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Gewisse treibende Rhythmen haben einfach eine
tiefgreifende Wirkung auf Leute.
Es geht nicht nur um den Rhythmus, sondern auch um die einzelnen Sounds.
Und ich finde, darin sind die Jungs richtig gut.
Fertig?
Fertig.
Bei Animal Collective hatte ich am Anfang das Gefühl, dass die Musik durch
die Namen und die Masken ihren natürlichen Lauf nehmen konnte,
ohne dass es wirklich wir da oben auf der Bühne waren.
Umso länger ich an einem Song arbeite, umso mehr möchte ich verstecken, was wirklich
darin passiert. Häufig ändere ich den Text oder den Klang der Stimme,
so dass es ein bisschen schwieriger wird, dieses Gefühl zu entschlüsseln.
Ich konnte nach einer Show mit jemandem darüber reden, was
gerade auf der Bühne passiert ist und es war so, als wäre es nicht ich gewesen.
Das erste Mal, als ich sie hörte, sah ich das Video zu "Around the World".
Ich hatte gerade elektronische Musik entdeckt und hörte so viel, was ich davor noch nie gehört hatte.
Obwohl ich selbst nicht wirklich viel tanze, zumindest nicht in der Öffentlichkeit,
hat es etwas Rituelles, das für mich auf jeden Fall Sinn ergibt.
Das war eines der wenigen Dinge, über die mein Bruder und ich uns einig waren.
Mein Bruder ist ein paar Jahre älter als ich. "Homework", das erste Album von Daft Punk,
konnte wir uns gemeinsam im Auto anhören. Das ging nicht mit vielen Alben.
Es gibt ein Album von Animal Collective, auf dem wir einen Remix von einem dieser Songs machen wollten.
Und wir wollten unbedingt, dass sie auch einen machen.
Und sie sagten, sie würden solche Sachen nicht mehr wirklich machen.
Ich fragte sie ein paar Jahre später noch mal, als ich ein Soloalbum aufnahm.
Ich dachte mir: Einen Versuch ist es wert.
Und sie sagten: Wir machen solche Sachen nicht mehr.
Aber, dass sie vielleicht Interesse an einer Zusammenarbeit hätten.
Ungefähr noch mal eineinhalb Jahre später
fragten sie mich, ob ich nach Paris kommen könnte, um an etwas zu arbeiten.
Die Wochen davor war ich sehr nervös.
Die größten Sorgen bereitete mir, dass ich mir an Ort und Stelle
ganz schnell etwas einfallen lassen müsste. Weil ich wusste, dass wir nur drei Tage dafür hatten.
Normalerweise mache ich das andersherum.
Ich beschäftige mich sehr lange mit einem Musikstück.
Ich dachte: Einfach reinzugehen und schnell etwas hinzulegen...
darin bin ich wahrscheinlich nicht besonders gut.
Wir gingen in den Hauptraum des Studios und
bauten einige Mikrofone auf, um auszuprobieren, welches mit
dem Song und meiner Stimme gut klingt.
Und dann meinten sie einfach: Ok. Mach irgendetwas Gutes.
Ich probierte ein paar verschiedene Sachen aus, aber nichts
klang wirklich gut.
Aber dann ging ich zurück zum Mikrofon, nur um
etwas Erinnerungswürdiges hinzulegen.
Währenddessen fiel mir etwas anderes ein.
Ich konnte sehen, wie sie im Studio mit dem Kopf nickten.
Wir hatten also gerade noch in letzter Sekunde eine Idee, die allen gefiel.
Alles, was ich mache, ist mehr oder weniger rhythmisch.
Als ich anfing, Schlagzeug zu spielen,
merkte ich schon früh, dass ich technisch
nie wirklich gut sein werde.
Also konzentrierte ich mich darauf, Rhythmen zu spielen,
die wirklich zur Musik passten oder den Rest
des Sounds ergänzten.
Wenn ich live Schlagzeug spiele, versuche ich fast ausschließlich, mich der Musik
anzupassen oder sie zu ergänzen.
Beim Sampeln eines Schlagzeugs geht es um das Herausfiltern dieser kurzen Soundschnipsel,
die eine starke emotionale Wirkung haben, wenn sie sich wiederholen.
Die Menschlichkeit, die Emotion der Musik, von der ich ein Teil bin,
ist gewissermaßen im Endergebnis versteckt.
Mein Antrieb ist es, etwas Echtes, Wahrhaftiges
auszudrücken.
Es war auf Anhieb eine riesige Ehre für mich.
Aber darüber zu sprechen,
fällt mir immer noch ein bisschen schwer.
An Daft Punk gefällt mir besonders, dass
jedes Album komplett anders ist.
Ich habe das Gefühl, dass sie sich jedes Mal selbst herausfordern, etwas Neues zu auszuprobieren.
Es war cool für mich, einen kleinen Einblick zu bekommen, wie sie ihre Sounds erschaffen.
Und wie sie, anstatt ein altes Lied zu sampeln,
Sounds auf alte Art und Weise aufnehmen, was dann so klingt,
als wäre etwas Altes gesampelt worden.
Das wiederum macht den Sound aber irgendwie neu. Wenn du weißt, was ich meine.
Es wiederholt sich irgendwie wie ein Sample, wie ein kurzer Soundschnipsel,
aber gleichzeitig gibt es diese akustischen Details, die von einem
Liveauftritt stammen, bei dem du ein Instrument spielst.
Es ist diese schräge Kombination aus Maschinenartigem
und Roboterhaftem, das aber gleichzeitig nicht ganz perfekt ist.
Es geht darum, sich an etwas Altes zu erinnern,
das richtig gut war, aber irgendwie vergessen wurde.
Ich finde, es ist eine coole Art für die Inspiration
und den Einfluss Danke zu sagen.