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Ich bin Adhemas Batista und 1980 in São Paulo geboren.
Ich bin Brasilianer, verheiratet und habe 4 Kinder.
Mit fünfzehn habe ich angefangen, zu arbeiten und mit 21 habe ich geheiratet.
Ich bin Autodidakt, arbeite viel mit Farben.
Ich habe nie Design studiert und mir die meisten Dinge selbst beigebracht.
1996 hatte mein Bruder eine Technologie-Firma,
die Netzwerke eingerichtet hat.
Er gab mir einen Computer, um Logos für ihn zu entwerfen.
Das war der Anfang.
Ich bin heute selbständig. Ich war auch für Agenturen tätig,
ziehe es aber vor, unabhängig und nach meinem eigenen Tempo zu arbeiten.
2004 war ich Art Director bei AlmapBBDO
und hatte dort die Chance, die Havaianas Website zu gestalten.
Ich entschied mich, die ganze Seite sehr farbenfroh zu gestalten.
Dabei habe ich meinen ganz eigenen Stil gefunden.
Ich habe bereits vorher an Illustrationen gearbeitet, jedoch nicht in diesem Maße.
Ich glaube, dass die urbane Kultur São Paulos,
meine Kindheit mit Comics und Kunsthandwerk, speziell aus dem Nord-Osten des Landes,
großen Einfluss auf meinen ausdruckstarken und farbenfrohen Style hatten.
Meine Eltern kommen aus dem Nord-Osten.
Ich habe mich der dortigen Kultur immer sehr verbunden gefühlt.
Für mich ist dies eine wichtige Quelle der Inspiration.
Aktuell zieht mich vor allem das Urbane in Zusammenhang mit Kultur und Jugend an,
aber auch Ornamente und Typographie.
Der Fokus meiner Arbeit liegt auf dem Grafisch-Visuellen,
aus diesem Grund interessiere ich mich auch besonders
für Comics und japanische Mangas.
Ich glaube, dass die Umgebung, in der wir aufwachsen,
und die Erfahrungen, die wir machen, unsere Arbeit beeinflussen.
Lebenserfahrungen sind sehr wichtig,
als Künstler wie als Designer.
Mein Stil ist sehr farbenfroh und laut,
gelegentlich feminin,
manchmal ornametal, manchmal stürmisch,
explosiv, temporeich und fantasievoll.
Mein Stil kann man durchaus als komerziell bezeichnen,
wahrscheinlich weil ich aus aus der Marketing Branche komme.
Der Satz, der mich am besten beschreibt, ist: "I'm selling colors."
Im Englischen klingt das cooler, finde ich.
Und ich bin der Ansicht, das gibt meine Botschaft besser wieder.
Ich wollte etwas, das meine Rolle als Art Director,
Designer und Illustrator übergreifend beschreibt,
ohne all diese Titel zu benutzen.
Weil meine Arbeit sehr farbintensiv ist, habe ich diesen Slogan erfunden.
Ich habe ihn sogar eintragen lassen.
"I'm selling colors."
Meine Arbeitsweise ist recht simpel, denke ich.
Ich versuche, meine Auftraggeber und deren Marke zu verstehen
und mehr über seine Arbeit zu erfahren.
Ich schaue, was die Konkurrenz gemacht hat, überfliege den "Creative Brief"
und führe dann eine kurze Studie durch.
Aber das alles geschieht automatisch, es fällt mir gar nicht mehr auf.
Erst danach öffne ich Illustrator und lege los.
Wenn ich mit dem Verlauf zufrieden bin,
fange ich mit der tatsächlichen Umsetzung an und schicke dem Auftraggeber einen ersten Entwurf.
Meistens mache ich eine Komposition in Illustrator
und verwende Photoshop für die endgültige Ausarbeitung.
Ich glaube, ich habe schon mit jeder Art von Kunden gearbeitet.
Von Klopapier- bis Autoherstellern,
von Banken bis Bekleidungs-Marken.
Ich mag Brands, die eine Affinität zur Jugend- und Stadtkultur, zu dem Menschen haben.
Ich glaube jedoch, dass mein Style auch ziemlich gut bei Food funktioniert,
denn für diesen Bereich habe ich schon häufig gearbeitet.
Ich denke nicht so viel über die Zukunft nach.
Ich arbeite einfach weiter
und baue etwas auf, das mir gehört, meinen eigenen Brand.
Keine Ahnung, wie weit ich damit komme, aber ich arbeite mich nach vorn, Schritt für Schritt.
Ich nenne den Brand schlicht "AB".
So wie Adhemas Batista, nur kürzer.
"AB" funktioniert auch, weil es die ersten zwei Buchstaben des Alphabets sind.
Zudem ist es sehr eingängig.
Es ist immer wichtig, auch an persönlichen Projekten zu arbeiten.
Wann immer ich Zeit finde, arbeite ich an eigenen Projekten.
Ich bin überzeugt, dass das auch meine kommerzielle Arbeit nach vorne bringt.
Mir hilft das jedenfalls enorm.
Die Farben und Vibes meiner Arbeit haben immer mit Brasilien zu tun.
Ich glaube, meine Arbeit und mein Style verkörpern Brasilien viel mehr, als meine Person an sich,
weil ich manchmal ziemlich ruhig und ernsthaft bin,
meine Arbeit aber immer fröhlich ist, so wie Brasilien.
Ich glaube, dass es meine Pflicht ist, mein Land zu repräsentieren.
Wo immer ich bin oder hingehe.
Die Einladung von Fotolia zum TEN Projekt
hat mich sehr gefreut!
Ich begrüße gute Ideen und die Möglichkeit, meine brasilianische Kultur
auch in Amerika präsentieren zu können.
Ich finde, ein guter Designer muss auf jeden Fall erstklassige Arbeit leisten.
Nur reden reicht nicht aus.
Und man braucht Demut und Respekt vor anderen und sich selbst.
Als Profi und als Mensch sollte man sich selbst gut kennen.
Mein Rat für junge Designer ist: arbeite viel, übe viel
und glaube immer an dich selbst!
Filtere gut, was die anderen sagen.
Und wenn Du Dir sicher bist, mach was draus.
Vielen Dank für diese Gelegenheit und herzlich willkommen in meinem Leben.
Ich hoffe, es hat Euch gefallen.