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Hi, wie geht's Dir? Ich bin's, Justin! Wilkommen zu BC-106.
Heute sprechen wir über Körperhaltung und die Position der Greifhand
(bei Rechtshändern die linke, bei Linkshänder die rechte Hand).
Zuerst möchte ich darüber sprechen, wie Du die Gitarre hältst.
Vielleicht hast Du schon klassische Gitarristen gesehen,
die ihre Gitarre in diesem Winkel halten.
Es ist irgendwie merkwürdig, weil ich gerade auf dem Boden sitze,
aber wenn Du auf einem Stuhl sitzt, kannst Du die Gitarre
so nach oben halten. Der Hals zeigt in die Luft, siehst Du?
Diese Methode ist nicht schlecht. Was heißt, sie ist nicht schlecht? Sie ist sehr gut,
wenn man Konzertgitarre spielen möchte. Es ist tatsächlich eine sehr gute Position, wenn
Du Deine Hand im rechten Winkel zum Hals halten musst
und wenn Du Fingerstyle spielst, d.h. die Saiten mit den Fingern zupfst.
Für rockiges und poppiges Gitarrenspiel, das ich in diesem Kurs zeige,
ist diese Position nicht so gut geeignet.
Sie ist für das Anschlagen ungeeignet. Es ist nahezu unmöglich, mit dem Daumen überzugreifen.
(Das ist eher eine Technik für Fortgeschrittene,
die wir nicht im Anfängerkurs lernen.)
Es gibt mit der Position einige Probleme in Bezug
auf das Spielen von Pop und Rock.
Wenn Du also klassische Gitarre spielen willst, platziere sie auf dem anderen Knie.
Ansonsten sollte Deine Gitarre auf dem Bein liegen, auf dessen Seite sich
Deine Schlaghand befindet. Alles klar?
Hier sollte sie sein.
Sie sollte ziemlich eng am Körper anliegen. Lass' sie nicht zu weit nach vorne rutschen.
Des Weiteren sollte die Gitarre nicht nach vorne zeigen und beinahe umkippen.
Einige Schüler drehen die Gitarre so nach oben, sodass sie auf ihre Hände schauen können.
Das ist eine sehr schlechte Angewohnheit.
Stelle also sicher, dass die Gitarre von oben nach unten gerade ist.
Ihre Rückseite drückst Du fest an Dich. Sie sitzt an der Stelle, an der Dein Bein in die Hüfte übergeht.
Sie sollte eng am Körper anliegen.
Bei einer Akustikgitarre muss Dein Arm
auf der Gitarre aufliegen. Genau da, wo der Ellenbogen ist.
Der Arm hängt also herunter.
Ich kann ihn komplett entspannen. Er ist trotzdem stabil.
So sollte es sein. Die Kombination
aus der eng am Körper anliegender Gitarre und dem aufliegenden Arm
hält den Gitarrenhals ruhig und stabil.
Egal, wie Du die Gitarre spielen möchtest... Du solltest sicherstellen,
dass Deine Greifhand,
die Hand, die die Akkorde usw. greift,
den Gitarrenhals nicht stützt.
Das ist sehr, sehr, sehr wichtig.
Die Greifhand stützt den Gitarrenhals nicht. Niemals. Verstanden?
Der Trick ist also, dass Dein Arm oben drauf liegt und
die Gitarre ein wenig in Richtung Körper schiebt. Er zieht sie an den Körper heran.
Durch die Gitarrenform hat Dein Bein genug Platz
und Du kannst sie ruhig halten. Sie sollte
nicht steinhart, aber stabil in dieser Position verweilen.
Der Hals soll nicht hin und her wackeln, wenn Du zwischen Akkorden wechselst.
Das wird nicht passieren.
Alles klar? Versuche also,
den Gitarrenhals nicht mit der Greifhand zu stützen,
ihn aber trotzdem ruhig zu halten. Lasse ihm nicht zu viel Bewegungsfreiheit.
Wenn er sich zu stark bewegt, machst Du etwas falsch.
Prüfe also noch einmal deine Körperhaltung.
Stelle außerdem sicher, dass Du Dich nicht so überbeugst.
Ich nenne es "gaffen", wenn sich jemand so nach vorn beugt,
um über die Gitarre hinweg auf die Finger zu schauen.
Du kannst Deine Finger trotzdem ein bisschen sehen.
Du solltest Dein Genick nicht überdehnen.
Davon bekommst Du einen steifen Nacken.
Ich möchte nicht für megahohe
Chiropraktiker-Rechnungen verantwortlich sein.
Das wäre nicht gut.
Kommen wir als nächstes zum Gitarrengurt. Insbesondere dann,
wenn Du E-Gitarre spielst, solltest Du einen Gurt benutzen.
Ich muss schnell hier rüber greifen und meine E-Gitarre nehmen.
Natürlich solltest Du Straplocks verwenden.
Ich stelle den Gurt immer so ein, dass er
sowohl beim Sitzen als auch beim Stehen so gut wie die gleiche Länge hat.
Wenn ich gerade sitze, ist der Gurt ziemlich straff.
Wenn ich aufstehe, bewegt sich die Gitarre kaum. Siehst Du?
Ich stütze sie jetzt, aber sie ist so ziemlich in der gleichen Position,
wenn ich sitze und wenn ich stehe.
Als Anfänger möchtest Du nicht,
dass die Gitarre beim Üben hier oben sitzt
und beim Stehen in den Knien hängt.
Jemand wie Slash hält seine Gitarre
sehr weit unten. Sie befindet sich zwischen der Leiste und den Knien.
Verrückt! Ich weiß nicht, wie er so spielt. Ich kann es nicht.
Aber augenscheinlich tut er es und er spielt sie fantastisch, wenn sie so tief hängt.
Jedoch ist das am Anfang problematisch.
Schließlich musst Du Dein Handgelenk unnatürlich stark biegen und das ist keine gute Idee,
wenn du gerade anfängst. Ich empfehle Dir also,
einen Gurt zu benutzen. Trage ihn ungefähr in gleicher Länge
beim Sitzen und beim Stehen.
Im Sitzen verwende ich selten einen Gurt, aber wenn Du stehst, solltest Du einen benutzen.
Wenn du Rückenprobleme hast, solltest Du vielleicht
einen Kniestuhl ausprobieren.
Da kniest Du auf einem kleinen Polster und
hältst die Gitarre mit einem Gurt. Das zwingt dich dazu, aufrecht zu sitzen.
Nacken und Wirbelsäule verweilen
in einer sehr guten Position. Wenn Du also Rückenprobleme hast,
besorge Dir einen Kniestuhl und einen Gitarrengurt.
Nun möchte ich zur Nahaufnahme wechseln und
ein wenig über die linke Hand sprechen.
Bei der linken Hand ist am wichtigsten, dass
Deine Fingernägel kurz sind. Du kannst keine Gitarre üben, wenn Du
lange Fingernägel an der Greifhand hast. Verstehst Du?
Es funktioniert nicht. Du siehst, dass meine sehr kurz sind.
Du kannst kaum das Weiße vom Nagel sehen,
dass sich sonst am Ende befindet. Du musst sie nicht so kurz halten, aber sie müssen
kurz genug sein, um das Holz des Griffbrettes nicht zu berühren,
wenn Du Akkorde und Tonleitern spielst.
Das ist sehr wichtig.
Nun zeige ich Dir eine kleine Ü***.
Ich wechsele zurück zur Akustikgitarre.
Diese Ü*** hilft Dir, zu verstehen,
wo Du die Finger Deiner linken Hand platzieren sollst. Das ist sehr wichtig.
Ich möchte von Dir, dass Du
den ersten Finger hier in den fünften Bund legst.
Lege ihn ganz nah an das Bundstäbchen.
Nicht hier hinten hin und nicht in die Mitte, sondern direkt neben
das Bundstäbchen. Nur nicht berühren. Okay?
Nun spiele diese Note [spielt].
Das ist die Note C. Sieh nur, wie wenig Druck
Du benötigst und der Ton erklingt.
Spiele sie also und entspanne den Finger immer mehr.
Letztendlich klingt sie irgendwann dumpf.
Drücke erneut. Ich drücke ganz leicht.
Alles klar? Ich muss wirklich kaum drücken, um den Ton
klar zu hören. Ich könnte viel stärker drücken, wenn ich wöllte.
Dann würde mein Finger weiß. So viel Kraft brauche ich aber gar nicht aufwenden,
um einen schönen Ton zu erzeugen. Wenn ich nun meinen Finger
direkt ans hintere Ende des Bundes bewege und die Ü*** wiederhole,
nutze ich zunächst den gleichen Kraftaufwand wie vorhin [spielt].
Jetzt kann ich einen klaren Ton erhalten, aber ich muss wirklich drücken.
Sobald ich das tue, zeichnet sich eine riesige,
fiese Linie in meiner Fingerkuppe ab. Es ist also sehr wichtig,
dass Du als Anfänger verstehst,
dass der Finger ans vordere Ende des Bundes muss.
Spiele ich einen D-Akkord
(ich weiß, dass ich nicht in den richtigen Bünden bin),
dann siehst Du, dass meine Finger, ganz nahe am Bund liegen.
Keiner der Finger befindet sich hier hinten.
Wenn du einen D-Akkord so spielst, klingt er immer so.
Schrecklich. Immer, wenn Du einen Finger in einem Bund platzierst,
sollte er direkt neben dem Bundstäbchen liegen,
ohne es zu berühren. So funktioniert es. Bringe ihn so nahe wie möglich
an den Bund, ohne ihn zu berühren. Das ist eine gute Ü***.
Versuche es einige Male und denke daran,
Deine Finger nicht zu weit
hinten zu platzieren. Du musst versuchen, die Finger so
nahe wie möglich an das Bundstäbchen zu bewegen.
Ich hoffe, Du hast die Ü*** ausprobiert und weißt jetzt,
wo Du die Finger der Greifhand platzieren musst. Das ist ein sehr wichtiger Abschnitt
Deiner Gitarrenreise.
Letztendlich musst Du beim Spielen entspannt bleiben.
Schiebe Deine Schultern nicht so zusammen.
Sie sollen locker bleiben. Wenn Du locker bist,
wird Dein Körper automatisch eine gute Position einnehmen,
wenn Du spielst. Versuche einfach,
ein cooler Typ zu sein und entspanne Deinen Körper.
Sei nicht so angespannt.
Nimm keine komische Haltung ein. Kaufe Dir auch einen Notenständer.
Verbiege Dich nicht, um auf Deine Notizen zu schauen.
Das ist wirklich schlecht für deinen Nacken. Gut, nun sind wir bereit für
die nächste Lektion. Ich sehe Dich
schon sehr bald wieder. Bye, bye!