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Georges Blanc, Drei-Sterne-Koch, auf der Überholspur
Hier habe ich angefangen ... mit weniger als zehn Leuten, Anfang der 60er.
Und jetzt sind wir 150 Mitarbeiter in Vonnas.
Ich hatte schon immer eine Leidenschaft für Autos, nicht unbedingt immer schöne Autos, aber Autos, die für etwas stehen, und
ich glaube, das hat auch mein Sohn von mir mitbekommen, der ist nämlich noch begeisterter als ich.
Und ich bin froh, dass ich noch die alte Limousine meines Großvaters von 1929 habe.
Da hängen Kindheitserinnerungen dran.
Im Januar 1963 hat mein Vater mir einen Floride gekauft, das war ein Cabrio von Renault.
Und dann habe ich mir ziemlich schnell einen Alfa Giulietta gekauft, ein kleines Coupé,
und damit hatte ich viel Spaß.
Heute ist passive Sicherheit für mich sehr wichtig – bei Kollisionen und wenn man von der Straße abkommt ...
Durch die Airbags ist das ja immer besser geworden, und
das habe ich bei meinen Autos auch immer berücksichtigt.
Meine schönste Erinnerung? Der Moment, in dem ich Leidenschaft für sportliches Fahren und Gastfreundschaft miteinander verbinden konnte.
Mehr als zehn Jahre lang gab es das "Volant des chefs", das wurde von Porsche und Moët ausgerichtet.
In Le Mans waren wir so ungefähr 20 Leute, und wir waren mit Fahrlehrern auf der Rennstrecke.
Wir haben gelernt, wie man in die Kurven geht, wie man richtig schleudert, wie man im allerletzten Moment bremst, wie man Rennen gewinnt.
Ich habe dort viel gelernt.
Ich kann mich vor allem für die Entwicklung der Autos begeistern.
Wenn ich in meinen Mercedes 500 E steige oder mir den BMW 640 anschaue ... was da für eine Entwicklung drinsteckt!
Ich meine damit nicht die Bordelektronik ... Der 500 E hat eine unglaubliche Motorleistung.
Aber man verschmilzt mit diesen Autos weniger als mit den neuen. Die haben noch ein wesentlich präziseres Fahrverhalten heute.
Eine geniale Idee war das von Michelin vor 100 Jahren ...
Da kam dieser Reifenhersteller auf die Idee: Wir machen für die Autofahrer einen Führer,
in dem sie alle Restaurants finden, in denen sie Rast machen können, in ganz Frankreich …
Eine grandiose Idee, und ein Riesenerfolg!
Damals ... Meine Großmutter, sogar meine Urgroßmutter, die hatten ja schon ein Restaurant, und dann gab es 1929 den ersten Stern.
Und dann sehr schnell 1931 auch den zweiten. Der dritte kam dann 50 Jahre später.
Das ist Weltrekord! So lange hat keiner für den dritten Stern gebraucht. Aber den haben wir ja jetzt auch schon 32 Jahre.
Wir sind da sehr stolz drauf. Das zeigt die Tradition unseres Hauses, die hohe Qualität, auf die wir immer Wert gelegt haben.
Die Philosophie von Michelin beansprucht für sich dauerhafte Hochleistungen, diese beanspruche auch ich in der Küche.
Ich glaube, dass man Fortschritte machen muss, wenn man gut bleiben will.
Ein Koch muss nicht nur jeden Tag gutes Essen machen oder neue Köstlichkeiten erfinden,
er muss seine Kunstfertigkeit und seine Leidenschaft dabei auch rüberbringen.