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Rose, du siehst aus, als hättest du etwas auf dem Herzen.
Weißt du Dad, ich hab' tatsächlich etwas auf dem Herzen. Es ist 'ne ziemlich große Sache.
Erzähle es mir und ich werde auf keinen Fall ausflippen.
Dir ist doch aufgefallen, dass Vanessa und ich uns in letzter Zeit näher sind, oder?
Naja, ich denke, dass...
Ich weiß, dass...
Ich weiß nicht.
Hallo!
Hi Dad.
Mir ist heute nach faul sein; was sagst du zu Suppe und Knoblauchbrot zum Abendessen?
Okay.
Was für eine Suppe möchtest du?
Alles außer Pilze.
Sie haben drei neue Nachrichten.
Hi Nathan, hier ist Angela.
Ich kann morgen Mittag doch nicht essen gehen. Sean hat einen Arzttermin.
Es war der einzige, den wir bekommen konnten. Vielleicht irgendwann nächste Woche...? Oh...
Das hier ist nicht deine Handynummer, richtig?
Ich habe die falsche Nummer gewählt. Ich hätte einfach eine Nachricht schreiben sollen.
Sorry! Ruf' mich an - oder schreib' mir. Oder...
Jetzt ist diese Nachricht viel zu lang. Kann ich sie löschen und noch mal von vorn anfangen?
[BEEP]
Oh, es ist keiner von denen, wo man die Nachricht einfach löschen kann.
Weißt du was? Weißt du was? Bitte ignorier' mich einfach. Danke, okay... tschüß!
Nächste Nachricht.
Rose - hier ist Ken. Ich habe zuerst dein Handy probiert. Wollte dich nur kurz anrufen und dich daran erinnern, dass du großartig bist.
Genau wie ich. Das ist alles.
Und ja, ich werde sie so was von um ein Date bitten.
Lass uns morgen vor der Schule treffen, okay?
Nächste Nachricht.
Hey, ich wollte nicht so ein Miststück sein, es ist nur...
Es ist kompliziert.
Rufst du mich zurück?
Bitte?
Keine weiteren Nachrichten.
Rose, kannst du den Tisch decken?
Es wird Zeit. Sag' es ihm.
Komm schon.
Ich hole die Schalen, du übernimmst die Teller und das Besteck?
Was?
Löffel...
Hol die Löffel und die Teller für das Brot.
Richtig.
Du könntest es jetzt machen; nebenbei, als wäre es keine große Sache.
Du musst ihn nicht einmal ansehen.
Sag's einfach: ich bin...
Na gut. Mach' es jetzt!
Jetzt. Jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt... Sag' es ihm!
Es ist perfekt. Du hast geübt! Du bist soweit.
Mach' es jetzt! Sag' es ihm!
Jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt, jetzt... Komm' schon!
Oh, Nachrichten für dich.
Kenny hat angerufen und sagt, dass du großartig bist.
Genau wie er.
Er will dich morgen vor der Schule treffen.
Und Vanessa hat angerufen.
Sie möchte wirklich, dass du sie zurückrufst. Ignorierst du sie gerade oder so etwas?
Scheiße. Lieber doch nicht jetzt.
Warte noch.
Ich rufe sie zurück.
Okay.
Wie war die Schule?
Was?
(Sag's ihm.) Wie war die Schule? (Sag's ihm.)
Okay. (Sag's ihm.) Gut.
Es ist so einfach, "Dad, ich steh' auf Mädchen".
Kenny! (Sag's ihm.) Es ist so lustig. (Sag's ihm.)
(Sag's ihm.) Er ist ein netter Junge. (Sag's ihm!)
Er wird Alica Van Harren fragen, ob sie mit ihm ausgeht.
Oh!
Schön für ihn! Jep.
Er ist auf dieselbe Weise an ihr interessiert wie du an du-weißt-schon-wem.
Sag's ihm. Sag's ihm. Sag's ihm. Sag's ihm.
Du wirkst abgelenkt.
Nein!
Komm schon! Das war die perfekte Überleitung!
Okay!!
Ja. Ich bin abgelenkt.
Mir geht gerade viel im Kopf herum.
Naja, nicht viel. Eher eine einzige große Sache.
So dass es sich anfühlt, als wäre es viel.
Es ist viel im Sinne von: es verbraucht einen Großteil meiner Gehirnaktivität.
Weißt du?
Um, hört sich schwierig an.
Ja.
Das muss es nicht sein.
Richtig.
- Also... - Ich denke, ich bin lesbisch.
Ich weiß, dass ich es bin.
Wenigstens bin ich mir relativ sicher.
Nein...
Nein, ich weiß es.
Ich wusste immer, dass es irgendwas war.
Sag etwas.
Man sagt, wenn ein Kind gegenüber einem Elternteil sein Coming Out hat,
dass dieser Elterteil durch fünf Phasen geht. Auch wenn er es bereits vermutet hat.
Das hier gerade in meinem Gesicht ist Phase eins: "Schock".
Die zweite ist "Leugnung".
Durch die habe ich bereits allein gearbeitet, also musst du diese vermutlich gar nicht sehen.
Phase drei ist "Wut und Schuld". Bin ich schuld daran?
Liegt es daran, dass du ohne Mutter aufgewachsen bist?
Hätte ich mich mehr auf mein eigenes Beziehungsleben konzentrieren müssen?
Versuchst du eine weibliche Lücke in deinem Leben zu schließen, weil deine Mutter nicht bei dir ist?
- Das klang gerade etwas zu sehr nach Freud. - Du kannst Freud nicht leiden.
Phase vier...
"Entscheidungen treffen"
Es gibt drei mögliche Wege, die der Elterteil gehen wird:
unterstützend sein,
bedingt unterstützend sein,
nicht unterstützend bzw. verurteilend sein. Überhaupt keine Frage: unterstützend.
Phase fünf...
ist Akzeptanz.
Wie es aussieht,
wirkt gerade Phase eins noch ein bißchen.
Das geht vorbei.
Daddy!
Meine kleine Blüte blüht auf.
Du bist so schräg.
Ich liebe dich.
Ich liebe dich so sehr.
Ich wünschte, du wärst jetzt hier.
Ich wusste, dass du cool reagieren würdest.
Es ist nur... Naja...
Hätte ich zu dir kommen sollen?
Hätte ich dich fragen sollen, ob du...?
Du weißt, ich glaube, dass es besser ist, das Pflaster ganz einfach abzureißen.
Warum hast du das nicht gemacht? Ich meine, du scheinst besser damit umgehen zu können als ich.
Für dich ist es nicht okay?
Ich weiß es nicht.
Ich wollte es.
Aber... Ich schätze, ich hatte einfach Angst.
Was wenn ich dich mit etwas konfrontiert hätte, für das du noch nicht bereit warst?
Oder, so was in der Richtung. Ich weiß nicht. Ich hab' das im Internet gelesen.
Oh mein Gott, hast du etwa recherchiert?
Also hast du es gewusst?
Ich habe...
...es vermutet.
Und du bist nicht... sauer?
Sauer?
Naja, haben Eltern nicht diese Vorstellungen von der Hochzeit ihrer Kinder und von Enkelkindern und all dem?
Okay, erstens, nichts davon ist unmöglich. Und zweitens,
Warum bist du nicht zu mir gekommen und hast mit mir geredet? Wir konnten bisher immer reden. Das sah uns gar nicht ähnlich.
Ich weiß, tut mir leid.
Wir haben uns immer durch alles gemeinsam gekämpft. Auch wenn ich mich vielleicht wie ein stotternder Idiot verhalten habe.
Erinnerst du dich an deine erste Periode? Das haben wir auch überstanden... irgendwann.
Dad!
Du weißt, was ich meine.
Ich hatte einfach das Gefühl, dass ich mich durch diese Sache selbst kämpfen musste.
Außerdem, ist das Coming Out nicht so eine Art Übergangsritus?
Und ich wollte dir auch nichts davon sagen, bis ich mir ganz sicher war, dass ich...
Was? Mit welchem Begriff fühlst du dich am wohlsten?
Ich weiß nicht.
Eigentlich mit keinem.
Ich hab' noch nie eine Bezeichnung gehabt. Außer "schüchtern" vielleicht.
Was auch diskutabel ist.
Whoa...
Es hat mich gerade wieder getroffen.
- Was? - Ich hatte mein Coming Out! Oh mein Gott!
Ich hab' die ganze Nacht kein Auge zu getan, ich hab' einfach die ganze Zeit gelächelt.
Ich fühl' mich so...
...beflügelt!
Mit wem warst du dann bis 1:00 Uhr morgens am Telefon?
Ich konnte selbst kaum schlafen. Und nein, ich hab' dich nicht belauscht.
Kenny.
Kenny? Nicht... Vanessa?
Es ist der Einzige, dem ich es sonst noch erzählt habe.
Er hat's sehr cool aufgenommen.
Eigentlich hat er mich erst überzeugt, es dir endlich zu sagen.
Im Prinzip habe ich es Vanessa nicht gesagt...
...im Prinzip.
Aber ich dachte, du und sie wärt...
Es ist sehr verwirrend.
In der einen Minute sagt sie mir, ich soll sie in Ruhe lassen und in der nächsten Minute küsst sie mich.
Sorry!
Nicht während ich fahre, Schatz.
Ich denke, sie leugnet das Ganze.
Hast du das nicht auch gemacht? Noch vor
...zwölf Stunden?
Nicht ganz. Aber ich weiß, was du meinst.
Es ist anders für sie. Ihre Familie ist extrem religiös.
Hört sich an als hätte sie angst.
Es ist total doof.
Da ist sie.
Dad?
Ich hab' viele Geschichten von Kindern gehört, die ihr Coming Out mit ihren Eltern hatten... und...
Danke.
Dass du kein Idiot bist.
Ich liebe dich auch, Schatz.
Vanessa, warte!
Was?
- Gehst du mir aus dem Weg? - Nein!
Vielleicht ein bißchen.
- Ich weiß einfach nicht, was ich denken soll, okay? - Ich hab's meinem Dad gesagt.
Warte?
- Du hast ihm was gesagt? - Über...
Ich habe mich ihm gegenüber geoutet.
Du bist keine Lesbe!
Vielleicht sind wir es aber doch.
Nein.
Ich bin's nicht.
Okay. Gut. Was auch immer.
Vielleicht wenn du soweit bist.
Tu das nicht.
Lesbe.
Ein Coming Out ist nicht leicht. Für niemanden.
Ob du versuchst die richtigen Worte zu finden, um über deine sexuelle Orientierung oder Identität zu reden -
oder ob du versuchst, einen Freund oder geliebten Menschen zu trösten, der sich als lesbisch, schwul, bisexuell oder trans geoutet hat.
Du bist nicht allein.
PFLAG Canada kann dir helfen.
Mehr Informationen oder eine Selbsthilfegruppe in deiner Nähe findest du online unter pflagcanada.ca.
PFLAG Canada ist da, wenn es niemand sonst ist.