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Die ASN ist die Behörde, die in Frankreich den sicheren Transport von radioaktiven Stoffen kontrolliert.
Dazu gehört auch der Rücktransport von Abfällen zu ihren Verursachern.
Der hochradioaktive Restmüll wird bearbeitet
und auf dem Gelände von La Hague in Glas-Zylinder eingeschlossen.
Dann werden sie zu einem sogenannten Transport-Paket zusammengepackt.
Nehmen wir zum Beispiel einen Konvoi mit 11 Paketen des Typs Castor.
Er enthält Endlagerungs-Abfälle, die in deutschen Kernkraftwerken
in etwa eineinhalb Jahren anfallen.
Ihre Strahlungs-Aktivität ist erheblich,
etwa in der Größenordnung von 350 Peta Becquerel pro Paket.
Die Verpackung muss den Risiken des transportierten Materials Rechnung tragen.
Die Vorschriften sehen vor: Pakete, die die ASN zulassen soll,
müssen einen Sturz aus 9 Metern Höhe aushalten –
das entspricht einem Aufprall mit 50 km / h.
Sie müssen außerdem einen Stoß samt Fall aus einem Meter Höhe,
und anschließend 30 Minuten bei 800 ° C überstehen,
und auch unter Wasser intakt bleiben.
Auch nach diesen Tests müssen die Transportbehälter die Sicherheitskriterien erfüllen:
Verhinderung von Kernreaktionen,
sicherer Einschluss des Materials
Schutz gegen Strahlung,
Kontrolle der entstehenden Hitze.
Das Paket garantiert zuallererst: keine Kettenreaktion.
Das nennt man das Risiko von Kritikalität.
Kritikalität ist die Fähigkeit bestimmter Atome
zur Kettenreaktion, wenn sie sich nahe kommen.
Sie wird durch Wasser gefördert.
Die Atome werden durch eine geeignete Anordnung auf Abstand gehalten,
damit keine Kettenreaktion in Gang kommt.
Die dichte Verpackung soll die Ausbreitung von Radioaktivität in der Umwelt verhindern,
auch bei einem Unfall.
Sicherheitstechnische Anforderungen müssen auch Verbindungsteile erfüllen,
Schweißnähte und Mechanik.
Mehrere Materialschichten des Pakets absorbieren die Radioaktivität der Abfälle.
So sollen die verordneten Grenzwerten eingehalten werden.
Radioaktivität erzeugt Wärme.
Das Paket bietet eine natürliche Kühlung.
Dies ist notwendig, um die Qualität von Verbindungsteilen und Mechanik zu erhalten.
Die Kriterien wurden bei der IAEO in Wien entwickelt,
at the IAEA, der Internationalen Atomenergie-Organisation.
Die ASN war im zuständigen Gremium an der Verordnung verantwortlich beteiligt.
In Frankreich ist die ASN die Behörde, die die Pakete abnimmt oder nicht.
Für den Schutz vor Heimtücke oder Terrorismus ist sie nicht verantwortlich,
das ist Sache der Ministerien für Verteidigung und Innere Sicherheit.
Die ASN kontrolliert vor Ort den Versand.
Ein Castor-Konvoi wird zum Beispiel in La Hague kontrolliert,
um sicherzustellen, dass der Absender Tests auf Dichtheit,
Temperatur- und Strahlenschutz gemacht hat.
Bei diesen Inspektionen prüft die ASN, ob die Strahlung 0.1mSv
wenn sich ein Mensch eine Stunde im Umkreis von zwei Metern beim Transportfahrzeug aufhält.
Dies entspricht zum Beispiel der Strahlenbelastung eines Patienten während einer Röntgenaufnahme des Brustkorbs
oder dem, was ein Passagier eines transatlantischen Fluges an Strahlen aus dem Weltall abbekommt.
Zwischen dem Beginn der Entwicklung einer Castorverpackung
und der Genehmigung vergehen meist zehn Jahre.
Der grenzüberschreitende Verkehr erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Behörden,
um gemeinsame Regeln zu entwickeln und umzusetzen.
Die unabhängige Behörde ASN prüft jedes Jahr rund hundert Transporte.
Sie kontrolliert alle Stufen der Produktion, Gestaltung und Nutzung der verschickten Einheiten.
Die ASN fühlt sich der nuklearen Sicherheit und dem Strahlenschutz verpflichtet.