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H: Heute haben wir einen besonderen Gast, sein Name ist Alexander Rybak. Guten Morgen Alexander.
AR: Guten Morgen. Wie hast du gesagt? Buna...?
H: Buna dimineata AR: Buna dimineata
H: Ja. AR: Gut.
H: Es bedeutet: Guten Morgen.
AR: Schön. Es hört sich auf Rumänisch viel schöner an.
H: Ich hoffe, du wirst dich hier mit uns gut fühlen...
AR: Ich fühle mich hier bereits gut. Ihr seid hier alle sehr bodenständige Leute. Ich mag das wirklich. Obwohl ich fühle, dass ihr slawische Wurzeln in euch habt, seid ihr doch moderner.
Es ist ein sehr ruhiger Ort. Ich mag das wirklich, weil ich einen solch betriebsamen Zeitplan habe, dass ich Ruhe brauche.
H: Da du deinen Zeitplan erwähnt hast, wie ist dein Leben nach dem Eurovision?
AR: Die beste Seite ist, dass ich mich jetzt nicht mehr um etwas bemühen muss... falls ich ein neues Projekt habe... falls ich das Lied mit einem Künstler aufführen möchte... oder wenn ich ins Ausland kommen möchte...
Ich muss nur eine E-mail senden und das war es. Aber davor musste ich mich darum bemühen. Und jetzt ist es viel einfacher. Es ist ein großes Privileg für einen Musiker
H: Überdies bist du trotzdem ein einfacher Junge. Obwohl dich jeder kennt, bist du doch auf dem Boden geblieben, trotz deines Berühmtheitsstatus. Wie schaffst du das?
AR: Ich bin schon immer ein bißchen verwöhnt gewesen. Seit meiner Kindheit. Ich bin es gewohnt gewesen, im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen also wurde ich schon vor langer Zeit verwöhnt.
Und es war für mich keine große Überraschung, als ich plötzlich ein großes Publikum hatte. Davor war meine Familie mein Publikum und jetzt habe ich einfach ein größeres Publikum, mehr als eine Million.
H: Wie nennen dich deine Eltern? Was ist dein Spitzname? Mit welchem Namen rufen dich deine Eltern in der Regel?
AR: Meine Mama und mein Papa nennen mich Sascha. Und alle an der Schule in Norwegen nannten mich Sascha.
Sie wussten nicht einmal, dass mein Name Alexander ist, weil sie immer gehört haben, dass meine Mama und mein Papa mich Sascha nannten.
Also haben sie mich alle auf der Schule so genannt. Die Kinder wussten nicht einmal, dass mein Name Alexander ist. Ich war so eine Art Maskottchen aus Russland – Cheburashka Sasha.
H: Jeder möchte gerne wissen, wie du zu Hause bist, einfach als Mann. Erzähl uns, was machst du am liebsten in deiner Freizeit?
AR: Naja, ich habe seit 2 Monaten ein neues Hobby. Ich habe angefangen, mit Legos zu bauen. Eigentlich ist es für Kinder, stimmts?
Aber es ist ein sehr gutes Hobby, weil es mich an die Tatsache erinnert, dass all die schönen und großen Dinge mit diesen kleinen seltsamen Blöcken anfangen.
Wenn man die Geduld hat, dann bekommt man ein riesiges Resultat. Und es ist eine sehr gute Philosophie für mein ganzes Leben. Man muss geduldig sein.
Und man sollte nicht aufgeben und nicht annehmen, dass alles von Anfang an gut laufen wird. Man muss üben, üben und üben... sowie mit Legos bauen.
Zuerst hat man kleine Teile und dann... zum Beispielt habe ich jetzt ein sehr großes „Cyborg“ und es kann sich sogar bewegen.
H: Ich muss dich fragen, für die moldawischen Fans, du bist ein hübscher Junge, hast du eine Freundin? Wie ist dein Privatleben, hast du dafür Zeit?
AR: Ich habe Zeit für mein Privatleben. Ich habe zwei Jahre lang eine geliebte Freundin gehabt. Unglücklicherweise ging es in die Brüche... Aber es ist eine Tatsache, wir waren zusammen und wir sind jetzt nicht mehr zusammen.
Es ist Schade. Also bin ich jetzt im Moment nicht bereit... wenn ich dazu bereit wäre eine Freundin zu haben, dann würde ich versuchen mit ihr zusammen zu sein.
Aber es ist passiert... und jetzt möchte ich... da es so geschehen ist, möchte ich mich um meine Karriere kümmern. Aber ich treffe meine Fans nach den Konzerten und gebe ihnen mit Vergnügen Autogramme.
Und ich liebe alle, absolut alle Mädchen... Es ist ein sehr großes Privileg für mich, dass ich ein so großes Publikum habe.
Aber es gibt nur ein Mädchen, die mich in den letzten 3 Jahren 60-70 Mal am Tag angerufen hat. Kannst du dir das vorstellen? Ich habe es auf verschiedenen Wegen versucht, sie dazu zu bringen, mich in Ruhe zu lassen, aber sie ruft mich an...
Aber während der ersten Woche.... das Dümmste ist, dass sie mich angerufen hat und ich nicht verstanden habe, was sie von mir wollte, also hab ich gesagt: „Bitte, ich verstehe nicht, was du von mir willst, aber hier ist meine E-mail-Adresse.“
Das war sehr dumm von mir, weil sie mir jetzt 40-50 E-mails am Tag schickt und sie ruft mich sehr oft an. Und sie ist im Sommer in Norwegen gewesen.
Sie hat meine Mama und meinen Papa gestört. Das ist eine sehr unangenehme Situation. Danach hatte ich eine Wahl: Entweder ich rufe die Polizei an oder ich schreibe darüber einen Song. Also schrieb ich den Song.
Es ist eher ein Kompliment für sie, sie inspiriert mich, weißt du? Möchtest du, dass ich es jetzt singe? Obwohl das Lied ein ganz neues Genre für mich ist.
AR: Ich hoffe, dass sie in Israel moldawisches Fernsehen schauen. Dann würde sie es hören und mich in Ruhe lassen.
H: Was für eine Art Musik möchtest du angehen?
AR: Das wichtigste für mich ist eine gute Melodie. Falls es Popmusik ist dann sollten ein guter Text und gute Akkorde vorhanden sein. Und es sollte in Harmonie miteinander sein.
Und Genres... ich mag alle Genres.... ich mag zum Beispiel wirklich Metal. Ich habe mit einer sehr guten norwegischen Black Metal Band gespielt.
Und natürlich mag ich klassische Musik. Ich bin ein klassischer Violinist. Ich habe gerade die Prüfung für meinen Master bestanden. Übrigens, ich habe die beste Note erhalten.
H: Herzlichen Glückwunsch!
AR: Danke. Ich mag Popmusik – Michael Jackson, Sting... Und ich versuche... in meinem Publikum sind viele Kinder, also versuche ich ihnen zu sagen, dass wenn sie ein Instrument spielen, sich verschiedene Musikrichtungen anhören müssen...
sogar wenn sie kein Instrument spielen. Man muss sich verschiedene Arten von Musik anhören. Zum Beispiel Geige... schau.
Man kann denken, dass die Violine nur klassische Musik ist, aber man kann die Violine auch so benutzen.... nicht nur für Fairytale. Ich spiele unterschiedliche Sachen, zum Beispiel Bazzini.
AR: Manchmal wie das. Und man kann spielen... zum Beispiel mag ich wirklich Michael Jackson. Manchmal arrangier ich ein paar Jam-Sessions bei meinen Konzerten, ohne Schlagzeug, ohne alles.
AR: Und so weiter. Solch spontane Dinge. Ich denke einfach, dass die Leute keine Angst davor haben sollten, zu experimentieren... versucht verschiedenes zu finden...
Wenn man nur eine Serie, nur eine Fernsehshow sieht.... versucht auch etwas anderes ganz anderes zu schauen, um Inspiration im Leben zu bekommen.
H: Schreibst du deine Musik selber oder gibt es jemanden, der sie für dich schreibt? Und hast du mit jemandem aus einem anderen Land zusammengearbeitet?
AR: Naja, normalerweise schreibe ich die Lieder selber, weil ich reise... ich reise oft in die Berge. Jetzt nicht mehr so oft, jetzt reise ich die ganze Zeit durch Europa.
Aber davor bin ich in die norwegischen Berge gereist. Und die Geige ist ein sehr praktisches Instrument, weil man die Geige einfach nehmen kann und verschiedene Akkorde finden kann.
Und ich fand es so in etwas... Ich fing mit einem Akkord an...
und dann hab ich angefangen, den Text zu kreieren. Also die Natur inspiriert mich. Es ist sehr einfach wenn du die Akkorde an deinem Instrument kennst, dann kannst du alles, alles wird gut sein.
Aber natürlich ist es für mich sehr schön mit anderen Leuten zu kooperieren. Ich denke, dass das Leben sehr uninteressant ist, wenn man ständig erfolgreich ist, aber seinen Erfolg nicht mit anderen teilen kann.
Also bin ich sehr glücklich, dass es gute Musiker und gute Produzenten um mich herum gibt, obwohl ich weiß, wie man Melodien und Texte und Akkorde schreibt.
Aber trotzdem muss ich wissen, dass ich mit Profis zusammen arbeite.
H: Spielt dein ursprüngliches Land eine Rolle, dass du internationalen Erfolg hast? Und was ist dein Rat für diese jungen Leute, die wissen möchten, wie man die Freude der Musik verbreiten kann
AR: Als aller erstes hatte ich Glück, dass... Falls ein Künstler nicht Platz eins in den Charts ist, zum Beispiel oder er schafft es nicht in die Zeitung, dann bedeutet das nicht, dass der Künstler nicht talentiert ist.
Die Welt ist sehr unfair. Sie war mit mir fair, aber ich hatte Glück. Ich kann nur einen Rat geben...
Menschen, die sich für Musik interessieren, sollten sich an ihre Wurzeln erinnern: Wo sie herkommen, was sie in der Schule lernten, welches Naturell sie hatten.
Und sie sollten das alles in ihrer Musik benutzen. Sie sollten nicht versuchen jemand anderes zu sein, aber versuchen ihre Wurzeln zu finden, ihre Identität. Das ist mein Ratschlag.
Obwohl ich immer experimentiere. Aber das ist, weil ich bereits weiß, wer ich eigentlich bin, was für eine Art Musiker ich eigentlich bin und dann kann man experimentieren.
Aber zunächst ist die wichtigste Sache... vergiss deine Wurzeln nicht. Meine Wurzeln sind slawisch... es ist slawische Nostalgie... ich habe keine Angst davor traurig zu sein....
... das ist unsere große Stärke, dass wir es mögen traurig zu sein. Wir mögen den Regen. Aber abgesehen davon habe ich eine norwegische Seite .... ich mag es offen zu sein, mit jedem zu reden.
Übrigens, hier habt ihr das auch .... ihr unterscheidet euch ein bißchen von den Russen, zum Beispiel, weil die Russen nur ihren engsten Leuten gegenüber offen sind.
Aber hier lächelt ihr alle an, wie man es in Norwegen macht. Ich mag das.
H: Sei ehrlich: Magst du Moldawien? Würdest du zurückkommen?
AR: Naja, ich mag euer Land und Publikum sehr. Ich mag diese Mischung von Skandinavien und Russland. Man kann fühlen, dass es ein sehr internationales Land ist,
ich weiß noch nicht einmal warum, weil viele von euch niemals im Ausland waren. Aber trotzdem habt ihr etwas Internationales.
Aber ihr habt auch slawische Wurzeln und das ist sehr beruhigend für mich. Es gibt etwas Spezielles in diesem Land.
Im März oder April plane ich eine große Tour durch Europa. Und ich hoffe wirklich, dass professionelle und gute Veranstalter mich einladen, um auch hier ein großes Konzert zu geben.
H: Hast du es geschafft, hier in Moldawien etwas zu essen, was du magst?
AR: „Placinta“ ist sehr lecker. Wir haben in Norwegen etwas Ähnliches. Es heißt „Cobbler“. Es ist anders... aber eures ist besser... sag das nur niemandem.
H: Sag etwas für das Publikum, das uns diesen Morgen zusieht.
AR: Vielen herzlichen Dank, dass ihr mich so großartig Willkommen geheißen habt. Es ist wirklich schön hier zu sein. Ich werde sicher wieder kommen. Und ich hoffe, ihr werdet die gleichen netten lächelnden Gesichter haben.
Ich liebe euch jetzt schon sehr. Das Wichtigste ist viel zu schlafen. Man muss schlafen, obwohl es schon Morgen ist und es Zeit zum Aufstehen ist.
H: Danke, dass du diesen Morgen mit uns hier warst. Wir werden auf dich warten, wir hoffen, dich wieder hier zu haben und habe einen schönen Tag!
AR: Vielen Dank. Es ist sehr schön hier zu sein. Wie sagt man hier?