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Architektur- und Park-Komplex „Das Schloss von Balchik"
Das bezaubernde Meeresschloss
Strahlend weiß erhebt sich am Ufer des Schwarzen Meeres das Schloss von Balchik,
umgeben von einem herrlichen botanischen Garten,
dessen Schönheit mystisch anmutet.
Das ist nicht der Beginn eines Romans, sondern die kürzeste Beschreibung
eine der Attraktionen der nördlichen bulgarischen Schwarzmeerküste.
Das Schloss selbst
liegt zwei Kilometer von Balchik entfernt.
Die Anlage, wie auch die Geschichte ihrer Gründerin,1
der rumänischen Königin Maria,
bezaubern die unzähligen Touristen.
Der Bau des Schlosses begann 1924
und dauerte elf Jahre.
In jener Zeit gehörte die Süd-Dobrudzha zu Rumänien.
Maria, Gemahlin des rumänischen Königs Ferdinand, beschloss,
sich in der Bucht von Balchik eine Sommerresidenz einzurichten.
Für die Projekte fiel die Wahl der Königin auf die italienischen
Architekten Augustino und Amerigo,
während die Parkanlage vom bekannten schweizerischen Landschaftsarchitekten
Jules Janine stammt.
Jede Pflanze, jede Pergola, Brücke und jedes Rosengitter sind wahre Kunstwerke.
Einen Teil ihres Lebens verbrachte Königin Maria in Ägypten,
wo sie die Religion der Bahai annahm, die gegenüber allen Religionen,
den Geschlechtern und Rassen überaus tolerant eingestellt ist.
Getreu ihren Auffassungen verwandelte Königin Maria das Schloss von Balchik in einen Ort,
an dem eine christlich-orthodoxe Kirche friedlich neben einem Minarett steht – etwas,
das man an vielen Stellen in Bulgarien sehen kann.
Die königliche Sommerresidenz ist ein paradiesischer Ort,
an dem orientalische, thrakische,
römische und christliche Symbole vereint sind.
Außer dem Hauptschloss wurden im Park ein Reihe gemütlicher Villen errichtet,
die den Bewohnern und Gästen einen ungestörten Aufenthalt sicherten.
Das war besonders bei den Empfängen wichtig,
die die Königin für die Intellektuellenelite Europas gab.
Der Botanische Garten ist mit seinen 6,5 Hektar
nicht minder prächtig als das Schloss.
Einzigartig ist die Sammlung großer Kakteen,
die die zweitgrößte Europas nach Monaco ist.
Einige exotische Pflanzen, wie der Japanische Rosinenbaum, die Bleistiftzeder
und der Urweltmammutbaum machen den Park zu einer wahren Perle.
Spezielle Wege sind für Menschen mit Bewegungs- und Sehbehinderungen angelegt,
was allen Besuchern erlaubt, sich an der seltenen Schönheit zu erfreuen.
Das Schloss von Balchik ist ein Ort, an dem Schöpfergeist
und das ewige Streben des Menschen nach Schönheit und Vollkommenhit herrschen.