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Unser Kosmos
Eine Reise durch das Weltall
Die Ufer des kosmischen Ozeans
Der Kosmos ist alles was ist...
...oder je war, oder je sein wird.
Betrachtungen über den Kosmos berühren uns seltsam.
Ein Kribbeln läuft über den Rücken, die Stimme stockt...
...ein Gefühl, wie von einer fernen Erinnerung...
...von einem Sturz aus großer Höhe dämmert auf.
Wir spüren, dass wir vor dem größten aller Geheimnisse stehen.
Die Ausdehnung und das Alter des Kosmos...
...übersteigen unsere menschlichen Begriffe.
Verloren zwischen Unendlichkeit und Ewigkeit...
...liegt unser winziger Heimatplanet: die Erde.
Zum ersten Mal steht es in unserer Macht...
...über unser Schicksal und das der Erde zu entscheiden.
Diese Zeit birgt große Gefahr.
Doch ist die menschliche Spezies jung, wissensdurstig und mutig.
Und vielversprechend.
In den letzten Jahrtausenden haben wir...
...höchst erstaunliche Entdeckungen gemacht...
...sowohl über den Kosmos als auch unseren Platz in ihm.
Ich glaube, dass unsere Zukunft davon abhängt...
...wie gut wir den Kosmos kennen...
...in dem wir dahinschweben, wie ein Staubkorn...
...am Morgenhimmel.
Wir stehen am Anfang einer Reise durchs Weltall.
Wir werden Galaxien, Sonnen und Planeten kennen lernen...
...und das Leben und Bewusstsein.
Was entsteht, sich entfaltet und vergeht.
Eiswelten und Diamantensterne.
Atome so massiv wie eine Sonne...
...und Welten kleiner als ein Atom.
Und es ist die Geschichte unserer Erde...
...der Pflanzen und Tiere, die sie mit uns teilen.
Und es ist eine Geschichte über uns:
Wie sind wir zum gegenwärtigen Verständnis des Kosmos gelangt?
Wie der Kosmos unsere Evolution und Kultur geformt hat...
...und was unser Schicksal sein mag?
Wir wollen der Wahrheit nachgehen, wo auch immer sie hinführt.
Die Suche nach Wahrheit verlangt Phantasie und Skepsis.
Wir werden vor Spekulationen nicht zurückscheuen.
Aber wir wollen Einbildung und Tatsachen auseinander halten.
Der Kosmos ist unermesslich reich an eleganten Fakten und...
...wunderbaren Wechselbeziehungen...
...in dieser atemberaubenden Maschinerie der Natur.
Die Erdoberfläche ist die Küste des kosmischen Ozeans.
Hier haben wir mehr oder weniger unser Wissen erlangt.
Erst in jüngster Zeit sind wir ein wenig hinausgewatet...
...knöcheltief vielleicht. Das Wasser ist einladend.
Tief im Innern wissen wir, dass wir dort herkommen.
Wir sehnen uns, zurückzukehren.
Und das können wir.
Wir alle tragen den Kosmos in uns. Wir sind aus dem Stoff der Sterne.
Durch uns kann der Kosmos sich selbst verstehen.
Für uns alle beginnt die Reise hier.
Wir erforschen den Kosmos mit einem Schiff der Vorstellungskraft...
...frei von Beschränkungen in Geschwindigkeit und Raum.
Die Musik der kosmischen Harmonien zieht uns an...
...und trägt uns wohin auch immer in Raum und Zeit.
Makellos wie eine Schneeflocke...
...ursprünglich wie ein Samen...
...trägt es uns...
...zu Welten aus Träumen und Welten aus Tatsachen.
Kommen Sie mit.
Vor uns liegt der Kosmos in all seiner Unermesslichkeit.
Weit von den Ufern der Erde entfernt...
...treiben wir in den Weiten des kosmischen Ozeans.
Wie Schaumkronen verstreut auf den Wellen des Raums...
...ziehen unzählige schwache Lichtbänder dahin.
Manche bergen hunderte...
...Milliarden Sonnen.
Das sind die Galaxien...
...die ohne Unterlass im kosmischen Dunkel dahindriften.
Auf unserem Schiff der Phantasie...
...sind wir auf halbem Weg zu den Randzonen des bekannten Universums.
Auf dieser ersten unserer kosmischen Reisen...
...erkunden wir das Universum, soweit die Wissenschaft es erforschte.
Unser Kurs wird uns in eine ferne und exotische Welt führen.
Bei den Entfernungen des Weltalls können wir kaum...
...den Galaxienhaufen ausmachen, der unsere Milchstraße birgt...
...geschweige denn unsere Sonne oder die Erde.
Wir sind im Bereich von Galaxien...
...die 8 Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt sind.
Wo wir auch hinreisen, die Natur zeigt immer die gleichen Formen...
...wie diese spiralförmige Galaxis hier.
Die Naturgesetze gelten...
... im gesamten All.
Wir haben kaum begonnen, diese Gesetze zu begreifen.
Das Universum ist voller Geheimnisse.
Mitten in einem Galaxienhaufen...
...gibt es gelegentlich eine vereinzelte elliptische Galaxis.
Aus einer Billion Sonnen bestehend...
... verschlingt sie ihre Nachbarn.
Diese Sternen-Zyklone ist vielleicht...
...was die Astronomen einen Quasar nennen.
Die gewöhnlichen Entfernungsmaße sind hier...
...im Reich der Galaxien unzulänglich.
Man braucht eine größere Maßeinheit: das Lichtjahr.
Die Entfernung, die Licht in einem Jahr zurücklegt...
...ist fast 10 Billionen Kilometer.
Nicht die Zeit, sondern riesige Entfernungen werden so gemessen.
Im Herkuleshaufen...
...liegen die einzelnen Galaxien etwa 300.000 Lichtjahre auseinander.
Licht braucht also etwa 300.000 Jahre...
...von einer Galaxis zur anderen.
So wie Sterne, Planeten und Menschen...
...unterliegen Galaxien der Folge von Geburt, Leben und Tod.
Und sie alle können eine turbulente Jugend durchmachen.
Während der ersten 100 Mio. Jahre explodieren vielleicht ihre Kerne.
Mit Mikrowellen sieht man große Energiefontänen...
...als Radiowellen durch den Kosmos strömen.
Welten nahe des Kerns oder der Fontänen gehen in Flammen auf.
Ich frage mich, wie viele Planeten und Zivilisationen...
...wohl zu Grunde gehen.
Im Pegasushaufen gibt es eine ringförmige Galaxis...
...Die Trümmer von der Kollision zweier Galaxien.
Ein Spritzer im kosmischen Tümpel.
Einzelne Galaxien explodieren und stoßen zusammen...
...und dazugehörende Sterne fliegen mit in die Luft.
Bei solch einer Supernovaexplosion...
...überstrahlt ein Stern alle anderen in der Galaxis.
Wie nähern uns jetzt, was in der Astronomensprache...
...Lokale Gruppe heißt.
3 Mio. Lichtjahre im Durchmesser umfasst sie 20 Galaxien.
Eine spärliche und doch typische Inselgruppe...
...im unermesslichen kosmischen Ozean.
Wir sind jetzt nur 2 Mio. Lichtjahre von Zuhause entfernt.
Auf astronomischen Karten heißt diese Galaxis M31...
...der große Andromedanebel.
Ein riesiger Sturm aus Sternen, Gas und Staub.
Beim Überfliegen...
...erkennen wir eine seiner kleinen Satellitengalaxien.
Galaxienhaufen...
...und die Sterne in einzelnen Galaxien...
...werden durch Schwerkraft zusammengehalten.
Im Umfeld von M31...
...liegen hunderte kugelförmige Sternenhaufen.
Einem davon nähern wir uns jetzt.
Jeder dieser Haufen umkreist das massive Zentrum der Galaxis.
Manche umfassen bis zu 1 Mio. einzelner Sterne.
Jeder kugelförmige Haufen ist wie ein Bienenschwarm...
...an Schwerkraft gebunden...
...jede Biene, eine Sonne.
Von Pegasus aus hat uns die Reise...
...200 Mio. Lichtjahre weit zu einer Lokalen Gruppe gebracht...
...die von 2 großen spiralförmigen Galaxien beherrscht wird.
Jenseits von M31 ist eine weitere sehr ähnliche Galaxis.
lhre Spiralarme drehen sich langsam...
...einmal alle 250 Mio. Jahre.
Das ist unsere Milchstraße...
...von außen her gesehen.
Dies ist die Heimatgalaxis der menschlichen Rasse.
In den schummrigen Tiefen des Carina-Cygnus Spiralarms...
...fand die Evolution unseres menschlichen Bewusstseins...
...sowie eines gewissen Maßes an Erkenntnis statt.
In seinem strahlenden Kern konzentriert...
...und entlang den Spiralarmen verstreut...
...liegen 400 Milliarden Sonnen.
Licht braucht 100.000 Jahre...
...von einem Ende der Galaxis zum anderen.
Innerhalb dieser Galaxis liegen Sterne und Welten...
...und damit vielleicht eine große Vielfalt von Lebensformen...
...und intelligenter Wesen und raumfahrender Zivilisationen.
Zwischen den Sternen der Milchstraße verstreut...
...sind Supernovareste...
...Reste von kolossalen Explosionen.
Diese glühenden Gasfäden...
...sind die äußeren Lagen eines kürzlich zerstörten Sterns.
Das Gas zertreibt...
...und trägt Sternenmaterie ins Weltall zurück.
In seinem Inneren sind die Reste des Sterns...
...ein dichtes, geschrumpftes Sternfragment: ein Pulsar.
Eine Art Leuchtturm, blinkend und brummend.
Eine Sonne, mit 2 Umdrehungen pro Sekunde.
Pulsare haben präzisen Takt, und bei der Entdeckung des ersten...
...glaubte man an außerirdische Intelligenz.
Vielleicht ein Leitstrahl...
...für große Raumschiffe, die Lichtjahre reisen...
...und zwischen Sternen verkehren.
Es mag solche Intelligenz und solche Raumschiffe geben...
...doch sind Pulsare kein Zeichen von ihnen.
In der Tat sind sie betrübliche Hinweise...
...dass nichts für immer währt...
...dass auch Sterne sterben.
Und weiter stürzen wir, Tausende Lichtjahre fallend...
...auf die Oberfläche der Galaxis.
Das ist die Milchstraße...
...unsere Galaxis im Querschnitt gesehen.
Milliarden Atomkraftwerke...
...die Materie in Sternenlicht verwandeln.
Manche Sterne sind dünn wie Seifenblasen.
Andere sind 100 Billionen Mal dichter als Blei.
Die heißesten Sterne werden jung sterben.
Die roten Riesen sind zumeist recht alt.
Es ist unwahrscheinlich, dass sie bewohnte Planeten haben.
Anders die gelben Zwerge, wie unsere Sonne.
Sie sind mittleren Alters, und es gibt sie häufig.
Diese Sterne könnten planetarische Systeme haben.
Auf solchen Planeten finden wir zum ersten Mal auf unserer...
...kosmischen Reise seltene Materie:
Eis und Gestein, Luft und flüssiges Wasser.
Nahe bei diesem gelben Stern...
...ist eine kleine, warme, bewölkte Welt...
...mit Kontinenten und Ozeanen.
Unter diesen Bedingungen kann eine noch kostbarere Materie entstehen:
Leben.
Aber dies ist nicht die Erde.
Intelligente Wesen haben sich entwickelt und den Planeten im Zuge...
...großer technischer Eingriffe umgestaltet.
Es mag in der Milchstraße viele Welten geben...
...wo aus Materie Bewusstsein entstand.
Ich frage mich, ob sie sich sehr von uns unterscheiden.
Wie sehen sie aus?
Was für Politik, Technologien, Musik, Religionen gibt es?
Vielleicht haben sie gar Kulturen, die jenseits unserer Vorstellungen sind.
Stellen auch sie eine Gefahr für sich dar?
Unter den vielen glühenden Gaswolken...
...gibt es eine, die Orionnebel heißt.
Bloße 1.500 Lichtjahre von der Erde entfernt.
Die 3 hellen Sterne können wir von der Erde sehen.
Als Ring in der Orion Konstellation, dem großen Jäger.
Die Nebula erscheint von der Erde wie ein Lichtfleck.
Der Stern in der Mitte von Orions Schwert.
Es ist jedoch kein Stern.
Es ist etwas ganz anderes.
Eine Wolke, die einen versteckten Ort der Natur birgt.
Dies ist eine Sternenquelle, wo sich Sterne bilden.
Die Schwerkraft komprimiert Gas- und Staubteile...
...bis die Temperatur so hoch ist, dass sie beginnen zu leuchten.
Solche Wolken bezeugen die Geburt von Sternen...
...und wieder andere erleben ihr Ende.
Sterne verdichten sich in den verborgenen Tiefen der Sternnebel...
...aber was geschieht dann mit ihnen?
Die Plejaden sind ein loser Haufen junger Sterne...
...und nur 50 Mio. Jahre alt.
Die frisch gebackenen Sterne sind neu in der Galaxis...
...und noch von Nebelschwaden...
...aus Gas und Staub umgeben, ihren ursprünglichen Bestandteilen.
Es gibt Wolken, die wie Tintenkleckse...
...zwischen Sternen hängen.
Sie bestehen aus feinem Gesteinsstaub...
...organischer Materie und Eis.
In ihnen beginnen einige Sterne zu leuchten.
Nahegelegene Welten aus Eis verdunsten...
...und bilden lange kometenartige Schweife...
...die im stellaren Wind wehen.
Schwarze Wolken, mit einem Durchmesser von Lichtjahren...
...treiben zwischen den Sternen.
Sie sind mit organischen Molekülen gefüllt.
Bausteine für Leben kommen überall vor.
Sie kommen recht einfach zustande.
In wie vielen Welten haben sich solch komplexe Moleküle...
...in Muster geordnet, die wir als Leben bezeichnen?
Die meisten Sterne gehören zu Systemen mit 2, 3, oder mehr Sonnen.
Anziehungskraft hält sie zusammen.
Jedes dieser Systeme ist von seinen Nachbarn...
...durch Lichtjahre getrennt.
Wir nähern uns einem einzelnen gelben Zwerg...
...der von 9 Planeten umgeben ist...
...Dutzende von Monden hat, Tausende Asteroiden, Milliarden Kometen:
unser Sonnensystem.
Nur 4 Lichtstunden von der Erde entfernt liegt der Planet Neptun...
...und sein riesiger Satellit Triton.
In unserem eigenen Hinterhof, unserem Sonnensystem...
...haben wir gerade erst mit unseren Erkundungen begonnen.
Vor einem Jahrhundert noch...
...hatten wir keine Ahnung, dass es den Planeten Pluto gibt.
Sein Mond Charon blieb uns bis 1978 verborgen.
Die Ringe des Uranus entdeckte man 1977.
Sogar in unserer Nachbarschaft gibt es neue Welten zu entdecken.
Der Saturn ist eine riesige Welt aus Gas.
Wenn er eine feste Oberfläche hat...
...liegt sie unter der Wolkenschicht verborgen.
Die majestätischen Ringe des Saturn...
...bestehen aus Billionen ihn umkreisende Schneebällen.
Wir sind nur 80 Lichtminuten von Zuhause entfernt.
Bloße 1 1/2 Milliarden Kilometer.
Der größte Planet unseres Sonnensystems ist Jupiter.
Auf seiner Nachtseite werden die Wolken von enormen Lichtblitzen erleuchtet.
Wie es zuerst 1979 vom Voyager Spacecraft gezeigt wurde.
In der Umlaufbahn des Jupiters...
...gibt es unzählige Bruchstücke kleiner Welten:
die Asteroiden.
Diese Riffe und Sandbänke...
...markieren den Rand des Riesenplanetenreiches.
Nun nähern wir uns den seichten Gewässern unseres Sonnensystems.
Es gibt hier Welten mit dünner Atmosphäre und fester Oberfläche:
Planeten wie die Erde...
...deren Relief zu sorgfältiger Erkundung einlädt.
Diese Welt hier ist der Mars.
Nach einer Reise von einem Jahr...
...landeten 1976 2 unbemannte Raumsonden...
...an diesem fremden Ufer.
Auf dem Mars gibt es einen Vulkan von der Größe Arizonas...
...und fast dreifacher Höhe des Mount Everest.
Wir haben ihn Mount Olympus getauft.
Dies ist eine wundersame Welt.
Der Mars ist ein Planet mit uralten Flusstälern...
...und gewaltigen Sandstürmen mit von halber Schallgeschwindigkeit.
Die Oberfläche hat einen 5.000 Kilometer langen Senkungsgraben.
Er heißt Vallis Marinaris.
Das Tal der Mariner Raumsonde...
...die von einer nahen Welt kam, um den Mars zu erkunden.
Auf dieser, unserer ersten Reise ins Weltall...
...haben wir gerade mit der Erforschung des Mars sowie...
...der anderen Planeten, Sterne und Galaxien angefangen.
Auf den nächsten Reisen wollen wir sie genauer erkunden.
Doch zunächst reisen wir die letzten paar Lichtminuten...
...zu einer blauen, bewölkten Welt. Die 3. von der Sonne aus.
Das Ziel unserer langen Reise...
...ist die Welt, von wo wir starteten.
Unsere Reisen lassen uns...
...die Erde mit neuen Augen sehen...
...als kämen wir von anderswo her.
Es gibt 100 Mrd. Galaxien...
...und 1 Mrd. Billionen Sterne.
Wieso sollte dieser bescheidene Planet die einzige bewohnte Welt sein?
Es scheint mir viel wahrscheinlicher, dass der Kosmos von...
...intelligentem Leben überquillt.
Aber bis jetzt hat jedes Lebewesen...
...jedes Wesen mit Bewusstsein...
...jede Zivilisation, von der wir wissen...
...hier auf der Erde gelebt.
Unter dieser Wolkendecke...
...hat sich das Drama der Menschheit entfaltet.
Am Ende sind wirjetzt endlich Zuhause.
Willkommen auf dem Planeten Erde.
Ein Ort mit blauer Stickstoffatmosphäre...
...Ozeanen flüssigen Wassers...
...kühlen Wäldern...
...sanften Wiesen.
Eine Welt, die von Leben wimmelt.
Aus kosmischer Perspektive bisher einzigartig.
Die einzige Welt, von der wir mit Sicherheit wissen...
...dass Materie zu Leben und Bewusstsein erwacht ist.
Zwar muss es viele solcher Welten über das Weltall verstreut geben...
...doch beginnt unsere Suche nach ihnen hier...
...mit dem gesammelten Wissen der Männer und Frauen unserer Spezies...
...das wir uns unter großer Mühsal...
...über 1 Mio. Jahre angeeignet haben.
Es gab eine Zeit, als unser Planet immens erschien.
Als er die einzige Welt war, die es zu erforschen gab.
Seine wahre Größe wurde auf eine einfache und geniale Methode...
...von einem Mann hier in Ägypten im 3. Jh. v. Chr. bestimmt.
Dieser Turm könnte ein Meldeturm gewesen sein.
Teil eines Netzes, das sich an der nordafrikanischen Küste entlangzog...
...bei dem man Feuersignale benutzte, um Bekanntmachungen zu verbreiten.
Er kann auch als Leuchtturm benutzt worden sein.
Ein Leuchtfeuer für vorbeisegelnde Schiffe...
...dort draußen im Mittelmeer.
Er liegt etwa 50 Kilometer westlich...
...von Alexandria, einstmals eine der bedeutendsten Städte der Welt.
Zu der Zeit lebte in Alexandria...
...ein Mann namens Eratosthenes.
Ein neidischer Zeitgenosse nannte ihn "Beta", wie der 2. griech. Buchstabe...
...um anzudeuten, Eratosthenes sei in allem der Zweitbeste.
Es scheint jedoch klar, dass Eratosthenes in fast allem "Alpha" war.
Er war Astronom, Historiker, Geograf...
...Philosoph, Poet, Theaterkritiker und Mathematiker.
Er war außerdem Vorsteher der goßen Bibliothek von Alexandria.
Als er eines Tages in der Bibliothek eine Papyrusrolle las...
...stieß er auf eine interessante Beobachtung.
Weit im Süden, las er...
...beim Grenzposten von Syene...
...konnte man am längsten Tag des Jahres etwas Bemerkenswertes sehen.
Am 21. Juni...
...wurden die Schatten einer Tempelsäule...
...immer kürzer, je mehr es auf Mittag zuging.
Zur Tagesmitte dann...
...schien die Sonne mehr und mehr in einen tiefen Brunnen hinein...
...der gewöhnlich im Schatten blieb.
Und dann, um 1 2 Uhr...
...warfen die Säulen keinen Schatten.
Und das Spiegelbild der Sonne erschien im Grunde des Brunnens.
In dem Augenblick...
...stand die Sonne genau senkrecht.
Andere hätten diese Beobachtung vielleicht als belanglos abgetan.
Stecken, Schatten, Spiegelungen in Brunnen...
...der Stand der Sonne...
...einfache, alltägliche Dinge.
Was konnten sie schon besagen?
Eratosthenes war jedoch Wissenschaftler...
...und seine Betrachtungen dieser Gemeinplätze änderten die Welt.
Man könnte sagen: erschufen die Welt.
Denn Eratosthenes hatte den Geistesblitz, der Sache nachzugehen...
...und festzustellen, ob hier in Alexandria...
...ein Stab wohl am 21 . Juni mittags einen Schatten wirft.
Und es stellte sich raus, er tut's.
Ein Skeptiker hätte vielleicht eingewandt...
...dass dieser Bericht aus Syene falsch war.
Es ist aber eine eindeutige Beobachtung.
Wieso sollte jemand so etwas Triviales erfinden?
Eratosthenes fragte sich auch, wie es möglich ist...
...dass zum gleichen Zeitpunkt...
...ein Stab in Syene keinen Schatten wirft...
...und ein Stab in Alexandria, 800 Kilometer nördlich...
...ganz eindeutig einen Schatten wirft.
Hier ist eine Landkarte des alten Ägypten.
Ich habe 2 Stäbe, oder Obelisken, reingesteckt.
Einen hier oben in Alexandria Und einen hier unten in Syene.
Wenn nun in einem bestimmten Moment jeder Stab...
...keinen, gar keinen, Schatten wirft...
...dann leuchtet das völlig ein, vorausgesetzt die Erde ist flach.
Wenn der Schatten in Syene eine gewisse Länge hat...
...und der Schatten in Alexandria hat dieselbe Länge...
...dann leuchtet das bei einer flachen Erde auch ein.
"Wie ist es aber möglich," fragte Eratosthenes...
...dass in dem Moment in Syene kein Schatten bestand...
...und in Alexandria ein sehr ausgeprägter?"
Darauf konnte es eine Antwort geben: Die Oberfläche der Erde ist gekrümmt.
Und nicht nur das.
Je stärker die Krümmung, desto größer der Unterschied...
...in der Schattenlänge. Die Sonne ist so weit entfernt...
...dass ihre Strahlen parallel auf die Erde auftreffen.
Stäbe mit verschiedenen Winkeln zur Sonne haben unterschiedliche Schatten.
Die Differenz in der Schattenlänge bedeutete...
...dass die Entfernung zwischen Alexandria und Syene...
...etwa 7 Grad auf der Erdoberfläche betrug.
Das heißt, wenn man sich die Stäbe bis zum...
...Erdmittelpunkt verlängert vorstellte...
...träfen sie in einem Winkel von 7 Grad zusammen.
Nun, 7 Grad war etwa ein 50stel...
... von 360 Grad, dem Umfang einer Kugel.
Eratosthenes war die Entfernung zwischen Alexandria und Syene bekannt.
Er wusste, es waren 800 Kilometer.
Woher? Er hatte jemanden eingestellt, um die Strecke abzuschreiten.
So war er in der Lage, die folgende Berechnung anzustellen:
800 Kilometer mal 50 ergibt 40.000 Kilometer.
Das sollte der Erdumfang sein.
So weit ist es einmal um die Erde.
Und die Antwort war richtig.
Eratosthenes' einzige Hilfsmittel waren...
...Stäbe, Augen, Füße und Köpfchen.
Mit Experimentierlust gepaart.
So ermittelte er den Umfang der Erde...
...bis auf wenige Prozent genau.
Vor 2.200 Jahren eine bemerkenswerte Leistung.
Die Mittelmeerwelt hatte damals, wie auch heute, viel Schiffsverkehr.
Handelsschiffe, Fischereiboote, Seeflotten.
Daneben gab es mutige Fahrten ins Unbekannte.
400 Jahre vor Eratosthenes war Afrika umfahren worden.
Von einer phönizischen Flotte im Auftrag...
...des ägyptischen Pharaos Necho.
Sie setzten Segel...
...in Booten wahrscheinlich so leicht und offen wie diese.
Hinaus durchs Rote Meer, die Ostküste Afrikas entlang...
...in den Atlantik und zurück durchs Mittelmeer.
Dieses Abenteuer dauerte 3 Jahre...
...etwa so lange wie die Voyager-Sonde...
...für die Reise von der Erde zum Saturn gebraucht hat.
Nach Eratosthenes haben manche es vielleicht versucht...
...die Erde zu umsegeln.
Bis zur Zeit Magalhaes' hat es jedoch keiner geschafft.
Welch spannende Abenteuergeschichten...
...müssen damals die Runde gemacht haben...
...als Seeleute, Männer der Praxis...
...ihr Leben riskierten, im Vertrauen auf die Mathematik...
...eines Wissenschaftlers aus Alexandria.
Heute weist Alexandria wenige Spuren ihres einstigen Glanzes...
...jener Tage auf, als Eratosthenes auf den Alleen spazierte.
Durch die Jahrhunderte haben Eroberer die Paläste und Tempel umgewandelt.
In Schlösser und Kirchen, später in Minarette und Moscheen.
Alexander der Große machte die Stadt zur Hauptstadt seines Reichs...
...an einem Winternachmittag 331 v. Chr.
Ein Jahrhundert später war sie die großartigste Stadt der Erde.
Die folgenden Zivilisationen hinterließen ihre Zeichen.
Was ist nun von der Stadt der Träume Alexanders geblieben?
Alexandria ist noch immer ein geschäftiger Handelsort...
...noch immer ein Knotenpunkt des Nahen Ostens.
Doch einst war sie strahlend und selbstbewusst...
...und sich ihrer Macht sicher.
Kann man eine vergangene Ära wieder heraufbeschwören?
Aus ein paar zerbrochenen Statuen und Fetzen uralter Manuskripte?
In Alexandria gab es eine immense Bibliothek...
...mit einer angegliederten Forschungseinrichtung.
Dort arbeiteten die hervorragendsten Köpfe der Antike.
Von dieser legendären Bibliothek...
...zeugt heute lediglich dieser...
...dumpfe, vergessene Keller.
Er liegt im Bibliothekanhang, dem Serapeum...
...das einst ein Tempel war...
...aber später wieder der Wissenschaft geweiht wurde.
Diese wenigen vermoderten Regale...
...dieses einstigen Abstellraums...
...sind die einzigen Überreste.
Doch dieser Ort war einst...
...das Gehirn und der Stolz...
...der größten Stadt unseres Planeten.
Wenn ich in der Zeit zurückreisen könnte...
...wäre dies der Ort, den ich besuchen würde.
Die Bibliothek von Alexandria zu ihrer Blütezeit vor 2.000 Jahren.
In großem Maße begann hier...
...das geistige Abenteuer, das uns ins Weltall führte.
Alles Wissen der Antike war einst in diesen Marmorhallen enthalten.
In der großen Halle war vielleicht ein Wandgemälde von Alexander...
...mit Krummstab und Wedel und dem königlichen Kopfschmuck...
...der Pharaonen im alten Ägypten.
Diese Bibliothek war die Zitadelle der menschlichen Erkenntnis...
...ein Leitstrahl für unsere Reise zu den Sternen.
Das erste wirkliche Forschungsinstitut in der Weltgeschichte.
Was haben sie studiert?
Sie studierten alles. Den gesamten Kosmos.
"Kosmos" ist ein griechisches Wort für die Ordnung des Universums.
Es ist gewissermaßen das Gegenteil von Chaos.
Es beinhaltet gewissermaßen eine tiefe Verbundenheit zwischen allen Dingen.
Dem klug ineinander greifenden Gefüge des Universums.
Der menschliche Geist konnte sich hier voll entfalten.
Außer Eratosthenes gab es den Astronomen Hipparch...
...der Himmelskarten anfertigte...
...und die Helligkeit der Sterne einstufte.
Und da war Euklid...
...der die Geometrie so brilliant systematisierte...
...und seinem König, der sich mit...
...einem mathematischen Problem herumschlug, erklärte...
...es gäbe keinen "Königsweg zur Geometrie".
Da war Dionysius Thrax, der die Teile...
...der Rede definierte: Substantiv, Verb usw.
Er leistete der Sprache denselben Dienst wie Euklid der Geometrie.
Und der Physiologe Herophilos, der das Gehirn an Stelle des Herzens...
...als Sitz der Intelligenz erkannte.
Da war Archimedes, das größte Genie in der Mechanik...
...bis zu Leonardo da Vinci.
Und es gab den Astronomen Ptolemäus, auf den ein Großteil der heutigen...
...Pseudowissenschaft Astrologie zurückgeht.
Sein geozentrisches System...
...beherrschte die Welt 1 .500 Jahre lang.
Ein Mahnmal dafür, dass große Geisteskraft nicht davor bewahrt...
...völlig falsch zu liegen.
Unter diesen bedeutenden Männern gab es auch eine bedeutende Frau.
lhr Name war Hypatia.
Eine Mathematikerin und Astronomin.
Die letzte Leuchte dieser glorreichen Institution...
...ihr Märtyrertum ist eng mit der Zerstörung der Bibliothek...
7 Jahrhunderte nach ihrer Gründung verbunden.
Sehen Sie nur.
Die griechischen Könige Ägyptens, die Alexander folgten...
...betrachteten den Fortschritt in Wissenschaft, Literatur und Medizin...
...als einen Teil des Reichsschatzes.
Über Jahrhunderte förderten sie Forschung und Gelehrsamkeit.
Eine Klarsicht, die wenige Staatsmänner besitzen, damals und heute.
Jenseits der großen Halle lagen 1 0 große Forschungslaboratorien.
Es gab Brunnen, Säulengänge, botanische Gärten...
...sogar einen Zoo mit Tieren aus Indien und Zentralafrika.
Es gab Sezierräume und ein Observatorium.
Doch der Schatz der Bibliothek...
...die dem Gott Serapis geweiht war...
...und in der Stadt Alexanders errichtet wurde...
...war ihre Büchersammlung.
Die Kuratoren des Museums durchkämmten...
...die Kulturen und Sprachen der Welt nach Büchern.
Sie schickten Abgesandte aus, um Büchereien aufzukaufen.
Handelsschiffe im Hafen von Alexandria wurden von der Polizei durchsucht...
...nicht auf Schmuggelware, sondern nach Büchern.
Die Rollen wurden ausgeliehen, kopiert und den Eigentümern zurückgegeben.
Bis sie gelesen waren, hob man die Rollen in Stapeln auf...
...gekennzeichnet als "Bücher von Schiffen".
Genaue Zahlen lassen sich nicht ermitteln.
Es ist anzunehmen, dass die Bibliothek zu ihrer Blütezeit...
...fast 1 Mio. Papyrusrollen enthielt.
Papyrusschilf wächst in Ägypten.
Unser Wort "Papier" ist davon abgeleitet.
Jeder dieser Million Bände in der Bibliothek...
...war von Hand auf Papyrusrollen geschrieben.
Was ist aus all diesen Büchern geworden?
Die klassische Zivilisation, die sie hervorgebracht hatte, zerfiel.
Die Bibliothek selbst wurde zerstört.
Nur ein Bruchteil der Sammlung überstand.
Und diese Reste sind nur klägliche...
...verstreute Fragmente.
Wie verlockend diese verbliebenen Bruchteile jedoch sind!
Wir wissen z.B., dass es hier einmal...
...ein Buch des Astronomen Aristarchos von Samos gab...
...der die Erde für einen die Sonne...
...umkreisenden Planeten...
...und die Sterne für unvorstellbar weit entfernt hielt.
Er lag damit völlig richtig.
Doch mussten wir fast 2.000 Jahre warten...
...bis diese Tatsachen wieder entdeckt wurden.
Die Astronomiestapel der Bibliothek von Alexandria.
Hipparch.
Ptolemäus. Hier ist es.
Aristarchos.
Hier ist das Buch.
Wie gerne würde ich dieses Buch lesen...
...und lernen, wie Aristarchos es herausfand.
Aber es ist fort. Für immer.
Würden wir dieses Verlustgefühl in Hinsicht auf Aristarchos Werk...
...mit 1 00.000 multiplizieren...
...dann könnten wir die unglaubliche...
...Leistung der klassischen Zivilisation...
...und die Tragik ihrer Zerstörung ungefähr ermessen.
Zwar haben wir die Antike an Wissen weit überflügelt...
...aber unser historisches Wissen hat unüberbrückbare Lücken.
Wie viele Rätsel unserer Vergangenheit könnten gelöst werden...
...hätten wir bloß hierfür eine Leihkarte.
Z.B. wissen wir von einer 3-bändigen Weltgeschichte...
...eines babylonischen Priesters namens Berossus, die nun verloren ist.
Band 1 behandelte den Zeitraum von der Schöpfung...
...bis zur Sintflut.
In seiner Darstellung dauerte dies 432.000 Jahre...
...d.h. etwa 1 00 mal länger als die Zeitrechnung im Alten Testament.
Was für Wunder die Bücher von Berossus bargen!
Wieso habe ich Sie 2.000 Jahre zurück...
...zur Bibliothek von Alexandria geführt?
Weil es hier war, wo wir Menschen...
...zum ersten Mal sorgfältig und systematisch...
...das Wissen über die Welt sammelten.
Das ist die Erde, wie Eratosthenes sie kannte.
Eine kleine, kugelförmige Welt, die...
...in der Weite von Raum und Zeit dahintrieb.
Wir begannen nach langer Zeit...
...unseren wahren Standort im Kosmos zu finden.
Die Wissenschaftler der Antike...
...unternahmen die ersten, wichtigsten *** in der Richtung...
...bevor ihre Zivilisation unterging.
Nach dem frühen Mittelalter jedoch war es alles in allem...
...die Wiederentdeckung der Werke dieser Gelehrten...
...die die Renaissance ermöglichten.
Und damit unsere eigene Kultur stark beeinflussten.
Als Europa im 1 5. Jh. endlich...
...aus seinem langen Schlaf erwachte...
...machte es sich Einiges des Buchwissens und der Konzepte zu Nutze...
...die hier vor mehr als 1 .000 Jahren niedergeschrieben worden waren.
Bis 1600 waren die lang vergessenen Ideen von Aristarchos...
...wieder entdeckt worden.
Johannes Kepler bastelte komplizierte Modelle...
...um die Bewegungen der Planeten zu verstehen.
Das Uhrwerk des Himmels.
Nachts träumte er davon, zum Mond zu reisen.
Seine Werkzeuge waren vor allem...
...mathematisches Wissen der Bibliothek von Alexandria...
...und ein unerschütterlicher Glaube an Tatsachen...
...egal wie beunruhigend sie sein mögen.
Seine Geschichte, wie auch die seiner Nachfolger...
...gehört zu unserer Reise.
70 Jahre später war das sonnenzentrierte Universum...
...von Aristarchos und Kopernikus...
...vom Europa der Aufklärung weithin akzeptiert.
Es entwickelte sich die Vorstellung, dass Planeten Welten waren...
...die Naturgesetzen unterliegen...
...und Spekulationen wendeten sich der Bewegung der Sterne zu.
Das Uhrwerk der Himmel wurde von...
...den Uhrmachern der Erde nachgeahmt.
Die genaue Zeitrechnung ermöglichte weite Schiffsreisen...
...zur Erkundung und Entdeckung...
...dessen, was die Erde ausmacht.
In dieser Zeit wurde die Entfaltung des Verstandes...
...wieder hoch geschätzt.
250 Jahre später war die Erde völlig erforscht.
Abenteurer richten nun ihren Blick zu den Sternen.
Man erkannte, dass Galaxien Riesenaggregate von Sternen sind...
...lnseluniversen, Millionen von Lichtjahren entfernt.
In den 20er-Jahren hatten die Astronomen mit der Messung...
...der Geschwindigkeiten ferner Galaxien begonnen.
Wie spät ist es?
1 9:1 5.
Licht aus, bitte!
Sie fanden heraus, dass sich die Galaxien von einander wegbewegten.
Zum Erstaunen aller...
...dehnte sich das Universum aus.
Wir hatten begonnen, die Tiefen von Zeit und Raum auszuloten.
Lange, gemeinschaftliche Untersuchungen der Wissenschaft...
...haben ergeben, dass das Universum zirka 15 Mrd. Jahre alt ist.
Der Zeitraum seit der Explosion, die den Kosmos hervorbrachte...
...dem Urknall.
Der Kosmische Kalender komprimiert die Geschichte unseres Universums...
...in ein einziges Jahr.
Wenn das Universum am 1.Januar begann...
...dann bildete sich die Milchstraße erst im Mai.
Andere Planetensysteme sind vielleicht...
...im Juni, Juli und August erschienen...
...aber unsere Sonne und die Erde nicht vor Mitte September.
Leben entwickelte sich bald danach.
Alles, was Menschen je vollbracht haben, passiert in dem hellen Fleck...
...unten rechts im Kosmischen Kalender.
Der Urknall ist oben links...
...in der 1.Sekunde des 1.Januars.
15 Milliarden.Jahre später ist unsere heutige Zeit...
...die letzte Sekunde des 31.Dezembers.
Jeder Monat dauert 1 ¼ Mrd. Jahre.
Jeder Tag steht für 40 Mio. Jahre.
Jede Sekunde entspricht 500 Jahren unserer Geschichte.
Ein Wimpernzucken im Drama der kosmischen Zeitmessung.
In diesem Modell hat der Kosmos die Maße eines Fußballspielfelds...
...doch nimmt die menschliche Geschichte bloß eine Fläche...
...von der Größe meiner Hand ein.
Wir stehen erst am Anfang eines mühseligen Nachvollziehens...
...von den Anfängen mit einem urzeitlichen Feuerball...
...zu der Kondensation von Materie:
Gas, Staub, Sterne, Galaxien und...
...schließlich unser kleiner Winkel des Universums...
...Planeten, Leben, Intelligenz und wissbegierige Männer und Frauen.
Wir sind so spät dazugekommen...
...dass die Ereignisse unserer erfassten Geschichte...
...bloß die letzten Sekunden der letzten Minute des 31.Dezembers einnehmen.
Manche für uns entscheidenden Ereignisse begannen jedoch viel eher...
...Minuten eher.
Wir verschieben unseren Maßstab von Monaten auf Minuten.
Hier unten sind die ersten Menschen...
...gegen 22:30 am 31.Dezember.
Mit dem Verstreichen jeder kosmischen Minute...
...die 30.000 Jahre dauert...
...beginnen wir allmählich zu verstehen...
...wo wir leben und wer wir sind.
23:46...
...nur 14 Minuten ist es her...
...dass Menschen das Feuer eroberten.
23:59:20, der Abend des letzten Tages im kosmischen Jahr...
...die 23.Stunde, 59.Minute, 20.Sekunde.
Ackerbau und Viehzucht beginnen:
ein Zeichen der menschlichen Fähigkeit...
...Werkzeuge herzustellen.
23:59:35, Siedlungen von Agrargesellschaften...
...entwickeln sich zu ersten Städten.
Wir Menschen sind erst seit kurzem im Kosmischen Kalender.
Unsere erfasste Geschichte nimmt nur...
...die letzten Sekunden der letzten Minute des 31.Dezembers ein.
Im riesigen Ozean der Zeit, den dieser Kalender darstellt...
...sind alle unsere Erinnerungen begrenzt...
...auf dieses kleine Viereck.
Jede Person, von der wir jemals hörten, lebte hier.
All die Könige, Schlachten, Wanderungen, Erfindungen und Liebschaften...
Was in den Geschichtsbüchern steht...
...geschieht hier...
...in den letzten 1 0 Sekunden des Kosmischen Kalenders.
Wir auf der Erde sind gerade erst...
...der großen Ozeane von Raum und Zeit gewahr geworden...
...aus denen wir stammen.
Wir sind das Vermächtnis...
...von 15 Mrd. Jahren kosmischer Evolution.
Wir haben die Wahl:
Wir können das Leben bereichern und unser Universum kennen lernen...
...oder wir können unsere 1 5 Mrd.-Erbschaft vergeuden...
...mit sinnloser Selbstzerstörung.
Die Geschehnisse der 1. Sekunde des nächsten kosmischen Jahres...
...hängen davon ab, was wir hier und heute tun...
...mit unserem Verstand...
...und unserem Wissen über den Kosmos.