre, sie zu benutzen.