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1977 Mercedes 450sl
Gib Vollgas, Adrian!
Hoho, Dedi, was suchst du denn hier?
Bist du okay?
Letzte Zeit denke ich oft darüber nach,
wie toll es wohl gewesen wäre, 30-40 Jahre früher geboren worden zu sein.
Es war leichter an eine Wohnung zu kommen,
der Sprit war günstiger und
die Lebensmittel auch.
Damals konnten die Männer noch von großen Autos träumen,
heutzutage träumt man aber von günstigeren Benzinpreisen.
Hör’ mal auf mit diesem sentimentalen Gerede.
Im Sozialismus musste man 5 Jahre auf einen Lada warten.
Wie lange hätte man auf so einen Mercedes warten müssen? Eine Ewigkeit.
Die Baureihe 107 wurde von 1971 bis 1989 gebaut.
Man konnte zwischen zwei verschiedenen Modellen wählen.
Der Unterschied zwischen den Modellen „R” und „C” war,
dass das Modell „R” ein Cabrio war,
das Modell „C” die Coupé-Variante, also oben mit Dach.
Der Motor hat einen Hubraum von 4520 cm³,
davon die US-Ausführung mit einem Dreigang-Automatikgetriebe.
Desweiteren unterscheiden sich die europäischen und amerikanischen Modelle darin,
dass der Stoßfänger der US-Ausführung mit einer Gummischicht bedeckt ist.
Das große Emblem und die doppelten Scheinwerfer geben
dem Gesicht des Mercedes Character.
Das Auto sieht sehr böse aus.
Jetzt schauen wir mal, wie schnell der Mercedes auf 100 km/h beschleunigt.
Und los geht’s!
Wir reden hier von einem V8er mit 4520 cm³,
welcher auch unter Freunden gesagt 16-18 Liter verbraucht.
Wir müssen also tanken, tanken und tanken.
Wir tanken uns die Hosen weg.
Dieses Auto ist eine Yacht auf 4 Rädern, richtig gut.
Es lässt sich ein bisschen schwer lenken.
Ich lenke, aber es tut sich nichts, noch immer nichts,
so jetzt geht’s.
Dieser Schaltknüppel ist echt super.
Damit kann man die Ladies aufreißen.
Ich sitze hier in einem Ledersessel,
mit Ledermatten,
Es ist gemütlich und der Geruch von
Leder strömt in meine Nase
und und wir sind auch aus Leder.
Aber dann berühre ich das Armaturenbrett
und halt, Kunststoff,
harter Kunststoff!
Wieso rüstet man das Auto damit aus? Mannomann!
Wir haben hier ein…
wissen Sie was das ist?
Ein Fliegennetz, damit uns keine Fliege in den Kopf fliegt.
Eigentlich ein Mückennetz, weil wir im Sommer
mit diesem Auto dem Plattensee entlang fahren.
Die Mücke kommt von hier und sticht uns in den Nacken,
aber um der Attacke zu entrinnen,
benutzen wir dieses Fliegen-Mückennetz
um nicht gestochen zu werden.
So können wir mit unserer Luxuslimousine – die einen Hubraum von 4500 cm³ und
ein V8-Triebwerk hat – gemütlich im Ledersitz reisen und
angeben, wie cool wir doch sind.
Hey, wie geht’s?
Wie steht’s denn mit Pedro Dedi?!
Er müsste auf dem Weg sein.
So, lasst mich mal sehen.
Dieser Motor ist voll von klugen deutschen Lösungen.
Wenn du dir den Zylinderkopf anschaust,
sieht du die Zündungsreihenfolge.
Sie ist drauf.
Die Teile sind aus schweren Materialien,
im Zeichen der Haltbarkeit und Ewigkeit.
Das ist ein V8er,
ein deutscher V8er.
Ihr seht es zwar nicht, aber unter dem Luftfilter
ist die K-Jetronic, ein Meilenstein in der Geschichte von Bosch.
Eigentlich ist das der Beginn der Einspritzsysteme,
davor hatten sie nur mechanische Einspritzsysteme,
die sie von den im Krieg eingesetzten Messerschmitts geerbt haben.
Das ist das erste, massenproduzierte Einspritzsystem.
Es ist schwer und kostenspielig zu reparieren,
aber denoch eine gute Konstruktion.
Mercedes hat es lange verwendet,
vielleicht ein bisschen zu lange.
Das ist kein V8er mit dem du dir das Gehirn wegdriftest,
sondern du fährst mit 160 km/h und
das Auto tanzt und schaukelt nicht unter dir.
Es gab noch keine Lambdasonde,
kein Lambda-Zeichen und keinen Katalysator.
Die Gasreaktion war noch viel direkter.
Du drückst auf das Gas und er zieht durch.
Jungs, das ist ein Motor von Mercedes.
Das Auto hat sich nicht in die Hosen gemacht,
wenn es mit Klima auf einen Berg musste, soviel ist sicher.
soviel ist sicher.
Es ist in guter deutscher Manier abgesichert.
Zur Bequemlichkeit gehört auch,
dass der Mercedes sich nicht unter dir anstrengt.
Das galt für früher und gilt für heute auch noch.
So Jungs, jetzt bräuchten wir noch ein Wort zum Schluss.
„Ich möchte eine Mercedes-Benz.”
Nein, nein. Einen richtigen Satz, so am Ende des Filmes.
Das ist ein Mercedes.
Ahh, soo! �