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0:00:00.000,0:00:13.920 CRISTOPH HARTMANN: Hallo.
Ich grüße alle Oboisten.
Ich bin Christoph Hartmann,
Oboist bei den Berliner Philharmonikern,
und möchte euch Tipps für das Vorspiel
beim YouTube Sinfonieorchester geben.
Hier haben wir Mozarts Konzert in C-Dur.
Ich hoffe, ich kann euch an einigen Stellen helfen.
Fangen wir am Anfang an.
Da haben wir einen Triller am Anfang und
eine Appoggiatura am Ende.
Bei den Sechzehntelnoten müsst ihr das
Tempo finden, am Anfang schnell und
dann halbes Tempo bei den Sechzehnteln.
Ich werde das mal versuchen.
[OBOE]
Ihr dürft also bei den Sechzehntel
beim H und C nicht zu schnell werden.
OK.
Wir machen mit dem langen C oben weiter.
Das ist kein solistisch gespieltes C.
Ihr müsst wissen, was das Orchester tut.
Das Orchester spielt 4 Takte, ein Solo
und die Violinen.
Seht euch die Partitur an, damit ihr wisst was das Orchester spielt
und hört im Geist zu, während ihr das lange C spielt.
Dann spielt ihr weiter. Der Satz wird
8 Takte nach dem Oboeneinsatz benannt.
Ich werde euch das zeigen.
[OBOE]
An der Stelle hier müsst ihr wissen,
auf [SINGT] folgt
[SINGT] im Orchester.
Es gibt einen Auftakt von den Violinen
oder vom Klavier.
wenn ein Klavier zur Verfügung steht, ist es gut
das Vorspiel mit dem Klavier zu machen.
Es klingt gut und euch fällt das Spielen leichter.
Wenn euch jemand begleiten kann: Nur zu.
Ihr habt also den Auftakt hier [SINGT]
und ihr geht über in [OBOE].
Beim hohen C
sollte man nicht zu lange warten.
Ich habe eben dabei an Energie verloren.
[SINGT]
Die Energie ist weg.
Ich will versuchen, besser zu spielen.
[OBOE]
Ihr solltet da ankommen.
Ich habe das in zwei Teile unterteilt.
Es gibt hier noch eine Möglichkeit.
[OBOE]
Vielleicht gefällt euch die längere Variante besser
auf dem Weg zum Ende.
OK.
Wir haben die Einleitung hinter uns.
Es folgen 2, 3 Takte vom Orchester
und dann ein neuer Einsatz für die Oboe.
Wir setzen mit C-Dur ein, wechseln
zu G-Dur und dann zurück zu C-Dur.
Nach dem Sprung hoch geht es zurück.
[OBOE]
Vielleicht fragt Ihr euch jetzt, welche Version ich hier spiele.
Ich habe die Noten von YouTube ausgedruckt
und spiele jetzt die Version aus dem YouTube-Kanal.
Wie Ihr vielleicht wisst, gibt es viele Versionen
die gespielt werden, da von Mozart keine
handschriftliche Version überliefert ist.
Eine Version wurde in den 1940ern
von Paumgartner in Salzburg gefunden.
Diese Version des Oboensatzes und der
Orchesternoten scheint von einem
Hobby-Oboisten zu sein. Manche Stellen
sind vereinfachte Versionen des Flötensatzes.
Es gibt eine Kopie nach Mozarts
Wiener Original, die Flötenversion in D-Dur.
Im Vergleich weist die Salzburger Version
einige falsche Schreibweisen auf.
Wir müssen das jetzt nicht diskutieren,
ihr sollt nur wissen, dass ich die Version
aus dem YouTube-Kanal verwende,
die sich gut spielen lässt.
Ich habe eine Appoggiatura in Takt 54
lang gespielt, was ich bevorzuge.
Falls ihr kurze bevorzugt, kein Problem.
Die Phrase muss nur ansteigen:
[SINGT] und dann beim Dis landen.
Das muss euer Ziel sein.
Und weiter.
Achtung, beim Einstieg in Takt 57
findet ihr ein langes Fis.
Hier nicht die Energie verlieren!
Dranbleiben.
Hier ist eine Pause fast gefährlich.
[OBOE]
OK.
Hier sind wir aus Takt 64 gelandet.
Takt 65 hat den Auftakt.
Iche empfehle euch, in halben Takten zu denken.
In Takt 67 könnt ihr Viertelnoten denken
und dann auf der Eins in Takt 68 landen.
Dies ist euer Ziel.
[SINGT]
Und nochmal alle Takte.
[SINGT]
Ihr könnt musikalisch Wellen aufbauen.
[OBOE]
OK.
Das letzte G darf nicht zu tief sein.
Das ist immer sehr gefährlich.
Wenn ihr die Auftakte zu den Trillern
in Takt 73 erreicht, spielt sie gleich.
So ist es gefährlich:
[OBOE]
Ihr solltet sie nicht unterschiedlich spielen.
Die Auftakte müssen gleich sein: [OBOE]
Wir haben hier punktierte Noten.
Ich mag sie punktiert.
Spielt sie nicht einmal in Dritteln,
einmal punktiert, achtet darauf,
dass der Rhythmus hier stimmt.
Diese Stelle ist etwas anstrengend,
ihr solltet sie mit einem Metronom üben.
Es ist sehr nützlich, hier alles
mit Metronom zu üben.
Ich würde sagen, hier kann man
Tempi zwischen 116 und 122 verwenden.
Ich spiele hier nicht zu schnell, was
zur Demonstration besser ist.
Ich bevorzuge den Satz etwas langsamer.
Ich finde, das ist kein allegro vivace,
sondern ein allegro aperto.
Aperto. Was heißt das hier?
Ich denke, hier soll man offen sein.
Man soll offen, freundlich spielen,
keine Angst haben, nicht hetzen.
Es soll also offen gespielt werden.
Man sollte in diesem Satz entspannt sein.
Wir kommen also an.
In Takt 78 haben wir ein a piacere.
Man muss wissen, nach diesemTakt
setzen die Violinen ein: [SINGT]
Das sind die Sechzehntel.
Ihr müsst so spielen, dass ihr dann
mit Sechzehnteln einsteigen könnt.
0:09:59.681,0:10:14.980 [OBOE]
Bei diesem forte-piano
könnt ihr mehr geben.
Mein forte-piano war nicht so toll.
Sorry.
Ich spreche hier mit euch, daher
ist meine Verbindung nicht so gut.
Ihr bekommt die Energie von:
[SINGT]
Lasst das fließen.
Ich werde es jetzt nochmal versuchen.
[OBOE]
Seid vorsichtig: Das forte-piano liegt
auf dem hohen Ton.
Nicht auf dem tiefen Ton.
Ihr dürft das nicht so spielen: [OBOE]
Sondern so: [OBOE]
Ihr müsst also auf dem hohen Ton landen.
Wir haben da noch etwas im Takt 87.
Das Orchester spielt:
[SINGT]
Dazu passt:
[SINGT]
Um die synkopischen Elemente im
Orchesterspiel ein wenig zu betonen.
Ihr könnt es da unterstützen.
OK.
Wir sind fast durch.
Wir kommen zum Ende, sind bei: [OBOE]
Dies ist das Stück, das Ihr für das
YouTube-Sinfonieorchester spielen müsst.
Viel Glück beim Vorspiel.
Ich hoffe, ich konnte euch helfen, und
Ihr seid beim Konzert in Sydney dabei.