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Mir liegt der heutige Tag und diese Versammlung zur Gestaltung einer guten menschlichen Gesellschaft wirklich am Herzen,
und zwar auf eine Weise, daß es über alle unsere spirituellen Grenzen und unsere persönlichen Grenzen hinausgehen muß,
und daß wir eine gemeinsame Sprache finden.
Und meine Erfahrung auf Reisen an verschiedene Orte war,
daß dies ein Thema ist, daß tatsächlich auf alle von uns, direkt oder indirekt, eine Auswirkung hat.
So war es früher so, daß Meditation etwas war, was man nicht allzuoft im Büro erwähnte,
weil die Leute vielleicht denken würden, daß Sie etwas Merkwürdiges tun.
Und nun zeigt sich klar, daß Meditation und wie wir mit unserem Geist und unserem Herzen umgehen,
unverzichtbar ist für unser persönliches Glück, aber auch in Hinblick darauf, wie wir als Mensch
mit unseren eigenen Emotionen und Gedanken umgehen können, und daß das nicht nur eine Frage der Empfindsamkeit ist,
sondern, daß es für die lebendige Kraft unseres eigenen Wesens wie auch für die Gesamtgesellschaft selbst wesentlich wichtig ist.
Deswegen betrachte ich die Meditation
und überhaupt den Gebrauch von Sprache in Zusammenhang mit Meditation inzwischen
als ein Bemühen, es in einen größeren Bezugsrahmen, zu stellen, damit es nicht etwas ist, was wir in Abgeschiedenheit tun,
sondern, wenn wir meditieren - und hiervon bin ich überzeugt - wenn wir meditieren, daß das ein sehr kraftvoller Akt ist;
daß Kontemplation ein kraftvoller Akt ist und daß dies in sich selbst eine gesellschaftlich tragfähige Erfahrung ist.
Wenn man die Tradition der Meditation in jedweder Kultur betrachtet,
so geht es grundlegend um einen Weg, die Vitalität und die Macht des menschlichen Geistes zu würdigen.
Und wie kam es also, daß - wir sind...wie kommt es, daß wir damit Verbindung aufnehmen können?
Mir geht es also nicht darum, wie lange Sie meditieren oder wie lange Sie dabei bleiben,
sondern, daß da irgendwann ein Moment auftaucht,
wo wir es uns erlauben können, mit unseren eigenen Gefühlen, Emotionen und Erfahrungen in Kontakt zu kommen.
Daß wir heute alle aufgestanden sind und uns durch das bewegen, was man, nebenbei bemerkt, das Leben nennt,
und was passiert, während wir uns da hindurchbewegen?
Wir leben, wir haben waches Interesse und wir engagieren uns,
und manchmal können wir wegen dem Stress in unserem eigenen Leben nur ein zweidimensionales Leben führen.
Und so denken wir zur Schlafenszeit manchmal "Na, das ist doch nicht schlecht gelaufen".
"Nicht schlecht gelaufen". Das will im Grunde sagen, daß nichts schief ging.
Es herrscht also die Vorstellung, daß man nur irgendwie über die Runden kommt, daß man das Leben übersteht, man überlebt hat.
Aber wenn man das auf eine gesamte Gesellschaft überträgt, wenn die ganze Gesellschaft nur mit der Frage des bloßen Überlebenwollens beschäftigt ist,
was für eine Art Gesellschaft ist das dann? Was erschaffen wir da?
Und ich glaube der Ansatz hier ist, daß wir uns der Frage des menschlichen Herzens und Geistes zuwenden müssen.
Und ich sehe, teilweise geht es bei der Erforschung dieses Themas darum,
wie entwickeln wir eine Sprache, eine Ausdrucksform und die Geschicklichkeit,
durch die wir dieses persönliche Erleben in jeden Bereich unseres Lebens hineintragen können?