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Hallo, bisher wurde Augensteuerung nur für diejenigen bereitgestellt, die ein
bestätigtes Verständnis von Ursache- und Wirkungszusammenhängen haben
und für ein Gerät zur Unterstützten Kommunikation
bereit sind,
das sie mit den Augen steuern können.
Daher würden nur wenige Benutzer die Möglichkeit zur Nutzung einer Augensteuerung erhalten,
ohne beweisen zu können, dass sie diese verwenden können
und das an dem Tag, an dem sie es zum ersten Mal ausprobieren.
Wir sind allerdings davon überzeugt, dass Augensteuerung eine Fähigkeit wie jede andere ist,
und dass sie auf konstruktive Weise gelehrt und gelernt werden kann.
Und aus diesem Grund haben wir
den Tobii Lernprozess entwickelt.
Aber warum Augensteuerung?
Augensteuerung ist eine einzigartige Eingabemethode.
Einfach ausgedrückt:
Es ist die schnellste Eingabemethode für jemanden mit einer körperlichen Behinderung.
Nutzer können einfach das gewünschte Objekt betrachten
und es wird ausgewählt.
Die Eingabemethode ist mit einem sehr niedrigen kognitiven Aufwand
verbunden.
Nutzer können sich etwas ansehen
und es auswählen, ohne dafür das Timing von Schaltern zu erlernen
oder die Fähigkeit zu entwickeln, einen Joystick zu bewegen.
Einfach hinsehen,
es passiert.
Zudem kann die Positionierung vor dem Bildschirm bis zu einem gewissen Grad
vernachlässigt werden.
Die meisten anderen Eingabemethoden erfordern
eine sorgfältige Positionierung des Schalters, der Tastatur, der Maus oder des Joysticks.
Augensteuerung
ist ohne körperliche Einschränkungen möglich:
der Nutzer
kann den Computer steuern
und sich dabei frei von einer Seite zur anderen,
sowie vorwärts und rückwärts bewegen.
Zudem ist Augensteuerung die einzige Eingabemethode,
die es einer ander Person ermöglicht
zu sehen, was der Nutzer sieht.
Dadurch wird die Kommunikation beschleunigt.
Daher denken wir, dass Augensteuerung
aufgrund dieser vielen Vorzüge aktiv gelehrt werden sollte.
Was genau ist der Lernprozess?
Der Lernprozess besteht aus mehreren Phasen,
die bei dem frühsten Verständnis von Ursache-Wirkung in Bezug auf einen Computer beginnen
und den ganzen Weg bis hin zu einem vollständigen Computerzugang
für ein unabhängigeres Leben abdecken.
Bisher
war die Kalibrierung die wichtigste Hürde,
denn wenn jemand nicht in der Lage ist, kalibriert zu werden,
ist es ihm nicht möglich auf das System zu zugreifen und an diesem Punkt dachten
Fachleute,
Gutachter,
dass dies nicht die geeignete Eingabemethode für den Nutzer ist.
Der Tobii Lernprozess beginnt nicht
mit einer Kalibrierung
und dennoch wird es Erfolgserlebnisse geben.
Mithilfe
dieser frühen Erfolgserlebnisse wird der Nutzer dazu ermutigt,
seine Augen sorgfältiger einzusetzen.
Lehren Sie ihn mit den Augen auf etwas zu deuten.
Dadurch erhält der Nutzer
eine gute Kalibrierung,
die dann wiederum zu einer besseren
Kommunikation und einem besseren Computerzugang führt.
Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass wir genau das bereits in Schulen,
Tageszentren und Krankenhäusern tun.
Wir arbeiten mit Spielen, die auf Schaltern oder Touchscreen basieren, wir führen viele
Übungen zur Förderung des Ursache- und Wirkungsverständnisses durch,
um die Fähigkeiten zu vermitteln, einen Computer
oder ein UK-Gerät mit einem Schalter, einer Maus oder einen Joystick zu bedienen.
Wir tun dies allerdings nicht für die Augensteuerung.
Doch
eigentlich
gibt es eine ganze Menge Lernaufwand, der bereits vor der eigentlichen UK betrieben werden kann,
um so eine bessere Kontrolle zu erhalten und die Eingabemethode zu lehren.
Daher ist der Lernprozess ein Weg zum Erfolg mit Augensteuerung.
Dieser gliedert sich in folgende Phasen:
"Basale Erfahrungen",
also die ersten Erfahrungen, die mit einem Computerbildschirm gemacht werden.
Der Nutzer befindet sich in einem abgedunkelten sensorischen Raum,
wo er vor einem Bildschirm sitzt, und wenn seine Augen auf
diesen Bildschirm schauen,
erscheinen Sterne und Blasen.
Dadurch erhält der Nutzer ein unmittelbares Verständnis von Ursache und Wirkung.
Das nennen wir "Basale Erfahrung".
Als nächstes folgt die Phase
"Frühes Beobachten".
In dieser Phase betrachtet der Nutzer Fotos, Videos,
und Lieblingssendungen,
während der Betreuer mit verfolgen kann, wohin sich der Mauszeiger bewegt.
Der Nutzer lerntn, dass der Betreuer seine Augenbewegungen als Unterhaltung
interpretiert. Der Betreuer kann vor dem Bildschirm auf die Augenbewegungen
entsprechend reagieren.
Dadurch wird der Benutzer ermutigt, seine Augen aktiv
auf dem Bildschirm zu bewegen, sodass der Betreuer
mit ihm kommunizieren kann.
Die dritte Phase ist das "Konkrete Entdecken".
Dabei handelt es sich um eine sehr entscheidende Phase. Hier verbringt
der Nutzer alleine
Zeit vor dem Bildschirm, um den Computer und verschiedene Anwendungen kennenzulernen.
Zu diesem Zeitpunkt kann der Nutzer
auf dem Bildschirm malen, Spiele wie Space Invaders
oder Shoot-em-up Games spielen.
Alles einfache Maus-Over-Übungen, die den Nutzer ermutigen,
seine Augen aktiv über den Bildschirm zu bewegen.
Die Phasen 4 und 5 heißen
"Gezielte Auswahl" und "Turn Taking".
Es sind wichtige ***, die erlernt werden müssen, bevor wir zur eigentlichen
Kommunikation gelangen.
Es gibt ein breites Spektrum an Software und Webseiten,
die es ermöglichen,
die Augensteuerung zu nutzen, um etwas gezielt auszuwählen.
Hier kann auch Tobii Communicator für frühes
Auswählen und Turn Taking verwendet werden.
Doch diese entscheidende Phase muss bewältigt werden, um
zu
Phase 6,
der "Kommunikation", zu gelangen.
In diesem Gebiet ist Tobii bereits Spezialist.
Wir bieten ein breites Spektrum an UK-Vokabularen
von situationsbasierenden Symbolen
einfachen Vokabularseiten und Spielen,
über symbolbasierte Kommunikationstafeln bis hin zu komplexeren Vokabularstrukturen.
Und schlussendlich erreichen wir die frühen Phasen des Lesen und Schreiben Lernens
bis hin zu
Lese- und Schreibkenntnissen.
Sobald jemand diese Kompetenz erreicht hat, steht ihm die ganze Welt offen.
Dann bewegen wir uns hin zu
Phase 7,
"Vollständiger Computerzugang
und Telekommunikation".
In dieser Phase kann der Nutzer auf Facebook, MSN & Skype zugreifen und Emails verfassen.
Der Nutzer wird erkennen, dass er mit der gesamten Welt
in Kontakt treten kann.
Er kann nun auf Pflege,
Ausbildung und vieles mehr Einfluss nehmen.
Und all das nennen wir den Tobii Lernprozess.