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Als kleines Kind
habe ich immer wieder mein Spielzeug
selbst aus Draht zusammengebaut,
das heißt kleine Autos,
die Räder haben,
die mit Draht miteinander verbunden sind.
Und ich habe mir immer gedacht,
das muss man eigentlich
so machen können,
dass es von alleine läuft,
von alleine weiß,
wo der Weg ist.
Dann kam ich nach Deutschland
und habe Elektrotechnik studiert.
Nach dem Studium
habe ich mich auf der Suche nach einer Doktorarbeit
für die Robotik entschieden.
Mein Traum oder Ziel ist es,
tatsächlich Systeme zu bauen,
die dem Menschen näher sind,
was Vielseitigkeit, Robustheit und Fähigkeit
zum kontinuierlichen Lernen
und Adaption an unterschiedliche Umgebungen betrifft.
Ich erhoffe mir von dieser Forschung,
in erster Linie mehr
über den Menschen zu verstehen.
Das heißt, wie funktioniert der Mensch in seiner Motorik?
Wie funktioniert die Informationsverarbeitung beim Menschen?
Warum ist der Mensch so vielseitig?
Warum kann er viele Aufgaben gleichzeitig erledigen?
Warum ist der Mensch eigentlich so hochperformant?
Also wir können heutzutage
noch nicht Systeme in der Größe
des Menschen bauen,
die die Performanz,
also von der Stärke, Geschwindigkeit, Präzession,
aber auch Fähigkeit zur Adaption
und Prädiktion haben wie der Mensch.
Ich habe mindestens zwei Quellen
für Inspiration in meiner Arbeit.
Auf der einen Seite ist es die Biologie,
dass wir tatsächlich gucken,
wie der Mensch aufgebaut ist,
wie der Mensch funktioniert
und versuchen Systeme zu bauen,
die die Vielseitigkeit
und die Performanz des Menschen nachbilden.
Und die zweite Quelle
sind tatsächlich Science-Fiction-Filme.
Das heißt, wozu braucht man solche Systeme?
Oder wie kann so ein System sein?
Welche Aufgaben kann ein System leisten?
Ich glaube schon,
dass Science-Fiction unheimlich oder,
dass die Regisseure oder die Romanschreiber
sich unheimlich viele Gedanken machen,
um Problemlösungen zu liefern.
Aber bis man tatsächlich
solche Systeme baut,
die in der realen Welt funktionieren
und nicht nur im Film,
wird es noch eine lange Weile dauern.
Ich kam nach Deutschland,
um Elektrotechnik zu studieren.
Ich habe Deutsch zunächst mal gelernt
und anschließend das Studienkolleg besucht.
Dann habe ich mein Elektrotechnikstudium hier in Karlsruhe
beendet mit Schwerpunkt
auf Regelungs- und Steuerungssysteme.
Das Gebiet hat mich begeistert
und ich habe nach einem Fach gesucht,
wo ich meine Kenntnisse,
die ich gelernt habe im Studium bzw. Maschinenbau,
Elektrotechnik, Regelungssysteme,
wo man tatsächlich dieses Wissen
in integrierter Form testet,
einsetzt und daran forscht.
Da war für mich die Robotik
ein exzellentes Beispiel für Interdisziplinarität,
nicht nur von Maschinenbau, Elektrotechnik,
und Regelungstechnik, sondern auch
wo die Informatik maßgeblich beteiligt ist.
Wo man aber auch mehr
über den Menschen versteht.
Das heißt, mit Sportwissenschaftlern
zum Beispiel arbeitet,
um Bewegungsabläufe des Menschen zu verstehen
und versuchen diese Abläufe auf Roboter zu übertragen,
speziell hier in meinem Fall
auf humanoide Roboter,
um ein menschenähnliches Verhalten zu realisieren.
Der Alltag eines Robotikers ist sehr spannend
und zwar durch die vielseitigen Aufgaben, die man macht,
wenn man sich mit der Entwicklung und
Programmierung von Robotern beschäftigt.
Dazu gehört die Spezifikation von Robotern,
wenn man neue Roboter bauen will.
Das heißt, wie müssen die Gelenke
spezifiziert werden?
Welche Antriebe, welche Recheneinheiten
kommen ins Spiel?
Wie soll das Ganze integriert werden
zu einem Gesamtsystem?
Es sollen viele Komponenten
getestet werden von der Aktorik,
zur Sensorik, Bildverarbeitung und Sprachverarbeitung
und da wird es einem überhaupt nicht langweilig.
Ich kann es kaum erwarten.
Ich würde den Roboter
liebend gerne heute als morgen
mit nach Hause nehmen,
aber die Systeme sind
noch nicht in dem Zustand,
dass man sie tatsächlich
zu Hause einsetzen kann.
Da müssen wir noch daran arbeiten,
dass die Systeme noch vielseitiger werden,
dass die Systeme performanter werden
und dass die Systeme in der Lage sind,
tatsächlich vom Menschen Tag und Nacht zu lernen.