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Herzlich Willkommen zur neuen Folge von Gerrits Tagebuch.
Ereignisreiche Zeit, denn in den Ferien betreiben wir den Flughafen
14 Stunden am Tag.
Wir haben auf meinem Blog gefragt, welche Fragen ihr uns stellen würdet.
Und die werden wir heute beantworten.
Am meisten genervt war ich von mir selbst, denn
ich hatte den Wunsch ganz viel zu schaffen, aber es war nie Zeit.
Der größte Nervfaktor war a) mangelnde Zeit
und b) wie lange brauchen wir für den Flughafen?
Ich wurde immer wieder nach dem Datum der Eröffnung gefragt,
und das zu kalkulieren hat mich am meisten genervt.
Dass vieles nicht funktionierte, und man Sachen mehrfach bauen musste,
war nebensächlich im Vergleich zum Thema Zeit.
Das ist bestimmt in den Top 3 der meisten gestellten Fragen zum Flughafen.
Die Antwort ist ganz einfach:
Wir haben ein bis zu 2 Kilo schweres Flugzeug, das 1m pro Sekunde fährt
und auch aus Sicherheitsgründen in etwa 15 m abgebremst werden können muss.
Es soll nicht von der Stange fliegen und sie darf nicht brechen.
Wir brauchen ein flexibles Material, das niemals bricht.
Und das geht nur mit unseren Stahlstangen.
Wir haben kein durchsichtiges Material gefunden, dass diese Kriterien erfüllt.
In der Bauphase war das Publikum ganz wichtig für unser Feedback.
Es hat sehr geholfen dem Publikum zuzuhören, um zu wissen, wo das Ziel ist.
Und jetzt wo die Anlage fertig ist, scheint es, dass wir das Ziel grob erreicht haben.
Die Reaktion ist durchgehend positiver, als wir dachten.
Wir hatten z.B. Sorgen, dass das Space-Shuttle zu klischeehaft ist.
Jedesmal, wenn das Shuttle kommt, ist die Reaktion so großartig,
zwischen Gelächter und Freude, ab und zu ein schüttelnder Kopf mit einem Grinsen.
Das zeigt uns, dass die Space-Shuttle-Idee richtig war.
Außerdem haben wir gelegentlich Defekte.
Nicht sonderlich lang, aber wenn wir dann auf die Anlage müssen,
und man damit rechnet ganz viele mürrische Gesichter zu sehen,
und Leute stattdessen klatschen, wenn der nächste Start kommt,
dann muss man aufpassen, dass man nicht abhebt bei dieser positiven Reaktion.
Es hat unheimlich viel Motivation geschaffen, noch besser zu werden,
vielleicht viele Ideen nachträglich noch umzusetzen, weil
wer soviel Feedback für seine Arbeit kriegt und soviel Freude teilen kann,
der muss einfach hochmotiviert sich an diesem Job erfreuen.
Für die Beantwortung muss ich etwas ausholen.
Wir wollen 45 Flugzeuge bauen. 33 sind fertig, es fehlen noch 12.
Wir haben seit letzter Woche eine CRJ-700 als nächstkleinere Generation laufen.
Sie ist noch nicht perfekt, aber sie zeigt uns,
dass wir die kleinere Generation starten können.
Neben der CRJ-700 werden wir u.a. die BAe 146 und DASH 8
als nächstes bauen, die Fluggesellschaft überlegen wir uns noch.
Die Concorde von British Airways darf in ihrem Design fliegen.
Dann haben wir noch eine 747, das wird wahrscheinlich eine United oder Qantas.
Diese 747 wird eine Jade.
Weiterhin fertig: A330-200, 340-300 und A300 Fracht.
Das Design steht noch offen.
Wir könnten auch noch ein bis zwei 757-200 oder 300
oder 767-200 oder 300 bauen. Da müssen wir mal sehen.
Fertig und in der Lackierung ist ein 737-800 Winglets von TUIfly im ICE-Design.
Das steht als nächstes an.
Nach 45 wird es eng, denn ich habe nur 36 Parkpositionen.
Und jetzt kommen wir dazu, warum der UPS am Hauptterminal gesichtet wurde.
45 Flugzeuge haben nicht alle Platz.
4 Frachtpositionen haben wir, die UPS war die fünfte, die raus wollte.
Steht auch so schon im Flugplan.
Jetzt habe ich zwei Möglichkeiten: Entweder Fahrstuhl runter, hinten anstellen,
dann war sie drei Stunden nicht auf dem Flugplatz zu sehen.
Deshalb darf sie sich dann eine passende Parkposition am Hauptterminal aussuchen
und sich dahinstellen. Meinetwegen wird sie nur nachgetankt oder Ähnliches.
Das ist ein kleiner Kompromiss.
Auch eine der am meisten gestellten Fragen, und es gibt nur eine Antwort:
Gut!
Nimmst du den und ich den?
Man kann zusammenfassen: Die Schiffssteuerung ist immer noch ein Problem.
Es läuft so ganz gut.
Wir werden die Schiffe wohl nie so gut mit dem Computer fahren wie mit der Hand.
Das Projekt ist nicht auf Eis, aber es ist noch nicht so weit.
Wir brauchen alle noch etwas Erholung bis wir loslegen können.
Wir wollen auch noch den 2. Stock bauen und technische Komponenten verändern.
Es wird mit der Schiffsteuerung irgendwann weitergehen, wir werden in einer
Folge von Gerrits Tagebuch einen ausgiebigen Stand bringen.
Aber man kann sagen, dass das Thema Schiffsteuerung kommen wird
aber noch ein bisschen braucht.
Hier stehen wir im 2. Stock,
hier entsteht unser neues Restaurant, der neue Eingangsbereich und Shop.
Das ist für uns der gößte aktuelle Bauabschnitt.
Aber auf der Anlage geht es weiter.
Der Ring Gegenüber von der Schweiz, fängt mit Italien an
danach wird Frankreich kommen, und danach Großbritannien.
Das ist soweit sicher.
Die Details sind noch in Planung, aber wir erzählen es sobald es spruchreif ist.
Wir hatten in letzter Zeit nur kleine Zwischenfälle.
Aber einen großen Unfall hatten wir vor wenigen Tagen und
da der so besonders war, zeige ich euch die Bilder vom Tag danach.
Der fährt nicht mehr geradeaus.
Könnt ihr gucken, ob etwas mit dem Bugrad nicht stimmt?
Könnte das etwas mit den Stangen zu tun haben?
Ich weiß es nicht.
Nehmen wir das als Einstieg in ein sehr leidiges Thema, das uns sehr beschäftigt hat.
Aber jetzt haben wir die Lösung gefunden.
Wir haben gestern einen schweren Unfall gehabt.
Dieses Flugzeug hat sich an der Tarnung oder irgendwo anders dran zerlegt.
Gestern Abend 19:14 Uhr ist es passiert.
Wir sind daraufhin hierher und haben versucht, erste Analysen zu machen.
Die Nacht haben wir versucht zu reparieren, die Stangen sind komplett verbogen.
Aber das größte Problem war: Wir wussten nicht, was passiert ist.
Das wissen nur, dass das Flugzeug in dem Raum der Tarnung zerschellt ist
und der Computer es erst gemerkt hat, als es aus von der Startbahn rollen sollte.
Das ist ungewöhnlich, denn wir haben diverse Sicherheitsmechanismen.
Das Flugzeug fährt aus eigener Kraft vom Lift auf die Landeposition,
wo es aufgespießt werden soll. Dann sucht der Schlitten das Flugzeug.
Da der Schlitten das Flugzeug gefunden hat, muss es richtig gestanden haben.
Dann wird es mit beiden Stangen aufgespießt und es wird überprüft,
ob Strom durch die Stangen fließt und ob es wirklich auf den Stangen ist.
Das wir ab 3cm Höhe geprüft - hat anscheinend auch nicht angeschlagen.
Dann wird es durch das Fenster gelandet, die Synchronität zur Stange wird
20 Mal die Sekunde geprüft, ansonsten: Nothalt.
Meldet sich der Computer bei den Antrieben nicht und umgekehrt: Nothalt.
Wir standen hier gestern ab 19 Uhr, weil wir Angst hatten, dass es wieder passiert.
Wäre nicht so schön, wenn es gleich wieder passiert.
Dann freut einen umso mehr, wenn man eine Lösung findet.
Wir haben alle Ideen durchgespielt bis eine passte.
Warum das passiert ist, müssen wir später den Programmierer fragen.
Die Stangen sind neben das Flugzeug hochgegangen und haben nicht eingespießt.
Dadurch wurde das Flugzeug nach vorne gezogen.
Diese Stelle ist sehr stabil.
Die vordere Stange hat verhindert, dass das Flugzeug weg kann.
Es hatte schon einen Linksdrall, schlägt dann hier vorne ein,
das erklärt den Kratzer am Bug,
dreht sich, rollt und die erste Tragfläche bricht ab.
Das Winglet, die schwächste Stelle, ist abgebrochen.
Die Tragfläche ist nicht durch einen Schlag von oben abgebrochen,
sondern durch ein Aufschlagen auf der Straße.
Das Flugzeug kommt ins Rollen und die ziehende Stange bleibt unter dem Flugzeug
aber nimmt das Flugzeug so mit und macht hier diese Furche rein.
Mit dem Mikroskop haben wir bewiesen, dass die Furchen durch die Stangen kamen.
Das Flugzeug klemmt hier fest, zweite Stange rutscht entlang,
es wird dabei angehoben, weil die Stangen sich biegen und es nach oben drücken.
Trotzdem reicht es noch für eine zweite Furche von der hinteren Stange.
Danach fällt das Flugzeug und bricht den zweiten Flügel ab.
Zu 98% sind wir uns da sicher.
Damit können wir jetzt sicher und sorglos weiterfliegen.
Schnurrbart - warte!
- Kann losgehen! - Läuft? Ok!
Ich habe schon Angst und möchte nicht erkannt werden.
Der Auftrag war ja, Flugzeug soll auf der Stange sein und...
Gerrit für Matze!
Kann gerade nicht.
Das Flugzeug soll auf der Stange sein, das überprüfe ich.
Aber ich habe nicht überprüft, was ist, wenn kein Flugzeug da ist.
Diese Platine sagt uns ja, ob ein Flugzeug da ist.
Aber wenn die kaputt ist, so wie jetzt, dann sagt die das halt immer.
Ich ändere das und das tut mir auch leid aber es war keine Zeit und
wir wollten eröffnen und... ja, tut mir leid.
Gerrit!
Nee!
Nochmal im Klartext, was die Knuffinger Luftfahrtunfallbehörde ermittelt hat:
Zu 99,9% war das Flugzeug beim Hochfahren nicht auf den Stangen.
Die Steuerplatine, die das meldet, war defekt.
Ich habe das nicht überprüft, weil ich auf die Idee nicht kam, ist schon geändert.
Das Flugzeug ist gelandet und zwischen Stangen und Tarnung zerquetscht worden.
Es war ein langer Weg dahin, das herauszufinden.
Ich hoffe, das bleibt der letzte große Unfall, sonst werdet ihr es
in einer der nächsten Folgen sehen.
Ich freue mich auf die Folgen, nicht auf Unfallberichte.
Und sage bis dahin: Tschüss!